Die Erfindung betrifft einen Rückblickspiegel für Kraftfahrzeuge, mit wenigstens einer Spiegelfläche und einem Spiegelgehäuse. Rückblickspiegel dieser Art sind insbesondere als Innenspiegel für Kraftfahrzeuge allgemein bekannt und weisen eine Spiegelplatte aus Glas auf, die im Spiegelgehäuse gehalten ist. Das Spiegelgehäuse ist über ein Gelenk dreh- und kippbar am Spiegelfuss angebracht.
Bei einem bekannten Rückblickspiegel ist die Spiegelplatte keilförmig ausgebildet und kann durch einen im Spiegelgehäuse untergebrachten Umstellmechanismus um einen Keilwinkel so gekippt werden, dass entweder eine verspiegelte Rückseite oder eine teilweise spiegelnde Vorderseite der Spiegelplatte als Spiegel wirkt. Dieser Rückblickspiegel kann bei Benutzung der teilweise spiegelnden Vorderseite als Abblendspiegel verwendet werden, da die Vorderseite nur einen Teil der Lichtmenge in das Blickfeld des Betrachters reflektiert.
Ferner ist aus der DE-A 4 122 555 ein Rückblickspiegel bekannt geworden der ebenfalls in einem Spiegelgehäuse als Schichtträger eine Platte aus Glas aufweist. Auf die Glasplatte ist eine reflexionsmindernde Schicht aufgetragen, so dass dieser als Abblendspiegel verwendbar ist und trotzdem auf eine aufwendige Abblendumschaltung verzichtet werden kann.
Bei den bekannten Rückblickspiegeln wird als nachteilig angesehen, dass diese vergleichsweise schwer sind und ein relativ grosses Spiegelgehäuse benötigt wird. Das vergleichsweise hohe Gewicht bedingt, dass der Spiegelfuss entsprechend voluminös und verformungssteif ausgeführt werden muss, da ansonst der Spiegel zu stark schwingt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rückblickspiegel der genannten Gattung zu schaffen, der die erwähn ten Nachteile vermeidet und sich insbesondere als Innenspiegel für Kraftfahrzeuge eignet.
Die Aufgabe ist bei einem Rückblickspiegel der genannten Gattung gemäss Anspruch 1 gelöst. Eine separat herzustellende Platte als Schichtträger und eine entsprechende Halterung dieser Platte am Spiegelgehäuse entfällt, so dass einerseits eine wesentliche Gewichteinsparung und auch eine Verminderung von Arbeitsvorgängen möglich ist. Der Spiegelfuss kann wesentlich einfacher und leichter ausgeführt sein, ohne dass stärkere Schwingungen am Spiegelgehäuse zu erwarten sind.
Durch die auf die Reflexionsschicht aufgebrachte reflexionsmindernde Absorptionsschicht ist gewährleistet, dass der für Kraftfahrzeugeinnenspiegel geforderte Lichtreflexionsgrad von Anfang an erreicht ist. Auf eine aufwendige Abblendumschaltung kann somit verzichtet werden.
Dies ermöglicht eine besonders flache Gestaltung des Spiegelgehäu ses, beispielsweise als plattenförmiges Gehäuse mit angeformtem Begrenzungsrahmen und ebenfalls angeformtem Gelenk für die Schwenk- und Kippbewegungen zur Einstellung der Spiegelachse zum Gesichtsfeld des Betrachters. Da keine Platte in das Gehäuse eingebaut und gehalten werden muss, ergibt sich eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung beispielsweise durch Spritzgiessen, Spritzprägen oder Pressen.
Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen geschnittenen erfindungsgemässen Rückblickspiegel, und
Fig. 2 einen Abschnitt eines erfindungsgemässen Rückblickspiegels nach einer Variante.
Der Rückblickspiegel 1 gemäss Fig. 1 weist ein plattenförmiges Spiegelgehäuse 6 mit einem umlaufenden Rand 7 und einer Gelenkpfanne 4 auf. Das Gehäuse 6 ist vorzugsweise durch Spritzgiessen, Spritzprägen oder Pressen geformt. Mit einem Spiegelfuss 3, an dem eine in die Gelenkpfanne 4 eingesetzte Gelenkkugel 3a angeformt ist, ist das Gehäuse 6 schwenk- und kippbar beispielsweise an einer Frontscheibe 2 eines Kraftfahrzeuges befestigt. Der Fuss 3 kann ebenfalls aus Kunststoff hergestellt sein. Das Gehäuse 6 weist innerhalb der Umrandung 7 eine Fläche 6a auf, die als Spiegelfläche ausgebildet ist und derart völlig plan ausgebildet ist, dass sie die optischen Anforderungen an eine solche Spiegelfläche erfüllt. Auf die Fläche 6a ist eine erste Schicht 8a aufgebracht, die eine Reflexionsschicht bildet. Solche Reflexionsschichten sind an sich bekannt.
Eine weitere Schicht 8b bildet eine reflexionsmindernde Absorptionsschicht. Solche Schichten sind an sich ebenfalls bekannt. Mit dieser Schicht 8b wird der geforderte Lichtreflexionsgrad eingestellt. Eine weitere Schicht 8c bildet eine Schutzschicht und dient dazu, die Schichten 8a und 8b gegen eine mechanische Beschädigung zu schützen. Die Schicht 8c kann aus einem Lack oder aus einer dünnen Folie bestehen.
Nach einer weiteren Ausführung sind die Schichten 8a und 8b auf eine hier nicht gezeigte dünne Folie aufgetragen. Diese Folie ist auf die Fläche 6a aufgeklebt und erhält durch das Gehäuse 6 die notwendige Dimensionsstabilität.
Nach einer weiteren Ausführung gemäss Fig. 2 ist das Spiegelgehäuse 16 wenigstens im Bereich einer Fläche 16a als mikroporöser Werkstoff ausgebildet. Die Spiegelfläche besteht dann abwechselnd aus mikroskopisch kleinen spiegelnden und nichtspiegelnden, somit lichtstreuenden, Bereichen. Die spiegelnden Bereiche 16c bilden dann die Reflexionsschicht und die lichtstreuenden Bereiche 16b, gebildet durch oberflächige Mikroporen, die reflexionsmindernde Schicht. Im übrigen kann dieser Rückblickspiegel gemäss Fig. 1 ausgeführt sein. Die gleiche oder ähnliche Wirkung kann auch dadurch erzielt werden, dass das für die Formgebung der Spiegelfläche verwendete Spritzgiesswerkzeug an der Oberfläche abwechselnd aus mikroskopisch kleinen spiegelnden und nichtspiegelnden Bereichen besteht, und diese Oberflächenstruktur exakt auf die Spiegelfläche des Spiegelgehäuses abgebildet wird.
Die Herstellung einer derartigen Spiegelfläche im Spritzgiesswerkzeug erfolgt beispielsweise dadurch, dass die Oberfläche im ersten Fertigungsschritt gesamthaft poliert wird und im folgenden Schritt partiell durch einen Ätzprozess (z.B. fotochemisch oder Laserbearbeitung) aufgerauht wird.