CH629711A5 - Notbremseinrichtung fuer die elektropneumatischen bremsen eines fahrzeuges bzw. eines zuges. - Google Patents
Notbremseinrichtung fuer die elektropneumatischen bremsen eines fahrzeuges bzw. eines zuges. Download PDFInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Notbremseinrichtung für die elektropneumatischen Bremsen eines Fahrzeuges bzw. eines Zuges gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei elektropneumatischer Steuerung der Notbremse wird der Druck durch Magnetventile überwacht. Die Magnetventile sind hierbei im normalen Betriebsfall erregt und werden im Notbremsfall durch Abschalten eines sie erregenden Ruhestromes zum Abfallen gebracht, wodurch der Druck an den Notbremsventilen abgesenkt wird. Hierzu wird eine durch das Fahrzeug bzw. den Zugverband geschleifte Ruhestromschleife, welche die Notbremsventile mit dem Erregerstrom versorgt, durch Notbremsschalter oder bei Wagentrennung unterbrochen. Hierbei ist es bekannt die Ruhestromschleife sowohl in der Hin- als auch in der Rückleitung zu unterbrechen. Es tritt jedoch trotz unterbrochener Ruhestromschleife der Fall auf, dass die Notbremse nicht anspricht, da an anderer Stelle des Fahrzeuges eine Fremdspannung in die Ruhestromschleife eingespeist wird, durch die einzelne oder alle Notbremsmagnetventile erregt bleiben. Dieser Fall kann u.a. dadurch auftreten, dass bei einem Zugverband aus mehreren Fahrzeugen in einem weiteren Wagen eine Einspeisung des Ruhestromes durch einen fehlerhaft betätigten Steuerschalter erfolgt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Notbremseinrichtung der oben angegebenen Art anzugeben, die auch bei ungewollter Einspeisung einer Spannung (z.B. Fremdspannung) in die Ruhestromschleife ein sicheres Ansprechen der Notbremseinrichtung gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Hierdurch wird erreicht, dass die Ruhestromschleife im Notbremsfall auch bei Einspeisung einer Fremdspannung zwangsweise auf das Potential der Fahrzeugmasse gebracht wird. Die Fremdspannung wird hierbei kurzgeschlossen.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der Figur ausführlicher erläutert.
In der Figur ist eine Zugeinheit bestehend aus zwei Wagen A und B dargestellt.
Jeder Wagen weist in dieser Darstellung ein als Magnetventil ausgebildetes Notbremsventil 1 bzw. 1' auf. Das Magnetventil ist elektrisch mit Fahrzeugmasse und über eine Leitung 2 bzw. 2' mit einer Ruhestromschlaufe 3 bestehend aus einer Hinleitung 3' und einer Rückleitung 3" verbunden. Der Lösedruck der Notbremse wird über einen elektropneumatischen Druckwächter 4 überwacht und über eine elektrische Leitung 5 dem Führerstand des Fahrzeuges gemeldet. Über Umschaltkontakt 6 im Steuerfahrschalter 7 des führenden Fahrzeuges wird die Hinleitung 3' der Ruhestromschleife über eine Leitung 8 mit einer (nicht näher dargestellten) Spannungsversorgung (z.B. Fahrzeugbatterie) verbunden und die Ruhestromschleife 3 an dieser Stelle unterbrochen. Die Steuerfahrschalter 7' der nachfolgenden Fahrzeuge sind hierbei in einer neutralen Stellung, so dass die entsprechenden Umschaltkontakte 6' in einer solchen Stellung sind, dass die Ruhestromschleife dort durchverbunden und von der Spannungsversorgung abgetrennt ist. An den Enden der Zugeinheiten befinden sich Kuppelkontakte 9, 9', 9", durch welche am Zuganfang und Zugende die Hinbzw. Rückleitung 3' bzw. 3" der Ruhestromschleife 3 miteinander verbunden werden. Sind mehrere Zugeinheiten zusammengekuppelt, so werden die Hin- bzw. Rückleitungen der Ruhestromschleife der einzelnen Wagen miteinander verbunden und die Kuppelkontakte 9', 9" sind geöffnet. Der (nichtdargestellte) Kuppelkontakt am Zugende ist jedoch geschlossen, so dass die Ruhestromschleife dort - wie am Zuganfang- durchverbunden ist. In der Hinleitung 3' der Ruhestromschleife sind neben den erwähnten Steuerfahrschaltern 7, 7'noch Notbremsschalter 10,10', sog. «Totmannschalter» 11,11', Schalter für die Überwachung der Bremssollwertübertragung 13,13' und mit dem Fahr-Brems-Hebel gekoppelte Notbremsschalter 12,12' eingeschaltet.
Diese Schalter weisen gemäss dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Schaltbrücken und je Schaltbrücke zwei Kontakte auf.
Einzelheiten werden nachfolgend am Beispiel des Notbremsschalters 10 erläutert, wobei gleiches für die anderen Schalter gilt.
Der Notbremsschalter 10 weist eine Schaltbrücke 14, die den Kontakten 16 und 16' zugeordnet ist und eine Schaltbrücke 15, die den Kontakten 17 und 17' zugeordnet ist, auf. Die Kontakte 16 und 16' hegen hierbei in der Hinleitung 3' der Ruhestromschleife. Der Kontakt 17' ist mit der Hinleitung 3' an der der Einspeisestelle der Spannungsversorgung für die Ruhestromschleife abgewandten Seite der Schaltbrücke 14 verbunden. Der Kontakt 17 ist mit einer mit Fahrzeugmasse verbundenen Sammelleitung 18 verbunden.
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Die Sammelleitung ist jeweils nur durch eine Zugeinheit geschleift, so dass jede Zugeinheit eine eigene Sammelleitung aufweist und nicht zusätzliche Kupplungskontakte an den Verbindungsstellen der einzelnen Zugeinheiten benötigt werden. Im normalen Betriebsfall ist die Schaltbrücke 14 ge- s schlössen, die Kontakte 16 und 16' miteinander verbunden und die Hinleitung 3' der Ruhestromschleife durchverbunden, hingegen die Schaltbrücke 15 geöffnet und die Kontakte
17 und 17' elektrisch voneinander getrennt. Bei Betätigung des Notbremsschalters 10 öffnet nun die Schaltbrücke 14 io und trennt die Kontakte 16 und 16' voneinander.
Hierdurch wird die Hinleitung 3' und damit die Ruhestromschleife 3 unterbrochen und es kann kein Erregerstrom mehr durch die Magnetwicklung der Notbremsventile 1,1'
mehr fliessen. Die Notbremsung wird ausgelöst. Wird jedoch is hinter dem betätigten Notbremsschalter 10 in die Ruhestromschleife eine weitere Spannung eingespeist, z. B. durch einen fälschlicherweise betätigten Steuerfahrschalter in einem der nachgeschalteten Wagen (z.B. Schalter 6') so erhalten die Notbremsventile 1,1' weiterhin einen Erregerstrom 20 und trotz betätigtem Notbremsschalter kann eine Notbremsung nicht stattfinden. Um diesen Fehler zu vermeiden, wird nun die Ruhestromschleife 3 über die Schaltbrücke 15, die bei betätigtem Notbremsschalter die Kontakte 17 und 17' miteinander verbindet, mit der «geerdeten» Sammelleitung 25
18 verbunden. Eine fehlerhaft eingespeiste Fremdspannung wird hierdurch kurzgeschlossen. Zur Vermeidung einer übermässigen Strombelastung der Spannungsquellen und der Leitungen ist es vorteilhaft, alle Spannungsquellen des Fahrzeuges gegen Überströme abzusichern. 30
Die übrigen Schalter, die bei bestimmten Betriebszustän-den eine Notbremsung auslösen sollen, sind vorteilhafterweise entsprechend dem Notbremsschalter 10 ausgebildet, so z.B. der sg. «Totmannknopf» 11 im Führerstand, der Füh-rerbremshebel in seiner Stellung «Notbremsung» (Schalter 35 12,12') sowie ein Schalter für die Überwachung der Übertragung des elektrischen Bremssollwertes (Schalter 13). Dieser Schalter ist so ausgebildet, dass bei Gefahrdung der Bremssollwertübertragung ebenfalls eine Notbremsung ausgelöst wird. 40
Abschliessend sei noch daraufhinzuweisen, dass die Ausbildung der Schalter nicht auf zwei Schaltbrücken mit vier Kontakten beschränkt ist. Ebenso kann ein Umschaltkontakt mit nur einer Schaltbrücke verwendet werden.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird im folgenden die Wirkungsweise der Notbremseinrichtung im Zusammenhang mit den weiteren Teilen der Bremseinrichtung erläutert.
Der Steuerfahrschalter 7 im führenden Fahrzeug weist einen Fahrtrichtungsschalter 19 auf, über den der Schalter 6 betätigt wird und zwar derart, dass bei den Stellungen «Fahrt» eine Spannungseinspeisung in die Ruhestromschleife erfolgt. Die entsprechenden Schalter 19' in dem Steuerfahrschalter 7' der nachfolgenden Fahrzeuge sind in ihrer neutralen Stellung, so dass der Schalter 6' die Ruhestromschleife durchverbindet und keine weitere Spannungseinspeisung erfolgt.
Weiterhin ist ein Fahrschalter 20 im Steuerfahrschalter 7 vorgesehen, der mit dem Schalter 12 derart gekoppelt ist, dass der Schalter 12 bei Stellung «Notbremsung» des Fahrschalters 20 aus der gezeichneten Stellung in die Stellung Notbremsung gebracht wird.
Weiterhin wird ein Schalter 21 in einer Verbindungsleitung zwischen einem Bremssollwertgeber 22 und einem Bremssteuergerät 23 durch die Stellung «Notbremsung» des Fahrschalters unterbrochen, so dass kein Bremssollwert übertragen werden kann, wenn eine Notbremsung vom Führerstand aus erfolgt.
Ein weiterer Schalter 24, der über den Fahrtrichtungsschalter 19 betätigt wird, liegt ebenfalls in dieser Leitung und ist in der neutralen Stellung des Schalters 19 geöffnet. Der Bremssollwertgeber 22 ist mechanisch mit dem Fahrschalter gekoppelt.
Weiterhin ist an dem Bremssteuergerät 23 eine Überwachvorrichtung 25 für die Bremssollwertübertragung vorgesehen, durch welche der Schalter 13 betätigt wird, so dass bei Gefahrdung einer Bremssollwertübertragung eine Notbremsung in oben beschriebener Weise ausgelöst wird.
Abschliessend sei noch erwähnt, dass zu weiteren Wagen z.B. Wagen C, nur die Notbremsschleife (3) mit Hin- und Rückleitung 3' und 3" und eine Leitung 26 zur Bremssollwertübertragung durchverbunden werden müssen. Insbesondere ist es nicht erforderlich die Sammelleitung 18 durch-zuverbinden, so dass die erfindungsgemässe Notbremsvorrichtung ohne zusätzliche zu kuppelnde Kontakte nachträglich sehr einfach in vorhandene Fahrzeuge eingebaut werden kann.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Notbremseinrichtung für die elektropneumatischen Bremsen eines Fahrzeuges bzw. eines Zuges, mit mindestens einem Notbremsschalter und einer elektropneumatische Notbremsventile überwachenden Ruhestromschleife, die durch den bzw. die Notbremsschalter unterbrechbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei Notbremsung die Ruhestromschleife (3) zusätzlich mit Fahrzeugmasse verbunden ist.
2. Notbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ruhestromschleife durch den gesamten Zug geschleift ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Notbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Kontaktpaar (16,16') des Notbremsschalters (10) die Ruhestromschleife überwacht und ein zweites Kontaktpaar (17,17') bei Betätigung des Notbremsschalters (10) die Ruhestromschleife (3) mit Fahrzeugmasse verbindet.
4, dadurch gekennzeichnet, dass ein sog. Totmannknopf (11, 11') im Führerstand des Fahrzeuges als Notbremsschalter ausgebildet ist.
4. Notbremseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass je Zugeinheit eine mit Fahrzeugmasse verbundene Sammelleitung (18) mit einem Kontakt (17') des zweiten Kontaktpaares (17,17') der Notbremsschalter (10) verbindbar ist.
5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Überwachvorrichtung für die Bremssollwertübertragung (13) als Notbremsschalter ausgebildet ist.
5. Notbremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
6. Notbremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
7. Notbremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahr-Brems-Hebel im Führerstand des Fahrzeuges in seiner Stellung «Notbremsung» als Notbremsschalter ausgebildet ist.
8. Notbremseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ruhestromschleife zur Strombegrenzung elektrische Sicherungen vorgesehen sind.
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