CH477998A - Verfahren zur Herstellung eines frei fliessenden, körnigen Stoffes, sowie dessen Verwendung zur Herstellung von Giessformen oder Kernen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines frei fliessenden, körnigen Stoffes, sowie dessen Verwendung zur Herstellung von Giessformen oder Kernen

Info

Publication number
CH477998A
CH477998A CH70363A CH70363A CH477998A CH 477998 A CH477998 A CH 477998A CH 70363 A CH70363 A CH 70363A CH 70363 A CH70363 A CH 70363A CH 477998 A CH477998 A CH 477998A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
binder
mixture
gas
water
use according
Prior art date
Application number
CH70363A
Other languages
English (en)
Inventor
G Alexander James
W Wagner Paul
L Bean Xarifa
Original Assignee
Morris Bean & Company
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Morris Bean & Company filed Critical Morris Bean & Company
Priority to CH70363A priority Critical patent/CH477998A/de
Priority to CH843263A priority patent/CH509171A/de
Publication of CH477998A publication Critical patent/CH477998A/de

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/162Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents use of a gaseous treating agent for hardening the binder

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description


      Verfahren        zur    Herstellung eines     frei        fliessenden,    körnigen     Stoffes,    sowie dessen Verwendung  zur     Herstellung    von     Giessformen    oder Kernen    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel  lung eines frei fliessenden, körnigen Stoffes, dessen  Körner mit einem Bindemittel, das chemisch gebunde  nes Wasser enthält, überzogen sind.

   Die     Erfindung        be-          zeiht    sich weiterhin auf nach diesem Verfahren erzeug  ten körnigen Stoff sowie auf eine Verwendung des kör  nigen Stoffes zur Herstellung von Giessformen oder  Kernen in der Metallgiesserei.

   Giessformen für Metalle       werden    bisher     in.    der Weise hergestellt, dass körnige  Stoffe, beispielsweise Sand enthaltende Formmischun  gen, um     ein    Modell gepackt     und        zu        einem        Formkörper          verfestigt    werden,

   der nach     Entnahme    des     Modells    zur  Aufnahme     des        geschmolzenen    Metalls dient und auf die  Gussstücke die     Form    und     Oberflächengestalt    des  Modells     überträgt.     



  Die bekannten Formmischungen lassen jedoch  noch viel zu wünschen übrig.  



  Unter den Eigenschaften, die hier in einer Formmi  schung vereint werden sollen, sind die Fähigkeit, die  Umrisse und Oberflächengestalt des Modells anzuneh  men, und deren exakte Wiedergabe im Gussstück, zu  nennen.     Ferner    sollte das Formmaterial, für die sich  im Hohlraum der Form bildenden Gase durchlässig  sein.  



  Insbesondere bei der Massenfertigung von Guss  stücken mit Hilfe von einem oder von wenigen teuren  Modellen erscheint es wünschenswert, dass in sich be  ständige Formen möglichst schnell hergestellt und von  den Modellen abgehoben werden können. Ferner ist es  wichtig, falls das herzustellende Gussstück Unterschei  dungen aufweist und flexible Modelle Verwendung fin  den, das Formmaterial ohne Erhitzung auf dem Modell  härten zu können.  



  Gemäss vorliegender Erfindung wird ein Verfahren  bereitgestellt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man  die Einzelkörner eines trockenen hitzebeständigen kör  nigen Ausgangsmaterials mit einem verflüssigten Bin  demittel überzieht, welches durch Reaktion mit einem  Gas unter     Verkittung    der Körner haftbar ist, worauf  das so behandelte Ausgangsmaterial getrocknet wird    unter Bildung eines trockenen, nicht klebenden     überzu-          ges    auf den Einzelkörnern, welcher gebundenes Wasser  enthält, und wobei der erzeugte körnige Stoff weniger  als 0,3     Gew.-1/o    nichtgebundene Feuchtigkeit aufweist.  



  Die erfindungsgemässe Verwendung besteht darin,  dass man den Stoff in die gewünschte Form bringt und  ihn in dieser Form mit einem das Bindemittel härten  den Gas in Berührung bringt, wobei das chemisch ge  bundene Wasser mindestens teilweise freigesetzt wird  und der Stoff zu einer festen Masse erstarrt.  



  Die Körner des erfindungsgemäss erhaltenen frei       fliessenden,        körnigen,        weniger        als        0,3        Gew.-%,        nichtge-          bundenes    Wasser enthaltenden Stoffes sind mit einem  chemisch gebundenes Wasser enthaltenden Bindemittel  überzogen. Der Stoff ist durch Gase unter Bildung  einer harten Masse     härtbar.    Der Begriff  Gas      um-          schliesst    in bekannter Weise auch Dämpfe und Gemi  sche von Gasen und Dämpfen, beispielsweise Wasser  dampf und     C02.     



  Die erfindungsgemäss hergestellte Giessform weist  in der Regel eine bestimmte Dichte, Durchlässigkeit  und Festigkeit auf, wobei     Einzelkörner    nur an     unregel-          mässig    verteilten Berührungsstellen miteinander ver  bunden sind und Zwischenräume für den     Gasdurchtritt     freilassen. In der Zeichnung sind Ausführungsformen  der Erfindung dargestellt.  



       Fig.    1 ist ein schematisches Fliessbild des Arbeits  ablaufes beim erfindungsgemässen Verfahren.  



       Fig.    2 gibt eine perspektivische Ansicht in     ausein-          andergezogener    Anordnung eines im     erfindungsgemäs-          sen    Verfahren zu verwendenden Formkastens, in wel  chem auch die Härtung des Bindemittels vorgenommen  wird, wieder.  



       Fig.3    zeigt einen Vertikalschnitt durch einen  Formkasten und ein Modell mit aufgesetzten Kokillen,  teilweise mit der körnigen Formmischung gefüllt.  



  In     Fig.4    ist eine Vorrichtung zur Durchführung  des Verfahrens ausführlicher dargestellt und veran  schaulicht insbesondere besser das Entgasen als die  schematische     Fig.    1.      In     Fig.1    sind mehrere bei der Durchführung des  Verfahrens vorzunehmende Massnahmen angegeben.  Erst wird eine geeignete Formmischung durch Mischen  eines körnigen, hitzebeständigen Materials mit einem  einen trockenen     überzug    auf den Körnern bildenden  Bindemittel hergestellt. Das körnige Material, z. B.  Sand, wird dem Vorrat 10 entnommen. Das verflüs  sigte Bindemittel fliesst aus dem Vorratsbehälter 11 zu.

    Das Mischen kann wirkungsvoll in einem     Kollergang     12 oder auch in einer andern geeigneten     Vorrichtung,     die das Bindemittel innig mit dem körnigen Material  vermischt und dessen Einzelkörner mit dem verflüssig  ten Bindemittel überzieht und beim Trocknen sich bil  dende Agglomerate zerkleinert, vorgenommen werden.

    Ein Strom trockener Luft oder trockenen Stickstoffs       kann    durch     das    Rohr 14 in das durch     Schaber    13     be-          wegte    Gut eingeblasen werden; falls jedoch ein Koller  gang zum Einsatz gelangt, der dauernd Luft in das Gut       einwirbelt,    wie es beispielsweise im sogenannten   Speed     Muller     der Firma     Beardsley    an     Piper,    ge  schieht, ist die Trocknung normalerweise genügend  ohne besondere Luftzuführung.  



  Nach dem Mischen und Trocknen kann die  Mischung vor Gebrauch gelagert werden, sollte jedoch,  falls das Bindemittel hygroskopisch ist, vor Feuchtig  keit geschützt werden. Vielfach erweist sich erneutes  Mischen und/oder Trocknen kurz vor Gebrauch als  vorteilhaft und mit gewissen Stoffen sind bessere Er  gebnisse zu erzielen, wenn die Mischung vor Gebrauch       gealtert    wird. Diese Massnahmen sind fakultativ.  



  Geeignete Formmischungen sind in jedem Falle  beim Gebrauch frei     fliessend    und schüttbar und weisen  keine Grünfestigkeit auf, d. h. sie setzen sich aus ein  zelnen Körnern zusammen, die gegeneinander frei be  weglich sind und deren     Oberfläche    so trocken ist, dass  sie sich unter dem Einfluss der Schwerkraft den Um  rissen des Modells anschmiegen. Vibrieren oder Be  klopfen des Formkastens hilft, etwaige Brückenbildung  zwischen den Körnern zu vermeiden und führt auch zu  erhöhter Dichte.

   Die Formmischung ist bei der     Ver-          wendung        trocken,        d.        h.        weist        weniger        als        0,3        %,        vor-          zugsweise        weniger        als        ca.        0,1%        freie        Feuchtigkeit     (Nicht eingeschlossen gebundenes Wasser, wie Hydrat  wasser),

   sowie keine klebrige     Oberfläche    auf.  



  Das überführen der Formmischung in eine     Giess-          form    geschieht (wie in     Fig.    1 unter  Formen  angege  ben) dadurch, dass ein gebräuchliches Modell 15 in  einem     Formkasten    16 eingesetzt     und    dann die Formmi  schung über das Modell geschüttet wird, bis Kasten 16  gefüllt ist, wie bei 17 angedeutet. Wie bereits erwähnt,  kann der Formkasten 16 samt Inhalt vibriert werden,  um die Mischung zu verdichten.

   Mit Vorteil weist die  Formmischung solche Schütteigenschaften auf, dass die  Umrisse und Formen des Modells 15 unter Füllung  sämtlicher Ritzen und Spalten wirklichkeitsgetreu       widergegeben    werden, und dass sie auch zwischen die  in engem Abstand angeordneten Kokillen 18, falls sol  che gebraucht werden, rieselt, wobei im Formkasten 16  genügende Verdichtung ohne Blasen, Stampfen oder  Pressen erreicht wird.  



  Nachdem die Mischung 17 in den Formkasten 16  eingebracht worden ist, wird der     Bindemittelüberzug     der Körner einem Gas ausgesetzt, welches dieses Bin  demittel härtet, so dass eine in sich beständige     Giess-          form    entsteht, welche sich     unbeschädigt    vom Modell  abheben lässt.    Zu diesem Zweck wird der Formkasten 16 auf den  Boden 20 einer Druckkammer gesetzt, welche hier aus  Glocke 21 und Grundplatte 20 bestehend abgebildet  ist.  



  Der     Innenraum    der Glocke 21 wird dann evaku  iert, z. B. mittels einer gebräuchlichen Vakuumpumpe  (nicht abgebildet), welche an die in Bodenplatte 20  mündende Vakuumleitung 22 angeschlossen ist. Nach  Erreichen eines bestimmten Unterdrucks in Glocke 21,  und damit in Kasten 16, wird der Hahn 23 der Vaku  umleitung geschlossen und durch Öffnen des Hahns 26  in Gasleitung 25 das härtende Gas eingeblasen. Zu  folge des vorherrschenden Unterdrucks durchdringt das  Gas die körnige Masse im Kasten allseitig.     Unregel-          mässige    Strömung und Verdünnung werden auf diese  Art vermieden, wodurch eine gleichmässige Härtung  des Bindemittels gewährleistet wird.  



  Das verwendete Gas reagiert mit dem Bindemittel  unter Bildung eines festen Verbandes.  



  Demgemäss besteht die Härtung in der Herstellung  eines festen Verbandes der Einzelkörner des körnigen  Stoffes unter     Verkittung    dieser Körner; für diesen Vor  gang wird im folgenden zuweilen der Ausdruck  Akti  vieren  verwendet, da der Härtung eine     Kornverkle-          bung    vorangeht.  



  Gemäss     Fig.    2 weist ein Deckel 20 für den Kasten  16 im Zentrum ein Loch 31 auf, um den in die Form  masse 17 eintretenden oder aus derselben austretenden  Gasstrom auf eine Fläche zu konzentrieren, die sich in  gewissem Abstand von den Kanten und Ecken sowie  dem Modell 15 befindet. Falls die Trocknung einwand  frei erfolgte und weitere Faktoren wie oben beschrie  ben optimal liegen, ist dieses Hilfsmittel nicht nötig; da  jedoch dadurch die Fläche, wo sich nasse Stellen bil  den können, wenn die Bedingungen nicht optimal sind,  eingeschränkt wird, vermindert sich das Risiko, man  gelhafte Produkte zu erhalten, auf einfache Art.

   Eine  biegsame Platte 32 aus Gummi oder Kunststoff, die  über der Formmischung im Kasten 16 angeordnet ist  und auf eine Vielzahl von kleinen     Gaseintrittsöffnun-          gen    33 aufweist, kann zur Verteilung des reaktionsfähi  gen Gases in der Masse 17 in gewünschten Richtungen  dienen. Da diese Platte flexibel ist, wirkt sie als Dia  phragma und wird bei Gaseinlass nach unten gedrückt,  wobei sämtliche Öffnungen freigelegt werden und das  einströmende Gas durchtreten lassen, trotzdem     ein.    Deckel  30, der in manchen Fällen nützlich jedoch nicht nötig  ist, Verwendung findet.

   Ein wesentlicher Vorteil eines  solchen     Diaphragmas    ist der, dass es beim Öffnen des  Vakuumhahnes 23 nach oben gezogen wird und beim       nachherigen    Aufsetzen von Druck auf den Sand zu  rückklatscht und diesen wieder verfestigt, falls beim       Evakuieren        Lockerungen    auftraten. Diese Platte     kann     auch als Dichtung für den Deckel 30 dienen, um zu  verhindern, dass Gas in der Nähe der Ecken eintritt  und die Mischung dort befeuchtet. Besteht die Mög  lichkeit, dass Gas oder Dämpfe eingeschlossen werden,  so wird mit Vorteil eine Abzugsöffnung 36 im Modell  und eine Abzugsöffnung 38 in der Grundplatte der  Kammer angeordnet, durch welche das Gas dann aus  gespült werden kann.

   Das Gas kann an beliebiger  Stelle gesammelt und ausgespült werden, wenn die     öff-          nungen    im     Diaphragma    32 entsprechend angeordnet  werden. Die Abzugsöffnung 36 ist hier beispielsweise  direkt unterhalb einer keine Öffnungen aufweisenden  Teilfläche des     Diaphragmas    angeordnet, wodurch die      gewählte Stelle als letzte von einströmenden Gasen er  reicht wird.  



       Die        Abzugsöffnung    36     kann,    gegen die Kammer mit  tels einer Ringdichtung 37 aus einem weichen Elasto  mer (z. B.      Korogel )    abgedichtet werden. Bei kompli  zierten Modellen können mehrere Abzugsöffnungen  angebracht werden. Meist ist es jedoch von Vorteil die  Anordnung so zu planen, dass das reagierende Gas an  einer einzigen Stelle gesammelt und von dort abgezo  gen wird.  



  Ein anderes     nützliches        Hilfsmittel    ist     ein.    durchlässi  ges Schaumgummi- oder     Schaumgummikunststoffdia-          phragma.    Es kann beliebige Dicke aufweisen, doch  scheint ein solches von ca. 6 mm Stärke die beste Wir  kung abzugeben. Es wird angenommen, dass dieses  Material sich unter dem Druck des einströmenden  Gases besser an die Sandoberfläche anschmiegt als ein  glattes     Gummidiaphragma,    so dass die Auswirkungen  einer eventuell gebildeten Zwischenschicht auf ein  Minimum reduziert werden und die Möglichkeit zur  Regelung der Strömungsrichtung des Gases verbessert  wird.

   Diese Art von     Diaphragma    kann ohne Öffnungen  oder zusammen mit einer     darüberliegenden    gelochten  Platte oder auch teilweise abgedichtet verwendet wer  den, wobei im letzten Fall nur ausgewählte Flächen  von Gas durchströmt werden. Ein besonderer Vorteil  dieser Art von     Diaphragma    (das keine eigentlichen     öff-          nungen    aufweist) liegt darin, dass der Druck in der  Kammer beliebig rasch gesenkt werden kann, ohne  dass die Gefahr des     Ausblasens    von Sand zufolge von  Gaseinschlüssen zu befürchten ist. Es gestattet auch die  Zufuhr oder Entnahme von Gas über die gesamte       obenliegende    Fläche innert kürzester Zeit.  



  Nachdem das Begasen abgeschlossen und die ge  wünschte Bindung erreicht ist, wird der Gasstrom  durch Schliessen des Hahns 26 unterbrochen; in  Glocke 21 wird über 25a der Druck ausgeglichen und  dann kann der Kasten 16 herausgenommen und geöff  net werden. Die abgebundene Giessform 35 wird abge  hoben und ist gleich zum Guss verwendbar.  



  Der körnige Stoff zeichnet sich dadurch aus, dass  er praktisch trocken ist, d. h. vorzugsweise weniger als       0,1        Gew.-%,        jedenfalls        aber        nicht        mehr        als        0,3        Gew.-1/0,     freies Wasser enthält bei Verwendung von gewöhn  lichem Quarzsand mit einer Siebgrösse der Körner von  0,3 mm. Bei gröberem Sand müsste der Gehalt an  freiem Wasser     niedriger    sein, um dieselbe     Rieselfähig-          keit    zu erreichen.

   Bei Verwendung von feinerem Sand  ist die ohne Einbusse der Schüttfähigkeit     adsorbierbare     Flüssigkeitsmenge etwas grösser, da zufolge der     grösse-          ren    spezifischen Oberfläche der feineren Körner die  Feuchtigkeit sich besser verteilt.  



  Befriedigende Ergebnisse werden erzielt, wenn als  körniges, hitzebeständiges Ausgangsmaterial ein Sand  verwendet wird, der hauptsächlich Quarzsand enthält.  Schon     seiner        Billigkeit    wegen     wird    man     einen    solchen  wählen, obschon     Zirkon-    und Olivensand ebenfalls  brauchbar sind, deren Vorteile im     Giessereibetrieb     schon bekannt sind. Allgemein lassen sich gewaschene  und getrocknete Sande     mit    ziemlich einheitlicher     Korn-          grösse    zwischen ca 0,053 und 0,30 mm mit befriedi  genden Ergebnissen verwenden.

   Die betreffende     Giess-          form    kann aus nur einer Sandart oder aber aus ver  schiedenen     Sanden    in getrennten Teilen gefertigt     wer-          den.sein.     



  Die mit einem trockenen     überzug    versehenen, frei  gegeneinander     beweglichen    Körner dieser Formmi-         schung    ordnen sich zu gleichmässiger Dichte an und  bilden     feinkörnige,        englückige        Oberflächen,    welche die  Einzelheiten des Modells genau wiedergegeben. Bei der  Verwendung wurden einwandfreie Ergebnisse dadurch  erzielt, dass der Formkasten entweder während oder  nach dem Einfüllen der Formmischung vibriert oder  beklopft wurde, wobei einheitliche Dichten von ca.  1,36 bis 1,68     g/cml    festzustellen waren.

   Vibrieren, Be  klopfen oder Rütteln des Formkastens, insbesondere  quer zur Wirkungsrichtung der Schwerkraft, führt zu  fehlerfreien Giessformen, Vibrieren, Beklopfen oder  Rütteln in vertikaler Richtung ist zur Verhinderung der  Brückenbildung und der damit verbundenen Bildung  von Hohlräumen weniger wirkungsvoll, verfestigt  jedoch die Formmischung unter entsprechender Dich  tezunahme. Zur Erzielung dichtester Packung ist       Vibrieren        oder    Beklopfen     in    beiden Richtungen, z. B.  entlang einer kreis- oder ellipsenförmigen Bahn, nötig.  



  Die mittlere Dichte dieses mit einem     überzug        verse-          henen    Sandes bewegt sich im allgemeinen zwischen  1,36 und 1,44     g/cm3.    Durch Vibrieren oder Rütteln  lässt sich diese auf maximal 1,68 bis 1,84     glcm3    erhö  hen. Im Vergleich dazu erreicht die sogenannte  Rüt  teldichte  von feuchtem Sand, der in üblicher Weise  auf ein Modell     aufgesiebt    wird, nur ca. 0,77     g/cm3,    die  sich nach dem Stampfen und Pressen auf ca. 1,12 bis  1,28     g/eml    erhöht, wobei jedoch Ungleichmässigkeiten  auftreten können.  



  Mit trockenem,     freifliessenden        körnigem        Material     ist es möglich, eine unterschiedliche Teilchenanord  nung auf der Modelloberfläche, bzw. in der Giessform  selbst, selektiv zu erreichen. Es wurde bereits erwähnt,  dass ein wesentlicher Vorteil einer trockenen, freiflies  senden Formmischung darin besteht, dass sich die Teil  chen durch Vibrieren oder Beklopfen des Formkastens  gleichmässig gepackt und in maximaler Dichte entlang  der Modelloberfläche anordnen lassen.

   Dies ist     uner-          lässlich,    falls eine möglichst glatte Oberfläche erzeugt  werden soll, selbst wenn feiner Sand mit einer     Teil-          chengrösse    von     ca.    0,15 mm verwendet wird. Wird  nicht vibriert, so kann die zufällige Anordnung der  Körner nicht genügend dicht sein, um untereinander  eine Bindung einzugehen, so dass einzelne davon der       Giessformoberfläche    verlorengehen und beim Abheben  des Modells auf demselben haften. Oft sind solche zu  fällige Lücken gross genug, um     eine    rauhe Oberfläche  zu verursachen.

   Falls jedoch der Sand in beschriebener  Weise behandelt wird und er zudem fein ist, wird die  Durchlässigkeit bis zu einem solchen Grad herabge  setzt, wo Schwierigkeiten auftreten könnten, falls die  Beschaffenheit der Giessform überall dieselbe ist. Es  wurde nun gefunden, dass sich bei Verwendung einer  trockenen, schüttbaren Formmischung diese Gefahr  durch Beimischen eines faserigen Stoffes z. B. Asbest,  bannen lässt, indem sich nämlich die Fasern längs der  formgebenden Oberfläche zwischen den Sandkörnern  gerichtet anordnen. Dies verhindert zu dichte Packung  der freien Körner innerhalb der Formmasse,     beein-          flusst    jedoch nicht die dichte Anordnung der kugeligen  Körner zunächst der glatten Oberfläche des Modells.

    Es ist klar, dass derselbe Effekt durch Stampfen kleb  riger Massen nicht erreicht werden kann, da die zur  Erzielung grosser Dichte (Glätte) an der Oberfläche  aufzuwendenden Kräfte zwangsläufig auch eine Ver  dichtung unterhalb der Oberfläche bedingen (da die  verdichtenden Kräfte durch die Masse hindurch über-      tragen werden), woraus     verminderte    Durchlässigkeit  resultiert.  



       Es        wurden        beispielsweise    4     Gew.-%        Asbestfasern,     Typ<B> 7M </B> (Philip     Carey)    zu  C-30     Wedron -Sand     zugefügt. Nach Vibrieren, das normalerweise zu Dich  ten von ca. 1,60 bis 1,68     g/cm3    und zu einer Durchläs  sigkeit gemäss     AFA    von 20 bis 25 geführt hätte, wur  den lediglich Dichten von 1,28 bis 1,44     g/cm3,    jedoch  eine Durchlässigkeit gemäss     AFA    von 40 bis 45 festge  stellt, wobei die Glätte der Oberfläche in beiden Fällen  gleichwertig war.

   Aluminium, welches in Sand mit und  ohne Faserbeimischung vergossen wurde, wies Oberflä  chen mit einer Rauheit von 3,175 . 10-3 bis 3,810. 10-3  mm auf     (Profilmeterablesung),        wobei        keine        messbar          glätter        als    die andere war.  



  Die Fähigkeit der Einzelkörner, sich frei zu bewe  gen, erlaubt eine selektive Anordnung an der glatten  Modelloberfläche und im Innern der Giessform, wo  Fasern und andere geeignete Materialien zugemischt  sind. Die sich widersprechenden Anforderungen an die       Oberfläche    der     Giessform        und    an deren Inneres (in  dem die erste Kontinuität der Materie, die zweite Dis  kontinuität der Materie, d. h.     uDurchlässigkeit,    verlangt)  waren seit jeher ein Problem der Giesserei.

   So stellt  denn die Möglichkeit, diese Anforderungen leicht und  schnell durch Verwendung einer einzigen Mischung in  einem einzigen Verdichtungsarbeitsgang zu erfüllen,  eine wichtige und grundlegende Verbesserung bei der  Herstellung von Giessformen und hervorragender Qua  lität dar.  



  Ein weiterer     Vorteil        einer        schüttbaren    Mischung ist  ihre Fähigkeit, Schlitze zu füllen.     In    vielen     Giessfor-          men,    insbesondere solchen zum Aluminium- und       Magnesiumguss,    ist es äusserst wichtig, dass zahlreiche,  eng angeordnete     Schreckplatten    18     (Fig.3)    auf das  Modell aufgesetzt werden, die in der Giessform ver  bleiben und der Wärmeabfuhr beim Erstarren des  Gussstückes dienen.

   Es ist äusserst langwierig, feuchtes  und klebriges Formmaterial zwischen diese Schreck  platten einzustampfen. überdies ist die anzubringende  Anzahl beschränkt mit Rücksicht auf die Festigkeit der  Giessform. Zufolge dieser Probleme werden solche       Schreckplatten    meist nur zusammen mit Formschlamm  verwendet. Die Vorteile des vorliegenden Verfahrens  machen es erstmals möglich, komplizierte     Schreckplat-          tenanordnungen    in körnigen, hitzebeständigen Formmi  schungen anzubringen.  



  Die hier verwendeten Formmischungen eignen sich  vorzüglich zum Gebrauch zusammen mit biegsamen  Modellen, da äusserst geringe oder überhaupt keine  äusseren Kräfte anzuwenden sind, um die Mischung  dem Modell anzuschmiegen und daher das Modell  beim Formen nicht verbogen wird, im Gegensatz zu       eewöhnlichem,    grünem Sand, der zur Verfestigung ge  stampft wird.  



  Die     Schüttbarkeit    dieser Formmischungen vermin  dert auch den Modellverschleiss, wie er normalerweise  beim Aufschleudern,     Aufblasen    oder Stampfen der  Mischung auftritt.  



  Als Bindemittel sind solche geeignet, die sich in  verflüssigter Form auf die Körner des Ausgangsmate  rials aufbringen lassen und zu einem trockenen Über  zug auf den einzelnen Körner erstarren (z. B. durch  fortwährendes Rühren in einer trockenen Atmosphäre  oder durch Trocknen in Schwebe in einem Gasstrom)  und die sich nach dem Trocknen durch ein Gas akti  vieren lassen und dann eine feste     Verkittung    ergeben.    Verschiedene     Alkalisilikate    können durch die Ein  wirkung von Kohlendioxydgas vorerst zum Kleben und       dann    zum     Abbinden    gebracht werden. Der Austritt  von gebundenem     Hydratwasser    aus dem mit dem Gas  in Berührung stehenden Überzug macht diesen klebfä  hig.

   Wahrscheinlich wandert dann ein Teil des so ent  bundenen Wassers in benachbartes Silikat, das dem  Gas nicht ausgesetzt ist und verbindet so die     Körner.     



  Das Silikat, wie es als Überzug auf den einzelnen  Körnern der     Formmischung    vorliegt, ist trocken genug,  um die Mischung schüttbar und     freifliessend    zu erhal  ten. Solche Silikate können durch die allgemeine For  mel     xM20.        ySi02.        zH20    dargestellt werden, worin M  ein     Alkalimetall,    vorzugsweise Natrium, bedeutet und  das Verhältnis     x/y    mit Vorteil demjenigen der     Meta-,          Ortho-    und     Sesquisilikate    entspricht (d. h.

       Natriumme-          tasilikat,        Na20    .     SiO2    .     z120,    wobei z 5, 6, 8     oder    9       sein        kann,        Natriumsesquisilikat,        3Na20.        2Sia@.        11H20     oder       Na3HSi04.        5H20,        Natriumorthosilikat,          2Na20.        Si02.        H20;etc.)     und Mischungen derselben.  



  Die     Natriumsilikate    mit einem     Na,0.        Si02    Ver  hältnis (das Verhältnis     x/y    in     obenstehender    Formel)  zwischen 2/1 und 1/1,2 eignen sich besonders für vor  liegenden Zweck, da sie wirkungsvolle,     aktivierbare,          billige    Bindemittel sind, die sich leicht auf Sand auf  bringen lassen und nach dem Abbinden erhitzt werden  können, um nötigenfalls Wasser und Gase auszutrei  ben. Trotzdem sie gute Bindemittel sind, werden sie  durch die Hitze des vergossenen Metalls derart er  weicht, dass die Formmischung nach dem Guss leicht  vom Gussstück entfernt werden kann.

   Es können auch  andere Silikate als Bindemittel verwendet werden,  sofern ein weiterer Zusatz eines sie aktivierenden Stof  fes gemacht wird, beispielsweise durch Einbringung  einer hydratisierten Verbindung in den     überzog,    welche  beim Begasen Wasser     freigibt.    Zu diesem Zwecke las  sen sich     Bariumhydroxydoctahydrat,

      Borax oder  hydratisierte kristalline Silikate     verwenden.    Allgemein  sollte der überzog gebundenes Wasser in der     Grössen-          ordnung        von        10        bis        75        Gew.-%        des        zu        aktivierenden     Bindemittels enthalten.  



  Die Aktivierung des Bindemittels durch das Gas       kann    auch in Form einer Katalyse erfolgen.  



  Auch andere Stoffe als Silikate wurden fähig be  funden, durch Reaktion mit trockenen Gasen auf einen  trockenen überzog aktivierend zu wirken und so eine  wirkungsvolle Bindung für überzogenen Sand zu schaf  fen. Selbst Stoffe, die gemeinhin kaum als Bindemittel  in Betracht fallen, jedoch durch     Begasung    freizuma  chendes, chemisch gebundenes Wasser enthalten, kön  nen solche Überzüge tragende Körper an den Berüh  rungsstellen verkitten, z. B.     Natriumaluminat    oder  B     ariumhydroxydmonohydrat.     



  Von den verschiedenen Möglichkeiten ist das Über  ziehen des körnigen Ausgangsmaterials mit     Natriumsi-          likat    der oben angegebenen Zusammensetzung unter  anschliessendem Begasen mit reinem     C02    überra  schenderweise mit derartigen Vorteilen verbunden,  dass es für die meisten Giessformen zu empfehlen ist.  



  Trotzdem mit den vorerwähnten Stoffen befriedi  gende Resultate zu erzielen sind, können diese je nach  den verwendeten Stoffen und den vorherrschenden Be  dingungen etwas schwanken.  



  Es zeigte sich beispielsweise, dass die dem     Metasili-          katsverhältnis    entsprechenden Silikate am wenigsten      hygroskopisch sind und dass damit überzogener Sand  bei normaler trockener Lagerung während längerer  Zeit nach der Herstellung trocken und schüttbar bleibt.  Andererseits neigen die daraus     hergestellten        Giessfor-          men    nach Begasen zu     grösstmöglichster    Festigkeit zum  Zerfall, wenn sie nicht am selben Tag gebraucht wer  den. Werden diese jedoch nur bis zu niedrigerer Festig  keit (z. B. 0,28 bis 0,56     kg/cm2)    begast, härten sie  beim Stehen und Trocknen zu voller Festigkeit (z. B.

    2,1     kg/cm2)    aus. Es ist auch festzustellen, dass die ge  formte Sandmasse beim Abbinden zum Schwinden  neigt, falls     Metasilikate    verwendet werden. Wenn das  Begasen mit     C02    unterhalb ca. 20  durchgeführt wird,  wird die Neigung zu Schwund auf ein Minimum redu  ziert.  



  Silikate mit     Orthosilikatsverhältnis    zeigen kaum  unerwünschte Volumenänderungen in der Giessform  beim Abbinden und ergeben gute Festigkeitswerte, sind  jedoch hygroskopischer und erfordern besondere     Vor-          sichtmassnahmen,    um die überzogenen Körner vor  atmosphärischer Feuchte zu bewahren und sie so  schüttfähig zu erhalten.  



  Silikate mit     Sesquisilikatverhältnis    sind wesentlich  weniger hygroskopisch als jene mit     Orthosilikatverhält-          nis    und zeitigen beim Abbinden praktisch keine Volu  menveränderung. Mit     Sesquisilikatbindemittel    herge  stellte Giessformen bewahren ihre Festigkeit (z. B.  2,45 bis 5,95     kg/cm2)    auch beim Lagern.  



  Die relative Güte (auf absteigender Qualitätsskala  A, B, C, D mit A als bester und D als schlechtester  Qualität) von Sanden, die mit einer der drei Arten von  Silikaten überzogen sind, wird in nachfolgender  Tabelle aufgeführt.  
EMI0005.0017     
  
    Eigensch<U>a</U>ft <SEP> Meta <SEP> Sesqui <SEP> Ortho
<tb>  Löslichkeit <SEP> A <SEP> A <SEP> D
<tb>  Erhaltung <SEP> des <SEP> trockenen <SEP> A <SEP> A- <SEP> D
<tb>  Zustandes
<tb>  (nicht <SEP> hygroskopisch)

  
<tb>  Anfängliche <SEP> Festigkeit <SEP> D <SEP> A <SEP> A
<tb>  durch <SEP> Lufthärtung
<tb>  Endgültige <SEP> Festigkeit <SEP> C <SEP> A <SEP> A
<tb>  Wiedergabegenauigkeit <SEP> C <SEP> A <SEP> A
<tb>  Alkalinität <SEP> A <SEP> B <SEP> C       Bei der Verwendung von     Metasilikat        als        Bndemit-          tel    auftretender Schwund kann dadurch beeinflusst  werden, dass man dem     Metasilikat    kleinere Mengen       Orthosilikat    beimischt, z.

   B.     111/0        Ortho-    auf 1,5 bis  3     %        Metasilikat,        oder        dass        der        Sand        auf        ca.        -15'        abge-          kühlt    wird, jedoch ohne dass das Wasser der     Silikatlö-          sung    gefriert.

   Durch Abkühlen, beispielsweise mit küh  lem Gas, wird auch der Wasserverlust verringert, was  bei der Bemessung der anfänglich zugefügten Wasser  menge und dem zu wählenden     Trocknungsgrad    berück  sichtigt werden sollte. Ein nochmaliges Mischen oder  Belüftung (z. B. während 2 bis 10 Minuten) nach dem       Lagern    und     kurz        vor    Gebrauch des     Sandes    ergeben ver  besserte Festigkeitseigenschaften, indem während dem  Lagern aufgenommenes Wasser ausgetrieben wird.    Eine Mischung mit überraschend guten Eigenschaf  ten ist eine solche, die     Natriumsesquisilikat    und       Natriumorthosilikat    im Verhältnis von ca. 3:1 enthält.

    Diese     Mischung    ist weniger auf     den        Trocknungsgrad     nach dem     überziehen    des Sandes empfindlich, als das       Sesquisilikat.    Sie kann auch bei etwas niedrigerem  Druck begast werden (0 bis 1,4 atü im Vergleich zu  1,4 bis 2,8 atü) und daraus     hergestellte        Giessformen:     erleiden geringere Festigkeitsverluste beim Trocknen  nach dem Abbinden (z. B. 25 bis 50 0/0 im Vergleich  zu 40 bis 70 0/0.  



  Die ein Gemisch von     Alkalimetallsilikaten    enthal  tende Formmischung kann auch dadurch hergestellt  werden, dass man trockenen Sand oder ähnliche Stoffe  mit trockenem pulverförmigem oder körnigem Silikat  in einem     Kollergang    12 innig mischt. Während dem  Mischen entstehende Wärme und der ausgeübte Druck  erweichen das Silikat unter Verflüssigung, so dass es  auf den einzelnen Körnern einen     überzug    bildet, der  während dem Mischen trocknet. Allgemein ist es aber  vorteilhafter, dem körnigen Material im     Kollergang     oder in einer andern Mischvorrichtung eine fertige     Sili-          katlösung    möglichst hoher Konzentration beizufügen.  



  Eine solche Lösung sollte so konzentriert wie mög  lich sein, um unnötiges Trocknen zu umgehen, jedoch  sollte die Wassermenge mindestens dem gewünschten  Hydrat entsprechen, im allgemeinen der höchsten       Hydratstufe    der betreffenden Verbindung. Beispiels  weise nimmt bei     Metasilikat    die Klebefähigkeit mit zu  nehmendem Wassergehalt bis zum     Nonahydrat    zu,  kann jedoch dann geringer werden, sobald der  Mischung mehr Wasser zugefügt wird.  



  Falls     Natriumorthosilikat    verwendet werden soll,  kann es als feines Pulver in Wasser     dispergiert    werden,  da es schwerlöslich ist. Auch kann das     Silikatpulver     mit dem Sand gemischt werden, worauf man dann       Metasilikatlösung    zufügt, bis ein glatter     überzug    auf  den Körnern entsteht.  



       Trotzdem    hier von      Metasüikaten ,        Ortho->    und        Sesquisilikaten         etc.    sowie von Mischungen derselben  die Rede ist, werden diese durch Wasser zersetzt, so  dass sie meist als  Systeme  oder  Komplexe  be  trachtet werden, die sich am genauesten durch das  Verhältnis von     Alkalimetalloxyd    zu     Siliziumdioxyd    und  Wasser charakterisieren lassen. Der Zusatz von Alkali  zu einer Lösung von Silikaten kann zu verschiedenen       Silikatkomplexen    führen.

   Die spezifischen Angaben für  besondere Silikate sollten deshalb stets als sich auf das  Verhältnis von Metalloxyd zu     Siliziumdioxyd    in den  dem Mischer zugeführten Stoffen beziehend verstanden  werden. Beispielsweise kann die vorerwähnte Mischung  von     Sesqui-    und     Orthosilikat    im Verhältnis 3:1  dadurch     hergestellt    werden,     dass        einer        Silikatlösung    mit       relativ        niedrigem    Metall     zum    Silikat Verhältnis     (es     wurde den Lösungen mit einem derart niedrigem Ver  hältnis wie 1:

  3,75 verwendet) eine bestimmte Menge  an     Alkalihydroxyd    zugefügt wird.  



  Der behandelte Sand wird mit Vorteil möglichst  schnell getrocknet, da zu langes Mischen eine Beein  trächtigung des Produktes verursachen könnte. Der  Grund hierzu ist nicht bekannt, doch könnte die  mechanische Beanspruchung eine Kristallform bedin  gen, welche weniger Wasser bindet.  



  Zur Beschleunigung der Verdampfung des freien  Wassers aus dem Sand während dem Mischvorgang  kann die Temperatur z. B. auf 50 bis 95  erhöht wer  den. Wird zu langsam getrocknet, z. B. mit kühler oder      feuchter Luft, nimmt die erreichbare Bindefestigkeit  bereits ab bevor der     überzug    trocken ist. Es genügt  meist, das Mischen bei normaler Umgebungstempera  tur durchzuführen, um den überzogenen Sand zu  trocknen. Bei     Silikatüberzügen    sollte das Trocknen in  der Weise durchgeführt werden, dass kein gebundenes  Wasser verdampft. Die Temperatur ist deshalb mög  lichst unterhalb 80  zu halten.  



  Trotzdem die     verwendeten    Stoffe durch Einwir  kung von Kohlendioxydgas erhärten, ist es nicht not  wendig, unter     Aussschluss    von Luft zu arbeiten, die ja       normalerweise    auch     C02    enthält (0,03     Volum-Pro-          zent).    Das zur Aktivierung benützte Gas sollte eine  wesentlich höhere C02 Konzentration aufweisen, min  destens 10 mm     Partialdruck,    oder aber es sind dann  viel längere Reaktionszeiten erforderlich.

   Da bei Ver  wendung eines     COz        haltigen    Gasgemisches zur Durch  führung der Reaktion stets ein Restgas übrigbleibt,  sind besondere Massnahmen zu treffen, um eine     gleich-          nnässige    Einwirkung zu erzielen und zu verhindern,  dass das Restgas eingeschlossen wird und den Zustrom  von weiterem Kohlendioxyd unterbindet. Daher ist rei  nes     C02    am besten zur Durchführung des Verfahrens  geeignet. (Die in cm oder mm angegebenen Gasdrucke  beziehen sich auf absolute barometrische Drucke, d. h.  auf die Quecksilbersäule, welche in einem Barometer  durch den betreffenden Gasdruck getragen werden  kann).  



  Das die auf Modell 15 verdichtete Formmischung  17 durchströmende Kohlendioxyd verursacht vorerst  Haftfähigkeit des     überzuges    auf den einzelnen Körnern  und bewirkt eine feste Bindung derselben zur zusam  menhängenden Giessform. Obschon die Formmischung  beim Aufschütten auf das Modell keine Feuchtigkeit zu  enthalten scheint, macht das Kohlendioxyd den Silikat  überzug haftfähig und beschleunigt bei weiterem Ein  wirken das Abbinden.  



  Die Erfahrung zeigt, dass im allgemeinen gewisse  Mengen gebundenen Wassers notwendig sind, um eine  feste Verbindung zwischen den Körnern herbeizufüh  ren. Wird beispielsweise die Beziehung zwischen den  aus Proben überzogenen Sanden beim Trocknen bis zu  Gewichtskonstanz abgegebenen Wassermengen und der  Zugfestigkeit von Probeblöcken, die aus den entspre  chenden Sanden mittels     C02    geformt wurden, gra  phisch aufgetragen, so durchläuft die Kurve ein Maxi  inum mit beidseitiger Abnahme der Festigkeit, falls der  Wassergehalt höher oder tiefer liegt.  



  Falls die Mischung insgesamt wesentlich mehr  Wasser enthält (freies und gebundenes) als chemisch  als     Hydratwasser    gebunden werden kann (z. B. mehr  als 0,3     0lo    freies Wasser bezogen auf das gesamte Fest  stoffgewicht, d. h. Gewicht von Sand plus Bindemittel),  so ist die Formmischung nicht trocken genug, um  leicht schüttbar und freifliessend zu sein. Andererseits  kann die Festigkeit der abgebundenen Giessform nach  der Behandlung mit     C02    recht tiefe Werte erreichen,  z.

   B. 0,35     kg/cm2    Querschnitt, falls der Gehalt an     che-          misch        gebundenem        Wasser        unter        ca.        25        %        des        Totalge-          wichtes    an z. B. Silikat absinkt. Um ein zu weit gehen  des Trocknen beim Begasen zu vermeiden, kann das       C02    durch Wasser hindurchgeleitet werden, bevor es  in den Sand eintritt.  



  Das Trocknen des beschichteten Sandes sollte so  durchgeführt werden, dass praktisch alles freie Wasser  entfernt wird, wobei mit Vorteil eine freie     Restfeuch-          tigkeit        von        ca.        0,1%        zusätzlich        zum        Hydratwasser    be-    lassen wird. Gewisse Schwankungen beim Trocknen  sind     tolerierbar,    selbst über die Grenze hinaus, wo       Hydratwasser    zu verdampfen beginnt.

   Auch in einem  offenen Mischer kann fortwährendes übermässiges  Mischen bei Raumtemperatur in Gegenwart von     trok-          kener    Luft und/oder Stickstoff zum Verlust von       Hydratwasser    aus dem     Silikatüberzug    und damit zur  Verminderung der Bindefähigkeit führen. Es zeigte  sich, dass beim Mischen von trockenem Silikat mit  Sand bei Temperaturen, die bereits zum Austritt von       Hydratwasser    führen und den     überzug    verflüssigen, die  Mischung in vorerwähnter Kurve bereits unterhalb des  Maximums der erreichbaren Festigkeit zu liegen  kommt.

   Als sicheres Anzeichen dafür, dass der ge  wünschte     Trocknungsgrad    erreicht ist, dient in der Pra  xis die Erscheinung, dass dann im     Kollergang    das  Material in Form einer glatten Welle vor dem Schaber  hergeschoben wird. Der     Trocknungsvorgang    ist zu un  terbrechen, sobald diese Welle praktisch verschwindet.  



  Ein 45 kg Ansatz mit Quarzsand von 0,15 mm  Siebgrösse wurde in einem     Kollergang    mit einer 3,6 kg       Natriumsesquisilikat        ( Metso    99  der Firma Philadel  phia     Quartz        Company)    in 0,68 kg Wasser enthaltenden  Lösung gemischt, wobei ein Heissluftstrom (130 bis  150 ) durchgeleitet wurde. In gewissen Zeitabständen       wurden    Proben entnommen, in     Hantelform    gebracht  und mit     C02    begast, worauf deren Zugfestigkeit be  stimmt wurde.

   Grosse Festigkeit wurde mit trockenen  und     freifliessenden    Mischungen erreicht, deren Gehalt  an gebundenem Wasser (bezogen auf die     Natriumsili-          kat-Beschichtung)        unterhalb        ca.        60        %        und        oberhalb          ca.        50        %        lag.        Die        mit        einer        auf        61        

  %        Wassergehalt        ge-          trockneten    Mischung erreichte Festigkeit betrug ca.  2     kg/cm2.    Mit abnehmendem Wassergehalt nahm dann       die        Festigkeit        bis        auf        ca.    4     kg/cm2        bei        54        %        zu.        Dieser     Wert entspricht praktisch nur gebundenem Wasser.

   Mit       forschreitender    Trocknung nahm hierauf die     erreich-          bare        Festigkeit        schnell        ab,        bis        sie        bei        ca.        50        %        unter     den Bedingungen dieses Versuches auf Werte abfiel,  die für eine Giessform ungeeignet sind.  



  Die Art der Bindung, die mit Silikaten erhalten  wird, hängt vom Ausmass der Reaktion mit     C02    ab.  Diese ist von Druck und Zeit abhängig. Ist die Reak  tion nur wenig fortgeschritten, so wird Wasser aus den  Verbindungen frei und es entsteht Nassbindung mit  niedrigen Festigkeitswerten (0,07 bis 0,14     kg/cm2).    Mit  weiter fortschreitender Reaktion wird die Bindung pla  stisch.

   Sie ist stärker und gibt noch etwas nach (0,2 bis  0,7     kg/cm2).    Ist die Reaktion noch weiter fortgeschrit  ten, so wird die     Bindung    in     zunehmendem    Masse     fester     und auch     brüchiger.    Bei vollständigem Reaktionsablauf  ist die Bindung starr.     Demzufolge    kann die Art der       Bindung    durch die     Begasung    geregelt werden.

   Hohe  Festigkeit ist     oft    erwünscht,     schafft    jedoch     manchmal     zufolge der Brüchigkeit Probleme beim Abheben der  Giessform vom Modell, so dass geringere     Festigkeit    bei  plastischer     Bindung    zu bevorzugen ist.  



  Die sich auf     maximal    erreichbare     Festigkeit        bezie,-          henden        Prozentzahlen    können etwas     schwanken,    je<B>,</B>  nach     Zusammensetzung,        anfänglichem        Wassergehalt     der Lösung und     Trocknungsbedingungen.     



  Für     Quarzsand,    der mit ca. 8     Gewichts-Prozent          Natriumsequisilikat    überzogen war, wurde     beispiels-          weise    gefunden, dass das     Maximum    der     Feuchtigkeits-          gehalt-Festigkeitskurve    im Bereiche von 36 bis 55 0/0  gebundenem Wasser, bezogen auf das     Silikatgewicht,     Lag.      Ein ähnlicher Versuch wurde mit Silikat gleicher  Konzentration auf Quarzsand durchgeführt, wobei  jedoch die Bedingungen beim Trocknen, Mischen und       Begasen    variieren.

   Die Produkte waren bei einem     Ge-          halt        von        45        %        gebundenem        Wasser        im        Überzug        trocken     und freifliessend und ergaben Festigkeitswerte von  2,2     kg/cm2,    die auf 3,1     kg/cm2    anstiegen, wenn der  Gehalt an gebundenem Wasser im Überzug noch 42 0/0  betrug, jedoch langsam abfielen,

   falls der Wassergehalt       auf        weniger        als        40        %        reduziert        wurde.     



  Bei einem weiteren gleichartigen Versuch wurden  der gewünschte     Trocknungsgrad    und freies Fliessen der  Mischung erreicht, wenn der Gehalt an chemisch ge  bundenem Wasser 54     (,/o    betrug (bezogen auf einem       Natriumsesquisilikat-Überzug;

      die mit dieser Mischung  erreichbare Festigkeit belief sich auf ca. 2 kg/cm' und  nahm bis auf ca. 4     kg/cm2    zu, wenn der Gehalt an     ge-          bundenem        Wasser        bis        auf        ca.        47        %        im        Überzug        ernied-          rigt    wurde. Danach fiel die erreichbare Zugfestigkeit  bei weiterem Trocknen schnell ab und lag bis  ca. 0,14 kg/cm' bei einem Wassergehalt des Überzuges  von. ca. 43 0/0.  



  Es wurde auch festgestellt, dass im allgemeinen die  Korngrösse der abzubindenden Masse einen Einfluss  auf die erreichbare Festigkeit hat. Mischungen, die zu  wenig gebundenes Wasser aufweisen, um ein Abbinden  eines kleinen Presslings möglich zu machen, binden  z. B. in einem Papierbecher ab. Es wird angenommen,  dass das in dem zuerst reagierenden Teil der Masse  frei werdende Wasser der restlichen Masse höhere  Festigkeit verleiht. Jedoch existiert eine untere Grenze,  unterhalb welcher zuwenig Wasser vorhanden ist, um  auch grössere Mengen abbinden zu können. Diese  Grenze liegt aber wesentlich tiefer als oben angegeben.  



  Mit reinem     C02    läuft die Reaktion sehr rasch ab,  kann aber     durch    Verdünnen des     C02    verlangsamt wer  den. Es     wurde        gefunden,        dass        beim        Begasen    der Massen       beträchtliche        Temperaturanstiege        auftreten,    wohl zufolge       exathermer    Reaktionen.

   Diese     Erscheinung    kann     dazu          dienen,    die richtige     Begasungszeit    und, unter     Proben          nahme        beim    Trocknen, auch den Endpunkt der Trock  nung     festzulegen.    Die Grösse     dieses        Temperaturanstieges     scheint von der Grösse der hergestellten     Giessform          unabhängig    zu     sein,    wird     aber    rasch erreicht,

   wenn     das     Trocknen     unterbrochen        wird,        sobald        die,    Mischung sich  trocken anfühlt und     freifliessend        ist.    Der     Temperatur-          anstieg    wird     geringer,        wenn    die     Trocknung    der     Form-          mischung    weitergetrieben wird.

   Demzufolge     kann    bei       gleichzeitiger        Probenahme        während    dem Trocknen und       Begasen    dieser Proben unter     Temperaturkontrolle    die  Trocknung dann     unterbrochen        werden,    wenn die     Tem-          peraturzunahme    nach     Überschreiten    eines     Maximums          ausgeprägt    abnimmt.  



  Eine einfachere, für schnelle Betriebskontrollen in  der Giesserei geeignete Methode besteht darin, dass  man die zur Bewegung des     Kollergangs    benötigte Lei  stung misst. Sobald diese auf den vor der Zugabe der       Silikatlösung    registrierten Wert zurückfällt, kann die       Mischung    als ebenso     trocken,    wie vor Zugabe der  Lösung betrachtet werden.  



  Ein Vergleich zwischen 1) verschiedenen     Trock-          nungszeiten    beim Beschichten der Formmischung, 2)  der zur Erreichung der Maximaltemperatur beim     Bega-          sen    benötigten Zeit, 3) der maximal erreichten Tempe  ratur, und 4) der in den Giessformen erreichten Festig  keit zeigt, dass gute Bindung sich durch einen raschen  Temperaturanstieg um ca. 55  oder mehr während den    ersten Minuten des     Begasens    anzeigt. Falls der anfäng  liche Temperaturanstieg geringer ist, ist die erhaltene  Bindung möglicherweise ungenügend.

   Die beste Bin  dung wird nicht unbedingt durch den schnellsten oder  höchsten Temperaturanstieg angezeigt, jedoch kann all  gemein gesagt werden, dass dann mit derartigen     Sili-          katbindern        befriedigtende    Ergebnisse erzielt werden,  wenn beim Begasen mit     C02    in den ersten 1 bis 2       Minuten        ein        scharfer        Temperaturanstieg    um     ca.55      erfolgt (d. h. nach Abschluss des     Evakuierens    und Ein  blasens von     C02    in der in     Fig.    1 gezeigten Anordnung).

    Dabei wird das Begasen fortgesetzt, bis die Spitzentem  peratur erreicht ist und sich die Zunahme abzuflachen  beginnt (gewöhnlich bei ca.<B>93'</B> für die meisten  Mischungen), was nach ca. 2 bis 3 Minuten     Begasungs-          zeit    der Fall ist.  



  Falls die entstehende Reaktionswärme zu Beden  ken Anlass gibt, können weniger alkalische Silikate  Verwendung finden, da diese weniger Wärme     entwik-          keln,    oder aber es kann entweder der Sand oder das  Gas gekühlt werden, damit die Temperatur nicht zu  hoch ansteigt.  



  Diese Variablen, wie Reaktionswärme, Tempera  turanstieg. Reaktionsgeschwindigkeit und Mengen an  gebundenem und freiem Wasser im Überzug, beeinflus  sen die     Begasungszeit,    sowie die dabei auftretenden  Temperaturen. Für normale Betriebserfordernisse  braucht die Zugfestigkeit nicht Höchstwerte zu errei  chen, sondern es genügen Werte, die eine normale       Handhabung    gestatten,     Zugfestigkeiten    der abgebun  denen Giessformen von 0,7 bis 1,05     kg/cm2    genügen  meist, jedoch sind mit dem beschriebenen Verfahren  Werte bis zu 4,5 kg/cm' leicht zu erreichen.  



  Ein wichtiger Vorteil des vorliegenden Verfahrens  zeigt sich darin, dass das auf die Form aufgeschüttete  und niedergerüttelte Material sich beim Abbinden nicht  setzt, da die Bindemittelschicht nicht herausfliesst.  



  Das Begasen der beschriebenen Formmischung  kann auf beliebige Art durchgeführt werden. So kann  das reagierende Gas in die Mischung     hineindiffundie-          ren    oder aber in dieselbe hineingepresst werden und  die Behandlungszeit kann wesentlich abgekürzt werden,  wenn Überdruck angewendet wird. Das Gas kann dabei  durch die Giessform oder in das Modell mündende  Rohre zugeführt werden.  



  Wird zu niedriger Druck angewendet, so leidet die  Festigkeit der Bindung darunter. Die noch wirksame  Minimaldrucke sind für die einzelnen Silikate verschie  den. Nach Evakuieren auf 5 mm ist im allgemeinen ein  Druck von 2,7 atü genügend beim Begasen. 1,3 atü ist  der beim Arbeiten mit     Natriummeta-    oder     Sesquisilikat     minimal erforderliche     Druck,    jedoch können noch be  friedigende Ergebnisse bei 0 bis 0,6 atü erzielt werden,  wenn die     restlichen    Bedingungen optimal sind.

   Für       diese        Mischung        mit        25        %        Ortho-        und        75        %        Sesquisili-          kat    genügen<B>0</B>,7 atü     Betriebsdruck.     



  Wenn das Begasen der     Silikatbindemittel    zum Aus  tritt von derart viel Wasser führt, dass zu beanstan  dende     Durchwässerung    oder schlechte Bindung ent  steht, oder falls beim Evakuieren die Luft nur unvoll  ständig entfernt wird, kann die in     Fig.    2 gezeigte An  ordnung gewählt werden.

   Der ganze Gasstrom zur  Formmischung wird durch eine zentral im Deckel 30  angeordnete Öffnung 31 geführt und durch die kleinen  Öffnungen 33 im     Diaphragma    32 verteilt, so dass durch  die übermässige     Nässung    an Stellen besonders hoher       C02    Konzentration die schnelle Bildung einer festen      Bindung in den Ecken der Giessform oder in den auf  der Oberfläche des Modells aufliegenden Schichten  nicht beeinträchtigt wird, wo beim Abheben des  Modells besondere Festigkeit erforderlich ist.     Vorzugs-           :eise    kommen solche übermässig nassen Stellen in die  Nähe der Eintrittsöffnungen zu liegen, wo sie von um  liegenden, fest abgebundenen Teilen der Giessform zu  sammengehalten werden.

   Eine Verbesserung der Bin  dung in solchen durchnässten Stellen kann dadurch er  reicht werden, dass man diese nach dem Trocknen  nochmals kurz begast. Äusserst wirkungsvoll ist in die  sem Falle folgendes Vorgehen: Nach einer kurzzeitigen       Begasung    unter niedrigem Druck (z. B. nicht mehr als  0,7 atü) wird dieser mittels einer Vakuumpumpe auf  wenige mm absoluten Druck reduziert, worauf erneut       C02    mit ca. 0,07 bis 0,7 atü eingepresst wird. Die  endgültige Festigkeit solcher Stellen, wo übermässige       Nässung    auftrat, kann dann ein Mehrfaches des ur  sprünglichen Wertes erreichen.

   Erfolgt die Behandlung  mit     C02    unterhalb des     Atmosphärendurckes,    so ent  steht unter sonst gleichen Bedingungen schlechte Bin  dung.  



  Es können auch andere Gase angewendet werden,  welche auf das Abbinden beschleunigend wirken oder  einen Bestandteil des Bindemittels freimachen, der  dann auf dasselbe aktivierend wirkt. So     kann        HCl      Gas auf beide Arten reagieren, je nach Art des ver  wendeten Bindemittels und S02, sowie andere gasför  mige     Säureanhydride    zersetzen hydratisierte Salze in  derselben Weise wie     C02.    In der     Praxis    bewährt sich  aber     CO;;

      am besten.     Ammoniakgas    kann zur Aktivie  rung von Bindemitteln wie     Oxalsäure,        (COOH)2.        2H20,          Calciumphosphat        Ca(H2P04)2.2H20    oder Natrium  phosphat     NaH2P04    .     14201    verwendet werden.  



  Die durch die     Begasung    von mit Silikaten überzo  genen Sanden mit     C02    erzeugte Bindung bleibt auch  beständig, wenn die Giessformen zum Austreiben von  Gasen und Feuchtigkeit erhitzt werden. Es hat sich  z. B. gezeigt, dass eine derart abgebundene Giessform  nach einstündigem Erhitzen auf 120  lediglich einen  Viertel ihrer Festigkeit eingebüsst     hatte.     



  Formmischungen zur beschriebenen Verwendung  können auch andere Stoffe als das körnige, hitzebe  ständige mit dem Bindemittel beschichtete Material  enthalten. Oft erscheint es wünschenswert, kleine Men  gen (z. B.     '/4    bis 1 Gewichts-Prozent bezogen auf die  Mischung) an     Dextrin,    Mehl oder Harnstoff während  der     Beschichtung        beizufügen,        um    den bei der Verwen  dung von     Metasilikat    auftretenden     Schwund        ausZuglei-          chen    oder auf     ein.        Mindestmass    zu reduzieren.

       In        ähn-          licher    Weise     können    auch     Glimmerpulver        oder    Faser  materialien, wie Asbest, Schlacken- oder     Glaswolle    und       andere:

      Leichtstoffe dem     Sand        beigemischt    werden, um       die    Dichte,     resp.    das Gewicht der     Giessfarm        zu    ernie  drigen oder deren     Wärmeleitfähigkeit    zu     beeinflussen.     Derartige Faserstoffe können auch     die        Bildung    der er  wähnten nassen Stellen weitgehend     verhindern,    indem       sie:

          Dochtwirkung    zeigen und     flüssigkeitsverteilend        wir-          ken.        Ein.        Zusatz        von    2     %        Asbest        zur        Formmischung          verbessert    die Durchlässigkeit und erniedrigt die Dichte.

         Ähnliche    Mengen     an        Baumwoll-,    Bast     oder        Glasfasern     können ebenfalls verwendet werden.     Tone    und ganz all  gemein Staub, wie Gipsstaub, sollten nicht oder nur     in     ganz geringen Mengen beigemischt werden.     Immerhin     können bestimmte     Tonsorten,    z. B.     Georgia-Kaolin,          einen    günstigen     Einfluss    ausüben.    Es wurde darauf hingewiesen, dass gewisse Mengen  Wasser bei der Bindungsreaktion freigesetzt werden.

   In       vielen        Fällen        können        diese        Wassermengen        2,5        bis    3     %     des Gewichtes der Giessform ausmachen. Wenn diese  Mengen für bestimmte Gusstücke und für die Durch  lässigkeit des Sandes zu hoch sind und es nicht mög  lich erscheint, den Dampf durch     Oeffnungen    auszubla  sen, so kann die Feuchtigkeit oder ein Teil derselben  durch Trocknen bei Temperaturen, die zwischen  Raumtemperatur und normaler     Kerntrocknungstempe-          ratur    liegen, beseitigt werden.

   Dabei wird die Berück  sichtigung der Zeit, der Festigkeit und der auftretenden  Wärmespannungen in der Giessform für die Wahl der  Temperatur massgebend sein. In den meisten Fällen  dürften Temperaturen zwischen 65 und 120  befriedi  gende Ergebnisse zeitigen. Strahlungswärme, Infrarot  strahlung oder Induktionsheizung können zur Errei  chung derselben     verwendet    werden, gemäss üblicher       Verfahren.     



  Die Mengenanteile des körnigen, hitzebeständigen  Materials in der Formmischung können beträchtlich  schwanken, wie in andern gebräuchlichen,     abbindfähi-          gen    Formmischungen.  



  Die bevorzugten Mengenverhältnisse zwischen Bin  demittel und hitzebeständigem,     körnigem    Material in  der Formmischung zur Verwendung im beschriebenen  Verfahren bewegen sich allgemein in den in nachfol  genden Beispielen angeführten Grenzen. Zufriedenstel  lende Ergebnisse werden erhalten, wenn 6 bis 10     Ge-          wichts-Prozent    Silikat, bezogen auf das Trockenge  wicht der beschichteten Mischung, eingesetzt werden.

    Bei einigen Verwendungsarten (insbesondere für Kerne  oder einfache Formen, im Gegensatz zu verwickelten  Formen mit Hohlräumen und in diese hineinragenden  dünnen Querschnitten) werden gute Resultate bereits       mit    3     bis    4     %        Silikatbindemittel        erreicht.     



  Es ist allgemein üblich bei der Herstellung von  Sandgiessformen das Modell mit einem das Abheben  der Form erleichternden Mittel zu bestreichen. Im vor  liegenden Verfahren wurde für diesen Zweck eine  Schicht     kollidalen    Graphits als geeignet befunden.  Diese Art von Schicht erweist sich besonders bei  Modellen, die durch das alkalische Bindemittel     ange-          griffen    würden, z. B.     Aluminiummodellen,        als,    vorteil  haft.  



  <I>Beispiel 1</I>  200 Gewichts-Teile Quarzsand (C-30     Wedron)    mit  einer Siebgrösse der Körner von 0,15 mm wurden in  einen Schnellmischer     (Kollergang)    eingefüllt. In das  gleichmässig verteilte Material wurde eine heisse  Lösung (60 ) von 7,2 kg     Natriumsesquisilikat          (Metso    99) in 3,1 Gewichts-Teilen Wasser eingearbei  tet. Das Mischen wurde während 3 Minuten fortge  setzt. Anschliessend leitete man heisse Luft von 140  bis 150  ein, um das freie Wasser auszutreiben. Dies  erforderte ca. 25 Minuten. Der Sand war erst nass und  wurde dann mehlig. Mit zunehmendem Trockenheits  grad zeigte sich vor dem Schaber des Mischers eine  kleine Welle.

   Als diese Welle praktisch zu verschwin  den begann, wurde das freifliessende Material in einen  dichtschliessenden Behälter entleert und auf Raumtem  peratur abgekühlt. Das Material enthielt chemisch ge  bundenes     Wasser    in der     Beschichtung    und hatte     einen          Gesamtgehalt        von        weniger        als        0,3        Gew:        %        an        nichtge-          bundener    Feuchtigkeit.

   Ca. 9 kg dieser Mischung wur  den auf ein kompliziertes Aluminiummodell geschüttet,  dessen Oberfläche mit einem feinflockigen Glimmer-           präparat        (Lubikold)    behandelt     war.    Modell und Form  mischung wurden dann vibriert, bis der Sand verdich  tet war, und anschliessend in eine geschlossene Kam  mer verbracht, in welcher der     Druck    auf 3 bis 5 mm  (absolut) reduziert wurde. Hierauf wurde gasförmiges  CO., eingeblasen und unter einem Druck von 2,8 atü  während 2 Minuten einwirken gelassen. Dabei stieg die  Temperatur der Sandmischung auf ca. 88 .

   Nach Ab  lauf der 2     Minuten    wurde das C02 abgelassen und das  Modell mit der abgebundenen Form, die nun eine  Festigkeit von über 1,4     kg/cm2    aufwies, herausgenom  men. Nachdem die Form vom Modell abgehoben wor  den war, wurde auf ähnliche Art eine passende zweite       Formhälte    gefertigt. Die beiden Hälften wurden dann  zu einer Giessform zusammengefügt, in welche eine  Aluminiumlegierung bei 720  vergossen wurde. Nach  dem Abkühlen wurde die     Giessform    vom Gusstück  weggebrochen und der noch anhaftende Sand abgewa  schen. Das Gusstück war von hervorragender Beschaf  fenheit.  



  <I>Beispiel 2</I>  1000 Gewichts-Teile Quarzsand mit einer Sieb  grösse der Körner von 0,15 mm wurden auf 82  erhitzt  und mit einer Lösung von 100 Gewichts-Teilen     Natri-          ummetasilikat-Pentahydrat        ( Metsogranular     der Phi  ladelphia     Quartz        Company)    in 40 Gewichts-Teilen  Wasser gemischt, und zwar in     einem        Schaufelmischer          (Hobart-Mischer).    Während des Mischvorganges wurde  die Beschickung durch Einblasen trockener Luft ge  trocknet und     rieselfähig    gemacht.

   Das Material enthielt  chemisch gebundenes Wasser in der Beschichtung und  hatte einen Gesamtgehalt von weniger als 0,3     Gew.-1/o     an nichtgebundener Feuchtigkeit. Der derart beschich  tete Sand wurde über ein kleines Modell geschüttet,  das mit Öffnungen versehen war, welche den     Gasdurch-          tritt    an dessen Oberfläche ermöglichten.     C02    wurde  unter mässigem Druck während 31/4 Minuten durch  die Mischung hindurchgeleitet. Die Sandkörner wurden  an ihren Berührungsstellen fest verbunden. Die auf  diese Weise erhaltene Giessform liess sich leicht vom  Modell abheben und befriedigte im Gebrauch.  



  <I>Beispiel 3</I>  2000 Gewichts-Teile Quarzsand mit einer     Sieb-          grösse    der Körner von 0,30 mm wurden mit einer  Lösung von 200 Gewichts-Teilen     Natriumorthosilikat     ( Metro 200  der Philadelphia     Quartz        Company)    in  68 Gewichts-Teilen Wasser behandelt. Ein Schnellmi  scher mit einem     Mahlstein    von 45 cm wurde zum  Mischen verwendet und während dem Mischvorgang  wurde trockener Stickstoff eingeleitet, bis die Mischung  trocken und freifliessend war und vor dem Schaber des  Mischers eine leichte Welle warf.

   Das Material enthielt  chemisch gebundenes Wasser in der Beschichtung und       hatte        einen        Gesamtgehalt        von        weniger        als        0,3        Gew.-%     an nichtgebundener Feuchtigkeit. Sie wurde dann in  dichte Behälter abgefüllt. Mehrere Kerne wurden aus  dieser Mischung gefertigt, indem der Sand in einen       Kernformkasten    eingefällt und dann mit     C02    begast  wurde. Die     Begasungszeit    belief sich auf ca. 2 Minuten  mit trockenem     C02    von Raumtemperatur.

   Der Druck  betrug in der ersten Minute 0,07 bis 0,14 atü und in  der     zweiten    Minute 0,35 bis 0,7 atü. Die erhaltenen  Kerne waren fest abgebunden und wiesen eine gute,  abriebfeste Oberfläche auf. Einer dieser Kerne wurde  in eine gebräuchliche Sandform eingebettet und mit  Aluminiumlegierung     Nr.43    bei 680  übergossen. Ein    einwandfreies Gusstück handelsüblicher Qualität wurde  mühelos erhalten. Der Kern war leicht aus dem     Guss-          tück    zu entfernen durch Ausschwemmen mit Wasser.  



  <I>Beispiel 4</I>  1000 Gewichts-Teile Quarzsand     (Wedron)    mit  einer Siebgrösse von 0,125 mm wurden in einem  Schaufelmischer     (Hobart-Mischer)    mit einer Lösung  von 100 Gewichts-Teilen     Natriumsesquisilikat        ( Metso     99  der Philadelphia     Quartz        Company)    in 20     Ge-          wichts-Teilen    Wasser behandelt. Wasser und Lösung  wiesen Raumtemperatur auf. Unter fortdauerndem  Mischen wurde der Sand mit     Stickstoff        getrocknet.     Die trockene Masse wurde durch ein 0,42 mm Sieb  passiert, um Klumpen auszusieben.

   Das Material ent  hielt chemisch gebundenes Wasser in der Beschichtung  und hatte einen Gesamtgehalt von weniger als       0,3        Gew.-%        an        nichtgebundener        Feuchtigkeit.        Ein     Kern für einen     Drehmomentwandlerrotor    (Automobil)  wurde aus dieser     Mischung        gefertigt,

      indem der     be@     schichtete Sand in einen mit einem elektrischen     Vibra-          tor    ausgerüsteten     Kernformkasten    aus     Epoxyharz    ge  schüttet und mit     C02    bei einem Druck von 0,35 bis  0,7 atü während ca. 4 Minuten begast wurde. Es wurde  ein gut abgebundener und verwendungsfähiger Kern  erhalten.  



  <I>Beispiel 5</I>  Es wurde eine Lösung von 50 Gewichts-Teilen       Natriummetasilikat    und 50 Gewichts Teilen     Natrium.-          orthosilikat    in 65     Gewichts-Teilen    Wasser     bereitet     und 3630 Gewichts-Teile     Zirkonsand    beigemischt, der       vorgängig    auf 82  erhitzt worden war. Der Sand wurde  in einem Schnellmischer     (Kollergang)    gemischt und mit  kaltem, trockenem Stickstoff behandelt, bis er sich  praktisch trocken anfühlte. Er wurde dann im        Hobart -Schaufelmischer    umgefüllt und unter Rühren  weiter getrocknet, bis er freifliessend war.

   Das Material  enthielt chemisch gebundenes Wasser in der Beschich  tung und hatte ein Gesamtgehalt von weniger als  0,3     Gew.-11/o    an nichtgebundener Feuchtigkeit. Aus der  Mischung wurden dann Kerne     gefertigt,    indem dieselbe  in einen     Kernformkasten    geschüttet, zwecks Verdich  tung vibriert und dann mit     C02    unter Druck während  1     112        Minuten    begast     wurde.    Die     Kerne        waren        gut    abge  bunden,

   liessen sich leicht dem Formkasten entnehmen  und eigneten sich vorzüglich zum Gebrauch in     Giesse-          reien.     



  <I>Beispiel 6</I>  45 400 Gewichts-Teile Quarzsand     ( Wedron     C-30 ) mit einer     Siebgrösse    von 0,15 mm wurden  einem geschlossenen Schnellmischer     (Kollergang)    auf  gegeben. Nach gleichmässiger Verteilung wurde eine       heisse    Lösung (71 ) von 2724     Gewichts-Teilen        Natri-          umsesquisilikat    ( Metro 99 ) und 616 Gewichts-Teilen       Natriumorthosilikat    ( Metro 200 ) in 948     Gewichts-          Teilen    Wasser zugefügt.

   Das Mischen wurde während  3 Minuten     forgesetzt.    Dann wurde heisse Luft von 145  bis 150  über die Mischung geleitet, bis das freie Was  ser entfernt war und die Stosswelle vor den Schabern  praktisch verschwand, wie im vorhergehenden Ver  such. Das trockene, freifliessende Material wurde in  einen geschlossenen Behälter abgefüllt und abkühlen  gelassen. Das Material     enthielt        chemisch    gebundenes  Wasser in der Beschichtung und hatte einen Gesamtge  halt von weniger als 0,3     Gew.-0/9    an nichtgebundener  Feuchtigkeit. Aus der Mischung wurden dann wie vor  gängig beschrieben Giessformen hergestellt mit dem      Unterschied, dass diese bei 0,7 atü begast wurden.

   Die  Formhälften wurden zusammengesetzt und zum     Gies-          sen    verwendet. Die Giessform befriedigte in jeder Hin  sicht und es wurden Gusstücke von hervorragender  Qualität erhalten.  



  <I>Beispiel 7</I>  Gemäss     Beispiel    1 beschichteter Sand     wurde        in     einem geschlossenen Behälter 24 Stunden gelagert und  dann erneut 5 Minuten im     Kollergang    gemischt.

   Das  Material enthielt chemisch gebundenes Wasser in der  Beschichtung und hatte einen Gesamtgehalt von     weni-          ger        als        0,3        Gew.-%        an        nichtgebundener        Feuchtigkeit.     Die     Mischung        wurde        dann    auf     ein        Modell        aufgeschüttet     und in einer geschlossenen Kammer einem Unterdruck  von 40 mm ausgesetzt.

       Dann.    wurde C02 mit 3,5 atü  während 2 Minuten     aufgepresst.    Nach Evakuieren auf  60 mm wurde erneut während 2 Minuten unter 3,5 atü  begast. Dann wurde die Kammer vom     Druck    entlastet  und die Form vom Modell abgehoben.  



  Obschon in den Beispielen die Fertigung von     Alu-          miniumgusstücken    beschrieben wird, ist das Verfahren  auch zum     Vergiessen    von     anderen        Metallen        geeignet,     z. B. von Magnesium, wobei eine bisher unerreichte  Genauigkeit möglich wird. Die beim Vergiessen von  Magnesium in Sand bisher gebräuchlichen, bekannten       Inhibitoren    (z. B.     Fluoborate,        Fluosilikate)    können  dem Sand nach der Beschichtung beigemischt werden.  Auch Schwefel kann verwendet werden, sollte jedoch  erst     kurz    vor Gebrauch zugesetzt werden.

   Borsäure ist  nicht empfehlenswert, da sie mit dem Silikat unter  Freisetzung von gebundenem Wasser reagieren kann.  



  <I>Beispiel 8</I>  134 kg      Wedron-C-30 -Sand    wurden in einen  Schnellmischer     (Beardsley        Piper        No.40        Speedmuller)     gegeben. Eine     heisse    Lösung von<I>7,9 kg</I> flüssigem Sili  kat  B. W.  der Philadelphia     Quartz        Company    (mit  einem     NaüO:Si02-Verhältnis        von    1:1,65)     und    3,4 kg       Natriumhydroxydflocken    in 1395 ml Wasser wurde  dann beigemischt, und zwar bei laufendem Mischer.

    Das Mischen wurde fortgesetzt, bis die Amperemeter  ablesung am Antriebsmotor wieder dieselbe war wie  vor der Zugabe der Lösung. (Dies zeigte an, dass die  Mischung trocken und freifliessend geworden war.)  Dazu waren ca. 10 Minuten erforderlich. Das Material  enthielt chemisch gebundenes Wasser in der Beschich  tung und hatte ein Gesamtgehalt von weniger als       0,3        Gew.-%        an        nichtgebundener        Feuchtigkeit.        Der     Sand wurde entleert und abkühlen gelassen.

   Zu einem       Teil        des        trockenen,        beschichteten        Sandes        wurde        1%          Kaliumfluoborat,        zu        einem        anderen        Teil    3     %        Kalium-          fluoborat    zugemischt.

   Aus diesen Mischungen wurde  eine     40-k--Giessform    in der Weise hergestellt, dass der  1     %        Fluoborat        enthaltende        Sand        auf        die        dünne,        Quer-          schnitte        aufweisenden        Stellen        des        Modells,

          und        der    3     %          Fluoborat    enthaltende Sand auf Stellen mit dickem  Querschnitt     (Eingusstrichter,    Steiger) aufgeschüttet  wurde. Der Rest der Giessform (d. h. die nicht mit  dem geschmolzenen Metall in     Berührung    kommenden  Teile) wurde mit Sand aufgefüllt, der keinen     Inhibitor     enthielt. Das Modell wurde dann vibriert, um den Sand  zu verdichten, und in eine     Begasungskammer    gesetzt.

    Ein Vakuum von 5 mm wurde erzeugt und     anschlies-          send    CO= mit 2,8 atü während 2 Minuten     aufgepresst.     Nach Ablassen des     Drucks    wurde die Kammer geöffnet  und die     Foim    vom Modell abgehoben. Auf diese Weise  wurden Ober- und Unterkasten gefertigt. Diese wurden    in einem Ofen von 120  gesetzt und 4 Stunden darin  belassen. Nach Zusammensetzen der Form wurde eine       Magnesiumlegierung        (AZ91C)    bei 816  C vergossen.  Das erhaltene Gusstück erfüllte sämtliche an einen  Präzisionsguss zu stellenden     Anforderungen.     



  Obschon das Evakuieren vor dem Begasen nicht  unbedingt zur Durchführung des beschriebenen Ver  fahrens notwendig ist und in den Beispielen auch nicht  immer ausdrücklich erwähnt wird, ist es bei der prakti  schen Ausführung vorzusehen, da sonst das     gleichmäs-          sige    Zuströmen des aktivierenden Gases zu sämtlichen  Stellen der Giessform nicht gewährleistet ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zur Herstellung eines frei fliessenden körnigen Stoffes, dessen Körner reit einem Bindemittel, das chemisch gebundenes Wasser enthält, überzogen sind, dadurch gekennzeichnet, dass man die Einzelkör ner eines trockenen hitzebeständigen körnigen Aus gangsmaterials mit einem verflüssigten Bindemittel überzieht, welches durch Reaktion mit einem Gas un ter Verkittung der Körner haltbar ist, worauf das so behandelte Ausgangsmaterial getrocknet wird unter Bildung eines trockenen, nicht klebenden Überzugs auf den Einzelkörnern, welcher gebundenes Wasser ent hält, und wobei der erzeugte körnige Stoff weniger als 0,
    3 Gew.-% nichtgebundene Feuchtigkeit aufweist. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass ein Bindemittel verwendet wird, welches beim Lagern trocken bleibt. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass ein hydratisiertes Silikat als Binde mittel verwendet wird. 3. Verfahren nach Unteranspruch 2, dadurch ge kennzeichnet, dass als verflüssigtes Bindemittel eine wässrige Lösung eines Alkalimetallsilikats verwendet wird.
    4. Verfahrer. nach Patentanspruch I und Unteran spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein durch saure Gase haltbares Bindemittel verwendet wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteran spruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass man als Binde mittel Natriumsilikat mit einem NaoO/SiO.,-MOlVer- h.ältnis zwischen 2/1 und 1/1,2 verwendet. 6. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass als Bindemittel ein Silikat verwen det wird, dessen Na20/Si02-Molverhältnis demjenigen von Natriumsesquisilikat oder Natriumorthosilikat ent spricht. 7.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass als Bindemittel eine Mischung von Natriumsesquisilikat und Natriumorthosilikat im Ver- hältnis. von 1 bis 8/1 verwendet wird. B. Verfahren nach Patentanspruch I oder Unteran spruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemit- tel ferner 0)25 bis 1 % Kohlenhydrate enthält. 9.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteran spruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung aus körnigem Ausgangsmaterial und Bindemittel auf höchstens -15 C, jedoch auf noch oberhalb des Ge frierpunktes einer während der Härtung mit C02 durch Austritt von Hydratationswasser im Bindemittel entstehenden wässrigen Silikatlösung liegende Tempe raturen abgekühlt wird. 10. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man dem körnigen Ausgangsmate rial Glimmerpulver und/oder faserige hitzebeständige Stoffe als Zuschlag beimischt. 11.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass dem körnigen Ausgangsmaterial feinteiliges Natriumorthosilikat beigemischt wird, wel ches durch Zufügen einer Natriummetasilikatlösung zu sammen mit letzterem als Bindemittel auf der Oberflä che der Körner des körnigen Stoffes fixiert wird, wobei während dem Mischen getrocknet und zerkleinert wird. 12. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass als Bindemittel ein Gemisch aus Acrylharz und Bariumhydroxyd-Oktahydrat verwendet wird, das mittels C02 haltbar ist.
    PATENTANSPRUCH 1I Nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I her gestellter frei fliessender, körniger, weniger als 0,3 Gew.-% nichtgebundenes Wasser enthaltender Stoff, dessen Körner mit einem chemisch gebundenes Wasser enthaltendem Bindemittel überzogen sind, und der durch Gase unter Bildung einer harten Masse härt- bar ist.
    PATENTANSPRUCH III Verwendung des nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I hergestellten frei fliessenden körnigen Stoffes als Formmischung zur Herstellung von Giess- formen oder Kernen in der Metallgiesserei, dadurch gekennzeichnet, dass man den Stoff in die gewünschte Form bringt und ihn in dieser Form mit einem das Bindemittel härtenden Gas in Berührung bringt, wobei das chemisch gebundene Wasser mindestens teilweise freigesetzt wird und der Stoff zu einer festen Masse er starrt. UNTERANSPRÜCHE 13.
    Verwendung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass der überzogene körnige Stoff durchmischt, gelagert und kurz vor Gebrauch unter trocknenden Bedingungen wenige Minuten lang noch mals durchgemischt wird 14. Verwendung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass zum Begasen trockenes oder feuchtes C02 verwendet wird. 15.
    Verwendung nach Patentanspruch 11I, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Bindemittel eine Verbindung aufweist, die chemisch gebundenes Hydratwasser enthält, dass die Farmmischung bis nach der Formgebung trocken gehalten wird und dass sie mit einem Gas behandelt wird,
    welches mit der hydrat- wasserhaltigen Verbindung unter Härtung und unter Bindung einer solchen mit geringerem Gehalt an ge- bundenem Wasser reagiert. 16. Verwendung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass solange begast wird, bis die feste Masse eine Zugfestigkeit von 1,4 kg/cm2 Querschnitt erreicht hat. 17.
    Verwendung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass das Begasen in einer geschlosse nen Kammer erfolgt, welche man vorerst evakuiert und dann mit dem härtenden Gas füllt, bis dasselbe mit dem Bindemittel reagiert hat. 18. Verwendung nach Unteranspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Begasen mit C02 in einer ge schlossenen Kammer unter mindestens 10 atü Gas druck durchgeführt wird. 19. Verwendung nach Patentanspruch 11I, dadurch gekennzeichnet, dass das Modell mit der aufliegenden Formmischung vor dem Begasen vibriert wird. 20. Verwendung nach Unteranspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Vibrieren quer zur Wirkungs richtung der Schwerkraft erfolgt.
    21. Verwendung nach Unteranspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Vibrieren in Richtung auf die formgebende Oberfläche und davon weg erfolgt. 22. Verwendung nach Unteranspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Vibrieren zusätzlich quer zur formgebenden Oberfläche erfolgt, um Brückenbildung zu vermeiden. 23. Verwendung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass ein gasdurchlässiges Modell ver wendet wird, und dass das härtende Gas durch das Modell hindurch in die Formmischung gepresst wird. 24.
    Verwendung nach Patentanspruch III eines Stoffes, der als Bindemittel kristallines Natriumsilikat mit einem Na20/Si02 Molverhältnis zwischen 2/1 und 1/1,2 enthält, dadurch gekennzeichnet, dass man als härtendes Gas C02 unter 0,3 bis 100 atü verwendet. <I>Anmerkung des</I> Eidg. <I>Amtes für geistiges Eigentum:</I> Sollten Teile der Beschreibung mit der im Patentanspruch gegebenen Definition der Erfindung nicht in Einklang stehen, so sei daran erinnert, dass gemäss Art. 51 des Patentgesetzes der Patentanspruch für den sachlichen Geltungsbereich des Patentes massgebend ist.
CH70363A 1962-07-06 1963-01-21 Verfahren zur Herstellung eines frei fliessenden, körnigen Stoffes, sowie dessen Verwendung zur Herstellung von Giessformen oder Kernen CH477998A (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH70363A CH477998A (de) 1963-01-21 1963-01-21 Verfahren zur Herstellung eines frei fliessenden, körnigen Stoffes, sowie dessen Verwendung zur Herstellung von Giessformen oder Kernen
CH843263A CH509171A (de) 1962-07-06 1963-07-05 Verfahren zur Herstellung eines frei fliessenden, körnigen Stoffes

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH70363A CH477998A (de) 1963-01-21 1963-01-21 Verfahren zur Herstellung eines frei fliessenden, körnigen Stoffes, sowie dessen Verwendung zur Herstellung von Giessformen oder Kernen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH477998A true CH477998A (de) 1969-09-15

Family

ID=4193195

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH70363A CH477998A (de) 1962-07-06 1963-01-21 Verfahren zur Herstellung eines frei fliessenden, körnigen Stoffes, sowie dessen Verwendung zur Herstellung von Giessformen oder Kernen

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH477998A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102018206006A1 (de) * 2018-01-11 2019-07-11 Evonik Degussa Gmbh Verfahren zur Herstellung von Kunststein

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102018206006A1 (de) * 2018-01-11 2019-07-11 Evonik Degussa Gmbh Verfahren zur Herstellung von Kunststein

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1291860B (de) Verfahren zum Herstellen von Giessformen fuer den Metallguss und Formstoffmassen dafuer
DE3221357A1 (de) Verfahren zur herstellung von formen und kernen fuer giesszwecke
DE2157845C3 (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Gegenständen
WO2010025861A1 (de) Mit wasserglas beschichteter und/oder vermischter kern- oder formsand mit einem wassergehalt im bereich von≥etwa 0,25 gew.-% bis etwa 0,9 gew.-%
DE69716248T2 (de) Hülsen, deren herstellung und verwendung
DE102006056093B4 (de) Kernwerkstoff aus Aerogelsand enthaltend Additivsand und dessen Verwendung
DE602004009971T2 (de) Verfahren zur Herstellung einer Sandgiessform
CH509171A (de) Verfahren zur Herstellung eines frei fliessenden, körnigen Stoffes
DE3832370A1 (de) Neue, zur herstellung von mit wasser auswaschbaren kernen und formen geeignete keramische mischungen
DE3400656A1 (de) Verfahren zur regeneration von giesserei-schuttsanden
DE2407887A1 (de) Verfahren zum agglomerieren und formen von kohlenstoffhaltigem material
CH477998A (de) Verfahren zur Herstellung eines frei fliessenden, körnigen Stoffes, sowie dessen Verwendung zur Herstellung von Giessformen oder Kernen
DE2408503A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von kunststeinen und -platten
EP2941327B1 (de) Verfahren zur herstellung eines kern- und oder formsandes für giessereizwecke
EP1745872A2 (de) Verfahren zum Behandeln von Giessereiformstoffen
CN108136484A (zh) 用于改善铸件品质的组合物和方法以及型砂添加剂
DE2630832C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Gußblöcken aus geschmolzenem Metall
DE3704726C2 (de)
DE102016112039B4 (de) Wärmedämmende Platte, insbesondere Abdeckplatte für Metallschmelzen, sowie Verfahren zur Herstellung der Platte und deren Verwendung
Kuchkorov et al. Features of Mechanical Characteristics of Sand-Clay Mixtures in the Production of a Particularly Responsible Purpose Steel Castings
US1053949A (en) Process for preparing molds.
DE2717918A1 (de) Ausgangsmaterial zur herstellung von hydrothermal erhaerteten oder erstarrten formkoerpern und verfahren zur herstellung eines derartigen ausgangsmaterials
DE10352574A1 (de) Füllstoff enthaltende Aerogele
DE1025107B (de) Verfahren zur Herstellung wiederholt verwendbarer Giessformen
CH321967A (de) Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers

Legal Events

Date Code Title Description
PL Patent ceased