Verfahren zur Herstellung von N-Benzyl-a, a-dimethyl-(3-(p-fluorphenyl)-äthylamin und dessen Salzen Als Psychotonika und zentralstimulierende Mittel werden eine erhebliche Anzahl von chemischen Ver bindungen verwendet, unter denen das Coffein und seine Strukturanaloga, das 1-Phenyl-2-aminopropan und 1-Phenyl-2-methylaminopropan wohl die häufigste Anwendung gefunden haben.
Diese zentralstimulierend gut wirksamen Verbindungen weisen jedoch neben einer verhältnismässig hohen Toxizität gemeinsam als häufig unerwünschte Nebenwirkung eine starke Kreis laufwirkung auf, die ihre Anwendung bei einem unter Kreislaufbelastung stehenden Personenkreis, z. B. Hypertonikern oder älteren Patienten, erschwert.
Es ergab sich daher die Aufgabenstellung, Substan zen von guter zentralstimulierender Wirksamkeit und geringer Toxizität zu finden, die keine Kreislaufwir kung besitzen.
Ausgehend von dem wegen seiner geringen Kreis laufwirkung und geringen Toxizität, aber auch wegen seiner fehlenden zentralen Stimulation bereits bekann ten 1-(p-Chlorphenyl)-2-methyl-2-aminopropan (im weiteren Verlauf als I bezeichnet) wurde festgestellt, dass durch Benzylierung von I zum N-Benzylderivat (Hydrochlorid F. = 224 bis 225 C) eine Verbindung erhalten wird, bei der trotz geringer Toxizität und feh lender Kreislaufwirkung eine zentralstimulierende Wir kung vorhanden ist.
Das ebenfalls hergestellte N-(p-Chlorbenzyl)-derivat von I (Hydrochlorid F. = 259 bis 260 C) und das N-Benzyl-N-methylderivat von I (F. = 63,5 bis 64,3 C) führten zunächst zu Ver bindungen mit ungünstigeren pharmakologischen Eigenschaften.
Durch Benzylierung des schwach zen tralerregend wirkenden a.a-Dimethyl-ss-(p-fluorphenyl)- äthylamins (Hydrochlorid F. = 185 bis 186 C) wurde jedoch überraschend in dem N-Benzyl-a.a-dimethyl- ss-(p-fluorphenyl)-äthylamin eine Verbindung von star ker zentralstimulierender Wirkung und geringer Toxizi- tät gefunden. Ihr stimulierender Effekt ist nur 1,5 mal geringer als der von D,L-1 Phenyl-2-aminopropan; sie ist jedoch 15 mal weniger toxisch und weist damit einen 10 mal grösseren therapeutischen Index auf.
Darüber hinaus zeigt die Verbindung keine pharmako logisch nachweisbaren Kreislaufwirkungen.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von N-Benzyl-a.a-dimethyl-ss-(p-fluor- phenyl)-äthylamin und dessen Salzen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass in an sich bekannter Weise a.a-Dimethyl ss-(p-fluorphenyl)-äthyIamin a) mit Benzaldehyd umgesetzt und die entstehende Schiffsehe Base anschliessend mit einem gemischten Metallhydrid der Metalle I. und III. Gruppe des Peri odischen Systems, z.
B. LiA1H4 oder NaBH4, oder auch katalytisch an Nickel- oder Edelmetallkatalysato- ren hydriert, oder b) mit einem Benzylhalogenid oder einem Ester von Benzylalkohol und einer Sulfonsäure, z. B. p-To- luolsulfonsäure, umgesetzt und die so erhaltene freie Base gegebenenfalls in die Salze übergeführt wird bzw. die erhaltenen Salze der Base in die freie Base überge führt werden.
Das als Ausgangssubstanz verwendete a.a-Dime- thyl-ss-(p-fluorphenyl)-äthylamin kann durch Reaktion von a.a Dimethyl-ss@(p-fluorphenyl)-äthanol mit einem Alkalicyanid oder mit Blausäure in Gegenwart einer starken organischen oder anorganischen. Säure, wie Schwefelsäure, hergestellt werden. Für die Herstellung der Ausgangsverbindung wird Schutz im Rahmen der Erfindung nicht begehrt.
<I>Beispiel 1</I> a) 14,5 g NaCN werden unter Eis-Kochsalzkühlung in 34 ml Eisessig gelöst, anschliessend wird ein Ge misch aus 68 g konzentrierter Schwefelsäure und 34 ml Eisessig zugetropft und sodann 4,4 g a.a-Dimethyl- ss-(p-fluorphenyl)-äthanol zugefügt. Nach langsamen Erwärmen auf 50 bis 55 C werden weitere 37,7 g des vorstehenden Alkoholderivats zugetropft, die Lösung 1 Stunde auf 70 C erwärmt, abgekühlt und 2 Stunden, bei Raumtemperatur stehengelassen.
Beim Zufügen von Wasser tritt eine Trennung in 2 Schichten ein; die organische Phase wird ausgeäthert, mit AlkaIRlö.sung, Natriumhypochloridlösung und Wasser gewaschen, abgedampft und durch einstündiges Kochen mit kon- zentrierter Salzsäure verseift.
Anschliessend wird die Lösung mit Wasser neutral gewaschen, getrocknet, abgedampft und fraktioniert destilliert. Das gebildete a.a-Dimethyl-ss-(p-fluorphenyl)-äthylamin besitzt einen Siedepunkt von Kp", = 67 C; njo,s = 1,4942. Das durch Einleiten von Chlorwasserstoff in, die ätherische Lösung hergestellte Hydrochlorid zeigt einen Schmelz punkt von 185 bis 186 C.
b) 0,1 Mol a.a-Dimethyl ss-(p-fluorphenyl)-äthyl amin werden in 50 rnl absolutem Toluol aufgenommen, mit 0,05 Mol Benzylchlorid versetzt und unter Feuch- tigkeitsausschluss 15 Stunden unter Rückfluss erhitzt.
Nach dem Abkühlen der Lösung wird von ausgefalle nem a.a-Dimethyl-ss-(p-fluorphenyl)-äthylamin-hydro- chlorid abfiltriert, der Filterinhalt mehrfach mit wenig Toluol gewaschen, die vereinigten Filtrate im Vakuum abgedampft, der Eindampfrückstand in Äther aufge nommen und die so erhaltene Lösung mit gasförmigem Chlorwasserstoff bis zur Beendigung der Fällung be handelt.
Das hierbei ausgefallene kristalline N-Benzol- a.a-dimethyl-ss-(p-fluorphenyl)-äthyllaminhydrochlorid zeigt nach der mehrmaligen Rekristalliation aus Iso- propanol einen Schmelzpunkt von 220 bis 221 C (un- korrigiert).
EMI0002.0039
Analyse:
<tb> C"H"CIFN:
<tb> Berechnet <SEP> C <SEP> 69,5 <SEP> H <SEP> 7,21 <SEP> Cl <SEP> 12,07 <SEP> N <SEP> 4,77
<tb> Gefunden <SEP> C <SEP> 69,56 <SEP> H <SEP> 7,36 <SEP> Cl <SEP> 12,00 <SEP> N <SEP> 4,69 <I>Beispiel 2</I> a) 1-(p-Fluorphenyl)-2-methyl-2-benzalaminopro- pan 167,2 g a.a-Dimethyl-ss-(p-fluorphenyl)-äthylamin werden innerhalb von 30 Minuten in einer auf 40 C er- wärmten Lösung von 111,5 g Benzaldehyd in. 550 ml Methanol eingetropft und anschliessend 1 Stunde er hitzt.
Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels wird der Rückstand destilliert. Das gebildete 1-(p-Fluorphe- nyl)-2-methyl-2-benzalaminopropan siedet bei Kpo,a = 135 C. Es erstarrt beim Abkühlen und schmilzt dann bei 45 bis 46 C. Ausbeute 94 % der Theorie.
b) N-Benzyl-a.a-dimethyl ss-(p-fluorphenyl)-äthyl- aminhydrochlorid.
383 g vorstehender Verbindung werden in 2 Litern CH,OH aufgenommen und an 7,5 g Platinoxyd nach ADAMS-SHRINER hydriert. Nach Aufnahme der theoretischen Wasserstoffmenge wird: vom Katalysator abfiltniert, das Lösungsmittel abdestilliert und der Rückstand mit der berechneten Menge 3n Salzsäure versetzt. Das nach 12stündigem Stehem auskristallisie rende N-Benzyl-a.a-dimethylss-(p-fluorphenyl)-äthyl amin-hydrochlorid schmilzt nach der Rekristallisation aus Wasser bei 220 bis 221 C.
Die Ausbeute beträgt 93,5 % der Theorie.
Process for the preparation of N-benzyl-a, a-dimethyl- (3- (p-fluorophenyl) -ethylamine and its salts As psychotonics and central stimulants, a considerable number of chemical compounds are used, among which caffeine and its structural analogues, 1-phenyl-2-aminopropane and 1-phenyl-2-methylaminopropane have probably found the most common use.
These compounds with good central stimulation effect, however, have a relatively high toxicity together as an often undesirable side effect, a strong circulatory effect, which makes their use in a group of people under circulatory stress, eg. B. hypertensive or elderly patients.
The task was therefore to find substances of good central stimulating effectiveness and low toxicity that have no effect on the circulation.
On the basis of 1- (p-chlorophenyl) -2-methyl-2-aminopropane (referred to as I in the following), it was found that through Benzylation of I to the N-benzyl derivative (hydrochloride F. = 224 to 225 C) a compound is obtained in which, despite low toxicity and lack of circulatory effects, a central stimulating effect is present.
The N- (p-chlorobenzyl) derivative of I (hydrochloride F. = 259 to 260 C) and the N-benzyl-N-methyl derivative of I (F. = 63.5 to 64.3 C) initially led to compounds with less favorable pharmacological properties.
However, by benzylation of the aa-dimethyl-ss- (p-fluorophenyl) -ethylamine (hydrochloride F. = 185 to 186 C), which has a weak central stimulating effect, surprisingly in the N-benzyl-aa-dimethyl-ss- (p-fluorophenyl) -äthylamine found a combination of strong central stimulating effect and low toxicity. Its stimulating effect is only 1.5 times less than that of D, L-1 phenyl-2-aminopropane; however, it is 15 times less toxic and thus has a 10 times higher therapeutic index.
In addition, the compound shows no pharmacologically detectable circulatory effects.
The invention therefore relates to a process for the preparation of N-benzyl-aa-dimethyl-ss- (p-fluorophenyl) -ethylamine and its salts, which is characterized in that aa-dimethyl ss- ( p-fluorophenyl) -äthyIamin a) reacted with benzaldehyde and the resulting Schiff base then with a mixed metal hydride of metals I. and III. Periodic system group, e.g.
B. LiA1H4 or NaBH4, or catalytically hydrogenated over nickel or noble metal catalysts, or b) with a benzyl halide or an ester of benzyl alcohol and a sulfonic acid, eg. B. p-toluenesulfonic acid, reacted and the free base thus obtained is optionally converted into the salts or the resulting salts of the base are converted into the free base.
The a.a-dimethyl-ss- (p-fluorophenyl) -ethylamine used as the starting substance can be prepared by reacting a.a dimethyl-ss @ (p-fluorophenyl) -ethanol with an alkali metal cyanide or with hydrocyanic acid in the presence of a strong organic or inorganic. Acid, such as sulfuric acid. Protection is not sought for in the context of the invention for the preparation of the starting compound.
<I> Example 1 </I> a) 14.5 g of NaCN are dissolved in 34 ml of glacial acetic acid while cooling with ice and salt, then a mixture of 68 g of concentrated sulfuric acid and 34 ml of glacial acetic acid is added dropwise and then 4.4 g of aa- Dimethyl ss- (p-fluorophenyl) ethanol was added. After slowly warming to 50 to 55 ° C., a further 37.7 g of the above alcohol derivative are added dropwise, the solution is heated to 70 ° C. for 1 hour, cooled and left to stand for 2 hours at room temperature.
When adding water, a separation into 2 layers occurs; The organic phase is extracted with ether, washed with AlkaIRlö.sung, sodium hypochlorite solution and water, evaporated and saponified by boiling for one hour with concentrated hydrochloric acid.
The solution is then washed neutral with water, dried, evaporated and fractionally distilled. The aa-dimethyl-ss- (p-fluorophenyl) ethylamine formed has a boiling point of bp "= 67 C; njo, s = 1.4942. The hydrochloride produced by introducing hydrogen chloride into the ethereal solution has a melting point from 185 to 186 C.
b) 0.1 mol of a.a-dimethyl ss- (p-fluorophenyl) ethylamine are taken up in 50 ml of absolute toluene, 0.05 mol of benzyl chloride is added and the mixture is refluxed for 15 hours with exclusion of moisture.
After the solution has cooled, the precipitated aa-dimethyl-ss- (p-fluorophenyl) ethylamine hydrochloride is filtered off, the filter contents are washed several times with a little toluene, the combined filtrates are evaporated in vacuo, the evaporation residue is taken up in ether and the solution thus obtained is treated with gaseous hydrogen chloride until the end of the precipitation.
The crystalline N-benzene-a.a-dimethyl-ss- (p-fluorophenyl) -ethyllamine hydrochloride which precipitated out in this way, after repeated recrystallization from isopropanol, had a melting point of 220 to 221 ° C. (uncorrected).
EMI0002.0039
Analysis:
<tb> C "H" CIFN:
<tb> Calculates <SEP> C <SEP> 69.5 <SEP> H <SEP> 7.21 <SEP> Cl <SEP> 12.07 <SEP> N <SEP> 4.77
<tb> Found <SEP> C <SEP> 69.56 <SEP> H <SEP> 7.36 <SEP> Cl <SEP> 12.00 <SEP> N <SEP> 4.69 <I> Example 2 < / I> a) 1- (p-fluorophenyl) -2-methyl-2-benzalaminopro- pan 167.2 g of aa-dimethyl-ss- (p-fluorophenyl) -ethylamine are heated to 40 ° C. within 30 minutes - Warmed solution of 111.5 g of benzaldehyde in. 550 ml of methanol are added dropwise and then it is heated for 1 hour.
After the solvent has been distilled off, the residue is distilled. The 1- (p-fluorophenyl) -2-methyl-2-benzalaminopropane formed boils at Kpo, a = 135 C. It solidifies on cooling and then melts at 45 to 46 C. Yield 94% of theory.
b) N-benzyl-a.a-dimethyl ss- (p-fluorophenyl) ethyl amine hydrochloride.
383 g of the above compound are taken up in 2 liters of CH, OH and hydrogenated on 7.5 g of platinum oxide according to ADAMS-SHRINER. After the theoretical amount of hydrogen has been taken up: the catalyst is filtered off, the solvent is distilled off and the calculated amount of 3N hydrochloric acid is added to the residue. The N-benzyl-a.a-dimethylss- (p-fluorophenyl) -ethylamine hydrochloride, which crystallizes out after standing for 12 hours, melts after recrystallization from water at 220 to 221 C.
The yield is 93.5% of theory.