[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verschlussdeckel zum Verschliessen eines Schlauchabgangs an einem Hydranten gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Am oberen Ende des Steigrohrs von Hydranten sind meist seitlich einer oder mehrere Schlauchabgänge ausgebildet, an denen die Schläuche mit einem Bajonettverschluss ansetzbar sind. Bei Nichtbenutzung des Hydranten werden diese Schlauchabgänge mit Verschlussdeckeln verschlossen, um eine Verschmutzung zu vermeiden. Die Verschlussdeckel weisen einen Vierkantschlüsselansatz auf, mit dem ein im Innern des Verschlussdeckels angeordneter Verschluss, z.B. ein Bajonettverschluss, betätigt werden kann. Die Kappe des Verschlussdeckels ist unabhängig vom Bajonettverschluss drehbar. Die Drehbarkeit der Kappe ist deshalb gegeben, um an dieser ein Sicherungsseil befestigen zu können, welches den Verschlussdeckel unverlierbar mit dem Hydrant verbindet.
Wäre die Kappe nicht drehbar, so müsste das Sicherungsseil zentral angeordnet sein oder eine riesige Länge aufweisen, um den Deckel abnehmen zu können.
[0003] Bei den bekannten Verschlussdeckeln ist das Sicherungsseil durch ein rundes Loch durch den Rand des Verschlussdeckels geführt und es wird hinten von einem aufgepressten zylindrischen Rückhalteteil gehalten. Das zylindrische Rückhalteteil liegt starr in einer Ausnehmung im Rand des Verschlussdeckels gehalten. Am zweiten aussenliegenden Ende des Sicherungsseils ist eine Schlaufe ausgebildet, welche in einer geeigneten Haltevorrichtung am Hydrant, z.B. einer Öse oder mittels einer Schraube, gehalten wird. Durch die Drehbewegungen der Kappe, sei es nun durch spielende Kinder oder auch beim Öffnen des Verschlussdeckels mit einem geeigneten Schlüssel und entsprechendem Drehmoment, wird das Sicherungsteil im Ausgangsbereich des Lochs im Rand der Kappe verhältnismässig stark geknickt, so dass es nach einigen Jahren des Gebrauchs dort bricht.
Durch radiales Verdrehen des Deckels im geöffneten Zustand besteht ebenfalls die Gefahr, dass das Sicherungsseil aufgespleisst und dadurch geschwächt wird. Sobald aber das Sicherungsseil gebrochen ist, kann der Deckel von Unberechtigten entwendet werden oder verloren gehen. Im günstigsten Fall bleibt der Deckel auffindbar und das Sicherungsseil kann ersetzt werden. Der Ersatz eines Sicherungsseils oder des Deckels verursacht unnötigen administrativen Aufwand und Kosten.
[0004] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, einen Verschlussdeckel zu schaffen, dessen Sicherungsseil, insbesondere dessen Verbindung mit dem Verschlussdeckel derart ausgebildet ist, dass ein Bruch des Sicherungsseils während der Lebenszeit des Hydranten ausgeschlossen werden kann.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Verschlussdeckel gemäss den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verschlussdeckels sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0006] Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Befestigung des Sicherungsseils kann dieses beim Öffnen und Schliessen des Verschlussdeckels und damit beim Mitdrehen der Kappe nicht mehr abgeknickt werden, sondern das Sicherungsseil schwenkt innerhalb des Schlitzes zur Seite hin. Nach einem gewissen Drehwinkel der Kappe ist jedoch der Kraftangriffspunkt des Sicherungsseils am Deckel so weit seitlich zur Drehachse der Kappe versetzt, dass diese sich bereits bei geringer Zugkraft auf das Seil nicht weiter dreht und damit keine schädlichen Biegebelastungen auf das Sicherungsseil einwirken können. Durch die Verwendung eines kugelförmigen Rückhalteteils kann verhindert werden, dass das Sicherungsseil aufgespleisst und damit geschwächt wird.
[0007] Der im Verschlussdeckel drehbar angeordnete Teil des Bajonettverschlusses ist aus Metall gefertigt, so dass auch bei einer Fehlmanipulation, d.h. bei einem Öffnen des Ventils des Hydranten, der noch aufgesetzte Verschlussdeckel nicht durch die vom Wasserdruck ausgeübte grosse Kraft abgesprengt werden kann, wie dies bei den bekannten Verschlussdeckeln mit aus Kunststoff gefertigten Bajonettteilen der Fall ist.
[0008] Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen
<tb>Fig. 1<sep>eine perspektivische Aufsicht auf einen Verschlussdeckel mit einem Sicherungsseil,
<tb>Fig. 2<sep>eine perspektivische Untersicht des Verschlussdeckels gemäss Fig. 1,
<tb>Fig. 3<sep>eine perspektivische vergrösserte Darstellung des Befestigungsbereichs des Sicherungsseils.
[0009] Mit Bezugszeichen 1 ist in den Figuren die Gesamtheit des Verschlussdeckels bezeichnet. In Fig. 1ist vom Verschlussdeckel 1 einerseits die Kappe 3 sichtbar, welche die mechanischen Verschlussteile wie den Bajonettverschluss und die Dichtung vor Verschmutzung schützt und weiter ein Vierkant 5, mit dem die Verschlusselemente des Bajonettverschlusses drehbar sind. Im Weiteren ist im Rand 7 der Kappe 3 eine Öffnung 9 ausgebildet, durch die ein Sicherungsseil 11 hindurchgeführt ist. Die Öffnung 9 ist vorzugsweise an einer Ausbuchtung 13 des Randes 7 angeordnet. Die Kappe 3 ist bezüglich des Vierkants 5 und den daran befestigten Bajonettverschlussteilen 19 frei drehbar. Das freie Ende des Sicherungsseils 11 ist als Schlaufe 15 geformt und die Schlaufe 15 mit einer geeigneten Klemme 17 gesichert.
[0010] In der Untersicht des Verschlussdeckels 1 gemäss Fig. 2 sind weiter die Bajonettverschlusselemente 19 sichtbar. Diese werden, da hinlänglich aus dem Stand der Technik bekannt, nicht weiter erläutert. Die beiden in Eingriff mit den Verschlusselementen 19 am Hydrant gelangenden Klauen 21 und die diese tragende Scheibe 23 ist aus Metall hergestellt. Über der Scheibe 23 ist als Dichtung eine Dichtungsplatte 25 sichtbar, die ebenfalls bezüglich der Bajonettverschlussteile 19 und der Kappe 3 frei beweglich ist, um beim Drehen des Bajonettverschlusses 19 insbesondere im Winter bei Minustemperaturen nicht beschädigt zu werden.
[0011] In der Ausbuchtung 13 ist weiter eine zylindrische Bohrung oder Ausnehmung 27 eingelassen, deren Achse parallel zur Drehachse der Elemente des Verschlussdeckels 1 liegt. Weiter ist ersichtlich, dass in der Ausnehmung 27 ein kugelförmig ausgebildeter Rückhalteteil 29 liegt. Der Rückhalteteil 29 ist fest mit dem innenliegenden Ende des Sicherungsseils 11 verpresst. Die Kugelform erlaubt es dem Sicherungsseil 11, sich um die Seilachse frei zu drehen.
[0012] In der Detailansicht des Verbindungsbereichs zwischen dem Sicherungsseil 11 und der Kappe 3 gemäss Fig. 3ist weiter ersichtlich, dass die Öffnung 9 die Gestalt eines peripher verlaufenden Schlitzes aufweist, der seitliche Begrenzungswände 31a, 31b umfasst, die sich in der Achse A der zylindrischen Ausnehmung 27 schneiden. Die tangentiale Länge der schlitzförmigen Öffnung 9 ist auf der Aussenseite grösser als in der Ausnehmung 27. Dies ermöglicht es, dass das Sicherungsseil 11 zwischen den Begrenzungswänden 31a, 31b frei schwenkbar ist, wenn der Verschlussdeckel 1 bzw. die Kappe 3 gedreht wird.
Sobald das Sicherungsseil 11 an einer der Begrenzungswände 31a, 31b anschlägt, befindet sich der Anlenkpunkt des Sicherungsseils 11, d.h. das Rückhalteteil 29, so weit seitlich zur Drehachse des Verschlussdeckels 1 versetzt, dass die bereits kleinste Zugkraft am Sicherungsseil 11 genügt, den Deckel 1 mit geringer Kraft in der momentanen Stellung zu halten und folglich ein Knicken des Sicherungsseils 11 vermieden wird.
[0013] Alternativ zu einem kugelförmigen Rückhalteteil 29 könnte auch ein zylindrischer Rückhalteteil 29 eingesetzt sein, allerdings mit dem Nachteil, dass dieser mit wesentlich grösserem Aufwand in die Ausnehmung 27 einschiebbar ist und zudem eine geringere Verschwenkbarkeit parallel zur Drehachse des Verschlussdeckels 1 aufweist. Das kugelförmige Rückhalteteil 29 wird durch seine Form an keiner Stelle behindert, sich zu schwenken und zu drehen. Gleiches gilt auch bei einer Drehung des Sicherungsseils 11 um die eigene Achse. Diese Drehung ist bei einem zylindrischen Rückhalteteil nicht möglich.