Reibdichtung zum Abdichten einer, von relativ zueinander bewegten Grenzflächen begrenzten Öffnung Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Reib- dichtung zum Abdichten einer von relativ zueinander bewegten Grenzflächen begrenzten Öffnung gegen den Durchfluss einest unter Überdruck stehenden iner- ten Trockengases.
Die Aufgabe, eine wirkungsvolle Abdichtung für trockene Gase zu schaffen, wird noch erschwert, wenn das Druckgas Gefahr läuft, durch schädliche Fremdkörper verunreinigt zu werden, wie besipiels- weise idurch radioaktive Isotopen, zumal idie Lebens dauer einer Dichtung nicht unbegrenzt ist.
Ein Mittel, zu dem beim Abdichten von Druckgasen gegen die Aussenluft Zuflucht genommen wurde, besteht im Einführen einer flüssigen Schicht zwischen Gas und Aussenluft, wobei die Flüssigkeit zwischen Reibdich tungen leicht fassbar .sein muss.
Während bisher bei Reibdichtungen grösster Wert auf hohe Belastbarkeit der Dichtung und eine hohe Reibgeschwindigkeit an ider Dichtungsfläche gelegt wurde, basiert die Erfindung auf der Auffassung, dass die Temperatur an der Dichtungsfläche von grösster Wichtigkeit für .die Lebensdauer einer Dichtung äst.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgaben stellung war, eine verbesserte Reibdichtung der oben genannten Art zu schaffen. Erfindungsgemäss wird', das bei einer Reibdichtung zum Abdichten einer von relativ zueinander bewegten Grenzflächen begrenzten Öffnung gegen den Durchfluss eines unter Überdruck stehenden inerten Trockengases erreicht durch min destens ein Dichtungskissen zwischen den Grenzflä chen,
das an mindestens einer der Grenzflächen reibt und aus einem durch dieses Reiben erodierbaren Material besteht, und durch Mittel, um eine an dem Dichtungskissen abseits von der Reibfläche anlie- gende Fläche zu kühlen. Das Dichtungskissen kann zweckmässigerweise aus Graphit bestehen, -dessen Po ren vorteilhaft mit einem festen Schmiermittel, wie z. B. Molybdändisulfid, ausgefüllt sein können.
Dabei kann man mit Vorteil idie Technik der Verwendung einer Flüssigkeit als Zwischenschicht zwischen Druckgas und Aussenluft benutzen, wobei die Flüssigkeit zweckmässigerweise auch als Kühl mittel dienen kann.
Die Erfindung wird nachstehend ins Einzelne gehend @an Hand der beiliegenden Zeichnungen be schrieben.
Fig. 1 ist ein Axialschnitt durch einen Teil eines Zentrifugalpumpenrades.
Fig. 2 ist ein Schnitt nach :der Linie II-11 in Fig. 1. Fig. 3 ist ein Axialschnitt einer Variante der er findungsgemässen Bauart.
Fig. 4 zeigt eine Variante der Einrichtung von Fig. 3.
Fig. <I>4A</I> zeigt eine Ansicht nach ider Linie A-A in Fig. 4.
Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Pumpenrad ist dazu bestimmt, ein Trockengas (nachstehend Druck gas genannt) bei einem Druck von etwa 20 tat in Umlauf zu bringen, wobei ein Lecken des Druckgases aus dem Gehäuseinnern längs der Wellenlagerung bzw. .des Wellentunnels verhindert werden muss, wes halb zur Einführung einer Schicht Druckflüssigkeit zwischen Druckgas und Aussenluft gegriffen wird.
Zum Abschliessen dieses Gases unter einem Druck von 20 at dient eine Reibdichtung 5, die das Gehäuse innere gegenüber dem Wellentunnel .des Pumpenrades abdichtet. Diese Dichtung wird gekühlt, und die gleiche Flüssigkeit, die bei höherem Druck, wie z. B.
25 at, als Kühlmittel Verwendung findet, befindet sich zwischen den beiden Dichtungen 6 .und 7, welche die Abdichtung unterstützen und einen mit Flüssigkeit gefüllten Pufferraum zwischen Druckgas und Aussen- Luft begrenzen.
Das Pumpenrad 1 sitzt auf einer Welle 2, die durch ein feststehendes Lager- und Dichtungsgebilde 3 verläuft, in welches die Kugellager 4 für die Welle eingebaut sind.
Für Abdichtungszwecke weist die Wellte zwei axial auseinanderliegende ringförmige Vorsprünge auf. Einer derselben äst ein Bund 9, welcher über einen ringförmigen Balg 8 eine Fassung 10a für einen Dichtungsring 10 trägt. Der andere Vorsprung ist ein Bund 27 mit an die konzentrischen Dichtungsringe 6 und 7 anstossende Dichtungsfläche.
Der aus dem mit dem festen Schmiermittel MOS2 imprägnierte Graphit bestehende Dichtungs ring 10 liegt an der Abdichtfläche 5 eines Wolfram karbidringes 5a an. Dieser wird vom Kern eines Ringes 11 getragen. Ein Flansch lla des Rings 11 ist an dem mit Pforten versehenen Zylinder 13 an gebracht, der seinerseits am Bauteil 14 fixiert ist.
Die Teile 14 und 13 verlaufen konzentrisch und enthalten aufemandserpassende Kanäle für den Durch und Rückfluss des Kühlmittels, wie weiter unten be schrieben.
Im Ring 11 verläuft eine kreisförmige Rille 15, abgeschlossen durch den zweiteiligen Ring 12, wo durch einerseits der innere kreisförmige Kühlmittel kanal 11b, ganz nahes der Fas.sungdes Karbidrings 5a, und anderseits der äussere Kanal llc entsteht. Den Einlass für das Kühlmittel bildet die Leitung 16 (Fig. 2) im festen Konstruktionsteil 14, die mit der Leitung 17 im Zylinder 13 kommuniziert, die,
wie Fig. 2 zeigt, seinerseits mit der Rille 15 in Verbin dung steht. Auf diese Weise ergibt sich fürs das Kühl mittel ein Strömungsweg entlang der Rille 15, zu nächst durch einen Teil des Kanals 11c und dann durch die Pforten 19 im Ring 12, wonach die Strömung durch den Kanal 11b rückwärts geht.
Das Kühlmittel verlässt den Kanal llb durch die Pforten 20 und bM in die übrigen Teile der Rille 15, von wo aus es durch den Kanal 21 und die, Leitungen 22 und 23 (Fig. 2)
fliesst. Das den Kanal 11b durchlaufende Kühlmittel kühlt die Fassung 11 und daher den Karbidring 5a.
Die konzentrischen Dichtungen 6 und 7 enthalten Graphitränge 28, 28', deren Poren mit ,dem festen in den vom Balg gestützten Fassungen 29, 29' enthal tenen Schmiermittel angefüllt sind.
Zwischen diesen Dichtungen besteht Raum für eine Pufferflüssigkeit. Die Fassung 29 liegt aussen und wird von einem Balg 30 getragen, der an einem Radialflansch eines Ringes 24 verankert ist.
Die Fassung 29 wird in ihrer Lage in beug auf den Ring 24 festgelegt mittels eines aus einem Stahlstreifen bestehenden, zwischen Ring 24 und Fassung 29 eingelegten achteckigen Rings 5,1. Die Lage der Fassung 29' wird radial ähnlich fest- gelegt durch einen achteckigen Ring 51' und durch einen am Ring 11 angebrachten Balg 30' gestützt.
Die Dichtungen 6 und 7 werden durch eine Anzapfung der Kühlflüssigkeit gekühlt, die in den Raum zwischen den Bälgen 30 und 30' dringt. Zu diesem Zweck und, um als Pufferflüssigkeit zu dienen, ist eine Anzapföffnung 25 vorgesehen, um der Flüssigkeit zu ,ermöglichen, vom Kanal 15 durch die Pforte 26 zu strömen, von wo die Flüssigkeit unter vermindertem Druck über den radial gelegenen äu sseren Teil oder Fassung 29' fliesst und damit die Ver siegelung kühlt.
Von da strömt sie durch den Ring 51' und über die Dichtung 6 und verlässt den Hohlraum durch die Rad'ialpforten 70 .und 31.
Der ringförmige Raum zwischen Dichtung 5 und Dichtung 7 kann mit einer Stelle im System verbun den werden, die um einen geringen Betrag unter dem Druck der Hochdruckseite der Dichtung 5 liegt, kann aber auch mit einem Druckregler verbunden wenden, der einen kleinen Differendakltuck über der Dichtung 5 aufrechterhält.
In der Anordnung nach Fig. 1 und 2 wird ein Balg 8 verwendet, der zwangläufig mit ider Welle 2 dreht. Dieses Merkmal ist für gewisse Konstruktionen nicht zweckmässig, weshalb die Alternativlösungen in Fig. 3 und 4 Verwendung finden können.
In Fig. 3 ist der Balg 32 am festen Bauteil 33 ver ankert und trägt an seinem freien Endeeinen Ring 34 ,aus Hartmetall, wie z. B. Nitrierstahl oder Wolfram- karbid, wobei 34a eine Abdichtungsfläche bildet. Die Reibfläche 35a besteht aus einem Graphitring 35,
.dessen Poren mit einem festen Schmiermittel an gefüllt sind!. Derc Ring 35 ist in einer Nut einer auf der Welle 37 zwischen den Absätzen 37a und 37b montierten Hülse 36 befestigt.
Diese weist einen radialen Einlass 38 auf, der zu einem achsparallelen Kanal 38a führt, welcher idie Kühlflüssigkeit zwischen Hülse 36 und Welle 37 zu einem radialen Kanal 39 leistet, der in nächster Nähe der Nut für den Graphit- ring 35 verläuft.
Der Kanal 39 führt zu einem achsparallelen Ka nal 40, der seinerseits mit einer Anzahl radialer Bohrungen 41 eines kleinen Zentrifugalpumpenrades. kommuniziert. Durch Fliehkraft wind die Flüssigkeit durch diese Bohrungen 41 in eine ringförmige Kam mer 41 gefördert, deren äussere Wandung vom fest- stehenden Bausteil 43 gebildet wird und übliche 0l dichtungen 44,
45 ergibt mit einer Labyrinthdichtung 46 zwischen den feststehenden und den drehenden Teilen.
Die Kühlflüssigkeitsleitungen im Bauteil 43 sind schematisch angedeutet und enthalten einen Einlass 47 für das Kühlmittel mit Zwischenflüssigkeit, der zum Ringraum 48 führt, und: einten Auslass 49 aus dar Ringkammer 42.
Die angedeutete Leitung 50 führt von der Niederdruckehe dlar öldnchtüng 45 und Gas abdichtung 34 und wird entweder von passenden Verbindungsstücken oder von Druckreglern in Lage gehalten bei einem Druck, der unter dem des gepump ten Gases und Öls, ist.
In beiden Ausführungen werden die freien Enden der Bälge durch achteckige Ringe 51 zentralisiert. Fig. 4 und 4A veranschaulichen eime Varianlb der Dichtung mmt feststehenden (dalg heisst nicht dre hendem) Balg,
wobei lediglich ein Teil der Dich tung gezeigt wird. Dk Welle 52 weist einen Bund 53 auf, dessen Radialfläche 53a als die eine Seite der Dichtung dient, .die drehende, wobei idie andere Seite 54a der Dichtung an einem mit einem festen Schmier mittel, wie z. B. Molybdändisulfid, durchtränkten Graphitblock gebildet wird.
Der Block ist an einem Ring 55 geführt, welcher das! Bindeglied zwischen zwei ringförmigen Bälgen 56 und 56' bildet. Diese sind an ihren vom Block abgewendeten Enden bei 57 und 58 am Abdichtungsgehäuse 59 fixiert. Der Ring 55 ist dünnwandig und befindet sich gegenüber einem Öleinlass 60, aufs weichem das, den Ring kühlende Öl gefördert wird.
Das Öl fliesst innerhalb des Ringes 55 und kühlt den Dichtungsblock, wobei es den Ring durch einen dem Einlassdiametral gegenüberliegen den Auslass verlässt.
Um die Bälge zu .stabilisieren, ist zwischen dem Gehäuse und den Bälgen eine Schraubenfeder 61 ein gesetzt, die sich radial gegen dass, Gehäuse abstützt.