Antriebsaggregat, insbesondere für die Betätigung von Bedienungsgestängen, sowie Verwendung desselben Die Erfindung betrifft ein Antriebsaggregat, das ins besondere für die Betätigung von Bedienungsgestängen geeignet ist; sowie dessen Anwendung für das Öffnen und Schliessen von- Fenstern, Türen, Klappen oder Schiebern.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, ein Antriebs aggregat zu schaffen, das bei geringem Platzbedarf mög lichst nahe an das zu bewegende Objekt herangebracht werden kann und einen praktisch wartungsfreien Be trieb gewährleistet, anderseits aber so ausgelegt ist, dass beim Auftreten von Störungen im Bewegungsablauf der zu verstellenden Objekte, z. B. durch eingeklemmte Fremdkörper, weder- am bewegten Objekt, dem Bedie nungsgestänge, noch an Teilen des Aggregates selbst Be schädigungen auftreten, auch wenn der Antriebsmotor des Aggregates nicht sofort gestoppt wird.
Die Lösung des Problems erfolgt erfindungsgemäss mittels eines aus Antriebsmotor, Sicherheitskupplung und Getriebeblock bestehenden Satzes, wobei die Kupp lung aus zwei nach Überwindung. eines einstellbaren maximalen Drehmomentes gegeneinander drehbaren Hälften besteht, deren erste eine Führungspartie und mindestens eine Nutenpartie aufweist;
die zweite dagegen einen in- die- genannte(n) Nutenpartie(n) eingreifenden federbelasteten Keil besitzt, der sowohl gegenüber der ersten als auch der zweiten Kupplungshälfte axial ver schiebbar ist, aber mit letzterer zwangsläufig umläuft und durch den Eingriff' in die Nutenpartie(n) die Kraft übertragung von der einen auf die andere Kupplungs hälfte bewirkt.
Durch geeignete Gestaltung des in die Nutenpartie(n) eingreifenden Keils kann erreicht werden, dass das mitt lere Rutschdrehmoment der Sicherheitskupplung nach Überwinden des einstellbaren maximalen Drehmomen tes wesentlich kleiner ist als das- Nenndrehmoment der Kupplung.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen An triebsaggregates sind nachstehend anhand der Zeich nung beispielsweise erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Ausführung mit einem Kegelradgetriebe, Fig. 2 einen.
Längsschnitt durch die Kupplung, mit einer Detailvariante, Fig. 2a eine separate Darstellung des Mitnehmerkeils im Schnitt, Fig. 2b ebenfalls im Schnitt eine Nutenpartie, und Fig. 2c eine Ausführungsform von Nutenpartien, in der Schnittebene II-11 gesehen, während Fig. 3 ein Anwendungsbeispiel für das erfindungs- gemässe Aggregat, ausgerüstet mit einem Spindelge- triebe,
zum Antrieb eines Oberlichtfensters zeigt.
In Fig. 1 bezeichnet 1 einen Elektromotor, der über eine Kupplung 2 ein Kegelradgetriebe 3 antreibt, wobei der Motor und das Getriebe auf einer gemeinsamen Grundplatte 4 aufgebaut sind: Diese Grundplatte kann in Fällen, wo eine geeignete Unterlage am Montageort vorhanden ist, weggelassen werden. Der Elektromotor kann je nach Leistungsbedarf ein Einphasen- oder Dreh strommotor sein. Eine vorzugsweise verwendete Kupp lung ist in den Fig. 2, 2a und 2b detailliert dargestellt und. wird weiter unten beschrieben.
Das blockmässig dargestellte Kegelradgetriebe kann sowohl für eine rotie rende als auch eine lineare Bewegung auf seiner Aus gangsseite ausgelegt sein, d. h. die Betätigungsstange oder -welle 5 ist entweder in beiden Drehrichtungen ro- tierbar, oder sie führt; beispielsweise durch eine getriebe interne Spindel gesteuert, Stoss- und Zugbewegungen aus. Ebenso kann das Getriebe, wie dargestellt, einen rechtwinklig zur Motor- und Kupplungsachse liegenden Ausgang aufweisen, er kann aber auch, wie im Anwen dungsbeispiel nach Fig. 3, koaxial zur genannten Achse liegen.
Selbstverständlich können auch Getriebe Ver wendung finden, die weitere anwendungsmässig geeig nete gegenseitige Achslagen gestatten, ebenso Getriebe für hydraulische Kraftübertragung.
Die in- den. Fig. 2, 2a und 2b dargestellte Kupplung besteht aus einer ersten Kupplungshälfte 11, die vor zugsweise auf der angetriebenen Seite liegt und eine Bohrung 12 zur Aufnahme des Motorwellenendes auf weist. Eine koaxiale Bohrung 13 dient der Zentrierung dieser ersten Kupplungshälfte 11 gegenüber einer zwei- ten Kupplungshälfte 18. Charakteristisch für die Kupp lungshälfte 11 sind Nutenpartien 14, die vom Kupp lungszentrum ausgehend, radial nach aussen gerichtet, sich bis zur Umfangsfläche erstrecken. Durch geeignete Wahl des Keilwinkels kann das maximal einstellbare Drehmoment einer bestimmten Kupplungsgrösse beein flusst werden.
In Fig. 2c ist die einfachste Nutenanord- nung in Form einer die Stirnseite der Kupplungshälfte 11 diametral durchquerenden Nute 14' gezeigt. Je nach Flächengrösse der erwähnten Stirnseite können auch andere, in gleichmässigen Teilungen angebrachte Nuten anordnungen vorgesehen werden.
Die zweite Kupplungshälfte 18 besteht aus einer An- schlussaramtur 19 mit einer Bohrung 20 für den An schluss einer vorzugsweise abtriebsseitigen Welle und einem Mitnehmer 21, der mindestens auf jenem Teil einen Polygonquerschnitt aufweist, der mit einer Mit nehmerhülse 22 im Eingriff steht. Am äusseren Ende des Mitnehmers 21 ist ein Zentrierzapfen 23 angedreht, der in die Bohrung 13 in der Kupplungshälfte 11 ein greift. Die Anschlussarmatur 19 weist ferner eine Ge windepartie 24 zur einstellbaren Aufnahme einer An druck-Reguliermutter 25 auf.
Mittels dieser Mutter 25, die über eine Zwischenscheibe 26 auf eine Druckfeder 27 einwirkt, wird der Andruck der Mitnehmerhülse 22, auf deren Stirnseite ein Keil 28 angeordnet ist, gegen die Kupplungshälfte 11 einreguliert. Die Mitnehmerhülse 22 enthält einen koaxialen Hohlraum 22', in dem die Druckfeder 27 und die Zwischenscheibe 26 unterge bracht sind. Stirnseitig trägt die Mitnehmerhülse den Keil 28, der mit dieser vorzugsweise einstückig verbun den ist.
Die am Grund des Hohlraumes 28 anschlies- sende stirnseitige Hülsenpartie und der daran ange- formte Keil werden von einer im Grundriss polygonför- migen Bohrung 22a durchquert, welche mit einer zwecks Gleitspiels etwas kleineren Partie gleicher Querschnitts form am Mitnehmerstift 21 zusammenwirkt.
Der in die Nute 14' eingreifende Keil 28, der dank dem federnden Andruck der Mitnehmerhülse 22 gegen die Kupplungshälfte 11 ein bestimmtes, in gewissen Grenzen einstellbares Drehmoment durch die Kupplung zu übertragen gestattet, weist V-förmige zueinanderste- hende Seitenflächen auf, deren Stosskante 28 gerundet ist. Der Radius dieser Rundung beeinflusst in einem ge wissen Grade die Beziehung zwischen Nenndrehmoment, Maximal- bzw.
Durchbruchdrehmoment und mittlerem Rutschdrehmoment, wobei unter letzterem das Dreh moment zu verstehen ist, das die Kupplung nach über windung des Durchbruchdrehmomentes, d. h. bei prak tisch blockierter abtriebsseitiger Kupplungshälfte 18 und durchdrehendem Motor, überträgt. Um ein verschleiss armes, wartungsfreies Arbeiten der Kupplung zu erzie len, sind die beim Eingriff und dem gegenseitigen Glei ten miteinander zusammenwirkenden Oberflächenpar tien der Mitnehmerhülse 22 bzw. des Keils 28 und der Kupplungshälfte 11 gehärtet und geschliffen.
Sobald das dem Getriebe 3 mitgeteilte Drehmoment, das durch mehr oder weniger starkes Spannen der Feder 27 auf einen gewünschten Wert einstellbar ist, letzteren übersteigt, wird der Keil 28 entgegen der Andruckkraft der Feder 27 aus der Nute 14' herausgedrückt. Im Mo ment, wo die gerundete Kante 28' des Keils 28 über die Stirnflächenabschnitte 16 gleitet, wird praktisch nur noch das hieraus resultierende Reibungsdrehmoment übertragen. Der Keil 28 wird erst wieder aktiv, wenn er in die Nute 14 eintaucht.
Dreht der Motor bzw. die Kupplungshälfte 11 schnell, so vermag der Keil nur we- nig in.die Nute einzutauchen, und das Mitnahmedreh- moment bleibt wesentlich unter dem Nenndrehmoment, das die Kupplung bei sattem Anliegen der Keilflächen an den Nutenwänden zu übertragen vermag, ohne dass die Mitnehmerhülse aus ihrer axialen Ruhelage ver drängt wird.
Die bisher beschriebenen Kupplungsteile sind durch eine Hülse 29 abgedeckt, die im Beispiel mit der Kupp lungshälfte 11 verbunden ist. Bei der dargestellten Aus führungsform müssen die von der Kupplung herrühren den axialen Kräfte durch die Motor- und Getriebeein- gangslagerung aufgenommen werden.
Die Kupplung kann aber auch so gebaut sein, dass beispielsweise eine geeignete, als Detailvariante A zu Fig. 2 gezeigte, am ab- triebsseitigen Hülsenende nach innen gerichtete Kragen partie 29a auf einen an der Andruckreguliermutter 25' vorstehenden Flanschring 25a so anliegt, dass beide ge nannten Elemente durch den Druck der Feder 27 gegen einander gepresst werden. Auf diese Weise kann eine kraftmässig in sich geschlossene Kupplung erhalten wer den.
Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemässes Antriebsaggregat, bestehend aus einem Motor 31, einer Kupplung 32 und einem Spindelgetriebe 33, das auf das Gestänge 34 eine stossende oder ziehende Kraft ausübt, in Verbindung mit einem Oblichtfenster. Dieses ist in den Scharnieren 35, 36 gegen den Betrachter hin um einen durch eine Schere 37 begrenzten Winkel schwenkbar. Die Schere 37 wird durch das Gestänge 34 in der Weise bewegt, dass eine Zugbewegung am Gestänge das Schliessen des Fensters bewirkt, eine Stossbewegung dagegen das öff nen desselben.
Die Anwendung des erfindungsgemässen Antriebs aggregates ist indessen nicht auf den im Beispiel gezeig ten Fensterantrieb begrenzt. Es kann ebenso für Schiebe- und Drehbewegungen, beispielsweise von Klappen, Schiebern und dergleichen, angewendet werden, ebenso zum Bewegen ganzer Fenstergruppen und namentlich überall dort, wo eine Fernbedienung erforderlich ist.