CH701584B1 - Vorrichtung und Verfahren zur Dosierung von Calciumhypochlorit in ein wässriges System. - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dosierung von Calciumhypochlorit in ein wässriges System mit einer Suspendiereinrichtung (S), in der pulver-, granulat- oder tablettenförmiges Calciumhypochlorit durch Zugabe von Wasser in eine Calciumhypochlorit-Suspension suspendiert wird, und einer Dosiereinrichtung (D), mit der die Calciumhypochlorit-Suspension in das wässrige System zugeleitet wird, wobei die Suspendiereinrichtung umfasst einen Suspendierbehälter (19), auf den ein Vorratsbehälter (17) mit dem pulver-, granulat- oder tablettenförmigen Calciumhypochlorit aufsetzbar ist, und eine in dem Suspendierbehälter (19) angeordnete Sprüheinrichtung (20), mit der Wasser von unten in den Vorratsbehälter (17) gesprüht wird, wodurch ein Teil des sich darin befindlichen pulver- oder granulatförmigen Calciumhypochlorits als wässrige Suspension in den Suspendierbehälter (19) abfliesst. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Dosierung von Calciumhypochlorit in ein wässeriges System. Mit der Vorrichtung und dem Verfahren wird eine ungefährliche und in der Handhabung einfache und wartungsarme Aufbereitung von Schwimmbadwasser ermöglicht.
Description
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Dosierung von Calciumhypochlorit in ein wässriges System nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 14.
[0002] Derartige Vorrichtungen zur Dosierung von Calciumhypochlorit in ein wässriges System werden beispielsweise zur Aufbereitung von Wasser in Schwimmbädern verwendet, wobei das Calciumhypochlorit als Oxidations- und Desinfektionsmittel mit algizider und fungizider Wirkung eingesetzt wird. Gattungsgemässe Vorrichtungen und Verfahren können jedoch auch zur Abwasserbehandlung und die Trinkwasseraufbereitung eingesetzt werden.
[0003] Eine gattungsgemässe Vorrichtungen und ein gattungsgemässes Verfahren sind bereits in der DE 19 507 329 A1 beschrieben. In der dort beschriebenen Vorrichtung zur Dosierung von Calciumhypochlorit in ein wässriges System wird zunächst in einer Suspendiereinrichtung Calciumhypochlorit-Granulat mit einem turbulenten Wasserstrom unter Bildung einer Suspension versetzt und die Calciumhypochlorit-Suspension wird anschliessend mit einer Dosiereinrichtung in das zu behandelnde wässrige System geleitet, wobei die Dosiereinrichtung eine unter Unterdruck stehende Kläreinrichtung mit einer in mittlerer Höhe angeordneten Ansaugleitung für die Calciumhypochlorit-Suspension, eine im Bodenbereich der Kläreinrichtung angeordnete Ansaugleitung für eine Säure und eine im Kopfbereich angeordnete Absaugleitung zum Absaugen der klaren überstehenden Flüssigkeit in das zu behandelnde wässrige System umfasst. Zur Erzeugung einer Calciumhypochlorit-Suspension wird Calciumhypochlorit-Granulat aus einem Vorratsbehälter mittels einer Saugeinrichtung durch pneumatische Förderung einem Befülldosierer zugeführt, von wo aus das Granulat in die turbulente Zone einer Suspendiereinrichtung fällt. Am Boden der Suspendiereinrichtung wird mittels einer Druckwasserleitung eine turbulente Strömung erzeugt, wodurch das Calciumhypochlorit rasch in Lösung geht und wasserunlösliche Bestandteile in fein verteilter Form suspendiert werden. Diese Calciumhypochlorit-Suspension wird schliesslich über eine Absaugleitung entnommen und der Kläreinrichtung in mittlerer Höhe intermittierend zugeführt. In der Dosiereinrichtung wird zu der Suspension eine Säure zugegeben, um die wasserunlöslichen Bestandteile des Calciumhypochlorits aufzulösen. Das Gemisch aus der Calciumhypochlorit-Suspension und der zugegebenen Säure wird schliesslich über eine Dosierleitung dem wässrigen System zudosiert.
[0004] Aus der DE 3 538 644 C1 ist ein Dosiergerät für die kontinuierliche oder verbrauchsabhängig gesteuerte Dosierung von Calciumhypochlorit-Granulat direkt aus einem Lieferfass heraus in ein die Chemikalie verbrauchendes System bekannt. Das Dosiergerät umfasst eine Einrichtung, die anstelle des Fassdeckels auf das Lieferfass montiert wird. Diese Einrichtung besteht aus einem Dosiertrichter, einem Schneckendosierer mit Dosierrohr, einer Dosierschnecke und einem Schneckenführungsrohr sowie einem Ablasstrichter mit beheiztem Fallrohr, einem Füllstandsschalter und einer Schutzhaube. Das Fass mit der darauf montierten Einrichtung wird um 180° gedreht, so dass das Fass auf dem Kopf und die Öffnung des Fallrohres über einer Löseeinrichtung steht. Die Dosierschnecke wird von einem Motor angetrieben und fördert Calciumhypochlorit-Granulat aus dem Lieferfass in die Löseeinrichtung, in der das Calciumhypochlorit durch zugeführtes Lösewasser stark verwirbelt und gelöst wird. Die Lösung strömt nach oben in eine Beruhigungszone, wo durch die Turbulenz in der Lösezone durch eine Trichteröffnung nach oben gerissene Chemikalienteilchen wieder nach unten in die Lösezone sinken. Die Chemikalienlösung wird schliesslich über eine Rohrleitung zu einer Pumpe geführt, die sie ins Verbrauchersystem einspeist.
[0005] Die aus dem Stand der Technik bekannten Suspendiereinrichtungen zur Suspendierung des Calciumhypochlorit-Granulats haben sich als nachteilig erwiesen, da sie störungsanfällig und wartungsintensiv sind und weil die Gefahr besteht, dass bei der Zuführung des Calciumhypochlorit-Granulats in die Suspendiereinrichtung ein Chemikalienaustritt erfolgt und die Bedienperson mit der gesundheitsschädlichen Chemikalie in Berührung kommt.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Dosierung von pulver- bzw. granulatförmigem Calciumhypochlorit in ein wässriges System bereitzustellen, mit denen eine für die Bedienperson ungefährliche und in der Handhabung möglichst einfache und darüber hinaus wartungsarme und damit kostengünstige Aufbereitung von Wasser, insbesondere in Schwimmbädern, ermöglicht wird.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 sowie mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtungen und des Verfahrens sind den abhängigen Ansprüchen 1 bis 9, 11 bis 13 sowie 15 und 16 zu entnehmen.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels zur Aufbereitung von Schwimmbadwasser unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen.
<tb>Fig. 1:<sep>Schematisches Fliessdiagramm einer Vorrichtung bzw. eines Verfahrens zur Dosierung von pulver- oder granulatförmigem Calciumhypochlorit in ein wässriges System, nämlich einem Schwimmbecken, wobei die Vorrichtung eine Suspendiereinrichtung und eine Dosiereinrichtung umfasst;
<tb>Fig. 2:<sep>Detaildarstellungen der Suspendiereinrichtung von Fig. 1 in verschiedenen Ansichten, nämlich einer Vorderansicht (Fig. 2a), einer Rückansicht (Fig. 2b), einer Gesamtansicht (Fig. 2c) und einer Querschnittsdarstellung (Fig. 2d);
<tb>Fig. 3:<sep>Detaildarstellung der Suspendiereinrichtung von Fig. 1 in einer Querschnittsdarstellung (Fig. 3a) und einer Draufsicht auf den Suspendierbehälter der Suspendiereinrichtung (Fig. 3b);
<tb>Fig. 4:<sep>Detaildarstellung der Dosiereinrichtung von Fig. 1.
[0009] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung zur Dosierung von Calciumhypochlorit in ein Schwimmbecken umfasst eine Suspendiereinrichtung (S), in der pulver- oder granulatförmiges Calciumhypochlorit oder Calciumhypochlorit-Tabletten durch Zugabe von Wasser in eine Calciumhypochlorit-Suspension suspendiert wird. Die Vorrichtung umfasst weiterhin eine Dosiereinrichtung (D), mit der die in der Suspendiereinrichtung (S) erzeugte Calciumhypochlorit-Suspension in das wässrige System, also dem Wasser in dem Schwimmbecken, zugeleitet wird.
[0010] Die Suspendiereinrichtung ist in den Fig. 2und 3im Detail dargestellt. Wie aus Fig. 3a ersichtlich, umfasst die Suspendiereinrichtung (S) einen becherförmig ausgestalteten Suspendierbehälter (19), der an seiner Oberseite einen kreisförmig umlaufenden Rand (33) aufweist, der eine Öffnung (32) umschliesst. Auf dem Suspendierbehälter (19) ist ein Vorratsbehälter (17) kopfüber aufgesetzt. In dem Vorratsbehälter (17) befindet sich das pulver- oder granulatförmige Calciumhypochlorit. Bevorzugt handelt es sich beim dem Vorratsbehälter (17) um ein Liefergebinde bzw. ein Lieferfass, wie es handelsüblich zur Verpackung von Calciumhypochlorit-Granulat verwendet wird. Um das Aufsetzen des Vorratsbehälters (17) auf den Suspendierbehälter per Hand zu erleichtern, ist in dem Rand 33 des Suspendierbehälters (19) eine Aufnahmemulde (34) vorgesehen, in die der Vorratsbehälter (17) angesetzt und dann per Hand um etwa 90° gedreht werden kann, so dass er kopfüber auf dem Rand 33 des Suspendierbehälters (19) steht.
[0011] Zwischen dem Suspendierbehälter (19) und dem darauf aufgesetzten Vorratsbehälter (17) ist ein Deckel (18) mit einer Mehrzahl von Öffnungen (31) angeordnet (Fig. 3). Die Öffnungen (31) sind jeweils von einem Sieb (32) abgedeckt (Fig. 2a–Fig. 2c). Bevorzugt ist jedes Sieb (32) aus wenigstens zwei übereinander angeordnete und gegeneinander verdrehte Siebgitter (32a, 32b) gebildet, wobei die Siebgitter beispielsweise auf der Oberseite und der Unterseite des Deckels (18) befestigt und gegeneinander um 45° verdreht sein können, wie in den Darstellungen der Fig. 2a, 2b und 2c gezeigt, wobei die Fig. 2a eine Draufsicht auf die Unterseite mit dem dort angebrachten Siebgitter 32a, Fig. 2b eine Draufsicht auf die Oberseite mit dem dort angebrachten Siebgitter 32b und Fig. 2c eine Gesamtansicht des Deckels (18) mit den Öffnungen (31) und den beiden übereinander angeordneten Siebgittern (32a, 32b) zeigt. Die Maschenweite des Siebs (32) bzw. der Siebgitter (32a, 32b) ist so ausgewählt, dass das tabletten-, pulver- bzw. granulatförmige Calciumhypochlorit nicht durch das Sieb fallen kann. Das Sieb (32) soll das Calciumhypochlorit-Granulat bzw. -Pulver oder die Calciumhypochlorit-Tabletten in dem Vorratsbehälter (17) zurückhalten, wenn dieser, wie in Fig. 1 und Fig. 3a gezeigt, kopfüber auf den Suspendierbehälter (19) aufgesetzt ist.
[0012] In dem Suspendierbehälter (19) ist eine Sprüheinrichtung (20) mit einer Mehrzahl von Sprühdüsen (20a, 20b, 20c) angeordnet. Die Sprüheinrichtung (20) ist an eine Wasserzuleitung mit Wasserzulaufventilen (21, 22) angeschlossen und kann über diese Wasserleitung mit Druckwasser beaufschlagt werden. Die Sprüheinrichtung (20) weist so viele Sprühdüsen auf, wie der Deckel (18) Öffnungen (31) aufweist und jeder Öffnung (31) ist eine Sprühdüse (20a, 20b bzw. 20c) zugeordnet. Bevorzugt steht jeder Öffnung (31) in geringem Abstand eine Sprühdüse gegenüber. Bei Beaufschlagung der Sprüheinrichtung mit Wasser sprühen die Sprühdüsen (20a, 20b, 20c) durch die jeweils zugeordnete Öffnung (31) einen Wasserstrahl in den Vorratsbehälter (17). Der Wasserstahl wird durch das Sieb (32) bzw. die Siebgitter (32a, 32b) gebrochen und auf diese Weise aufgeweitet, wie in der Querschnittsdarstellung der Figur 2d schematisch gezeigt. Die aufgeweiteten Wasserstrahlen dringen in die oberen Lagen des in dem Vorratsbehälter (17) befindlichen Calciumhypochlorit-Granulats bzw. -Pulvers ein und lösen die wasserlöslichen Bestandteile des Calciumhypochlorits auf. Die wasserunlöslichen Bestandteile des Calciumhypochlorits werden von der Lösung mitgerissen und fliessen in Form einer Calciumhypochlorit-Suspension durch die Öffnungen (31) nach unten in den Suspendierbehälter (19) ab.
[0013] Um eine gleichmässige Suspendierung des Calciumchlorit-Granulats bzw. -Pulvers aus dem Vorratsbehälter (17) zu gewährleisten, wird der Druck, mit dem die Sprüheinrichtung 20 Wasser in den Vorratsbehälter (17) sprüht, so eingestellt, dass die Sprühstrahlen nicht tief in den Vorratsbehälter (17) vordringen und dort einen Sprühstrahl-Kanal bilden können, was nachteilig für eine gleichmässige und gute Auflösung bzw. Suspendierung des Calciumhypochlorit-Granulats wäre.
[0014] In dem Suspendierbehälter 19 sind zur Füllstandserfassung Niveaugeber 35, 36, 37 angeordnet, wobei ein unterer Niveaugeber 35 zur Anzeige einer Unterschreitung eines minimalen Füllstandsniveau und ein oberer Niveaugeber 36 zur Anzeige einer Überschreitung eines maximalen Füllstandsniveau und ein weiterer oben angeordneter Niveaugeber 37 als redundantes Sichererungsmessgerät zur Anzeige einer Überbefüllung vorgesehen sind.
[0015] Im Bereich des Bodens ist in dem Suspendierbehälter (19) ein Absaugrohr (24) eingelassen, welches mit einer Schlauchpumpe (11) in Verbindung steht. Die Schlauchpumpe (11) saugt die sich in dem Suspendierbehälter (19) sammelnde Calciumhypochlorit-Suspension ab und leitet sie über eine Supsensions-Zufuhrleitung (27) an die Dosiereinrichtung (D) weiter (Fig. 1). Die in Fig. 4 im Detail dargestellte Dosiereinrichtung (D) besteht aus einem Aussenrohr (6), durch welches unter Druck die Flüssigkeit des wässrigen Systems, also beispielsweise das Wasser des Schwimmbeckens, strömt. Das Wasser des Schwimmbeckens wird der Umwälzleitung (1) vom Schwimmbecken noch vor dem Reinigungsfilter (2) über eine Wasserentnahmestelle mit Absperrhahn (3) entnommen und über einen Bypasskanal (5) in das Aussenrohr (6) der Dosiereinrichtung (D) geleitet. In der Dosiereinrichtung (D) wird dem Schwimmbecken-Wasser die Calciumhypochlorit-Suspension sowie eine Säure zugegeben und die Mischung wird schliesslich über eine Zugabestelle mit Absperrhahn (4) wieder der Umwälzleitung (1) des Schwimmbeckens zugeführt, und zwar nach dem Filter (2). Da über dem Filter (2) eine Druckdifferenz herrscht, fliesst das Wasser in dem Bypasskanal (5) und dem Aussenrohr (6) der Dosiereinrichtung (D) unter einem Druck von zirka 1,5 bar hindurch.
[0016] Um die wasserunlöslichen Bestandteile des Calciumhypochlorit aufzulösen, wird der Suspension in der Dosiereinrichtung (D) eine Säure zugegeben, beispielsweise Salzsäure. Hierfür ist an der Dosiereinrichtung (D) eine Säure-Zufuhrleitung (29) angeflanscht, in welche durch eine Schlauchpumpe (10) Säure aus einem Säurereservoir (16) gepumpt wird.
[0017] Die von der Säurezufuhrleitung (29) kommende Säure und die von der Suspensions-Zufuhrleitung (27) kommende Calciumhypochlorit-Suspension werden von den Schlauchpumpen (10 bzw. 11) unter geringem Druck, beispielsweise 0,5 bis 1 bar, in ein Innenrohr (9) geleitet, welches in dem Aussenrohr (6) angeordnet ist. Das Innenrohr (9) weist dazu an seinem unteren Ende einen L-förmigen Zulaufstutzen (7) auf, der mit der Säure-Zufuhrleitung (29) in Verbindung steht. Etwa in der Mitte des Innenrohrs (9) weist dieses ein T-Stück (8) auf, welches mit der Suspensions-Zufuhrleitung (27) in Verbindung steht und durch das die Suspension in das Innenrohr (9) gefördert wird. In dem Innenrohr (9) vermischt sich die am unteren Ende zugeführte Säure mit der etwa mittig in das Innenrohr eingeführten Calciumhypochlorit-Lösung entlang einer Mischstrecke oberhalb des T-Stücks (8). Am oberen Ende ist das Innenrohr (9) offen und mündet in das Aussenrohr (6). Die sich in dem Innenrohr (9) bildende Lösung aus der Calciumhypochlorit-Suspension und der Säure sowie etwaig bei der Vermischung entstehende Gase können aus der Mündung des Innenrohrs (9) in das Aussenrohr (6) strömen. Beim Austreten der Lösung aus dem Innenrohr (9) vermischt sich diese mit dem durch das Aussenrohr (6) strömende Wasser des Schwimmbeckens. Das auf diese Weise mit der Calciumhypochlorit-Suspension und der Säure vermischte Wasser wird schliesslich über die Zugabestelle (4) der Umwälzleitung des Schwimmbeckens wieder zugeführt.
[0018] Aufgrund des hohen Drucks, mit dem das zu behandelnde Wasser durch das Aussenrohr (6) strömt, herrscht in dem Innenrohr (9) ein Unterdruck, der dazu führt, dass die Calciumhypochlorit-Säure-Lösung auch bei niedrigen Pumpendrücken zuverlässig aus dem Innenrohr (9) in das Aussenrohr (6) strömen kann. Um einen Chemikalienaustritt bei einer Störung zu verhindern, sind in den Zufuhrleitungen (27, 29) Absperrhähne (12, 13) und Rückschlagventile (14, 15) angeordnet. Zum Abschalten des Suspensions-Zulaufs ist in der Absaugleitung (26) ein Absperrhahn (25) vorgesehen.
[0019] Die Vorrichtung zur Dosierung von Calciumhypochlorit in ein wässriges System wird über eine elektronische oder eine manuelle Regelanlage so geregelt, dass ein einstellbarer Soll-Chlorwert in dem zu behandelnden Wasser erreicht wird. Hierzu wird die Calciumhypochlorit-Säure-Lösung dem zu behandelnden Wasser mit der Dosiereinrichtung (D) zeitlich intermittierend zugeführt, wobei die Pausenzeiten erhöht werden, wenn der Ist-Chlorwert sich dem eingestellten Soll-Chlorwert nähert.
[0020] Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Suspendier- und Dosiervorrichtungen zeichnet sich die erfindungsgemässe Vorrichtung dadurch aus, dass sie kompakter im Aufbau und wartungsärmer ist, insbesondere im Vergleich zu den Anlagen, bei denen das Calciumhypochlorit-Granulat über eine störungsanfällige und wartungsintensive Förderschnecke zugeführt wird. Weiterhin können die Schlauchpumpen (10, 11), mit denen die Calciumhypochlorit-Suspension und die Säure der Dosiereinrichtung (D) zugeführt werden, unter niedrigem Druck betrieben werden, da aufgrund des Unterdrucks in dem Innenrohr (9) ein zuverlässiges Ausströmen der Suspensions-Säure-Lösung in das Aussenrohr (6) gewährleistet ist. Da das zu behandelnde Wasser, welches das Innenrohr (9) umströmt, in der Regel relativ kalt ist (bei Schwimmbecken typischerweise 20 bis 25 °C), kann die Reaktionswärme, die bei der Vermischung der Calciumhypochlorit-Suspension und der Säure entsteht, abgeführt werden. Die Suspensionsbereitung kann direkt aus dem Liefergebinde bzw. dem Lieferfass erfolgen, wobei sowohl pulver- oder granulatförmiges Calciumhypochlorit wie auch Calciumhypochlorit-Tabletten verarbeitet werden können und die Bedienperson nicht in Kontakt mit dem Calciumhypochlorit kommt.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Dosierung von Calciumhypochlorit in ein wässriges System mit einer Suspendiereinrichtung (S), in der pulver-, granulat- oder tablettenförmiges Calciumhypochlorit durch Zugabe von Wasser in eine Calciumhypochlorit-Suspension suspendiert wird, und einer Dosiereinrichtung (D), mit der die Calciumhypochlorit-Suspension in das wässrige System zugeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Suspendiereinrichtung umfasst
– einen Suspendierbehälter (19), auf den ein Vorratsbehälter (17) mit dem pulver-, granulat- oder tablettenförmigen Calciumhypochlorit aufsetzbar ist,
– und eine in dem Suspendierbehälter (19) angeordnete Sprüheinrichtung (20), mit der Wasser von unten in den Vorratsbehälter (17) gesprüht wird, wodurch ein Teil des sich darin befindlichen Calciumhypochlorits als wässrige Suspension in den Suspendierbehälter (19) abfliesst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Suspendierbehälter (19) und dem darauf aufsetzbaren Vorratsbehälter (17) ein Deckel (18) mit Öffnungen (31) angeordnet ist, durch welche die Sprüheinrichtung (20) das Wasser in den Vorratsbehälter (17) sprüht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (31) jeweils von einem Sieb (32) abgedeckt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das oder jedes Sieb (32) aus wenigstens zwei übereinander und gegeneinander verdreht angeordnete Siebgitter (32a, 32 b) gebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprüheinrichtung (20) eine Mehrzahl von Sprühdüsen (20a, 20b, 20c) aufweist, wobei jeder Öffnung (31) im Deckel (18) eine Sprühdüse zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Deckel (18) um einen Verschlussdeckel des kopfüber auf den Suspendierbehälter (19) aufgesetzten Vorratsbehälters (17) handelt.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (33) des Suspendierbehälters (19) eine Aufnahmemulde (34) aufweist, in welche der Vorratsbehälter (17) bei manuellem Aufsetzen auf den Suspendierbehälter (19) angesetzt werden kann.
8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein in den Suspendierbehälter (19) mündendes Absaugrohr (24) vorgesehen ist, zur Förderung der Suspension zur Dosiereinrichtung (D).
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung (D) mit einer Suspensions-Zufuhrleitung (27) in Verbindung steht, über welche die wässrige Calciumhypochlorit-Suspension zugeführt wird, und dass die Dosiereinrichtung (D) mit einer Säure-Zuführleitung (29) in Verbindung steht, über welche eine Säure zur Lösung der wasserunlöslichen Bestandteile des Calciumhypochlorit zugeführt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung (D) umfasst:
– ein Aussenrohr (6), durch welches unter Druck die Flüssigkeit des wässrigen Systems strömt,
– und ein in dem Aussenrohr (6) angeordnetes Innenrohr (9), in welches die Suspensions-Zufuhrleitung (27) und die Säure-Zufuhrleitung (29) münden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussenrohr (6) und das darin angeordnete Innenrohr (9) vertikal stehen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das offene Ende des Innenrohrs (9) in das Aussenrohr (6) mündet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Säurezufuhrleitung (29) unterhalb der Suspensions-Zufuhrleitung (27) in das Innenrohr (9) mündet.
14. Verfahren zur Dosierung von Calciumhypochlorit in ein wässriges System, bei dem zunächst mit einer Suspendierungseinrichtung (S) pulver-, tabletten- oder granulatförmiges Calciumhypochlorit durch Zugabe von Wasser in eine Calciumhypochlorit-Suspension suspendiert wird und anschliessend die Suspension mit einer Dosiereinrichtung (D) in das wässrige System zugeleitet wird, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
– Aufsetzen eines Vorratsbehälters (17) mit pulver-, tabletten- oder granulatförmigem Calciumhypochlorit auf einen Suspendierbehälter (19),
– Einsprühen von Wasser von unten in den Vorratsbehälter (17) mittels einer in dem Suspendierbehälter (19) angeordneten Sprüheinrichtung (20), wodurch ein Teil des sich darin befindlichen pulver- oder granulatförmigen Calciumhypochlorits in eine Suspension versetzt wird und als wässrige Suspension in den Suspendierbehälter (19) abfliesst.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Vorratsbehälter (17) um ein Lieferfass handelt, welches kopfüber auf den Suspendierbehälter (19) aufgesetzt wird, nachdem ein Deckel (18) mit Öffnungen (31) auf den Vorratsbehälter (17) aufgesetzt wurde.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser mittels der Sprüheinrichtung (20) durch die Öffnungen (31) im Deckel (18) in den Vorratsbehälter (17) gesprüht wird.
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