CH705425B1 - Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung. - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung (1) mit einer Beaufschlagungsseite (A) und einer Rückseite (B), wobei wenigstens eine der Schichten durch eine Absorptionsschicht (2) gebildet ist, die ganz oder mehrheitlich aus Blähglas besteht.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine ballistische Mehrschichten-Anordnung zur Abwehr von Projektilen oder anderen hoch beschleunigten Teilen.

[0002] Ballistisch resistente Platten kommen bei allen Arten von Panzerungen zum Einsatz, sei es an Fahrzeugen, Flugzeugen, Gebäuden oder unmittelbar tragbar an Personen. Nachteilig ist zumeist das sehr hohe Gewicht der Platten, die notwendigerweise dick genug sein müssen, um der Beschussklasse zu entsprechen.

[0003] Nachteilig ist dies beispielsweise bei Personentransportfahrzeugen, die mit einer Panzerung aus dicken Stahlplatten gegen Beschuss gesichert werden müssen, was die Fahrzeuge durch das hohe Gewicht aber auch langsam und schwerfällig macht.

[0004] Beim weiteren Stand der Technik kommen daher auch mehrschichtige Platten zum Einsatz, die aber sehr teuer in der Fertigung sind, oder nicht die hohen, aber geforderten Beschussklassen erreichen. In Fig. 5 ist eine vorbekannte ballistische Platte 9 gezeigt, diese weist an der Beschussseite eine Keramikplatte 91 auf, mit der ein Geschoss gebremst und bestenfalls teilweise zerlegt werden soll, gefolgt von einer oder mehreren Lagen von Aramid-Fasern 92, abgeschlossen mit einer Stahlplatte 93.

[0005] Insbesondere bei modernen Geschossen mit Keramikmetall-Kernen (beispielsweise Wolframcarbid) oder Geschossen mit hoher Energie werden diese Platten durch zur Abwehr notwendige Schichtdicken zu schwer oder sehr teuer in der Herstellung.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung zur Verfügung zu stellen, die zuverlässig und materialsparend in der Herstellung ist.

[0007] Diese Aufgabe wird durch eine ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0008] Erfindungsgemäss ist vorgeschlagen, die ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung so auszugestalten, dass wenigstens eine der Schichten durch eine Absorptionsschicht gebildet ist, die ganz oder mehrheitlich aus Blähglas besteht.

[0009] Hierdurch ist auf besonders effektive Weise eine Abstoppung des eindringenden Projektils oder Splitters ermöglicht. Die Energie wird durch die Absorptionsschicht in hohem Masse aufgenommen.

[0010] Die Anordnung kann im Sinne der Erfindung biegsam als Matte oder Plane, oder auch insbesondere mit den weiteren Ausgestaltungen als starre Platte vorgesehen sein.

[0011] Blähglas ist aufgeschäumtes Glas mit kleinen, gas- oder luftgefüllten Poren und kann in verschiedenen Körnungen produziert werden.

[0012] Eine besonders vorteilhafte und daher bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Blähglas in Form von Blähglasgranulat vorliegt, das in einer dichten Packung mittels einer das Blähglasgranulat umgebenden Matrix gehalten ist. Die Granulatperlen liegen dabei dicht aneinander und sind von der Matrix wenigstens teilweise umschlossen.

[0013] Bevorzugterweise weist das Blähglasgranulat eine Granulat-Grösse von 0,01 mm bis 5 mm auf.

[0014] Weiterhin ist bevorzugt, dass das Blähglas oder Blähglasgranulat mehrheitlich aus SiO2besteht. Weiterhin bevorzugt als weitere Inhaltsstoffe Na2O und CaO enthält und ebenso bevorzugt, als weitere Inhaltsstoffe in geringem Masse jeweils unter 10 Gewichtsprozenten Al2O3und/oder MgO und/oder K2O enthält.

[0015] Die Matrix des Blähglasgranulats ist nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung aus Kunststoff oder -harz oder einem Kunststoff/-harz/-gemisch gebildet, die insbesondere schlagzäh ist. Dies ermöglicht eine besonders gute Energieaufnahme vom Geschoss.

[0016] Dem folgend ist von Vorteil vorgesehen, dass das Kunststoffgemisch Polyurethan und/oder Polyethylen und/oder Oxidharz und/oder Silikon und/oder einen schlagfesten Kunststoff und/oder einen schlagzähen Kunststoff enthält.

[0017] Bevorzugterweise ist wenigstens eine der Schichten der ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung durch eine mehrlagige Faserschicht mit Lagen aus Aramid-Fasern oder vergleichbaren Fasern gebildet, wobei diese insbesondere in einer Gewebe- oder Mehrschichtgewebe-Form vorliegt.

[0018] Weiterhin ist von Vorteil vorgesehen, dass wenigstens eine der Schichten durch eine Feinstein- oder Naturstein- oder Keramik- oder Keramik-Misch-Platte gebildet ist, insbesondere aus einem Verbundstoff. Hierdurch kann ein Geschoss sehr effektiv durch die notwendige Zerstörungskraft der Platte abgebremst werden, teilweise zerlegt werden und aus der Bahn gebracht werden, was in den folgenden Schichten die Effektivität durch eine verbreiterte Angriffsfläche erhöht. Leichte oder energiearme Geschosse können durch so eine Schicht ganz abgehalten werden.

[0019] Ein Geschoss kann beim Durchtritt durch die Schichten auch sehr effektiv durch eine von Vorteil nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehene Splitterschicht abgelenkt werden. Hierzu ist vorgeschlagen, dass die Splitterschicht durch in einer Matrix gebundene Keramik- oder Keramikmetall- oder Feinstein- oder Naturstein-Splitter gebildet ist.

[0020] Bevorzugterweise ist wenigstens eine Schicht der ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung durch eine Metall-Platte gebildet.

[0021] Von Vorteil kann wenigstens eine Schicht durch eine hochzähe Kunststoff-Schicht gebildet sein, diese kann dabei bevorzugterweise durch die hochzähe Kunststoffstoffschicht der Matrix der Absorptionsschicht gebildet sein.

[0022] Von Vorteil ist die Anordnung durch eine Kunststoffdeckschicht oder faserverstärkte Kunststoffgeflechtsschicht wenigstens auf einer Seite der Beaufschlagungs- und Rückseite umgeben. Hierdurch wird die Struktur von Bereichen neben einem Einschlag besser erhalten und beispielsweise eine gebrochene Keramik-Platte erhält ihre Funktion in einem Bereich neben einer Einschlagstelle.

[0023] Bevorzugt folgt in der Schichtenfolge an die Absorptionsschicht wenigstens auf einer deren Seiten eine Faserschicht.

[0024] Bei plattenartiger Ausgestaltung sind neben der Absorptionsplatte von Vorteil wenigstens eine Feinstein-, Naturstein- oder Keramik-Schicht, eine Faserschicht und eine Metallschicht vorgesehen.

[0025] Eine besondere Ausgestaltung sieht vor, dass die Schichtenfolge wie folgt gewählt ist: – eine Umhüllungsschicht, – eine Keramik-/Feinstein-/Natursteinschicht, insbesondere gefolgt von einer Metallschicht, – eine Faserschicht- und Absorptionsschicht-Abfolge, – eine Metallschicht.

[0026] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen oder deren mögliche Unterkombinationen.

[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Im Einzelnen zeigt die schematische Darstellung in: <tb>Fig. 1<SEP>eine schematische Darstellung einer ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung mit einer erfindungsgemässen Absorptionsschicht und beaufschlagungsseitig vor gelagerten Faserschicht, <tb>Fig. 2<SEP>eine schematische Darstellung einer ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung mit einer erfindungsgemässen Absorptionsschicht und beaufschlagungsseitig dahinter angeordneten Faserschicht, <tb>Fig. 3<SEP>eine schematische Darstellung der Absorptionsschicht mit Blähglasgranulat und der dieses umhüllenden Matrix, <tb>Fig. 4<SEP>eine schematische beispielhafte Abbildung eines Querschnitts durch ein Blähglasgranulat, <tb>Fig. 5<SEP>eine schematische Darstellung einer ballistisch resistenten Platte nach dem Stand der Technik, <tb>Fig. 6<SEP>eine schematische Darstellung einer beispielhaften ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung mit einer erfindungsgemässen Absorptionsschicht nach einer ersten Variante, <tb>Fig. 7<SEP>eine schematische Darstellung einer beispielhaften ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung mit einer erfindungsgemässen Absorptionsschicht nach einer zweiten Variante, <tb>Fig. 8<SEP>eine schematische Darstellung einer beispielhaften ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung mit einer erfindungsgemässen Absorptionsschicht nach einer dritten Variante, <tb>Fig. 9<SEP>eine schematische. Darstellung einer beispielhaften ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung mit einer erfindungsgemässen Absorptionsschicht nach einer vierten Variante mit einer Splitterschicht, und <tb>Fig. 10<SEP>eine schematische Darstellung einer beispielhaften ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung nach einer fünften Variante mit einer mehrfachen erfindungsgemässen Absorptionsschicht-Abfolge.

[0028] Die in den Figuren gleichen Bezugsziffern bezeichnen gleiche oder gleich wirkende Elemente.

[0029] In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung 1 gezeigt. Dabei ist von der Projektil Beaufschlagungsseite A her gesehen nach einer Aramid-Faserschicht 4 in Mehrschichtgewebe-Form eine Absorptionsschicht 2 angeordnet. In Fig. 2 ist eine alternative Anordnung in gegensätzlicher Reihenfolge von Absorptionsschicht 2 und Faserschicht 4 gezeigt.

[0030] Die Schichten untereinander sind in allen Beispielen entweder mechanisch oder mit geeigneten Klebern miteinander verbunden.

[0031] Die Absorptionsschicht 2 besteht aus Blähglas 21 in Form von Blähglasgranulat 22, das in einer dichten Packung mittels einer das Blähglasgranulat umgebenden Matrix 24 gehalten ist, siehe Fig. 3 . Die Matrix 24 ist aus einem schlagzähen Kunststoffgemisch gebildet. Gute Ergebnisse wurden mit schlagzähen Polyurethan-Gemischen gemacht.

[0032] Blähglas 21 ist sehr leicht, rund und bruchkornfrei, hoch wärmedämmend, schalldämmend, druckstabil, nicht brennbar, säurebeständig und schädlingssicher.

[0033] Im Beispiel besteht die Zusammensetzung des Blähglasgranulats 22 aus: <tb>SiO2<SEP>71 ± 2 Massen-% <tb>Na2O<SEP>13 ± 1,5 Massen-% <tb>CaO<SEP>8 ± 2 Massen-% <tb>Al2O3<SEP>2 ± 1,3 Massen-% <tb>MgO<SEP>2 ± 1 Massen-% <tb>K2O<SEP>1 ± 0,2 Massen-% <tb>sowie <tb>Fe2O3<SEP>0,5 ± 0,2 Massen-% <tb>Spurenelemente < 0,5 Massen-%.

[0034] Das Granulat 22 selber kann geschlossen- oder offenporig sein bei einer Granulat-Grösse von 0,01 mm bis 5 mm. Das aufgeschäumte Blähglasgranulat 22 hat, wie exemplarisch in Fig. 4 in einem Querschnitt dargestellt, eine Bläschengrösse 23 von 0,001–0,5 mm.

[0035] Die Schichtdicke der Absorptionsschicht kann je nach Konfiguration der aufzunehmenden Energie zwischen Schichtdicke 0,5–50 mm betragen.

[0036] Die Faserschichten 4 (41, 42, 43) sind in den Beispielen mehrlagige Mehrschichtgewebe aus Aramid-Fasern. Es können aber auch vergleichbare Fasern verwendet werden.

[0037] Es ist denkbar, die Anordnung nach Fig. 1 oder 2 elastisch zu gestalten und die Matrix der Absorptionsschicht entsprechend zu wählen, sodass die Herstellung der ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung als Matte oder Plane möglich ist. So sind sichere Zelte als auch Vorhänge und dergleichen ermöglicht.

[0038] In Fig. 6 ist ein beispielhafter Aufbau einer ballistisch resistenten Mehrschichten-Anordnung 1 als Platte mit einer Absorptionsschicht 2 gezeigt.

[0039] Die Schichtenfolge von der Beaufschlagungsseite A her gesehen ist wie folgt. Aussen ist zuerst eine Kunststoffdeckschicht 8 vorgesehen. Diese dient dem Abschluss gegen die Aussenseite und dem Schutz, dass zertrümmerte Teile der danach folgenden sehr harten ersten Keramik-Schicht 5 nach einem Treffer durch ein Projektil nicht herausfallen und die Struktur auch bei Rissen der Keramik-Schicht 5 zusammengehalten wird, falls ein weiterer Treffer in der Umgebung eines Einschlags erfolgt.

[0040] Die Keramik-Schicht 5 kann dabei im Sinne der Erfindung auch aus anderen Stoffen, wie Feinstein oder Naturstein, oder einer Keramik-Mischung oder auch einer Keramik-Metall-Mischung in Plattenform gebildet sein.

[0041] Wichtig ist, dass die «Keramik»-Schicht 5 hart ist. Dies kann klassische Keramik leisten, aber auch Ersatzstoffe wie sehr harte Natursteine (Granit etc.) oder auch Feinstein, ein sehr hartes hochgebranntes Steingut.

[0042] Auf die Keramik-Schicht 5 folgt eine Faserschicht 4 aus Aramid-Gewebe. Auf diese folgt die Absorptionsschicht 2, die die Energie des Geschosses oder Splitters aufzunehmen vermag. In der Absorptionsschicht wird sehr viel Energie vom Geschoss aufgenommen und im weiteren Weg auf eine viel breitere Basis verteilt, sodass hernach eine Metallplatte 7 als Abschluss ausreichen kann.

[0043] Sollten noch höhere Energien eingetragen werden, oder die Schichtdicken zur Gewichtsreduzierung dünner gewählt werden, ist nach Fig. 7 auch eine Variante möglich, in der vor der Stahlplatte 7 nach einer ersten Faserschicht 41 noch unmittelbar davor eine zweite 42 vorgesehen ist.

[0044] In Fig. 8 ist gegenüber der Fig. 7 eine weitere Abwandlung gezeigt, in der nach der Keramik-Schicht 5 eine erste Stahlplatte 71 eingebaut ist. Dies stabilisiert die Keramik-Schicht zusätzlich in der unmittelbaren Umgebung eines Einschlags. Dies kann bei mehrfachem Projektileintrag vorteilhaft sein. Im gezeigten Beispiel ist an der Rückseite B wieder eine Stahlplatte 72 vorgesehen. Diese kann bereits durch eine Fahrzeug-Aussenwand in leichter Panzerung oder durch eine normale Aussenwandung ausgebildet sein.

[0045] Eine weitere Abwandlung ist in Fig. 9 gezeigt. Nach der Keramik-Schicht 5 folgt in diesem Fall eine Splitterschicht 6, welche in einer Matrix 62 gebundene Keramik- oder Keramikmetall- oder Feinstein- oder Naturstein-Splitter 61 enthält. Dabei kommt es weniger auf die Schichtenfolge, als eher auf die Präsenz einer Splitterschicht an, die sehr harte, ein Geschoss oder einen harten Geschosskern (Wolframcarbid beispielsweise) ablenkende, Splitter in loser Schüttung in einer Matrix gebunden enthält.

[0046] Im Beispiel nach Fig. 10 ist eine Anordnung mit zwei aufeinanderfolgenden Absorptionsschichten 2a und 2b gezeigt, getrennt voneinander durch eine Faserschicht 42. Im Beispiel sind dabei beide Absorptionsschichten 2a und 2b benachbart zu einer weiteren Faserschicht 41 und 43 sowie darauffolgend mit einer Stahlplatte 71 und 72 versehen.

[0047] Die Schichten, wie in den oben gezeigten Beispielen, können auch in einer anderen Reihenfolge unter teilweiser Auslassung oder mehrfacher Reihung erfolgen.

[0048] Sehr von Vorteil beim Einsatz der erfindungsgemässen Absorptionsschichten ist auch, dass diese eine hervorragende Wärmeisolierung als Eigenschaft inne haben. Somit könnten Fahrzeuge als auch Bauten oder Zelte gegen die Aussenwelt gegen Wärme oder Kälte isoliert werden, ohne dass eine weitere Schicht oder sonstige Massnahmen notwendig wären.

[0049] Ebenfalls ist der Aufbau der erfindungsgemässen Absorptionsschicht Schall isolierend. Auch diese Eigenschaft ist bei der vorgeschlagenen Anwendung vorteilhaft.

Bezugszeichenliste

[0050] <tb>1<SEP>ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung <tb>A<SEP>Beaufschlagungsseite <tb>B<SEP>Rückseite <tb>2<SEP>Absorptionsschicht <tb>2a, 2b<SEP>Absorptionsschicht <tb>21<SEP>Blähglas <tb>22<SEP>Blähglasgranulat <tb>23<SEP>Bläschen <tb>24<SEP>Matrix <tb>4<SEP>Faserschicht <tb>41<SEP>Faserschicht <tb>42, 43<SEP>Faserschicht <tb>5<SEP>Keramik-Platte <tb>6<SEP>Splitterschicht <tb>61<SEP>Splitter <tb>62<SEP>Matrix <tb>7<SEP>Metall-Platte <tb>71, 72<SEP>Metall-Platte <tb>8<SEP>Kunststoffdeckschicht <tb>9<SEP>Ballistische Platte (Stand der Technik) <tb>91<SEP>Keramik-Platte <tb>92<SEP>Faserschicht <tb>93<SEP>Stahlplatte

Claims (20)

1. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung (1) mit einer Beaufschlagungsseite (A) und einer Rückseite (B), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Schichten durch eine Absorptionsschicht (2, 2a, 2b) gebildet ist, die ganz oder mehrheitlich aus Blähglas (21) besteht.

2. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Absorptionsschicht (2, 2a, 2b) vorhandene Blähglas (21) in Form von Blähglasgranulat (22) vorliegt, das in einer dichten Packung oder Schüttung mittels einer das Blähglasgranulat umgebenden Matrix (24) gehalten ist.

3. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Blähglasgranulat (22) eine Granulat-Grösse von 0,01 mm bis 5 mm aufweist.

4. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Blähglas (21) oder Blähglasgranulat (22) mehrheitlich aus SiO2besteht.

5. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Blähglas (21) oder Blähglasgranulat (22) als weitere Inhaltsstoffe Na2O und CaO enthält.

6. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Blähglas (21) oder Blähglasgranulat (22) als weitere Inhaltsstoffe in geringem Masse jeweils unter 10 Gewichtsprozent Al2O3und/oder MgO und/oder K2O enthält.

7. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrix (24) aus Kunststoff oder -harz oder einem Kunststoffharz oder Kunststoff- oder Kunstharz- oder Kunststoffharz-Gemisch gebildet ist, die insbesondere schlagzäh ist.

8. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffgemisch einen schlagfesten Kunststoff und/oder einen schlagzähen Kunststoff insbesondere Polyurethan und/oder Polyethylen und/oder Oxidharz und/oder Silikon enthält.

9. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Schichten durch eine mehrlagige Faserschicht (4, 41, 42, 43) mit Lagen aus Aramid-Fasern gebildet ist, wobei diese insbesondere in einer Gewebe- oder Mehrschichtgewebe-Form vorliegen.

10. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Schichten durch eine Feinstein- oder Naturstein- oder Keramik- oder Keramik-Misch-Platte (5) gebildet ist, insbesondere aus einem Verbundstoff davon.

11. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schicht durch eine Splitterschicht (6) gebildet ist, die in einer Matrix (62) gebundene Keramik- oder Keramikmetall- oder Feinstein- oder Naturstein-Splitter (61) enthält.

12. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schicht durch eine Metall-Platte (7, 71, 72) gebildet ist.

13. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schicht durch eine hochzähe Kunststoff-Schicht gebildet ist.

14. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die hochzähe Kunststoffstoff-Schicht die Matrix (24) der Absorptionsschicht (2) bildet.

15. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese wenigstens auf der Beaufschlagungs- (A) und Rückseite (B) durch eine Kunststoffdeckschicht (9) oder faserverstärkte Kunststoffgeflechtsschicht umschlossen ist.

16. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schichtenfolge an die Absorptionsschicht (2) wenigstens auf einer deren Seiten eine Faserschicht (4) folgt.

17. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung biegsam als Matte oder Plane ausgestaltet ist.

18. Ballistische resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung als starre Platte ausgestaltet ist.

19. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Feinstein- oder Naturstein- oder Keramik-Schicht, und/oder eine Faserschicht und eine Metallschicht vorgesehen sind.

20. Ballistisch resistente Mehrschichten-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtenfolge wie folgt gewählt ist: – eine Kunststoffdeckschicht – eine Keramikschicht, insbesondere gefolgt von einer Metallschicht, – eine Abfolge aus Faser- und Absorptionsschichten – eine Metallschicht.