Automatische Saug-Drain age-Vorrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine automatische Saug-Drainage-Vorrichtung mit einem eine elastische Wandung aufweisenden, zusammendrückbaren Behälter, der einen Anschlussstutzen besitzt, und mit einem an diesen Stutzen anschliessbaren Drainageschlauch.
Solche Vorrichtungen, die nach Operationen zur Wundversorgung angewendet werden, sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. So gibt es Vorrichtungen mit einem Behälter aus Glas, wobei der Behälter vor dem Gebrauch mit einer Pumpe evakuiert wird, um in dem am Glas angeschlossenen Schlauch die nötige Saugkraft zu erzeugen. Eine solche Vorrichtung eignet sich dann, wenn der Patient vorzugsweise liegen muss. Obwohl ein solcher Glasbehälter nicht leicht, zerbrechlich und zum Umhertragen unpraktisch ist, kann man es einem Patienten zumuten, für kurze Zeit den Behälter z. B. in der Hand mitzutragen. Leichter und zugleich unzerbrechlich jedoch sind die Behälter aus Kunststoff.
Diese können zusammendrückbar sein und, wenn sie zusammengedrückt sind, können sie mit einer äusseren Kraft, sei es mit der Kraft einer Feder oder sei es mit der Kraft eines Gewichtes, auseinandergezogen werden, wobei durch die Volumenvergrösserung im angeschlossenen Schlauch eine Saugkraft erzeugt wird. Alle diese Vorrichtungen eignen sich nicht, wenn es sich um kleinere Operationswunden, wie sie beispielsweise bei handchirurgischen Eingriffen oder bei plastischen Operationen entstehen, handelt. Hier verzichtet man oft auf eine Drainage, da die Verwendung einer solchen Draingaevorrichtung bei ambulanten Patienten zu kompliziert und zu unhandlich ist.
Diesen Nachteil weist nun die erfindungsgemässe Vorrichtung nicht auf, da sie dadurch gekennzeichnet ist, dass die Elastizität der Behälterwandung derart bemessen ist, dass der zusammengedrückte Behälter sich selbständig wieder entspannt und somit die für die Drainage einer Operationswunde nötige Saugkraft erzeugt. Eine solche Vorrichtung ist einfach in der Handhabung, da keine zusätzlichen Mittel wie Federn oder Pumpen benötigt werden und da bei Wegwerfausführungen sich für den Verbraucher keine Sterilisationsprobleme ergeben. Diese Vorrichtung kann leicht und klein ausgebildet sein, so dass ein Patient beispielsweise nach einer handchirurgischen Operation die Drainagevorrichtung an der Hand oder am Arm fixiert mittragen kann.
Nachfolgend wird anhand einer Zeichnung ein Ausführungsbeispiel einer solchen erfindungsgemässen Saug Drainage-Vorrichtung beschrieben.
In der Zeichnung ist im Längsschnitt ein Behälter mit angeschlossenem Schlauch dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 die Vorrichtung mit entspanntem Behälter und
Fig. 2 dieselbe mit zusammengedrücktem Behälter.
In den Figuren ist mit 1 ein zylindrischer Behälter bezeichnet, der eine handharmonikaartig faltbare elastische Wandung la aufweist, wobei die Elastizität der Behälterwandung derart bemessen ist, dass der zusammengedrückte Behälter, wie er in der Fig. 2 dargestellt ist, allein die für die Drainage einer Operationswunde nötige Saugkraft erzeugt. Weiterhin weist der Behälter 1 einen mit einem Gewinde versehenen Anschlussstutzen lb auf. Auf diesem Stutzen ib ist eine Kappe 2 aufgeschraubt, die am behälterseitigen Teil 2b ein Innengewinde zum Festschrauben am Stutzen lb aufweist. Auf dem dem Behälter abgewandten Teil besitzt die Kappe 2 ein Anschlussrohr 2a mit einer Öffnung 2c, die sich nach aussen trichterförmig erweitert und die zum Einstecken eines Drainageschlauches 3 bestimmt ist.
Der Schlauch 3 ist an seinem einen Ende 3a perforiert, damit die Wundflüssigkeit in ihn eingesogen werden kann. Jede solche Vorrichtung wird am Ende der Fabrikation sofort steril verpackt, nötigenfalls dann noch in einem Strahlenfeld sterilisiert und ist so ohne weiteres betriebsbereit. Zum Gebrauch wird der Drainageschlauch 3 mit seinem perforierten Teil 3a in die Wundöffnung gelegt; daraufhin wird das andere Ende mittels einer speziellen Nadel subcutan durchgezogen. Dann erfasst man den Behälter mit einer Hand, drückt ihn zusammen (s. Fig. 2). Zugleich nimmt man mit der andern Hand das freie Ende 3c des Drainageschlauches 3 und schiebt es in die trichterförmige Öffnung 2c der Kappe 2. Zuletzt befestigt man, beispielsweise mit einem Heftpflaster, den Behälter 1 an einer geeigneten Körperstelle.
Der zusammengedrückte Behälter 1 entspannt sich und erzeugt die nötige Saugkraft, um die Wundflüssigkeit aus der Wunde abzusaugen. Wenn nun der Behälter 1 entspannt, sein Volumen mit Wundflüssigkeit angefüllt und daher seine Saugkraft verloren gegangen ist, so kann man, falls die Drainage fortgesetzt werden soll, den Behälter 1 weiterhin gebrauchen. Man löst ihn vom Schlauch 3, entleert ihn, drückt ihn mit der einen Hand zusammen und schiebt den Schlauch 3 wieder in die trichterförmige Öffnung. Die Vorrichtung ist widerum betriebsbereit und der Patient kann sich wieder frei bewegen.
Nach erfolgter Drainage wird der Behälter mit dem Schlauch weggeworfen.