CH709442B1 - Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen. - Google Patents

Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen. Download PDF

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Abstract

Die Vorrichtung besteht bevorzugt aus einem gepressten, humushaltigen Substratblock (3) für die Aufnahme von flüssiger Nährlösung sowie die zugehörigen Samen (4), die zu einem späteren Zeitpunkt keimen sollen. Weiter besteht die Vorrichtung aus einer Faserstruktur (5) mit dichtem Boden, welche den Substratblock (3) wie einen Behälter von unten und seitlich umfasst. Unten schliesst eine löchrige Kapsel (6) an zur Aufnahme der Faserstruktur (5), mit einem von unten in diese Kapsel (6) hineinführenden Kapillardocht (9). Schliesslich liegen alle diese Komponenten in einer zugehörigen Behälterschale (10) mit Deckel (1) zum luftdichten Verschliessen von oben für die Zwischenlagerung und den Transport der Vorrichtung. Für das Einleiten des Keimvorgangs der Samen (4) werden der Deckel (1) und die Kunststoffschale (10) entfernt und die Vorrichtung wird in einen Übertopf eingesetzt, sodass ihr Docht (9) in das Wasser im Übertopf hineinragt, oder die Vorrichtung wird in Erdreich eingepflanzt.

Description

Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen aller Art in Hydrokulturen oder im Erdreich.
[0002] Die Kultivierungsform der Hydrokultur stellt hohe Anforderungen an die Kenntnisse und Fähigkeiten von Erwerbsgärtnern wie Hobbygärtnern. Bei dieser Art der Pflanzenhaltung wurzeln die Pflanzen in einem anorganischen Substrat, nämlich einer wässrigen Nährlösung anstelle eines Bodens aus organischen Bestandteilen. Die organischen Erdbestandteile werden also durch eine flüssige Nährlösung kompensiert. Die Pflanzenzucht muss unter regelmässiger und sorgfältiger Aufsicht erfolgen. Werden diese aufwändigen Vorbereitungs- und Kontrollarbeiten nicht zuverlässig ausgeführt, tritt das gewünschte Keimergebnis nur unzureichend oder erst gar nicht ein.
[0003] Aufgrund der fehlenden organischen Bodenbestandteile müssen die Keimlinge bei der Hydrokultur besonders pfleglich behandelt werden, d.h.; der Einsatz von konventionellen Düngern ist in den meisten Fällen untersagt. Hingegen müssen spezielle Hydrokulturdünger verwendet werden, die den pH-Wert der wässrigen Lösung, in der sich die Wurzeln befinden, in einem für die Pflanzen spezifischen Bereich puffern. Überdies muss der Vorrat an Nährlösung ständig im Auge behalten werden. Insgesamt ist das Aufziehen von Pflanzen mittels der Hydrokultur eine anforderungsreiche Disziplin, die neben dem nötigen Know-how auch einen beträchtlichen Zeitaufwand erfordert.
[0004] Aber auch das konventionelle Aufziehen von Pflanzen ist anspruchsvoll und unterliegt einigen Einschränkungen. So muss ein Samen oder ein Keimling in einem bestimmten Zeitfenster gekauft und die Keimung in Gang gesetzt werden, und die Rahmenbedingungen hierfür müssen von Fall zu Fall vom Gärtner oder Hobbygärtner geschaffen werden. Die Keimlinge müssen in geeignetes Erdreich gesetzt werden und mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden, was in der Regel Fachwissen voraussetzt. Auch nach dem Keimen der Samen müssen die Keimlinge überwacht werden, und es müssen Wasser und Nährstoffe in der richtigen Menge zudosiert werden. Das Eintopfen von Samen und Keimlingen ist ausserdem mit viel Handarbeit verbunden. Und es ist im Grundsatz eine «schmutzige» Arbeit. Man muss darauf achten, keine Erde zu verschütten, und am Schluss gilt es, sauber zu machen und aufzuräumen.
[0005] Die Aufgabe dieser Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen zu schaffen, die leicht zu handhaben ist, platzsparend unterzubringen ist, und die eine zuverlässige Keimung der Pflanzensamen sicherstellt, wobei keine Überwachung des Keimvorgangs mehr nötig ist und nach dem Starten des Keimvorgangs der Samen auch keine Arbeit zur Steuerung von Keimung und Wachstum der Pflanze bis zum Zeitpunkt des Erntens der Pflanze aufgewendet werden muss. Ein Eintopfen mit allen damit verbundenen Arbeiten entfällt. Eine weitere Anforderung an die Erfindung ist es, die Keimruhe des Samens sicherzustellen und einen Auswuchs zu unterbinden, sodass das Ende der Dormanz bewusst eingeleitet werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst von einer Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen gemäss Anspruch 1.
[0007] In den Figuren wird die Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen dargestellt und ihr Aufbau wird nachfolgend beschrieben und ihre Funktion wird erläutert.
Es zeigt: [0008]
Fig. 1: den Aufbau der Vorrichtung in einer Explosionszeichnung;
Fig. 2: die Vorrichtung im zusammengesetzten Zustand, nach dem Entfernen des Deckels;
Fig. 3: die Vorrichtung beim Einsetzen in einen Übertopf als Behälter für eine Nährlösung;
Fig. 4: die Vorrichtung im Übertopf nach dem Aufkeimen der Samen, mit entstandener Pflanze.
[0009] In Fig. 1 ist die Vorrichtung mit all ihren Bestandteilen in einer Explosionszeichnung dargestellt. Von oben begonnen sieht man zunächst einen kreisförmigen Deckel 1 mit einer Grifflasche 2. Dieser Deckel 1 besteht vorzugsweise aus einem luftdichten Karton, Papier oder ähnlichen Material, etwa auch aus einer Kunststofffolie. Wenn die unterste Behälterschale 10 aus Kunststoff gefertigt ist, so ist es vorteilhaft, wenn der luftdicht ausgeführte Deckel 1 ebenfalls aus Kunststoff gefertigt ist. In diesem Fall gelingt es, die Samen bei niedrigen Temperaturen und in trockener Umgebung und unter Luftabschluss in ihrer Stoffwechselaktivität soweit herunterzufahren, sodass sie über längere Zeit, bis zu mehreren Jahren, keimfähig bleiben. Im Idealfall ist also diese Vorrichtung effektiv luftdicht und unterbindet somit jegliches Eindringen von Sauerstoff. Dadurch kann die Keimung zuverlässig vermieden werden. In Anwendungen, wo die Dormanz nicht beliebig lange anhalten soll, sind Ausführungen denkbar, die nicht 100%-ig luftdicht im technischen Sinne sind, aber für eine Dormanz von einigen Wochen hinreichend dicht sind.
[0010] Unterhalb des Deckels 1 ist das Substrat für das Aufkeimen und Gedeihen des Samens dargestellt. Dieses Substrat muss als Hauptmerkmal eine grosse Wasserspeicherkapazität aufweisen. Es muss ausserdem eine hinreichende Dichte aufweisen, zur Verhinderung des Herausrutschens der Samen. Weiter soll es eine solche Struktur aufweisen, die es dem entstehenden Wurzelwerk erlaubt, in die Struktur hineinzuwachsen. Schliesslich soll es Nährstoffe in flüssiger oder fester
Form absorbieren können. Als Substrat eignet sich zum Beispiel Kokoserde, die im gezeigten Beispiel in eine Kegelform gepresst wurde, sodass ein Substratblock 3 gebildet wird. Das Substrat dieses Substratblocks 3 ist mit individuell an eine bestimmte Pflanze anpassbaren Nährstoffen anreicherbar oder tränkbar. Vor dem Verpressen des Substrates werden die Samen 4 für die zu ziehende Pflanze in das Substrat eingebracht und hernach wird das Substrat zu diesem Substratblock 3 gepresst. Es werden mehrere Samen 4 der gleichen Art eingesetzt, weil naturgemäss nicht jeder Samen einer Pflanze mit Sicherheit keimfähig ist. Der Substratblock 3 kann anstelle von Kokoserde auch aus irgendeinem anderen Material hergestellt sein, welches die oben erwähnten Eigenschaften aufweist. So eignet sich zum Beispiel auch ein humushaltiges Substrat als Basis für solche Substratblöcke 3. Als Variante kann auch Steinwolle als Substrat zum Einsatz kommen, und schliesslich sind auch Mischungen der oben erwähnten Materialen als Substrate ersetzbar, also eine Mischung, die eines oder mehrere der folgenden Materialien enthält: Kokoserde, Humus, Steinwolle.
[0011] Der dritte in Fig. 1 gezeigte Bestandteil zeigt eine Faserstruktur 5. Wichtig ist, dass diese Faserstruktur 5 eine feine netzartige Struktur bildet, die gegen aussen so dicht ist, dass sie als Barriere wirkt, sodass die aus den Samen 4 später entstehenden Sprösslinge nicht seitlich aus der Struktur 5 herauswachsen können. Die Faserstruktur 5 bietet für den aus dem Samen 4 wachsenden Sprössling mit seinem Wurzelwerk eine zusätzliche Verankerung. Das Wurzelwerk kann durch die offenen Stellen der Faserstruktur 5 wachsen und so die ganze Faserstruktur 5 durchwachsen. Dabei verkrallt sich das Wurzelwerk des Sprösslings in der Faserstruktur 5 und damit ist der Sprössling darin sicher verankert. Im gezeigten Beispiel besteht die Faserstruktur 5 aus Kokosfaser, und der Form nach ist sie ähnlich wie ein Vogelnest gestaltet. Es können freilich auch andere, ähnliche Materialien zum Einsatz kommen, etwa Holzwolle, Steinwolle, feine Zweige, Heu oder Stroh, die dann am äusseren Rand der Struktur verleimt sind.
[0012] Der vierte Bestandteil in Fig. 1 ist eine Kapsel 6 aus gitterartigem Material. Der Rand 8 der Kapsel ist gegen aussen auskragend ausgebildet. Diese Kapsel 6 ist vorzugsweise aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff gefertigt. Sie kann aus einer zunächst ebenen kreisförmigen Folie hergestellt werden, in die eine Anzahl Schnitte eingestanzt werden. Wenn diese kreisrunde Folie dann in eine halbkugelige Werkzeug-Form gepresst wird, so spreizen sich die Schlitze und es entsteht ein löchriges, halbkugelförmiges Körbchen wie gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Gitteröffnungen 7 im unteren Bereich der Kapsel 6 kleiner gestaltet, und je näher man zum oberen Rand 8 der Kapsel 6 kommt, umso grösser werden die Gitteröffnungen 7. Das erwähnte Herstellungsverfahren bringt den Vorteil, dass effizient und materialschonend ein dreidimensionaler Körper mit sehr dünner Wandstärke entsteht, was dem späteren biologischen Abbau förderlich ist. Durch die biologische Abbaubarkeit ist diese Kapsel 6 nach der Ernte der gezogenen Pflanze voll kompostierbar. Als Alternative zu biologisch abbaubarem Kunststoff eignet sich zum Beispiel eine unter Dampf geformte dünne Holzplatte oder ein Furnier mit Löchern. Eine solcherart geformte Kapsel 6 bleibt auch in Kontakt mit Wasser formbeständig. Als Alternative dazu kann sich ein besonderes gitterartiges oder löchriges Papier- oder Kartonlaminat eignen, oder eine Pressform aus Papiermache, die mit Löchern versehen wird. Solche Pressform-Rohlinge aus Karton, Papier oder Papiermache werden mittels eines Leims formbeständig und wasserfest gemacht und können im Wasser stehen, ohne sich aufzulösen.
[0013] Der fünfte, jedoch optionale Bestandteil ist ebenfalls in Fig. 1 gezeigt, nämlich ein Kapillardocht 9. Ein solcher wird für den Einsatz der Vorrichtung für Hydrokulturen benötigt. Solange die Vorrichtung jedoch ins Erdreich eingesetzt wird, sei es in einer Blumenkiste, in einem Topf oder auch in das Erdreich eines Gartenbeets, ist dieser Docht nicht nötig. Für Hydrokultur-Züchtungen aber wird ein Kapillardocht wie gezeigt eingesetzt, und dieser ragt dann mit seinem oberen Ende in das Innere der Kapsel 6 und in die Faserstruktur 5 hinein und mit seinem unteren Ende in die Nährlösung eines Pflanzenbehälters, in welchen die Vorrichtung eingesetzt wird, wie das noch beschrieben wird. Abhängig von der Dicke dieses Dochtes 9 vermag dieser aufgrund seiner Kapillarwirkung unterschiedliche Wassermengen pro Zeit aufwärts zu transportieren. Die Dicke der verwendeten Dochte 9 lässt sich variieren, um für verschiedene Pflanzen die richtige Wasserzugabe sicherzustellen. Der Kapillardocht 9 bringt das Wasser in das Innere der Faserstruktur 5 und übergibt es an den Substratblock 3. Wenn der Samen 4 gekeimt ist und ein Sprössling so weit gewachsen ist, dass die daraus entstandene Pflanze ein genügend grosses Wurzelwerk in der Faserstruktur 5 geschlagen hat, sodass es in die Nährlösung hineinreicht, kann der Docht 9 entfernt werden. Im Fall des Einsatzes der Vorrichtung im Erdreich erfolgt die Wasseraufnahme direkt aus diesem Erdreich durch die Löcher in der Kapsel 6 oder durch aktives Begiessen von oben.
[0014] Der letzte zuunterst in Fig. 1 dargestellte Bestandteil zeigt eine luftdichte Behälterschale 10 mit auskragendem Rand 11 als Verpackungsmaterial. Im gezeigten Beispiel ist diese Behälterschale 10 aus Kunststoff gefertigt und gehört insgesamt zur Vorrichtung, genauso wie der luftdichte Deckel 1. Der Deckel 1 ist dabei unter Einschluss des Substratblocks 3, der Faserstruktur 5, der Kapsel 6 und ihres Dochtes 9 in der Behälterschale 10 mit derselben längs einer dünnen umlaufenden Naht verschweisst. Die Kunststoff-Behälterschale 10 wie auch der Deckel 1 bilden jedoch bloss die Verpackung und werden beim Einleiten des Keimvorgangs, wenn also die Kapsel 6 in einen Übertopf mit Erdreich oder in einen Wasserbehälter eingesetzt wird, entfernt und entsorgt. Fortan wird die Pflanze durch den Regen oder durch aktives Begiessen mit Wasser versorgt. Das Wasser aktiviert den Keimvorgang und weicht auch den Substratblock 3 auf. Für die Zwischenlagerung und den Transport der Vorrichtung erweisen sich die luftdichte Behälterschale 10 und ihr luftdichter Deckel 1 aber als wichtige Bestandteile der Vorrichtung. Diese Behälterschale 10 aus Kunststoff kann durch eine luftdichte Schale aus einem beliebigen anderen geeigneten Material ersetzt werden. So können die Behälterschale 10 und der zugehörige Deckel 1 aus einem luftdichten Papier- oder Kartonlaminat oder einem luftdichten Papiermache bestehen und diese beiden Teile können miteinander verklebt sein. In einer alternativen Ausführung kann die Behälterschale 10 durch Pressformung aus einer dünnen Holzplatte gefertigt sein, und der zugehörige Deckel 1 kann ebenfalls aus einer dünnen
Holzplatte, oder aus Kunststoff, aus Papier- oder Kartonlaminat gefertigt sein und mit der Behälterschale 10 verklebt sein. Schliesslich ist es auch möglich, die Behälterschale 10 aus einem luftdichten Papier- oder Kartonlaminat oder aus einem luftdichten Papiermache zu fertigen und den zugehörigen Deckel 1 aus einem luftdichten Kunststoff, wobei dieser dann mit der Behälterschale 10 verklebt ist. Selbstverständlich können alle erwähnten Materialien für Behälterschale 10 und Deckel 1 anders zusammenkombiniert sein. Damit sind die wesentlichen Bestandteile der Vorrichtung beschrieben und es folgt die Erläuterung ihres Einsatzes.
[0015] Die Fig. 2 zeigt die Vorrichtung in zusammengesetztem Zustand, nach dem Entfernen des Deckels 1, der mittels einer Klebung oder Verschweissung auf den Rand 11 der Behälterschale 10 aufgebracht war, sodass der Deckel 1 die Behälterschale 10 luftdicht verschloss. Zum Wegnehmen des Deckels 1 wird letzterer an der Grifflasche 2, die in Fig. 1 sichtbar ist, ergriffen und einfach von der Behälterschale 10 nach oben abgezogen, unter Auftrennens der Verleimung oder unter Aufreissens der Schweissnaht. Solange der Deckel 1 aufgesetzt ist, dient die Vorrichtung zum Zwischenlagern und zum Transportieren der Samen 4, wobei diese bereits in eine optimale Keim-Umgebung eingebettet sind. In dieser Form können die Vorrichtungen daher vom Produktionsort aus distribuiert und hernach in den Gestellen der Verkaufsläden gelagert und ausgestellt werden. Solange das Wasser und das Licht zum Keimen fehlt, erfolgt keine Keimung. Die Samen befinden sich gewissermassen in einem «Dornröschen»-Schlaf bzw. in einer Dormanz, und sie können problemlos über längere Zeiträume gelagert werden, also auch nach dem Kauf durch den Kunden. Auf der Oberseite des Deckels sind Angaben darüber zu finden, was die Vorrichtung enthält, wie sie einzusetzen ist und welche Pflanze daraus gezogen werden kann und allenfalls welches Verfalldatum die Samen aufweisen.
[0016] In Fig. 3 ist die Vorrichtung nach dem Entfernen des Deckels 1 und nach dem Entfernen der Kunststoffschale 10 dargestellt. Man erkennt hier die Kapsel 6 mit ihrer Gitterstruktur, und auf ihrer Oberseite sieht man den Substratblock 3 und aussen um diesen herum die Faserstruktur 5 und den auskragenden Rand 8 der Kapsel 6. Dieser ganze in Fig. 3 gezeigte Teil der Vorrichtung wird zum Keimenlassen des Samens 4 einer Hydrokultur in einen Behälter 12 mit zentralem Loch 14 gelegt, sodass die Kapsel 6 auf dem Innenrand 13 des Behälters 12 aufliegt, welcher das zentrale Loch 14 umrandet. Der Hydrokultur-Behälter 12 ist mit Wasser befüllt, sodass nun der aus der Kapsel 6 herausragende Kapillardocht 9 in die Nährlösung im Behälter 12 eintaucht, wodurch die Samen 4 im Substratblock 3 hinreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden. Im andern Fall, wenn die Vorrichtung in das Erdreich eines Topfes, einer Pflanzenkiste oder in ein Gartenbeet eingesetzt wird, braucht es keinen Docht. Es werden einfach der Deckel 1 und die Behälterschale 10 entfernt, und die Kapsel 6 mit der darin befindlichen Faserstruktur 5 und dem von ihr umfassten Substratblock 3 wird ins Erdreich eingesetzt, wodurch der Keimvorgang der Samen 4 im Substratblock 3 eingeleitet wird. Es bleibt weiter nichts zu tun, bis der Keimvorgang vollendet ist und der Schössling hernach bloss noch mit Wasser versorgt werden muss. Die Nahrung entnimmt er hernach dem Erdreich. Bei aufwändig zu ziehenden Pflanzen können zusätzliche Nährstoffe in den Substratblock 3 eingebracht werden, genauso wie Dünger dem Erdreich zugegeben wird.
[0017] Das Keimen erfolgt also dank dieser Vorrichtung in jedem Fall ohne weiteres Zutun unter optimalen Bedingungen. Sobald der Sprössling hinreichend gross ist, wie in Fig. 4 gezeigt, und die Pflanze geerntet werden kann, zieht man sie aus dem Behälter 12 und kann sie im Falle von Erdkulturen umpflanzen bzw. umtopfen, was hingegen bei Hydrokulturen nicht notwendig ist. Der Kapillardocht 9 aus Glasfasern und die Kapsel 6 können entsorgt werden. Die Kapsel 6 ist dabei biologisch abbaubar. Diese Vorrichtung enthält auf ihrem Deckel 1 alle für die Aufzucht nötigen Informationen und Angaben über ihren Inhalt. Das Substrat enthält nebst den Samen 4 auch alle nötigen Nährstoffe in optimierter Menge und Zusammensetzung. Die Nährstoffe können genau auf den Bedarf einer bestimmten Pflanze abgestimmt werden, sodass für jede Samenart die perfekten Nährstoffe in hinreichender Menge verfügbar sind. Der Substratblock 3 wird mit den flüssigen Nährstoffen getränkt oder bedampft und anschliessend getrocknet, oder es werden Nährstoffe in Festkörperform in den Substratblock 3 eingebracht, also Pulver, Körner, oder Tabletten.
[0018] Die Vorrichtung ermöglicht nicht zuletzt auch Menschen ohne grosse Fachkenntnisse das zuverlässige Grossziehen diverser Pflanzenarten. Sie kann zu jeder beliebigen Jahreszeit verkauft werden. Die Käufer können sie über längere Zeit Zwischenlagern und jederzeit einen Keimvorgang initiieren. Dazu wird die Vorrichtung einfach durch das Wegnehmen von Deckel 1 und Behälterschale 10 vorbereitet und entweder in einen Hydrokultur-Pflanzbehälter mit Wasser eingesetzt, oder aber ins Erdreich eingesetzt. Ohne jegliches weiteres Zutun ist dann die Keimung sichergestellt und der Schössling kann hernach weiterwachsen oder umgetopft werden. Es braucht zum Ziehen der Pflanzen keine Fachkenntnisse mehr, und die Vorrichtung überwindet in Bezug auf die Keimung sozusagen Raum und Zeit, solange die nötigen Bedingungen hierzu vorherrschen, das heisst kein Lichteinfall, tiefe Temperaturen und Trockenheit vorherrschen. Das ist während der Einschliessung in die luftdicht verschlossene Behälterschale 10 bei Aufbewahrung in einer kühlen Umgebung der Fall. Überall und jederzeit kann aber der Keimvorgang gestartet werden, durch Entfernen von Deckel 1 und Behälterschale 10 und Einsetzen der Kapsel 6 mit dem Substratblock 3 ins Erdreich oder mit dem Docht 9 in eine Nährlösung ragend, und der Keimerfolg ist sichergestellt.
[0019] Diese Vorrichtung garantiert eine erfolgreiche Keimung. Jedermann kann sie anwenden. Sie bringt eine wesentliche Vereinfachung für Leute, die keine Kenntnisse auf dem Gebiet der Pflanzenzucht haben. Genau wie eine Kaffeekapsel die Kaffeezubereitung vereinfacht, so wird mit dieser Vorrichtung die Gartenarbeit vereinfacht und erleichtert. Der Pflanzenzüchter braucht keine Kenntnisse, muss nichts mehr überwachen und es sind keine Eingriffe nötig. Kein Herumhantieren mit Erdreich ist mehr nötig, die Gartenarbeit wird einfach und sauber, denn die Vorrichtung enthält alles für die erfolgreiche Keimung Nötige und berücksichtigt dabei die bisherigen Erfahrungen und das Know-how für die Keimung von

Claims (14)

  1. bestimmten Pflanzensamen. Die Logistik wird stark vereinfacht. Es müssen nicht mehr Keimlinge gelagert und aufwändig gepflegt werden. Der Verkauf erfolgt platzsparend ohne Materialaufwand. Ziffernverzeich n is [0020] 1 Deckel 2 Grifflasche 3 Substratblock 4 Pflanzensamen 5 Faserstruktur 6 Kapsel aus gitterartigem Material 7 Gitteröffnungen 8 Kapselrand 9 Kapillardocht 10 Kunststoffschale 11 Schalenrand 12 Behälter 13 Innenrand 14 Zentrales Loch Patentansprüche
    1. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen, die wenigstens einen Substratblock (3) für eine Wasseraufnahme und Anreicherung mit Nährstoffen einschliesst, geeignet zur Aufnahme von einzubringenden Pflanzensamen (4) und zur Erhaltung deren Dormanz im Substratblock (3) bei Lagerung auf tiefen Temperaturen, weiter schliesst sie ein eine Faserstruktur (5) mit dichtem Boden, welche den Substratblock (3) wie einen Behälter von unten und seitlich umfasst, weiter schliesst sie ein eine löchrige Kapsel (6) zur Aufnahme der Faserstruktur (5), und schliesslich schliesst sie ein eine Behälterschale (10) zur Aufnahme aller obigen Komponenten, mit Deckel (1) zum Verschliessen von oben für die Zwischenlagerung und den Transport der Vorrichtung, wobei die Behälterschale (10) und der sie verschliessende Deckel (1) luft- und lichtdicht ausgeführt sind.
  2. 2. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die löchrige Kapsel (6) mit einem Kapillardocht (9) ausgerüstet ist, welcher aus ihrem Innern nach aussen führt und nach unten aus ihr heraus in die Behälterschale (10) ragt, bestimmt zum Aufsaugen und Transportieren von Nährlösung aus einem Behälter (12) in die Faserstruktur (5) und den Substratblock (3) bei Einsetzen der Kapsel (6) in einen Behälter (12) mit Nährlösung.
  3. 3. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Substratblock (3) gepresste Kokoserde, Steinwolle oder gepressten Humus als Substrat enthält.
  4. 4. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Substratblock (3) aus einer Mischung besteht, welche zwei oder mehrere der folgenden Materialien enthält: Kokoserde, Humus, Steinwolle.
  5. 5. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstruktur (5) aus Kokosfasern besteht.
  6. 6. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstruktur (5) aus Steinwolle besteht.
  7. 7. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapsel (6) zur Aufnahme der Faserstruktur (5) aus einem biologisch abbaubaren Material besteht.
  8. 8. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapsel (6) zur Aufnahme der Faserstruktur (5) aus biologisch abbaubarem Kunststoff besteht.
  9. 9. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapsel (6) zur Aufnahme der Faserstruktur (5) aus einem wasserfesten Papier- oder Kartonlaminat oder aus einem wasserfesten Papiermache besteht.
  10. 10. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterschale (10) und der zugehörige Deckel (1) aus Kunststoff gefertigt sind und miteinander verklebt oder verschweisst sind.
  11. 11. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterschale (10) aus Kunststoff gefertigt ist und der zugehörige Deckel (1) aus einem luftdichten Papieroder Kartonlaminat oder einem luftdichten Papiermache besteht und mit der Behälterschale (10) verklebt ist.
  12. 12. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterschale (10) durch Pressformung aus einer Holzplatte gefertigt ist und der zugehörige Deckel (1) ebenfalls aus einer Holzplatte, aus Kunststoff, oder aus Papier- oder Kartonlaminat gefertigt ist und mit der Behälterschale (10) verklebt ist.
  13. 13. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterschale (10) und der zugehörige Deckel (1) aus einem luftdichten Papier- oder Kartonlaminat oder einem luftdichten Papiermache bestehen und miteinander verklebt sind.
  14. 14. Vorrichtung zum Aufkeimenlassen von Pflanzensamen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterschale (10) aus einem luftdichten Papier- oder Kartonlaminat oder aus einem luftdichten Papiermache gefertigt ist, und der zugehörige Deckel (1) aus einem luftdichten Kunststoff gefertigt ist und mit der Behälterschale (10 verklebt ist.
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