Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Sichern von Behältnissen für Wertsachen gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 5.
In Banken, Post- und Geldwechselstellen oder Bijouterieläden sind oft Geld, Wertpapiere oder Schmuck in Behältnissen wie Kassaschränken, Tresorräumen und dergleichen gelagert. Diese Behältnisse können während der Betriebszeit nicht immer verschlossen gehalten werden, so dass deren Inhalt bei Überfällen relativ frei zugänglich ist. Solche Institutionen haben üblicherweise Alarmeinrichtungen, die bei Überfällen durch Betätigen eines Auslöseelementes, wie beispielsweise eines Druckknopfes oder eines Fussschalters durch das Personal ausgelöst werden. Dabei besteht allerdings das Problem, dass das Auslöseelement nicht immer rechtzeitig betätigt werden kann, oder dass die Zeit zwischen der Alarmauslösung und dem Eintreffen der Polizei zu kurz ist, um das Entwenden der Wertsachen zu verhindern.
Im weitern ist es möglich, dass das Personal durch Erpressung am Betätigen der Auslöseelemente gehindert wird.
Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Sichern von Behältnissen für Wertsachen gegen Entfernen deren Inhalts bei Überfällen vorzuschlagen und eine entsprechende Vorrichtung zu schaffen, welche diese bekannten Nachteile nicht mehr aufweisen und auf dessen bzw. deren Funktionssicherheit die Erpressbarkeit des Personals keinen Einfluss haben.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 bzw. 5 gelöst.
Erfindungsgemäss werden in Angst- und Stressituationen sich unbewusst ändernde physiologische Parameter des Personals gemessen und ausgewertet. Falls Messwerte vorgegebene Kriterien überschreiten, werden die Behältnisse automatisch geschlossen. Das bewusste Handeln des Personals wird dabei ausgeschaltet. Die Herausgabe der Wertsachen kann nicht erzwungen werden.
Um Fehlschliessungen der Behältnisse zu vermeiden, werden in bevorzugter Weise gemäss Anspruch 3 bzw. 9 physiologische Parameter mehrerer Personen gemessen und ausgewertet. Die Behältnisse werden dann erst geschlossen, wenn Messwerte von einer bestimmten Anzahl Personen Grenzwerte überschreiten. Dadurch kann eine Fehlschliessung durch die Änderung physiologischer Parameter an einer oder an wenigen Personen beispielsweise hervorgerufen durch Arbeitsstress, verhindert werden.
In bevorzugter Weise wird gemäss Anspruch 4 bzw. 6 der Puls und/oder die elektrische Leitfähigkeit der Haut und/oder der Blutdruck gemessen. Es ist aber auch denkbar, andere sich in Angst- und Stresssituationen unbewusst ändernde physiologische Parameter zu überwachen.
In einer besonders bevorzugten Ausbildungsform werden die Behältnisse für eine vorgegebene Schliessdauer geschlossen, während dieser Zeit kann niemand die Behältnisse öffnen (Ansprüche 2 und 11).
Weitere bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens bzw. Ausbildungsformen der Vorrichtung sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand eines in der einzigen Figur dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Diese zeigt rein schematisch eine erfindungsgemässe Sicherheitsvorrichtung.
In der einzigen Figur ist gestrichelt ein Schalterraum 10 einer Bank angedeutet, in welchem drei Personen A, B, C arbeiten. Jede Person A, B, C trägt einen allgemein bekannten Sensor 12 zum Messen des Pulses und die Person B trägt weiter einen ebenfalls bekannten Sensor 14 zum Messen der elektrischen Leitfähigkeit der Haut. Die von den Personen A, B getragenen Sensoren 12, 14 sind über elektrische Leitungen 16 mit einer Auswerteinheit 18 verbunden, an welche die von den Sensoren 12, 14 erfassten Messwerte zum Auswerten übertragen werden. Der von der Person C getragene Sensor 12 ist mit einer tragbaren Sendeeinheit 20 verbunden, die die vom entsprechenden Sensor 12 erfassten Messwerte an eine Empfangseinheit 22 der Auswerteinheit 18, wie mit der Linie 24 schematisch dargestellt, drahtlos übermittelt.
Mit 26 ist ein im Schalterraum 10 vorgesehenes Behältnis für Wertsachen, beispielsweise ein Kassaschrank, bezeichnet, welches eine über die Leitung 28 mit der Auswerteinheit 18 elektrisch verbundene Schliesseinrichtung 30 aufweist. Mit 26 min ist ein ausser halb des Schalterraumes 10 vorgesehenes, weiteres Behältnis für Wertsachen, ein Tresorraum bezeichnet, dessen Schliesseinrichtung 30 min über eine Leitung 28 min ebenfalls mit der Auswerteinheit 18 verbunden ist. Die Auswerteinheit 18 weist ein Zeitglied 32 auf, dessen Funktionsweise weiter unten näher angegeben ist.
Der von der Person A getragene Sensor 12 kann mit einer gestrichelt angedeuteten Vergleichseinheit 34 verbunden sein, welche die vom Sensor 12 ermittelten Messwerte (Puls) mit vorgegebenen Grenzwerten vergleicht und beim Überschreiten eines Grenzwertes ein entsprechendes Signal über die Leitung 16 an die Auswerteinheit 18 abgibt.
Das im Schalterraum 10 arbeitende Personal A, B, C nimmt einen auf den Schalterraum 10 ausgeübten Überfall am schnellsten wahr. Es ist allgemein bekannt, dass gewisse physiologische Parameter des Menschen, beispielsweise der Puls, die elektrische Leitfähigkeit der Haut oder der Blutdruck sich unter Angst- und Stresssituationen unbewusst ändern. Bei der in der Figur gezeigten Sicherheitsvorrichtung werden nun bei einem Überfall diese sich unbewusst ändernden Parameter überwacht und ausgewertet, um gegebenenfalls bei einem Überfall die Behältnisse 26, 26 min für eine vom Zeitglied 32 vorgegebene Schliessdauer zu verschliessen.
Die Sensoren 12 geben bei jedem Herzschlag der Personen A, B, C ein entsprechendes Messsignal und der Sensor 14 ein dem Hautwiderstand entsprechendes Messsignal an die Auswerteinheit 18 ab. Unter normalen Arbeitsbedingungen variiert die Änderungsgeschwindigkeit des Pulses der Personen A, B, C bzw. die elektrische Leitfähigkeit der Haut der Person B innerhalb bestimmter Grenzwerte. Diese Grenzwerte sind in der Auswerteinheit 18 gespeichert und die Änderungsgeschwindigkeiten der von den Sensoren 12, 14 ermittelten Messwerte werden mit diesen Grenzwerten verglichen.
Werden nun diese Grenzwerte gleichzeitig oder innerhalb einer vorgegebenen, mittels des Zeitgliedes 32 gemessenen Zeitdauer von mindestens zwei der drei Personen A, B, C überschritten, so erzeugt die Auswerteinheit 18 einen Schliessbefehl, welcher über die Leitungen 28, 28 min an die Schliesseinrichtungen 30, 30 min geleitet wird, was zur Folge hat, dass dann die Behältnisse 26, 26 min für eine vom Zeitglied 32 vorgegebene Schliessdauer beispielsweise 5 Minuten, automatisch geschlossen werden. Während dieser Schliessdauer können die Behältnisse 26, 26 min von niemandem geöffnet werden. Die Schliessdauer kann am Zeitglied 32 vorgewählt werden, so dass diese genügend gross ist, um das Eingreifen der alarmierten Polizei sicherzustellen.
Dadurch, dass die vorgegebenen Grenzwerte der gemessenen physiologischen Paramater an mindestens zwei Personen gleichzeitig oder innerhalb einer kurzen vom Zeitglied 32 gegebenen Zeitdauer überschritten werden müssen, um die Behältnisse 26, 26 min automatisch zu schliessen, werden Fehlschliessungen, beispielsweise hervorgerufen durch Arbeitsstress einer einzelnen Person A, B, C, verhindert. Vorteilhafterweise ist die Auswerteinheit 18 derart ausgebildet, dass die Kriterien für das Auslösen der Schliessung der Behältnisse 26, 26 min wählbar sind. In diesem Fall können die Grenzwerte an die physiologischen Eigenschaften der einzelnen Personen A, B, C angepasst eingestellt werden. Überdies kann vorgegeben werden, wel che Grenzwerte von wievielen Personen A, B, C überschritten sein müssen, um einen Schliessbefehl an die Schliesseinrichtungen 30, 30 min abzugeben.
Vorteilhafterweise wird ein Computer für die Auswertung der Messwerte der Sensoren 12, 14 eingesetzt.
Dadurch, dass die Messwerte der Sensoren 12, 14 nicht nur auf deren Änderungsgeschwindigkeit, sondern auch deren Absolutwert auf das Überschreiten von Grenzwerten (z.B. beim Puls das Unterschreiten einer minimalen Anzahl Herzschläge pro Zeiteinheit, beim Hautwiderstand das Überschreiten eines bestimmten maximalen Widerstandswertes) überprüft werden, wird sichergestellt, dass die Sensoren 12, 14 vom Personal A, B, C getragen werden. Dadurch wird gewährleistet, dass beim Nichttragen eines Sensors 12, 14, beispielsweise wegen Erpressung, die Funktionssicherheit der Sicherheitsvorrichtung gewährleistet ist. In diesem Fall kann beispielsweise die Auswerteinheit 18 ein Warnsignal abgeben, dass das Nichttragen eines Sensors 12, 14 bzw. eine Fehlfunktion desselben anzeigt.
Im weiteren ist es möglich, die Absolutwerte der Messsignale gleich weiterzuverarbeiten wie das oben dargelegte Auswerten der Änderungsgeschwindigkeit.
Es ist weiter denkbar, dass wie mit der Vergleichseinheit 34 angedeutet, die Messwerte der Sensoren 12, 14 in einer von den Personen A, B, C getragenen Vergleichseinheit 34 ausgewertet und auf das Überschreiten von Grenzwerten überprüft werden. Die Vergleichseinheiten 34 geben dann beim Überschreiten der Grenzwerte ein entsprechendes Signal an die Auswerteinheit 18 ab, welche die Signale aller Vergleichseinheiten 34 miteinander nach vorgegebenen Kri terien verknüpft und auswertet, um einen eventuellen Schliessbefehl an die Schliesseinrichtungen 30, 30 min abzugeben, falls Signale von verschiedenen Vergleichseinheiten 34 gleichzeitig oder innerhalb einer kurzen Zeitdauer Kriterien überschreiten. Vorteilhafterweise ist die Vergleichseinheit 34 mit einer Sendeeinheit 20 in einem gemeinsamen kleinen tragbaren Gehäuse kombiniert, was die Bewegungsfreiheit des Personals A, B, C verbessert.
The present invention relates to a method and a device for securing containers for valuables according to the preamble of claims 1 and 5, respectively.
Banks, post offices and money exchange offices or jewelry stores often store money, securities or jewelry in containers such as cash boxes, vaults and the like. These containers cannot always be kept closed during operation, so that their contents are relatively freely accessible in the event of robberies. Such institutions usually have alarm devices that are triggered in the event of robberies by actuating a triggering element, such as a push button or a foot switch, by the staff. However, there is the problem that the trigger element cannot always be actuated in time, or that the time between the alarm triggering and the arrival of the police is too short to prevent the valuables from being stolen.
Furthermore, it is possible that the staff is prevented from operating the trigger elements by blackmail.
It is therefore an object of the present invention to propose a method for securing containers for valuables against removal of their contents in the event of robberies, and to provide a corresponding device which no longer has these known disadvantages and on whose or the functional reliability of which the personnel cannot be blackmailed Have influence.
This object is solved by the features of the characterizing part of claims 1 and 5, respectively.
According to the invention, physiological parameters of the personnel which change unconsciously are measured and evaluated in fear and stress situations. If measured values exceed specified criteria, the containers are closed automatically. The conscious action of the staff is switched off. The return of the valuables cannot be forced.
In order to avoid incorrect closings of the containers, physiological parameters of several people are preferably measured and evaluated according to claim 3 or 9. The containers are only closed when measured values from a certain number of people exceed limit values. This can prevent incorrect closure due to changes in physiological parameters in one or a few people, for example caused by work stress.
The pulse and / or the electrical conductivity of the skin and / or the blood pressure is preferably measured according to claim 4 or 6. However, it is also conceivable to monitor other physiological parameters that change unconsciously in fear and stress situations.
In a particularly preferred embodiment, the containers are closed for a predetermined closing period, during which no one can open the containers (claims 2 and 11).
Further preferred embodiments of the method and embodiments of the device are specified in the further dependent claims.
The present invention will now be described with reference to an embodiment shown in the single figure. This shows, purely schematically, a safety device according to the invention.
In the single figure, a counter space 10 of a bank is indicated by dashed lines, in which three people A, B, C work. Each person A, B, C carries a generally known sensor 12 for measuring the pulse and person B also carries a likewise known sensor 14 for measuring the electrical conductivity of the skin. The sensors 12, 14 carried by the persons A, B are connected via electrical lines 16 to an evaluation unit 18, to which the measured values detected by the sensors 12, 14 are transmitted for evaluation. The sensor 12 worn by the person C is connected to a portable transmission unit 20, which wirelessly transmits the measured values detected by the corresponding sensor 12 to a reception unit 22 of the evaluation unit 18, as shown schematically by the line 24.
A container for valuables, for example a cash register, is provided in the counter area 10 and has a locking device 30 which is electrically connected to the evaluation unit 18 via the line 28. At 26 minutes, an additional container for valuables is provided outside of the counter area 10, a vault, the locking device of which is also connected to the evaluation unit 18 for 30 minutes via a line 28 minutes. The evaluation unit 18 has a timer 32, the functioning of which is specified in more detail below.
The sensor 12 worn by the person A can be connected to a comparison unit 34 indicated by dashed lines, which compares the measured values (pulse) determined by the sensor 12 with predetermined limit values and, when a limit value is exceeded, emits a corresponding signal via line 16 to the evaluation unit 18.
The personnel A, B, C working in the counter space 10 perceive a robbery exerted on the counter space 10 as quickly as possible. It is generally known that certain physiological parameters of humans, for example the pulse, the electrical conductivity of the skin or the blood pressure, change unconsciously under anxiety and stress situations. In the safety device shown in the figure, these parameters, which change unconsciously, are now monitored and evaluated in the event of a robbery, in order, if necessary, to close the containers 26, 26 min for a closing period specified by the timer 32.
With each heartbeat of the persons A, B, C, the sensors 12 send a corresponding measurement signal and the sensor 14 a measurement signal corresponding to the skin resistance to the evaluation unit 18. Under normal working conditions, the rate of change of the pulse of persons A, B, C or the electrical conductivity of the skin of person B varies within certain limit values. These limit values are stored in the evaluation unit 18 and the rates of change of the measured values determined by the sensors 12, 14 are compared with these limit values.
If these limit values are exceeded simultaneously or within a predetermined period of time measured by the timer 32 by at least two of the three people A, B, C, the evaluation unit 18 generates a closing command which is sent to the locking devices 30 via the lines 28, 28 min. 30 min, which has the consequence that the containers 26, 26 min are then automatically closed for a closing time predetermined by the timer 32, for example 5 minutes. During this closing period, the containers cannot be opened by anyone for 26, 26 minutes. The closing time can be preselected on the timer 32 so that it is large enough to ensure the intervention of the alarmed police.
Due to the fact that the predetermined limit values of the measured physiological parameters on at least two people must be exceeded simultaneously or within a short period of time given by the timer 32 in order to automatically close the containers 26, 26 min, incorrect closings are caused, for example, by the work stress of a single person A. , B, C, prevented. The evaluation unit 18 is advantageously designed such that the criteria for triggering the closure of the containers 26, 26 min can be selected. In this case, the limit values can be adjusted to suit the physiological properties of the individual persons A, B, C. In addition, it can be specified which limit values of how many people A, B, C must be exceeded in order to issue a closing command to the locking devices 30, 30 min.
A computer is advantageously used for evaluating the measured values of the sensors 12, 14.
The fact that the measured values of the sensors 12, 14 are checked not only for their rate of change, but also for their absolute value for exceeding limit values (for example, in the case of a pulse, falling below a minimum number of heartbeats per unit of time, in the case of skin resistance, exceeding a certain maximum resistance value), it is ensured that the sensors 12, 14 are worn by personnel A, B, C. This ensures that when a sensor 12, 14 is not worn, for example because of blackmail, the functional safety of the safety device is guaranteed. In this case, for example, the evaluation unit 18 can emit a warning signal that indicates that a sensor 12, 14 is not being worn or that the sensor is malfunctioning.
Furthermore, it is possible to process the absolute values of the measurement signals in the same way as the evaluation of the rate of change described above.
It is further conceivable that, as indicated by the comparison unit 34, the measured values of the sensors 12, 14 are evaluated in a comparison unit 34 worn by the persons A, B, C and checked for exceeding limit values. When the limit values are exceeded, the comparison units 34 then emit a corresponding signal to the evaluation unit 18, which links and evaluates the signals from all the comparison units 34 to one another according to predetermined criteria, in order to emit a possible closing command to the locking devices 30, 30 min, if signals from different ones Comparison units 34 exceed criteria simultaneously or within a short period of time. The comparison unit 34 is advantageously combined with a transmission unit 20 in a common, small, portable housing, which improves the freedom of movement for personnel A, B, C.