Verpackung für sterilisierte Milch
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung für sterilisierte Milch. Das Vermögen zum Frischhalten von pasteurisierter Milch ist bekanntlich auf einige Tage beschränkt. Diese Tatsache erfordert eine prompte Behandlung der Milch in der Molkerei und eine schnelle Verteilung an die Verbraucher.
Diese aus zwingenden Gründen schnelle und im allgemeinen tägliche Verteilung erhöht natürlich den Preis des Endproduktes. Das Vermögen zum Frischhalten kann bekanntlich etwas verlängert werden durch Transport und Lagerung bei geeigneter Temperatur, aber spezielle Anordnungen dieser Art sind teuer und verlängern die Zeit, während der die Milch frisch bleibt, nur in einem begrenzten Ausmass, und daher bleibt die Nachfrage nach einer Verbrauchsmilch mit gutem Frischhaltevermögen bestehen.
Da das Frischhaltevermögen der Milch durch eine chemische Zersetzung, die durch Bakterien verursacht wird, beschränkt ist, ist es bekannt, die Milch zu sterilisieren, um dadurch die erwähnten, durch Bakterien verursachte chemische Zersetzung zu vermeiden.
Die Sterilisation wird gewöhnlich in der Weise vorgenommen, dass die Milch in ein dichtes Druckgefäss gefüllt und auf eine Temperatur von 1000 C bis 145 C erhitzt wird. Während des Sterilisationsprozesses tritt eine chemische Zersetzung der ursprünglichen Bestandteile der Milch ein, und als Ergebnis dieser chemischen Veränderung erhält die Milch einen weniger angenehmen, gekochten Geschmack. Die Bestandteile, die der Milch diesen gekochten Geschmack verleihen, werden in einem grossen Ausmass leichter oxydiert als die restlichen Bestandteile der Milch. Wenn daher die Milch dem Sauerstoff in der Luft ausgesetzt wird, oxydieren sich die Geschmackbestandteile zuerst und die Milch gewinnt in einer kurzen Zeit annähernd ihren ursprüng- lichen Geschmack wieder.
Nachdem sie während eines längeren Zeitraumes sauerstoffreicher Luft ausgesetzt worden ist, verschlechtert sich der Geschmack wieder, in diesem Stadium infolge Überoxydation.
Diese letztere Geschmacksverschlechterung findet jedoch mit einer beträchtlich langsameren Geschwindigkeit statt.
Damit die Sterilisation ihre beabsichtigte Wirkung hat, muss die Milch natürlich auch nach der Sterilisation steril behandelt werden, d. h. in sterilen Rohren transportiert und in gleicherweise sterilen Packungen verpackt werden. Die Verpackungen, die bisher in diesem Zusammenhang verwendet worden sind, sind Glasflaschen oder Dosen, die hermetisch abgedichtet werden konnten, um die in der Luft vorhandenen Bakterien auszuschliessen. Es wurde daher bis heute als notwendig angesehen, das sterile Produkt vollständig von der umgebenden Luft, die Bakterien enthält, zu isolieren. Dies hat zugestandenermassen die Wirkung, dass die Milch ihre Sterilität beibehält, aber ebenso die Wirkung, dass sie den gekochten Ge schmack behält, den sie durch die Sterilisationsbehandlung erhalten hat.
Es ist daher wünschenswert, die sterilisierte Milch in einer solchen Weise zu behandeln, dass sie ihre Sterilität nicht verliert, aber ihren Geschmack sicher zum Besseren verändert; da aber der Geschmack der sterilisierten Milch wie vorstehend erwähnt durch den Sauerstoff in der Luft beeinflusst wird, die ihrerseits mit Bakterien vermischt ist, scheint die Forderung nach sowohl Sterilität als auch angenehmem Geschmack einen Widerspruch in sich zu bergen.
Die vorliegende Erfindung betrifft jedoch eine Verpackung, die eine Lösung des obigen Problems bietet. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die sterilen Wände der Packung aus einem Material bestehen, das in einem gewissen Ausmass das Eindringen von Sauerstoffmolekülen in der Luft gestattet, während andererseits die Bakterien vollständig ausgeschlossen sind.
Ferner darf die in der Verpackung enthaltene Milch natürlich nicht durch die Wände der Verpackung dringen und ein Auslaufen verursachen.
Diesen Anforderungen entsprechen gewisse Kunst stoffmaterialien, wie z. B. Polyäthylen, Polypropylen und andere. Da die Geschwindigkeit des Eindringens der Sauerstoffmoleküle durch beispielsweise einen Polyäthylenfilm auch von der Dicke des Films abhängt, ist es möglich, die Oxydationsgeschwindigkeit der sterilisierten Milch innerhalb des Films in einem gewissen Ausmass zu regulieren. Da es jedoch wünschenswert ist, dass die sterilisierte Milch einige Tage nach dem Sterilisationsprozess verwendet werden kann, sollte der durchdringbare Film verhältnismässig dünn sein, aber nicht in einem solchen Ausmass, dass die Forderung, dass Bakterien nicht durch die Wände der Verpackung eindringen können, nicht erfüllt ist.
Da die Oxydationsgeschwindigkeit der Milch von der Dicke des Kunststoffilmes abhängt, sollte dieser, wie vorstehend erwähnt, so ausgewählt werden, dass einerseits der Zeitraum zwischen dem Sterilisieren der Milch und der Zeit, zu der sie ihren ursprünglichen Geschmack durch Oxydation wiedergewonnen hat, nicht zu lang ist, während andererseits die Ge schmacksverschlechterung der Milch infolge Über- oxydation nicht zu bald eintritt.
Es wurde bewiesen, dass der Kunststoffilm, um die obigen Anforderungen zu erfüllen, eine Stärke haben sollte, die einem Materialgewicht von zwischen 10 g pro m2 und 150g pro m2 entspricht, wobei die erstere Grenze annähernd die Grenzstärke für das Eindringen von Bakterien definiert.
Eine Kunststoffpackung mit einer Stärke, wie sie durch die oben erwähnten Grenzen für die Materialgewichte definiert wird, hat keine selbsttragende Steifheit und ist unbequem zu handhaben. Ein Weg, um diesen Nachteil zu überwinden, besteht in der Kombination eines Papiermaterials von ausreichender Steifheit mit beispielsweise einem Polyäthylenfilm durch Beschichtung. Das Papiermaterial an sich ist natürlich sowohl für Luft als auch für Bakterien durchlässig und hat daher in diesem Fall lediglich eine mechanische Versteifungsfunktion. Da das Frischhaltevermögen von sterilisierter Milch auch stark durch Licht beeinflusst wird, hat es sich als ratsam erwiesen, für die oben erwähnte Beschichtung ein undurchsichtiges Papiermaterial zu verwenden.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines Kunststoffmate- rials vom Polyäthylentyp bei der Verpackung von sterilisierten Produkten besteht darin, dass es thermoplastisch ist und demzufolge heiss versiegelt werden kann, was eine vom bakteriologischen Standpunkt dichte Naht sicherstellt. Abgesehen von den erwähnten Vorteilen einer erfindungsgemässen Verpackung ist zu bemerken, dass das erwähnte Verpackungsmaterial billig ist und dass das Verpacken der sterilen Milch gemäss modernen und rationellen Methoden bewirkt werden kann.
Packaging for sterilized milk
The present invention relates to a package for sterilized milk. As is known, the ability to keep pasteurized milk fresh is limited to a few days. This fact requires prompt handling of the milk in the dairy and rapid distribution to consumers.
This, for compelling reasons, rapid and generally daily distribution naturally increases the price of the end product. It is well known that the ability to keep the milk fresh can be increased somewhat by transportation and storage at the appropriate temperature, but special arrangements of this type are expensive and only add a limited amount of time that the milk remains fresh and hence the demand for consumable milk remains with good freshness.
Since the freshness of the milk is limited by chemical decomposition caused by bacteria, it is known to sterilize the milk in order to thereby avoid the chemical decomposition caused by bacteria mentioned.
The sterilization is usually carried out in such a way that the milk is filled into a tight pressure vessel and heated to a temperature of 1000 C to 145 C. During the sterilization process there is a chemical breakdown of the original constituents of the milk and as a result of this chemical change the milk acquires a less pleasant, cooked taste. The components that give milk this cooked taste are, to a large extent, more easily oxidized than the remaining components of milk. Therefore, when the milk is exposed to the oxygen in the air, the flavor components are oxidized first and the milk almost regains its original taste in a short time.
After being exposed to oxygen-rich air for a long period of time, the taste deteriorates again, at this stage due to over-oxidation.
However, this latter flavor deterioration occurs at a considerably slower rate.
In order for the sterilization to have its intended effect, the milk must of course also be treated sterile after the sterilization, i. H. transported in sterile tubes and packed in equally sterile packages. The packaging that has hitherto been used in this context are glass bottles or cans that could be hermetically sealed in order to exclude the bacteria present in the air. It has therefore been considered necessary to date to completely isolate the sterile product from the surrounding air which contains bacteria. This admittedly has the effect of keeping the milk sterile, but also the effect of keeping the cooked taste obtained by the sterilization treatment.
It is therefore desirable to treat the sterilized milk in such a way that it does not lose its sterility but surely changes its taste for the better; but since the taste of the sterilized milk, as mentioned above, is influenced by the oxygen in the air, which in turn is mixed with bacteria, the requirement for both sterility and pleasant taste seems to contain a contradiction in terms.
However, the present invention relates to a package which offers a solution to the above problem. The invention is characterized in that the sterile walls of the pack are made of a material which to a certain extent allows the penetration of oxygen molecules in the air, while on the other hand the bacteria are completely excluded.
Furthermore, the milk contained in the packaging must of course not penetrate through the walls of the packaging and cause leakage.
These requirements meet certain plastic materials such. B. polyethylene, polypropylene and others. Since the speed of penetration of the oxygen molecules through, for example, a polyethylene film also depends on the thickness of the film, it is possible to regulate the rate of oxidation of the sterilized milk within the film to a certain extent. However, since it is desirable that the sterilized milk can be used a few days after the sterilization process, the permeable film should be relatively thin, but not to such an extent that the requirement that bacteria cannot penetrate through the walls of the package is not is satisfied.
Since the rate of oxidation of the milk depends on the thickness of the plastic film, it should, as mentioned above, be selected so that, on the one hand, the period between the sterilization of the milk and the time at which it has regained its original taste through oxidation is not too long while, on the other hand, the deterioration in the taste of the milk due to overoxidation does not occur too soon.
It has been proven that the plastic film, in order to meet the above requirements, should have a thickness corresponding to a material weight of between 10 g per m2 and 150 g per m2, the former limit approximately defining the limit strength for the penetration of bacteria.
A plastic package with a thickness as defined by the above-mentioned limits for the material weights has no self-supporting stiffness and is inconvenient to handle. One way to overcome this disadvantage is to combine a paper material of sufficient rigidity with, for example, a polyethylene film by coating. The paper material itself is of course permeable to both air and bacteria and therefore only has a mechanical stiffening function in this case. Since the freshness of sterilized milk is also strongly influenced by light, it has proven to be advisable to use an opaque paper material for the above-mentioned coating.
Another advantage of using a plastic material of the polyethylene type in the packaging of sterilized products is that it is thermoplastic and consequently can be heat sealed, which ensures a seam which is tight from a bacteriological point of view. Apart from the mentioned advantages of a packaging according to the invention, it should be noted that the mentioned packaging material is cheap and that the sterile milk can be packed according to modern and efficient methods.