Magnetisch zu betätigendes Ventil als Absperrvorrichtung für Flüssigkeiten und Gase Es ist bekannt, mit Hochkant-Förderbandanlagen Belege, beispielsweise zwischen Arbeitsplätzen, an denen Daten in die Belege eingetragen oder ausgewertet werden, zu transportieren. Unter Belegen sollen Kartei- und Lochkarten, Schecks, Formulare, Schriftstücke, Briefe, Postkarten und andere flache Gegenstände ver standen werden.
Zur Zuführung von Briefen und Postkarten zu Vereinzelern und Staplern in der Briefverteiltechnik dienen pneumatische Förderstrecken, bei denen entlang einer Förderstrecke parallel zu den Flächen der zu transportierenden Gegenstände ein endloses, ständig angetriebes, perforiertes Transportband vorgesehen ist, das über steuerbaren, in Transportrichtung nebeneinan der angeordneten Sauglufträumen verläuft. Zur Steue rung der Saugluft sind elektromechanisch betätigbare Schieber vorgesehen, die aber leicht zum Verklemmen neigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln ein magnetisch zu betätigendes Ventil als Absperrvorrichtung für Flüssigkeiten und Gase mit kurzen Schaltzeiten und grosser Betriebssicherheit zu schaffen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Ventilkörper als Anker des Magnetsystems ausgebildet ist.
Als Ventilkörper kann zweckmässigerweise ein ring förmiger Ventilkörper verwendet werden. Diese Ausbil dung eines Ventils hat den Vorteil, dass die Masse der bewegten Teile auf das kleinstmögliche Mass beschränkt ist. Das Ventil nach der Erfindung kann je nach Ausführungsform sowohl zur Steuerung von Saug- als auch Druckluft Verwendung finden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Ventilkörper so angeordnet, dass der Flüssigkeits- bzw. Gasdruck radial auf ihn einwirkt. Dadurch ist der Ventilkörper in seiner Bewegungsrichtung druckentla- stet, so dass das Ventil nicht gegen den anstehenden Druck geöffnet werden muss.
Als Magnetsystem kann vorzugsweise ein Topfmag- netsystem Verwendung finden, das wegen seines gerin gen Streufeldes einen hohen Wirkungsgrad hat. Sein steiler Kraftanstieg wird durch eine Rückstellfeder mit progressiver Kennlinie teilweise ausgeglichen, was zu kurzen Schliessungszeiten führt. Die Federkennlinie steigt dabei etwa wie die magnetische Kennlinie an.
Der Erfindungsgegenstand wird anhand der Figur erläutert, die eine Ausführungsform des Ventils gemäss der Erfindung zeigt, das beispielsweise zur Steuerung der Saugluft bei Geräten der Briefverteiltechnik Verwen dung findet.
Mit 1 ist ein Gehäuse bezeichnet, das einschliesslich eines Zwischenringes 2 aus Nfagnetweicheisen besteht. In einem Teller 3 aus unmaQnetischem Material, z. B. Messing, ist ein Ankerführun@Qsstift 4 aus verschleissfe- stem Material, z. B. Silberstahl, eingeschraubt. Dieser Führungsstift drückt mit seinem Bund über eine Feder scheibe 5 eine Dichtung aus stark dämpfendem Material an den Teller. Die Dichtung könnte selbstverständlich auch auf andere Art und Weise, z. B. durch Verkleben, an dem Teller befestigt werden. Den Abschluss des Gehäuses bildet ein Spulenträger 7, der ebenfalls aus Magnetweicheisen besteht.
Eine Spule 8, vorzugsweise in Form einer körperlosen Spule, liegt zwischen Hartpa- pierscheiben 9, 10. Die Spulenanschlüsse sind auf eine nicht dargestellte Weise aus dem Spulenraum herausge führt und auf dem Spulenträger 7 auf einer ebenfalls nicht dargestellten Lötösenplatte befestigt. Der Teller 3, der Zwischenring 2, das Gehäuse 1, die Spule 8 und der Spulenträger 7 sind lose zusammengesteckt und daher besonders einfach ztt montieren. Alle Teile können durch eine u-förmige Schiene<B>11</B> und von einer Mutter 12 mit einem Federring 13 zusammengehalten wer den.
Der Ventilkörper ist als Anker 14 des Magnetsy stems ausgebildet. Er besteht ebenfalls aus Magnet weicheisen, der durch drei Rippen 15 mit einem Führungsrohr 16 verbunden ist. Zur besonderen Ge wichtsentlastung sind in den Rippen grosse kreisförmige Durchbrechungen vorgesehen. In dem Führungsrohr sind Laufbuchsen 17, vorzugsweise aus Hartgewebe, eingesetzt. Auf den Bund des Ankers ist ein Dichtungs ring 19 aus stark dämpfendem Material aufgebracht. Die Ringe 6 und 19 dienen der Abdichtung und Prelldämpfung zugleich. Der Anker wird von einer Feder 18 mit progressiver Kennlinie an die Dichtung 6 des Tellers gedrückt.
Die Abdichtung zwischen Saugluft- versorgungs- 20 und Entlüftungsraum 21 bildet ein zwischen der Scheibe 10 und dem Gehäuse 1 schwim mend eingelagerter Ring 22, der vorzugsweise aus einem Hartgewebe besteht. Der Ring 22 liegt am Anker an, hat aber nach aussen Spiel. Damit er nicht auf dem Anker klemmt, ist er radial geschlitzt.
Bei der Verwendung des Ventils zur Steuerung der Saugluft bei Geräten der Briefverteiltechnik ist die Fläche des Gehäuses, an der sich die u-förmige Schiene 11 befindet, an eine Unterdruckkammer angeschlossen, während die den Teller 3 aufweisende Fläche in einen Saugluftraum mündet, über dem ein endloses, ständig angetriebenes, perforiertes Transportband verläuft. In dem Teller 3 ist eine ringförmige Durchbrechung 23 und zwischen dem Ventilkörper 14 und dem Zwischenring 2 ein Ringspalt 24 vorgesehen.
In dem Ausführungsbeispiel ist das Ventil bei strom loser Spule dargestellt, d. h. dass der Anker und damit der Ventilkörper 14 abgefallen ist. In diesem Betriebsäu- stand wird der nicht dargestellte Saugluftraum über die Durchbrechungen 23 und 24 und den Entlüftungsraum 21 belüftet. Aus dieser Darstellung ist auch zu erkennen, dass der Luftdruck radial auf den Ventilkörper wirkt, so dass der Ventilkörper in seiner Bewegungsrichtung druckentlastet ist. Im eingeschalteten Zustand wird der Ventilkörper nach oben gezogen und verschliesst mit dem Dichtungsring 19 den Durchlass 24. Dabei kann über die Durchbrechung 23 die Luft aus dem Saugluft raum abgesaugt worden.
Als besonders vorteilhaft ist noch hervorzuheben, dass die Montage der beschriebenen Ventils sehr einfach ist und dass die einzelnen Bauelemente schnell auszu wechseln sind, was zu kurzen Wartungszeiten führt.