CH695041A5 - Vorrichtung zur Simulation eines stabförmigen chirurgischen Instrumentes mit Kraftrückkopplung. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Simulation eines stabförmigen virtuellen chirurgischen Instrumentes, insbesondere für die Simulation eines endoskopischen Instrumentes, mit einem ortsfesten Gestell, mit einem Handgriff des Instrumentes, mit mindestens zwei Antriebsblöcken für eine Kraftrückkopplung, mit einem virtuellen Trokar und mit mindestens einem Kraftsensor, wobei der Handgriff über den virtuellen Trokar, über die Antriebsblöcke und über den Kraftsensor mit dem Gestell verbunden ist. Bei Vorrichtungen zum Einsatz bei der Simulation von Operationen, insbesondere endoskopischen Eingriffen, werden mehrere Antriebsblöcke eingesetzt. Diese sind in einer Weise angesteuert, um eine Übertragung von simulierten Kräften zu gestatten. Die auf die Vorrichtung einwirkenden Kräfte werden jeweils durch einen Kraftsensor erfasst. Aus dem Stand der Technik ist es für eine solche Vorrichtung bekannt, einen Kraftsensor am unteren Ende des Instrumentes wie in der Fig. 1 angedeutet anzuordnen. Unter Kraftsensor ist jede Kombination von Kraftsensoren zu verstehen, die die einwirkenden Kräfte für eine Reihe von Freiheitsgraden erfassen können. Die Anordnung nach dem Stand der Technik hat den Vorteil, dass durch das Rohr des Instrumentes übertragende Kräfte direkt erfasst werden und keine Verzögerungen durch zwischengeschaltete Mechanik und Aktuatoren auftreten. Weiterhin ist von Vorteil, im Gegensatz zu einer Anordnung des Kraftsensors am oberen Ende des Rohrs des Instrumentes, dass der Kraftsensor nicht in einem Bereich angeordnet ist, der bei der Simulation oberhalb der Bauchdecke eines simulierten Patienten liegt und somit die Simulation des Bereiches um den durch die Bauchdecke einzuführenden Trokar beeinträchtigen würde. Nachteilig ist allerdings, wie aus der Fig. 1 hervorgeht, dass der Sensor ein gewisses Volumen an einem Ort benötigt, an dem sich das simulierte Instrument befindet. Dies fällt weniger ins Gewicht, wenn es sich um eine Simulation eines einzelnen Instrumentes handelt, bei dem zudem die endoskopische Kamera vollständig virtuell und nicht vom Operateur manipulierbar ist. In dem bevorzugten Falle, dass mehrere Instrumente, z.B. insgesamt drei plus eine Kamera in dem simulierten Bauchraum eingeführt sind, gestattet es der Sensor nach dem Stand der Technik nicht, dass sich die Spitzen der Instrumente nahe kommen, da dies durch den von den Kraftsensoren eingenommenen Raum verunmöglicht wird. In der Simulation der Instrumente erwartet der Operateur aber, dass sich die Zangen, Schneiden und Scherenspitzen verschiedener Instrumente auf geringste Abstände annähern können und dass auch ein Kreuzen der Instrumente möglich ist. Ein anderes System zur Kraftrückkopplung ist beispielsweise aus der US 6 104 158 bekannt, welches einen Roboterarm mit mehreren Freiheitsgraden darstellt. Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass auch mehrere simulierte Instrumente in unmittelbarer Nähe zueinander angeordnet sein können, ohne sich gegenseitig zu behindern, um so die Qualität der Simulation für den Operateur zu erhöhen. Des Weiteren ist es ein Ziel der Erfindung, die Erfassung von quer wirkenden Kräften, bei Verkippungen des Instrumentes, besser zu erfassen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass mindestens ein Kraftsensor zwischen einem ersten, mit dem Handgriff verbundenen Antriebsblock und einem zweiten, mit dem Gestell starr verbundenen Antriebsblock angeordnet ist. Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Hilfe der beigefügten Zeichnungen beispielhaft beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht eines Instrumentes mit der Anordnung eines Kraftsensors nach dem Stand der Technik, und Fig. 2 eine schematische Querschnittsansicht eines Instrumentes mit einer erfindungsgemässen Anordnung eines Kraftsensors. Die Fig. 1 zeigt sehr schematisch einen Querschnitt eines Instrumentes 1 nach dem Stand der Technik mit einem Sensor 2. Das Instrument 1 verfügt über einen Handgriff 3, bei dem es sich beispielsweise um einen Scherengriff handeln kann. Dieser Handgriff 3 ist mit einem Rohr 4 starr verbunden, welches in einem Aussenrohr 5 axial entlang der Längsachse 6 des Instrumentes 1 verschieblich ist. Der Handgriff 3 kann noch über in den Zeichnungen nicht dargestellte Sensoren verfügen, die beispielsweise ein Öffnen des Handgriffs 3 erfassen. Das Aussenrohr 5 ist in einem ersten Motorblock 13 angeordnet. Der Motorblock 13 verfügt über hier nicht dargestellte Antriebe, mit denen das Aussenrohr 5 gegenüber dem Motorblock 13 in Richtung der Längsachse 6 verschoben werden kann und mit denen das Aussenrohr 5 gegenüber dem Motorblock 13 um die Längsachse 6 verdreht werden kann. Beim Stand der Technik ist der Motorblock 13 starr mit einer Aufhängung 14 verbunden. Die Aufhängung 14 kann eine kardanische Aufhängung oder eine sonstige vorzugsweise mehrachsige Aufhängung sein, mit der ein Verschwenken des Instrumentes 1 um den Einführpunkt (virtueller Trokar) in der simulierten Bauchdecke mit einfachen Mitteln nachgebildet wird. Diese Aufhängung 14 ist dann in einer in den Fig. nicht gezeigten Weise an dem ortsfesten Grundgestell des Instrumentes 1 befestigt. In der schematischen Darstellung der Zeichnungen ist die Aufhängung 14 gegenüber dem Grundgestell und somit gegenüber der Zeichenebene beweglich angeordnet. Eine solche Aufhängung kann insbesondere eine um einen virtuellen Drehpunkt verschwenkbare Aufhängung sein, welcher ausserhalb der mechanischen Struktur liegt. Das distale Ende 7 des Instrumentes 1 trägt beim realen Instrument den Funktionsteil desselben, z.B. eine Zange, eine Schere, ein Messer, eine Kamera oder Ähnliches. Bei der hier dargestellten Vorrichtung zum Einsatz bei der Simulation von Operationen ist an diesem unteren Ende 7 ein Kraftsensor 2 angeordnet. In der Fig. 1 ist zu erkennen, dass der Kraftsensor 2 mit seinem unteren Abschnitt 8 fest mit dem distalen Ende des Rohres 4 verbunden ist. Der obere Abschnitt 9 ist dagegen mit dem Aussenrohr 5 starr verbunden. Der obere Abschnitt 9 umfasst Übergangselemente 10, die sich unter Belastung verformen, womit dabei über auf ihnen angebrachte Dehnungsmessstreifen Messdaten der Verformung erfassbar sind, aus denen resultierend Kraftvektordaten ermittelbar sind. Dabei sind insbesondere drei vom Operateur auf den Handgriff 3 aufgebrachte Bewegungen interessant: - ein Bewegen des Instrumentes 1 in Richtung der Längsachse 6, was zu einer differentiellen Translationsbewegung der beiden Rohre 4 und 5 ineinander führt, - ein Verdrehen des Instrumentes 1 um die besagte Längsachse 6, was zu einer differentiellen Verdrehung der beiden Rohre 4 und 5 gegeneinander führt, und - ein Verkippen des Instrumentes 1 um den Einführpunkt des virtuellen Trokars in die Bauchdecke des simulierten Patienten. Die beiden zuerst genannten Bewegungen, Längsbewegung und Drehbewegung, sind mit der Vorrichtung nach dem Stand der Technik einfach erfassbar. Zur Ermittlung der wirkenden Kräfte bei der dritten Bewegung ist von Nachteil, dass ein langer Hebelarm auftritt. Dieser ist aber - wie oben angeführt - nicht durch Anordnung des Kraftsensors 2 in Handgriffnähe behebbar, da dann der Sensor 2 oberhalb des Einführpunktes des Instrumentes in die simulierte Bauchdecke und somit realitätsfremd oberhalb dieser simulierten Bauchdecke im Blickfeldbereich des Operateurs wäre. Die Fig. 2 zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines Instrumentes 1 mit einer erfindungsgemässen Anordnung eines Kraftsensors 12. Gleiche Merkmale sind in beiden Fig. jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen. In einer einfachen Abänderung der Ausgestaltung der Vorrichtung nach Fig. 1 ist das Rohr 4 weiterhin im Aussenrohr 5 geführt, nur sind Rohr 4 und Aussenrohr 5 mit einem Abschlussstück 17 fest verbunden. Bei einer alternativen - nicht dargestellten - Ausgestaltung ist der Handgriff 3 mit dem Rohr 5 integriert, so dass das distale Ende 7 fast vollständig abgeschnitten (gekürzt) sein kann. Die Länge des über den Motorblock 13 auf der vom (voll eingeschobenen) Handgriff wegweisenden Seite hinaus stehenden Endes muss dann nur so gross sein, dass das maximale Vorschieben und Zurückziehen eines Handgriffes 3 eines Instrumentes simuliert werden kann, d.h. diesem Hub entsprechen. Der Kraftsensor 12 ist somit bei der erfindungsgemässen Ausgestaltung nach Fig. 2 zwischen den zwei Motoreinheiten angeordnet, auf der einen Seite der Motorblock 13, mit dem die Kraftrückkopplung für die Translation und Rotation des Handgriffs 3 angetrieben wird, und auf der anderen Seite der Antrieb der wei teren Aufhängung 14, mit dem die Kraftrückkopplung für die Neigung des Instrumentes und das Verschwenken um den Einführpunkt in der simulierten Bauchdecke angetrieben wird. Durch die Anordnung des Sensors 12 zwischen den Antriebsblöcken ist es erforderlich, eine Kompensation der Sensorkoordinaten auf Grund der Geometrie und auf Grund der Dynamik durchzuführen. Dabei sind die Gewichtsverhältnisse zu berücksichtigen. Durch die Anordnung des Sensors 12 zwischen den Antriebsblöcken 13 und 14 kann Masse und Volumen aus dem Bereich von Handgriff und Hubrohr 5 entfernt werden, so dass verschiedene Vorrichtungen 1 nahe aneinander geschoben werden können. Ein körperliches Berühren der einzelnen Instrumente 1 kann dann sicher ausgeschlossen werden. Somit verbessert sich die Qualität der Simulation. Des Weiteren werden durch den höher und damit näher am Verschwenkpunkt des virtuellen Trokars angeordneten Kraftsensor Querkräfte besser erfasst. Entgegen dem Vorbehalt aus dem Stand der Technik sind auch Längskräfte und Rotationskräfte für entlang und um die Längsachse 6 ausgeführte Bewegungen mit diesem zwischen den Antriebsblöcken 13 und 14 angeordneten Kraftsensor 12 qualitativ gut erfassbar.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Simulation eines stabförmigen chirurgischen Instrumentes (1), insbesondere für die Simulation eines endoskopischen Instrumentes, mit einem ortsfesten Gestell, mit einem Handgriff (3) des Instrumentes (1), mit mindestens zwei Antriebsblöcken (13, 14) für eine Kraftrückkopplung, mit einem virtuellen Trokar und mit mindestens einem Kraftsensor (2, 12), wobei der Handgriff (3) über den virtuellen Trokar, über die Antriebsblöcke (13, 14) und über den Kraftsensor (2, 12) mit dem Gestell verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kraftsensor (12) zwischen einem ersten, mit dem Handgriff (3) verbundenen Antriebsblock (13) und einem zweiten, mit dem Gestell starr verbundenen Antriebsblock (14) angeordnet ist.
2.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Antriebsblock (13) für eine Kraftrückkopplung in Bezug auf eine Drehbewegung des Handgriffs (3) um die Längsachse (6) des Instrumentes (1) und für eine Kraftrückkopplung in Bezug auf eine Translationsbewegung des Handgriffs (3) entlang der Längsachse (6) des Instrumentes (1) ausgelegt ist und dass der zweite Antriebsblock (14) für eine Kraftrückkopplung in Bezug auf eine Verschwenkbewegung des Handgriffs (3) in Bezug auf den Einführpunkt des virtuellen Trokars ausgelegt ist.
3.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der besagte Kraftsensor (12) zum Erfassen einer Verschwenkbewegung des Handgriffs (3) in Bezug auf den Einführpunkt des virtuellen Trokars ausgelegt ist und dass ein zweiter Kraftsensor (2) zum Erfassen einer Drehbewegung des Handgriffs (3) um die Längsachse (6) des Instrumentes (1) und einer Translationsbewegung des Handgriffs (3) entlang der Längs achse (6) des Instrumentes (1) zwischen einem Innenrohr (4) und einem Rohr (5) des virtuellen Trokars am distalen Ende (7) auf der dem Handgriff (3) gegenüberliegenden Seite des ersten Antriebsblockes (13) angeordnet ist.
4.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument (1) an dem Handgriff (3) über einen Stab (4, 5) verfügt, dessen über den ersten Antriebsblock (13) auf der dem Handgriff (3) gegenüberliegenden Seite überstehende Länge dem vordefinierten virtuellen Hub des Instrumentes (1) entspricht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Kraftsensor (12) übertragene Kräfte und/oder Momente mit Hilfe von Dehnmessstreifen aufnehmbar sind.
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