Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hilfsinstrument für das Freihandzeichnen.
Beim Freihandzeichnen, d.h. beim Zeichnen von Gegenständen, Menschen, Stadtansichten, Landschaften oder dergleichen, fällt es meistens schwer die Proportionen und die Winkel der Fluchtlinien richtig zu erfassen. Ohne diese Voraussetzungen wird es aber nicht gelingen, ein ansprechendes, vorzeigbares Bild zustandezubringen. Als einziges Hilfsmittel dient jeweils der zum Zeichnen verwendete Bleistift. Dieser wird am ausgestreckten Arm gehalten und so ausgerichtet, dass seine Lage mit den Fluchtlinien übereinstimmt. Das Erkennen der perspektivischen Winkel fällt auf diese Weise etwas leichter als nur mit blossem Auge. Indem dann noch die Länge des Bleistifts zum Vergleich genommen wird, ist es zusätzlich möglich, die Grössenverhältnisse zu bestimmen. Dieses Arbeiten bereitet jedoch nur einem besonders guten und geübten Zeichner keine grössere Mühe.
Den meisten Menschen gelingt es dagegen nicht, mit Hilfe eines Bleistifts, die Proportionen und Winkel richtig zu erkennen und auch noch in annähernd richtiger Lage aufs Papier zu bringen.
Zur Lösung dieses Problems stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein Hilfsinstrument für das Freihandzeichnen zu schaffen, das es auch weniger geübten Zeichnern ermöglicht, im figürlichen und im gegenständlichen Zeichnen insbesondere die Lage der Gegenstände oder Figuren, deren Proportionen und die Winkel der Fluchtlinien richtig zu erfassen.
Das erfindungsgemässe Hilfsinstrument entspricht den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt die Ansicht und den Querschnitt des Hilfsinstruments,
Fig. 2 zeigt dessen Handhabung.
Grundlage des Hilfsinstruments ist eine quadratische Platte 1. Diese ist transparent und besteht vorzugsweise aus Kunststoff. In regelmässigen Abständen sind waagerechte und senkrechte Linien 2 und 3 auf der Platte 1 aufgedruckt und/oder eingeritzt. Auf diese Weise wird durch die Linien 2 und 3 ein Raster gebildet, das die Fläche der Platte 1 in eine Vielzahl gleichgrosser Quadrate 4 einteilt.
Die Platte 1 ist ausserdem mit vier Streifen 5, 6, 7 und 8 aus einem nicht transparenten Material versehen. Die vier Streifen sind dabei jeweils parallel zu einer Aussenkante der Platte 1 angeordnet, d.h. je zwei Streifen verlaufen parallel zueinander. Jeder Streifen ist einzeln, quer zu seiner Längsrichtung verschiebbar, an der Platte 1 geführt. Die Führung der Streifen 5, 6, 7 und 8 an der Platte 1 erfolgt beispielsweise durch Umformen des jeweiligen Endes 9 bzw. 10 eines Streifens um die Aussenkante 11 bzw. 12 der Platte 1, so dass die Enden jedes Streifens die Platten-Aussenkanten C-förmig umfassen. Durch Verschieben dieser Streifen lässt sich deren Abstand voneinander verändern.
Auf der Platte 1 ist darüberhinaus eine transparente, kreisrunde Scheibe 13 drehbar befestigt. Der Durchmesser der Scheibe 13 ist geringfügig grösser als die Seitenlänge der Platte 1. Die Verbindung der Platte 1 mit der Scheibe 13 erfolgt über einen durch das Scheibenzentrum bzw. die Plattenmitte geführten Zapfen 14. Die kreisrunde Scheibe 13 ist mit einem Linienkreuz versehen, das aus zwei sich im Scheibenzentrum kreuzenden, dem Durchmesser der Scheibe entsprechenden Linien 15 und 16 besteht. Wie im Fall der Platte 1 können die Linien 15 und 16 aufgedruckt und/oder eingeritzt sein. Diese Linien 15 und 16 können vorteilhaft in einer anderen Farbe ausgeführt sein, als die Rasterlinien 2 und 3, so dass sie sich deutlich von letzteren unterscheiden. Beispielsweise können die Rasterlinien 2 und 3 der Platte 1 schwarz und die Linienkreuz-Linien 15 und 16 der Scheibe 13 rot sein.
Die gerasterte, transparente Platte 1, die nicht transparenten Streifen 5, 6, 7 und 8 sowie die transparente, mit einem Linienkreuz versehene Scheibe 13 bilden gemeinsam das Hilfsinstrument und dienen dazu, einen Gegenstand oder eine Figur zu erfassen und in richtiger Lage, Grösse und Ausrichtung auf das Papier zu bringen. Das Raster hilft bei der Raumeinteilung. Die Streifen 5, 6, 7 und 8 dienen zum Festlegen des Bildausschnitts. Zum Beispiel: Durch Verschieben der Streifen 5 und 7 gemäss der dargestellten Pfeilrichtung, lässt sich der gestrichelt angedeutete Bildausschnitt 17 einstellen. Das Hilfsinstrument kann jedoch auch ohne diese Ausschnittbegrenzung verwendet werden. Durch die Scheibe 13 lassen sich schliesslich die Fluchtlinien, bzw. deren Winkel erkennen.
Zur Handhabung des vorgehend beschriebenen Hilfsinstrumentes: Das Zeichnungsblatt wird vorzugsweise mit einem Raster aus dünnen Bleistiftstrichen versehen, entsprechend dem Raster der Platte 1. Hierdurch wird es dem Zeichner u.a. erleichtert, die mit dem Hilfsinstrument erfassten Fluchtlinien richtig aufs Papier zu bringen. Durch die verstellbaren Streifen 5, 6, 7 und 8 kann der gewünschte Bildausschnitt, also das Höhen- und Breitenverhältnis sowie die Anzahl der verwendeten Raster-Quadrate 4 gewählt werden. Zum Erfassen eines Gegenstandes oder einer Figur wird das Hilfsinstrument, wie in Fig. 2 angedeutet, mit dem ausgestreckten Arm so gehalten, dass es im rechten Winkel zur Blickrichtung steht. Anders ausgedrückt, der zu zeichnende Gegenstand 18 muss durch das in wesentlichen transparente Hilfsinstrument hindurch betrachtet werden.
Dank der Rastereinteilung lässt sich leicht erkennen, in welcher Grösse und Lage der Gegenstand 18 auf das Papier zu bringen ist. In einem weiteren Schritt können darüberhinaus die zur perspektivischen Darstellung erforderlichen Fluchtlinien erfasst werden. Als Ausgangspunkt wird dabei vorzugsweise das Zentrum der Scheibe 13, also der Zapfen 14 genommen. Die Scheibe 13 ist hierbei so zu halten, dass die dem Zeichner näher liegende Ecke 19 des Gegenstandes 18 im Bereich des Scheiben-Zentrums liegt. Die Scheibe 13 soll nun soweit gegenüber der festzuhaltenden Platte 1 gedreht werden, dass eine der Linien 15 mit der entsprechenden Fluchtlinie 20 des Gegenstandes 18 deckt. Diesen Winkel im Bezug zu den vertikalen und horizontalen Linien 2 und 3 der Platte 1 muss sich der Zeichner merken und in seine Zeichnung übertragen.
Ob dieser Winkel richtig übertragen wurde lässt sich überprüfen, indem das Hilfsinstrument auf die Zeichnung gelegt und der eingestellte Winkel mit dem entsprechenden Verlauf des Bleistiftstrichs verglichen wird. In gleicher Weise ist mit den übrigen Fluchtlinien bzw. Winkeln zu verfahren, bis der ganze Gegenstand 18 in der richtigen Grösse, Lage und perspektivischen Ausrichtung gezeichnet ist. In ähnlicher Weise wie der Gegenstand 18 lassen sich beispielsweise auch Menschen oder Landschaften zeichnen. Dank dem praktischen Hilfsinstrument lassen sich Proportionen, Bewegungen, komplizierte Verkürzungen usw. problemlos erkennen und umsetzen. Die Bewegung bzw. die Fluchtlinien im Raum orientieren sich immer an der horizontalen und vertikalen Ebene. Es ist also darauf zu achten, dass das Hilfsinstrument so gehalten wird, dass das Raster mit diesen übereinstimmt.
Gerade durch die Rasterlinien ist dies verhältnismässig einfach und gelingt leicht auch einem ungeübten Zeichner.
The present invention relates to an auxiliary instrument for freehand drawing.
With freehand drawing, i.e. when drawing objects, people, cityscapes, landscapes or the like, it is usually difficult to correctly grasp the proportions and the angles of the escape lines. Without these prerequisites, however, it will not be possible to achieve an appealing, presentable picture. The only tool used is the pencil used for drawing. This is held on the outstretched arm and aligned so that its position coincides with the escape lines. In this way, recognizing the perspective angles is a little easier than with the naked eye. By then taking the length of the pencil for comparison, it is also possible to determine the size ratios. This work, however, is not a major problem for a particularly good and experienced draftsman.
Most people, on the other hand, do not succeed in using a pencil to correctly recognize the proportions and angles and also to put them on paper in an almost correct position.
To solve this problem, the invention has for its object to provide an auxiliary tool for freehand drawing, which also enables less experienced draftsmen, in figurative and figurative drawing in particular the position of the objects or figures, their proportions and the angles of the alignment lines correctly capture.
The auxiliary instrument according to the invention corresponds to the characterizing features of patent claim 1. Further advantageous developments of the invention emerge from the dependent patent claims.
A preferred embodiment of the subject matter of the invention is described in more detail below with reference to the drawing.
1 shows the view and the cross section of the auxiliary instrument,
Fig. 2 shows its handling.
The basis of the auxiliary instrument is a square plate 1. This is transparent and is preferably made of plastic. At regular intervals, horizontal and vertical lines 2 and 3 are printed and / or scored on the plate 1. In this way, a grid is formed by lines 2 and 3, which divides the surface of the plate 1 into a plurality of squares 4 of the same size.
The plate 1 is also provided with four strips 5, 6, 7 and 8 made of a non-transparent material. The four strips are each arranged parallel to an outer edge of the plate 1, i.e. two strips run parallel to each other. Each strip is individually, displaceable transversely to its longitudinal direction, guided on the plate 1. The strips 5, 6, 7 and 8 are guided on the plate 1, for example, by reshaping the respective end 9 or 10 of a strip around the outer edge 11 or 12 of the plate 1, so that the ends of each strip form the outer plate edges C -shaped. By moving these strips you can change their distance from each other.
On the plate 1, a transparent, circular disc 13 is also rotatably attached. The diameter of the disc 13 is slightly larger than the side length of the plate 1. The connection of the plate 1 to the disc 13 is made via a pin 14 which is guided through the center of the disc or the center of the plate there are two intersecting lines 15 and 16 in the disc center, corresponding to the diameter of the disc. As in the case of plate 1, lines 15 and 16 can be printed and / or scratched. These lines 15 and 16 can advantageously be executed in a different color than the grid lines 2 and 3, so that they differ significantly from the latter. For example, the grid lines 2 and 3 of the plate 1 can be black and the line cross lines 15 and 16 of the disk 13 can be red.
The screened, transparent plate 1, the non-transparent strips 5, 6, 7 and 8 and the transparent disc 13 provided with a line cross together form the auxiliary instrument and serve to detect an object or a figure and in the correct position, size and Bring alignment to the paper. The grid helps with the division of space. Stripes 5, 6, 7 and 8 are used to define the image section. For example: By moving the strips 5 and 7 according to the direction of the arrow shown, the dashed image section 17 can be adjusted. However, the auxiliary instrument can also be used without this cutout limitation. The alignment lines or their angles can finally be seen through the disk 13.
For handling the auxiliary instrument described above: The drawing sheet is preferably provided with a grid of thin pencil lines, corresponding to the grid of plate 1. This means that the draftsman, among other things. relieved to correctly put the escape lines recorded with the auxiliary instrument on paper. With the adjustable strips 5, 6, 7 and 8, the desired image section, that is to say the height and width ratio and the number of grid squares 4 used, can be selected. To grasp an object or a figure, the auxiliary instrument, as indicated in FIG. 2, is held with the arm extended so that it is at right angles to the direction of view. In other words, the object 18 to be drawn must be viewed through the essentially transparent auxiliary instrument.
Thanks to the grid division, it is easy to see the size and position of the object 18 on the paper. In a further step, the alignment lines required for the perspective representation can also be recorded. The center of the disk 13, that is to say the pin 14, is preferably used as the starting point. The disk 13 is to be held in such a way that the corner 19 of the object 18 closer to the draftsman lies in the area of the disk center. The disc 13 is now to be rotated with respect to the plate 1 to be held so far that one of the lines 15 covers the corresponding alignment line 20 of the object 18. The draftsman must remember this angle in relation to the vertical and horizontal lines 2 and 3 of the plate 1 and transfer it into his drawing.
You can check whether this angle has been transferred correctly by placing the auxiliary instrument on the drawing and comparing the set angle with the corresponding course of the pencil line. The same procedure is followed with the other alignment lines or angles until the entire object 18 is drawn in the correct size, position and perspective orientation. In a manner similar to object 18, people or landscapes can also be drawn, for example. Thanks to the practical auxiliary instrument, proportions, movements, complicated shortening, etc. can be easily recognized and implemented. The movement or the escape lines in space are always based on the horizontal and vertical plane. It is therefore important to ensure that the auxiliary instrument is held so that the grid matches it.
The grid lines make this relatively easy and even an inexperienced artist can easily do.