CH706648B1 - Schmelzglaskörper. - Google Patents

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CH706648B1
CH706648B1 CH00900/12A CH9002012A CH706648B1 CH 706648 B1 CH706648 B1 CH 706648B1 CH 00900/12 A CH00900/12 A CH 00900/12A CH 9002012 A CH9002012 A CH 9002012A CH 706648 B1 CH706648 B1 CH 706648B1
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glass wall
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Engeler Ag Glaswelt
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Abstract

Die Erfindung betrifft einen dreidimensionalen Schmelzglaskörper (11a) mit einer ersten und zweiten in einem Winkel zueinander angeordneten Glaswand (13, 17), wobei eine erste Seitenkante (15) der ersten Glaswand (13) und eine zweite Seitenkante (19) der zweiten Glaswand (17) miteinander verschmolzen sind. Am Übergang von der ersten Seitenkante (15) zu der zweiten Seitenkante (19) ist eine abgerundete Kante definiert, welche dadurch erhältlich ist, dass ein Randbereich l1 der zweiten Seitenkante (19), welcher kleiner als die Dicke d1 der ersten Glaswand (13) ist, an eine Stirnseite (21) der ersten im Wesentlichen senkrecht orientierten Glaswand (13) angelegt und mit dieser verschmolzen wird. Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung des Schmelzglaskörpers (11a).

Description

Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Schmelzglaskörpers gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 und einen dreidimensionalen Schmelzglaskörper gemäss Oberbegriff des Anspruchs 6.
Stand der Technik
[0002] Schmelzglaskörper des Stands der Technik sind aufwendig herstellbar, da flüssige Glasschmelze in eine Gussform eingegossen werden muss. Es versteht sich, dass die Länge der Schmelzglaskörper ca. auf 800 mm limitiert ist, da es Zeit benötigt, die Form mit Glasschmelze zu füllen und in dieser Zeit eingefüllte Glasschmelze bereits wieder erstarrt.
[0003] Die Schmelzglaskörper müssen auch einer aufwendigen Nachbearbeitung unterzogen werden, bei welcher Kanten, insbesondere aus Sicherheitsgründen, durch Feuerpolitur oder eine andere Politur zu verrunden sind.
[0004] In der US 4 173 460 ist ein Verfahren gezeigt, durch welches Kanten zweier Glasplatten miteinander verschweisst werden. Dazu sind die zwei Glasplatten an einem Haltetisch rechtwinkelig zueinander angeordnet An den Enden der Schweissstelle ist jeweils eine Elektrode angeordnet. Die Glasplatten werden in einem elektrischen Ofen auf 350 °C erhitzt. Die Schweissstelle wird durch die Elektroden lokal auf die Schmelztemperatur der Glasplatten gebracht, wodurch die Kanten der Glasplatten miteinander verschweisst werden.
[0005] In der JP 3 141 130 ist ein Verfahren gezeigt, bei welchem grosse porenfreie Glasstücke herstellbar sind, indem dünne Glasplatten geschichtet, erhitzt und geschmolzen werden.
[0006] Auch in der JP 2008 031 031 ist ein ähnliches Verfahren zur Herstellung eines Glasbaukörpers beschrieben. Dabei werden Glasplatten gestapelt und in einem feuerfesten Gehäuse auf Schmelztemperatur gebracht.
Aufgabe der Erfindung
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Schmelzglaskörper vorzuschlagen, welcher eine grössere Länge als Schmelzglaskörper des Stands der Technik besitzt, bei dessen Herstellung keine oder möglichst wenige Nachbearbeitungsschritte notwendig sind.
Beschreibung
[0008] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe bei einem Schmelzglaskörper gemäss Oberbegriff des Anspruchs 6 dadurch gelöst, dass am Übergang von der ersten Seitenkante zu der zweiten Seitenkante eine abgerundete Kante definiert ist, welche dadurch erhältlich ist, dass ein Randbereich der zweiten Seitenkante, welcher kleiner als die Dicke der ersten Glaswand ist, an eine Stirnseite der ersten im Wesentlichen senkrecht orientierten Glaswand angelegt und mit dieser verschmolzen wird. Das Vorsehen des Randbereichs und eines Überstands der ersten Seitenkante, welcher sich dadurch ergibt, dass die Dicke der ersten Glaswand grösser als der Randbereich ist, ermöglicht die Ausbildung der abgerundeten Kante während des Schmelzvorgangs. Da die Glasschmelze eine Oberflächenspannung besitzt, verläuft der Randbereich in den Überstand an der Stirnseite der ersten Glaswand und bildet eine Verrundung. Eine Nachbearbeitung des Übergangs von der ersten zu der zweiten Seitenkante erübrigt sich daher. Der Krümmungsradius der abgerundeten Kante lässt sich durch die Wahl der Länge des Überstands und der Dicke der zweiten Glaswand bestimmen. Dadurch, dass Glaswände mit einer vordefinierten Länge in der Schmelzform aufgeschmolzen werden, erübrigt sich das Problem, dass geschmolzenes Glas ungleichmässig erstarrt, wenn es in eine Gussform eingegossen wird.
[0009] Zweckmässigerweise besitzt die abgerundete Kante einen Krümmungsradius, welcher grösser als 1 mm und bevorzugt grösser als 2 mm ist. Eine Kante mit einem solchen Krümmungsradius ist nicht mehr scharfkantig und kann keine Schnittverletzungen verursachen.
[0010] Mit Vorteil nimmt der Krümmungsradius in Richtung der zweiten Glasplatte zu. Soll der Krümmungsradius in Richtung der zweiten Glasplatte zunehmen, so ist die Länge des Überstandes zu vergrössern und vice versa.
[0011] Als vorteilhaft erweist es sich, wenn die erste und/oder die zweite Glaswand aus wenigstens 2 miteinander verschmolzenen Glasplatten hergestellt sind. Das Vorsehen von mehreren Glasplatten vergrössert die Flexibilität des Herstellverfahrens, da dadurch Glaswände mit unterschiedlichsten Wanddicken herstellbar sind. Glasplatten, welche eine geringere Dicke als die Dicke der Glaswand haben, lassen sich leichter schneiden. Auch können Lufteinschlüsse zwischen den Glasplatten, welche insbesondere entstehen, wenn die Glasplatten eine strukturierte Oberfläche besitzen, aus optischen Gründen erwünscht sein.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform ist wenigstens die erste oder die zweite Wand aus drei oder mehr Glasplatten hergestellt. Wie im letzten Absatz beschrieben, lassen sich durch Glasplatten, in einem Stapel angeordnet, beliebige Wanddicken herstellen.
[0013] Bevorzugt definieren die Glasplatten Rechtecke einer Länge L und eine Breite B. Diese Formgebung ermöglicht es, die Glasplatten rasch auf die benötigte Länge L und Breite B abzulängen und Schmelzglaskörper in Profilform herzustellen.
[0014] Zweckmässigerweise sind die rechteckigen Glasplatten der ersten und zweiten Glaswand in einem Stapel angeordnet. Die einzelnen Glasplatten müssen nicht zwangsläufig die Länge und Breite der Glaswände besitzen. So lassen sich Stufen, Ausnehmungen und Überlappungen zwischen benachbarten Glaswänden einfach herstellen.
[0015] In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel hat die rechteckige Glasplatte, welche die Aussenfläche der zweiten Glaswand bildet, eine geringere Breite, als die weiteren rechteckigen Glasplatten des Stapels, wodurch der Randbereich der zweiten Seitenkante gebildet ist. Die geringere Breite dieser Glasplatte ermöglicht die Ausbildung des Überstands, in den der Randbereich der äussersten Glasplatte während der Glasschmelze verlaufen kann.
[0016] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind eine erste, zweite und dritte Glaswand derart aneinander angeordnet, dass diese ein im Querschnitt U-förmiges Profil bilden, wobei die erste und dritte Glaswand die Seitenwände des Profils definieren und die zweite Glaswand den Steg des U-Profils definiert. Da das U-Profil auch Längen über 800 mm besitzen kann, ist es besonders zum Aufbau einer Leuchte, beispielsweise einer Hängeleuchte, geeignet. In den Freiraum zwischen den Seitenwänden lassen sich ein oder mehrere Leuchtmittel vorsehen.
[0017] Mit Vorteil bildet die zweite Glaswand an beiden Seitenkanten einen Randbereich, welcher kleiner als die Dicke der ersten bzw. dritten Glaswand ist, wodurch am Übergang der zweiten Glaswand zur ersten bzw. dritten Glaswand abgerundete Kanten erhältlich sind. Eine Kantenpolitur ist in einer Nachbearbeitung daher nicht mehr notwendig.
[0018] Zweckmässigerweise sind die Glasplatten an ihren Oberflächen wenigstens teilweise strukturiert. Die strukturierte Oberfläche bewirkt einerseits einen optisch ansprechenden Schmelzglaskörper und andererseits Lufteinschlüsse zwischen den Glasplatten, nachdem diese aufgeschmolzen wurden.
[0019] Dadurch, dass wenigstens ein Rand des Schmelzglaskörpers im Schnitt eine Stufe ausgebildet hat, kann beispielsweise ein plattenförmiger Leuchtmittelträger in der Stufe eingelegt sein und dadurch bündig mit dem Schmelzglaskörper abschliessen. Die Herstellung der Stufe ist durch das Vorsehen von Glasplatten mit verschiedenen Breiten besonders einfach.
[0020] Dadurch, dass an der inneren oder äusseren Oberfläche des Schmelzglaskörpers Vertiefungen bzw. Ausnehmungen vorgesehen sind, lassen sich weitere Bauteile formschlüssig an dem Schmelzglaskörper festlegen.
[0021] Mit Vorteil weist der Schmelzglaskörper eine Länge von mindestens 800 mm auf. Da Schmelzglaskörper des Stands der Technik, bedingt durch ihre Herstellung, diese Länge nicht überschreiten können, ist dies ein Alleinstellungsmerkmal des erfindungsgemässen Schmelzglaskörpers. Der Schmelzglaskörper kann auch eine Länge von weniger als 800 mm aufweisen, oder ist auf eine benötigte Länge kürzbar.
[0022] Ein weiterer Aspekt betrifft die Verwendung des erfindungsgemässen Schmelzglaskörpers als ein Glasleuchtenkörper. Durch die vorstehend beschriebene mögliche Länge, dem optischen Erscheinungsbild, insbesondere wegen den abgerundeten Kanten und den eingeschlossenen Luftblasen, und dem einfachen Vorsehen von Stufen und Ausnehmungen ist der Schmelzglaskörper als Glasleuchtenkörper besonders gut geeignet.
[0023] Noch ein Aspekt der Erfindung stellt das Verfahren zur Herstellung des dreidimensionalen Schmelzglaskörper dar. Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst die Verfahrensschritte, dass eine erste Glaswand mit einer ersten Seitenkante und eine zweite Glaswand mit einer zweiten Seitenkante derart an eine Innenform gelegt werden, sodass die erste Glaswand im Wesentlichen vertikal mit der ersten Seitenkante nach oben orientiert ist; dass die erste und zweite Glaswand einen Winkel, vorzugsweise einen rechten Winkel, miteinander einschliessen, wodurch an der ersten und zweiten Glaswand jeweils eine Aussenfläche und eine Innenfläche definiert wird, und ein Randbereich der zweiten Seitenkante an die Stirnseite der ersten Glasplatte gelegt wird, sodass die Stirnseite der ersten Glasplatte die zweite Seitenkante um eine Länge 12 überragt; dass an wenigstens einer Aussenfläche eine Aussenform angelegt wird; dass die Glaswände auf Schmelztemperatur erhitzt werden; dass die Glaswände nach vollständigem Aufschmelzen abgekühlt werden und dass die Aussenform und die Innenform von dem ausgehärteten Schmelzglaskörper entfernt werden. Oben beschriebene Längen und abgerundete Kanten sind dadurch in einem Aufschmelzverfahren ohne die Notwendigkeit von Nachbearbeitungsschritten erhältlich. Die vertikale Orientierung der ersten Glasplatte und der zweiten Glasplatte relativ zu der ersten Glasplatte bewirkt, dass der Randbereich während des Aufschmelzens kontrolliert verläuft und nicht während dem Aufschmelzen unter Einfluss der Schwerkraft ungleichmässige Formen bildet.
[0024] Zweckmässigerweise werden ein erster und zweiter Stapel aus wenigstens zwei Glasplatten zur Bildung der ersten und zweiten Glaswand an die Innenform gelegt. Die Stapelanordnung der Glasplatten ermöglicht es, Glaswände beliebiger Dicke mit Stufen und Ausnehmungen herzustellen.
[0025] Mit Vorteil wird die zuäusserst liegende Glasplatte des zweiten Stapels versetzt an ihre benachbarte Glasplatte gelegt, sodass die benachbarte Glasplatte die zuäusserst liegende Glasplatte um die Länge 12 überragt. Durch diese Anordnung ist die Länge 12 von der zuäusserst liegenden Glasplatte freigelassen und der Randbereich dieser Glasplatte kann in den freien Bereich der Länge 12 verlaufen.
[0026] Zur Ausbildung einer Stufe an einem Rand des Schmelzglaskörpers werden mit Vorteil wenigstens die innerste oder die äusserste Glasplatte des ersten Stapels stirnseitig auf eine Erhöhung eines Gussbodens gestellt und die restlichen Glasplatten des ersten Stapels werden mit Vorteil stirnseitig auf den Gussboden gestellt. Auf diese Weise sind die freien Stirnseiten der Glaswände mit geringem Aufwand mit Stufen zu versehen, ohne dass Nachbearbeitungsschritte notwendig wären.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden zur Ausbildung von Ausnehmungen an den Innenflächen und/oder Aussenflächen Glasplatten unterschiedlicher Längen und/oder Breiten übereinander bzw. nebeneinander angeordnet. Der Freiraum der kürzeren Glasplatte entsteht, bildet nach dem Aufschmelzen eine Ausnehmung in der Innen- und/oder Aussenfläche der Glasplatte. Bevorzugt ist in den Freiraum während des Aufschmelzens ein feuerfestes Formelement einzulegen, damit der Freiraum nicht ungewollt von verflüssigter Glasschmelze ausgefüllt wird. Dadurch, dass sich Glasplatten rasch zuschneiden lassen, kann ein Freiraum durch Aneinanderlegen von einzelnen Glasplatten mit verschiedenen Längen und/oder Breiten einfach erzeugt werden.
[0028] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die schematischen Darstellungen. Es zeigen in nicht massstabsgetreuer Darstellung: <tb>Fig. 1 :<SEP>einen Querschnitt des erfindungsgemässen Schmelzglaskörpers in einer ersten Ausführungsform vor dem Aufschmelzen; <tb>Fig. 2 :<SEP>einen Querschnitt des erfindungsgemässen Schmelzglaskörpers in einer zweiten Ausführungsform vor dem Aufschmelzen; <tb>Fig. 3 :<SEP>einen Querschnitt des erfindungsgemässen Schmelzglaskörpers in einer dritten Ausführungsform vor dem Aufschmelzen; <tb>Fig. 4 :<SEP>einen Längsschnitt durch den Schmelzglaskörper aus Fig. 3 ; <tb>Fig. 5 :<SEP>einen Querschnitt des Schmelzglaskörpers aus Fig. 3 , aufgenommen zwischen einer inneren und einer äusseren Schmelzform, <tb>Fig. 6 :<SEP>den Schmelzglaskörper aus Fig. 3 in einer perspektivischen Ansicht und <tb>Fig. 7 :<SEP>einen Querschnitt des fertigen Schmelzglaskörpers aus Fig. 3 nach dem Aufschmelzen.
[0029] In den Fig. 1 , 2 und 3 sind Querschnitte von drei verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemässen Schmelzglaskörpers vor dem Erhitzen auf die Glasschmelztemperatur gezeigt. Der Schmelzglaskörper ist gesamthaft mit dem Bezugszeichen 11a, 11b oder 11c bezeichnet. Im einfachsten Fall besteht der Schmelzglaskörper 11a aus einer ersten Glaswand 13 mit einer ersten Seitenkante 15 und einer zweiten Glaswand 17 mit einer zweiten Seitenkante 19. Bevorzugt besitzen die Glaswände 13, 15 die Gestalt von Rechtecken mit gleich langen Längen, wobei die Längen normal zu der Zeichenebene stehen. Die zweite Seitenkante 19 besitzt einen Randbereich l1, welcher dadurch definiert ist, dass der Randbereich l1 auf der Stirnseite 21, welche an die erste Seitenkante 15 anschliesst, aufliegt. Der Randbereich l1 deckt die Stirnseite 21 nicht vollständig ab, wodurch ein Teil der Stirnseite 21 mit dem Überstand l2 unbedeckt bleibt. Die Summe des Randbereichs l1 und des Überstands l2 ergibt die Dicke d1 der ersten Glaswand. Beim Aufschmelzen der ersten und zweiten Glaswand 13, 17 dient der Überstand l2 als ein Freiraum, in den der Randbereich l1 unter Einwirkung der Schwerkraft verlaufen kann. Damit die Schwerkraft auf den verflüssigten Randbereich l1 wirken kann, ist die erste Glaswand bevorzugt senkrecht orientiert und schliesst mit der zweiten Glaswand 17 bevorzugt einen rechten Winkel ein. Da in den geschmolzenen Glaswänden 13, 17 eine Oberflächenspannung wirkt, bildet sich am Übergang von der ersten Seitenkante 15 zu der zweiten Seitenkante eine abgerundete Kante 23. Stellvertretend für alle drei Ausführungsbeispiele ist die abgerundete Kante nur für das dritte Ausführungsbeispiel in Fig. 7 gezeigt. Nach Abkühlen des Schmelzglaskörpers 11a ist ein homogenes L-Profil, dessen Länge der Länge der Glaswände 13, 7 entspricht, hergestellt.
[0030] Das zweite in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass die erste Glaswand 13 aus zwei Glasplatten 25a, b gebildet ist. Dies ist von Vorteil, wenn eine erste Glaswand 13 mit einer Schichtdicke d1 nicht vorhanden oder schwer zu erwerben ist. Die Dicke d1 wird dann durch einen Glasstapel von zwei Glasplatten 25a, b erreicht, deren Dicken zusammen die Dicke d1 ergibt. Die Ausbildung der abgerundeten Kante 23 erfolgt, wie bereits vorstehend bei dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben.
[0031] Die übrigen Fig. 3 bis 7 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel, in dem der Schmelzglaskörper 11c ein U-Profil ist, welches eine erste, zweite und dritte Glaswand 13, 17, 27 umfasst. Die erste und dritte Glaswand 13, 27 bilden die Seitenwände des U-Profils und die zweite Glaswand 17 bildet den Steg des U-Profils. Die Seitenwände sind Glasplattenstapel, welche aus jeweils 4 Glasplatten 25a, b, c, d bzw. 29a, b, c, d aufgebaut sind. Die Glasplatten sind einfach und rasch zuschneidbar, da sie eine geringere Dicke als Seitenwände 13, 27 aufweisen und die Gestalt von Rechtecken mit einer Breite B und einer Länge L besitzen. Ferner sind durch den Stapelaufbau eine Stufe 31 an den offenen Stirnseiten der ersten und dritten Glaswand 13, 27 oder eine Ausnehmung 33 an den Glasplatten, beispielsweise an den Glasplatten 25d und 29d, realisierbar. Wie die Fig. 4 und 6 zeigen, kann die Ausnehmung 33 dadurch vorgesehen sein, dass an den Innenseiten der Glaswände 13 und 27 oberhalb der Glasplatten 25d und 29d Glasplatten 25e und 29e versetzt angeordnet sind. Denkbar wäre es auch, dass aus den Glasplatten 25d, 29d Ausnehmungen herausgeschnitten werden.
[0032] Die zweite Glaswand 17 ist gemäss den Fig. 3 bis 6 aus einem Stapel von drei Glasplatten 35a, b, c aufgebaut. Der Randbereich l1 ist dabei von der Glasplatte 35a gebildet, indem diese eine geringere Breite als die Glasplatten 35b und 35c aufweist. Dadurch ist die Glasplatte 35a gegenüber der Glasplatte 35b eingerückt, wodurch der Überstand l2 gebildet ist. Wie vorstehend beschrieben, fliesst der Randbereich l1 beim Aufschmelzen der Glasplatten in den Bereich des Überstands l2, wodurch eine abgerundete Kante 23 erhältlich ist.
[0033] Das Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Schmelzglaskörpers 11c beinhaltet die folgenden Verfahrensschritte:
[0034] Auf einen Gussboden 37 wird eine plattenförmige Erhöhung 39 und eine innere Schmelzform 41, insbesondere ein Gusskern, angeordnet. An diesen Aufbau werden die Glasplatten 25a bis 25e, 29a bis 29e und 35a bis 35c, wie in der Fig. 5 gezeigt, angelegt. Anschliessend wird die äussere Schmelzform 43, beispielsweise ein rechteckiger Rahmen, um den Schmelzglaskörper 11c gelegt. In dem dritten Ausführungsbeispiel überlappen die Glasplatten 25a und 29a die Glasplatten 35b und 35c. Denkbar wäre es auch, dass die Glasplatte 35c die Glasplattenstapel der ersten und dritten Glaswand 13, 27 vollständig überlappt. Die Schmelzformen sind aus einem feuerfesten keramischen Material und bevorzugt mit Aluminiumoxid behandelt, um die Entformung zu erleichtern.
[0035] Während des vollständigen Aufschmelzens der Glasplatten verläuft der Randbereich l1 in den Überstand l2. Nach Erstarren und Entformen des Schmelzglaskörpers 11c ist eine abgerundete Kante 23 durch den Aufschmelzvorgang entstanden (Fig. 7 ), welche auch als Schmelzglaskante bezeichnet wird. Die Form der abgerundeten Kante lässt sich durch die Wahl der Länge des Überstands l2 und die Dicke der Glasplatte 35a beeinflussen. Der Krümmungsradius 45 der abgerundeten Kante ist üblicherweise nicht konstant und nimmt von der ersten Glaswand 13 in Richtung der zweiten Glaswand 17 zu. Der Krümmungsradius beträgt mindestens 2 mm und kann, in Abhängigkeit von der Form der Glasplatte 35a, bis zu 10 mm betragen. Der fertige Schmelzglaskörper 11 hat den Vorteil, dass weitere Bearbeitungsschritte nicht notwendig sind. So kann auf eine Kantenpolitur oder eine Nachbearbeitung zur Herstellung von Stufen 31 oder Ausnehmungen 33 verzichtet werden. Die Länge des Schmelzglaskörpers ist nicht auf die Länge von ca. 800mm beschränkt, welche Länge für Schmelzglaskörper, hergestellt nach dem Stand der Technik, limitierend ist.
[0036] Die Glasplatten 25a bis 25e, 27a bis 27e und 35a bis 35c können ein wenigstens einseitig strukturiertes Flachglas sein. Diese Strukturierung bleibt an den inneren und äusseren Oberflächen des Schmelzglaskörpers 11 erhalten. Ferner führt die Struktur der inneren Glasplatten während des Aufschmelzens zu Lufteinschlüssen, welches dem Schmelzglaskörper ein attraktives Erscheinungsbild verleiht.
[0037] Der Glasgusskörper 11c eignet sich in idealer Weise zur Verwendung eines Glasleuchtenkörpers, da in den nach einer Seite offenen Hohlraum 47 ein Leuchtmittel, bevorzugt eine LED Leiste, eingebracht werden kann. Der plattenförmige Support des Leuchtmittels (nicht dargestellt) kann in den Stufen 31 aufgenommen sein und schliesst dadurch bündig mit den Glaswänden 13, 27 ab. Der Support kann mit Haltemitteln in den Ausnehmungen 33 verrastbar sein.
Legende
[0038] <tb>11a, b, c<SEP>Schmelzglaskörper <tb>13<SEP>Erste Glaswand <tb>15<SEP>Erste Seitenkante <tb>17<SEP>Zweite Glaswand <tb>19<SEP>Zweite Seitenkante <tb>21<SEP>Stirnseite im Anschluss an die erste Seitenkante 15 <tb>23<SEP>Abgerundete Kante, Schmelzglaskante <tb>25a, b, c, d, e<SEP>Glasplatten zum Aufbau der ersten Glaswand <tb>27<SEP>Dritte Glaswand <tb>29a, b, c, d, e<SEP>Glasplatten zum Aufbau der dritten Glaswand <tb>31<SEP>Stufe <tb>33<SEP>Ausnehmung <tb>35a, b, c<SEP>Glasplatten zum Aufbau der zweiten Glaswand <tb>37<SEP>Gussboden <tb>39<SEP>Plattenförmige Erhöhung <tb>41<SEP>Innere Schmelzform, Schmelzkern <tb>43<SEP>Äussere Schmelzform <tb>45<SEP>Krümmungsradius <tb>47<SEP>Hohlraum <tb>l1<SEP>Randbereich <tb>l2<SEP>Überstand <tb>d1<SEP>Dicke der ersten Glaswand <tb>L<SEP>Länge einer Glasplatte <tb>B<SEP>Breite einer Glasplatte

Claims (10)

1. Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Schmelzglaskörpers (11a, 11b, 11c), bei dem – eine erste Glaswand (13) mit einer ersten Seitenkante (15) und eine zweite Glaswand (17) mit einer zweiten Seitenkante (19) derart an eine Innenform (41) gelegt werden, sodass – die erste Glaswand (13) im Wesentlichen vertikal mit der ersten Seitenkante (15) nach oben orientiert ist, – die erste und zweite Glaswand (13, 17) einen Winkel, vorzugsweise einen rechten Winkel, miteinander einschliessen, wodurch an der ersten und zweiten Glaswand (13, 17) jeweils eine Aussenfläche und eine Innenfläche definiert wird und – ein Randbereich (l1) der Innenfläche der zweiten Glaswand (17) an die Stirnseite (21) der ersten Glaswand (13) gelegt wird, sodass die Stirnseite (21) der ersten Glaswand (13) die zweite Seitenkante (19) um eine vorbestimmte Länge l2 überragt, dadurch gekennzeichnet, dass – an wenigstens einer Aussenfläche eine Aussenform (43) angelegt wird, – die Glaswände (13, 17) auf Schmelztemperatur erhitzt werden, – nach vollständigem Aufschmelzen abgekühlt werden und – die Aussenform (43) und die Innenform (41) von dem ausgehärteten Schmelzglaskörper (11a, b, c) entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster und zweiter Stapel aus wenigstens zwei Glasplatten (25a, b, c, d, e; 35a, b, c) zur Bildung der ersten und zweiten Glaswand (13, 17) an die Innenform (41) gelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zuäusserst liegende Glasplatte (35a) des zweiten Stapels versetzt an ihre benachbarte Glasplatte (35b) gelegt wird, sodass die benachbarte Glasplatte (35b) die zuäusserst liegende Glasplatte (35a) um die Länge l2 überragt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung einer Stufe (31) an einem Rand des Schmelzglaskörpers (11a, b, c) wenigstens die innerste oder die äusserste Glasplatte (25, 25d) des ersten Stapels stirnseitig auf eine Erhöhung (39) eines Gussbodens (37) gestellt werden und die restlichen Glasplatten (25b, c) des ersten Stapels stirnseitig auf den Gussboden (37) gestellt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung von Ausnehmungen (33) an den Innenflächen und/oder Aussenflächen Glasplatten (25e, 29e) unterschiedlicher Längen und/oder Breiten übereinander bzw. nebeneinander angeordnet werden.
6. Dreidimensionaler Schmelzglaskörper (11a, 11b, 11c), erhältlich durch ein Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1–5, mit – einer ersten und zweiten in einem Winkel zueinander angeordneten Glaswand (13, 17), wobei eine erste Seitenkante (15) der ersten Glaswand (13) und eine zweite Seitenkante (19) der zweiten Glaswand (17) miteinander verschmolzen sind, dadurch gekennzeichnet, dass am Übergang von der ersten Seitenkante (15) zu der zweiten Seitenkante (19) eine abgerundete Kante (23) definiert ist, weiche dadurch erhältlich ist, dass ein Randbereich (l1) der Innenfläche der zweiten Glaswand (17), welcher kleiner als die Dicke d1 der ersten Glaswand (13) ist, an eine Stirnseite (21) der ersten im Wesentlichen senkrecht orientierten Glaswand (13) angelegt und mit dieser verschmolzen wird.
7. Schmelzglaskörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die erste oder die zweite Glaswand (13, 17) aus drei oder mehr Glasplatten (25a, b, c, d, e; 35a, b, c) hergestellt ist.
8. Schmelzglaskörper nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste, zweite und dritte Glaswand (13, 17, 27) derart aneinander angeordnet sind, dass diese ein im Querschnitt U-förmiges Profil bilden, wobei die erste und dritte Glaswand (13, 27) die Seitenwände des Profils definieren und die zweite Glaswand (17) den Steg des U-Profils definiert.
9. Schmelzglaskörper nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Rand des Schmelzglaskörpers (11a, b, c) im Schnitt eine Stufe (31) ausgebildet hat.
10. Schmelzglaskörper nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der inneren oder äusseren Oberfläche des Schmelzglaskörpers (11a, b, c) Ausnehmungen (33) vorgesehen sind.
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