Verfahren zur photoelektrischen Abtastung von Erkennungszeichen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur photoelektrischen Abtastung von auf einem Trä ger vorhandenen Erkennungszeichen, deren Farbe im sichtbaren Spektrum liegt. Die Erfindung hat weiter eine Einrichtung zur Ausübung und eine Anwendung des Verfahrens zum Gegenstand.
Auf verschiedenen Gebieten des Geschäftslebens, des Handels, der Industrie und Verwaltung ist man dazu übergegangen, zahlreiche sich wiederholende Vorgänge zu automatisieren und sich wiederholende Probleme automatisch zu lösen, indem man z. B. Lochkarten, Lochstreifen; magnetisch bezeichnete Bänder und Karten usw. verwendet, um die Bewälti gung von Vorgängen und Problemen zu rationalisie ren. Ein derartiges Problem liegt z. B. vor bei der von der Post vorzunehmenden Briefsortierung entspre chend der Briefdestination. Es sind Briefsortier maschinen bekannt, bei denen die Briefe einzeln an einer oder mehreren Bedienungspersonen vorbei laufen, welche entsprechend der von ihnen ab gelesenen Briefdestination z.
B. verschiedene Tasten betätigen, wodurch die Maschine dann automatisch eine Verteilung der Briefe auf verschiedene Behälter vornimmt, die je einer bestimmten Briefdestination zugeordnet sind.
Soll nun die Briefsortierung vollautomatisch, also ohne das Mitwirken von Bedienungspersonen erfol gen, so muss man über eine Abtastvorrichtung ver fügen, die imstande ist, die Briefdestination zu erken nen. Dieses Problem lässt sich dadurch vereinfachen, dass man nicht die Adresse des Briefes abtastet, son dern auf dem Briefumschlag eine den Bestimmungs ort kennzeichnende Kodierung anbringt und diese dann abtastet. Diese Vereinfachung ist besonders dort am Platz, wo ein und derselbe Absender an eine Vielzahl von Adressaten Briefe schicken muss, bei denen die Adresse mit Hilfe einer Adressiermaschine auf das Briefkuvert aufgedrückt ist. Die Kodierung kann dann gleichzeitig mit der Adresse auf das Kuvert aufgedruckt werden.
Solche Absender sind z. B. das Postcheckamt einer Postverwaltung und Geschäftshäuser und Fir men, die einer Stammkundschaft oder Angehörigen bestimmter Branchen z. B. regelmässig Rechnungen, Propaganda- und Reklamematerial usw. zustellen.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, Träger (z. B. Briefkuverts) mit auf diesen befindlichen sicht baren Zeichen zwecks Erkennung der Zeichen abzutasten, und zwar möglichst rasch, ohne dabei die einwandfreie Erkennung der Zeichen zu beeinträch tigen.
Dies geschieht beim erfindungsgemässen Verfah ren, welches der photoelektrischen Abtastung von auf einem Träger befindlichen Erkennungszeichen dient, deren Farbe im sichtbaren Spektrum liegt, da durch, dass man das Spektrum des von einer beleuch tenden Lichtquelle auf einen Lichtempfänger fallen den Lichtes und die spektrale Lage der Empfindlich keit des Lichtempfängers derart wählt, dass beide mindestens zum grösseren Teil in ein und demselben der beiden Spektralbereiche liegen, in welche das vom Träger und das von den Zeichen remittierte Licht fällt.
Durch die vorerwähnte Massnahme erreicht man, dass bei einer gegebenen Farbe des Trägers und bei einer gegebenen Farbe der Zeichen der Kontrast zwi schen der Unterlage und den Zeichen durch die Abtastvorrichtung am besten wahrgenommen wird.. Dadurch wird die einwandfreie Erkennung der Zei chen erleichtert, so dass sich die Abtastgeschwindig- keit erhöhen lässt.
Man kann hinsichtlich des Kontrastes die besten Ergebnisse dann erzielen, wenn die Remissions- bereiche der Trägerfarbe und der Zeichenfarbe klar getrennt sind.
Nachstehend wird das erfindungsgemässe Verfah ren beispielsweise anhand einer zur Ausübung des Verfahrens geeigneten Einrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigen: Die Fig. 1 und 2 verschiedene Diagramme und Kurven zur Erläuterung der Grundlage des nachfol gend zu beschreibenden Verfahrens, die Fig. 3 und 4 ein Ausführungsbeispiel der erfin dungsgemässen Einrichtung zur Ausübung des Ver fahrens, und zwar die Fig. 3 die Abtastvorrichtung und die Fig.4 die der Abtastvorrichtung nach geschaltete elektrische Schaltung in Blockform, und die Fig.5 ein weiteres den Lichtempfänger be treffendes Diagramm.
Für die nachfolgende Beschreibung soll angenom men werden, dass das Verfahren für die Sortierung von Briefen dient, wie sie im Postcheckverkehr verwendet werden. Bekanntlich erhalten die Inhaber eines Postcheckkontos die die Bewegung ihres Kon tos betreffenden Mitteilungen beispielsweise in einem gelben Briefumschlag, auf dem die Empfänger adresse z. B. mit violetter Farbe mit Hilfe einer Adressiermaschine aufgedruckt ist. Anstelle der vio letten Druckfarben lassen sich auch andere Farben, wie z. B. schwarz, blau, grün oder rot verwenden.
Es soll zunächst untersucht werden, inwieweit sich die Wahl der Druckfarbe auf den Farbkontrast zwischen der Druckfarbe und einer gelben Unterlage auswirkt.
Die Farbe eines Körpers manifestiert sich dadurch, dass der Körper nur diejenigen Spektralfarben einer ihn beleuchtenden Lichtquelle remittiert, d. h. wieder aussendet, welche ihm und der Lichtquelle eigen sind.
Das von den Zeichen verursachte Lichtsignal wird hauptsächlich denjenigen Bereich des sichtbaren Spektrums enthalten, der seiner sichtbaren Farbe entspricht. Das von der gelben Unterlage remittierte Licht wird ganz analog einen ihm zugehörenden Bereich des sichtbaren Spektrums besetzen. Der jeweilige Farbdruck unterscheidet sich bei einer gege benen Lichtquelle dadurch von der gelben Unterlage, dass sein Remissionsgebiet in einem anderen Inter vall des sichtbaren Spektrums liegt als dasjenige des gelben Umschlages.
Werden solche Druckfarben für die Zeichen ver wendet, deren Remissionsgebiete alle in einem Be reich K des sichtbaren Spektrums liegen und eine Umschlagpapierfarbe, deren Remissionsgebiet sich in einem vom Bereich K scharf getrennten Bereich U befindet, so kann eine selektive Photozelle die Ab tastung der Zeichen vornehmen. Ihre spektrale Empfindlichkeitskurve muss sich dafür im Bereich K oder U befinden, so dass sie nur auf die Lichtsignale der Zeichenfarben (Bereich K) oder nur auf dasjenige des Umschlages (Bereich U) anspricht.
Da die spek trale Empfindlichkeitskurve der Photozelle nicht ideal ist (d. h. keine vertikalen Flanken aufweist), kann man die Trennung der einzelnen Remissionsgebiete besser verwirklichen und die Selektion der einzelnen Remissionsgebiete erleichtern, indem man eine selek tive Lichtquelle verwendet, deren spektrale Energie verteilung gleich verläuft wie die Empfindlichkeits verteilung der selektiven Photozelle. Dadurch sind weniger gut deckende Farbdrucke (Durchschimmern der Unterlage) oder solche, deren Remissionsgebiete teilweise im gleichen Bereich des sichtbaren Spek trums liegen wie dasjenige des Zeichenträgers durch die Photozelle ebenfalls eindeutig unterscheidbar. Solche selektive Lichtquellen sind z.
B. in Form von Spektrallampen erhältlich, können aber mit weniger Aufwand aus einer Kombination von Glühlampen und Lichtfiltern hergestellt werden.
Weiter sollen nun die spektralen Remissionskurven der verschiedenen Druckfarben schwarz, grün, blau, rot und violett betrachtet werden. Die spektrale Re missionskurve einer Farbe gibt den Prozentsatz der remittierten Lichtintensität in bezug auf die Beleuch tungsintensität für die Wellenlängen des sichtbaren Spektrums an.
Die Fig. 1 zeigt die spektralen Remissionskurven der Farbaufdrucke auf der gelben Unterlage, bezogen auf eine ideal weisse Beleuchtungsquelle (Magnesium oxyd: Remission konstant = 100 % über sichtbarem Spektrum), und zwar das Diagramm a) für schwarz, das Diagramm b) für grün, das Diagramm c) für blau, das Diagramm d) für rot und das Diagramm e) für violett, während das Diagramm die Demissions kurve für die gelbe Unterlage zeigt.
Subtrahiert man die Rernissionskurven der Druck farben einzeln von derjenigen des gelben Papiers, so wird ersichtlich, dass die Differenz zwischen der Re mission des gelben Papiers und derjenigen aller Druckfarben oberhalb 0,5 "im besonders gross ist. In der Fig. 2 sind diese Differenzkurven übereinander dargestellt, und zwar stellen die Kurven f a, f," <I>f</I> e, f,1 und f E, die Remissionsdifferenz zwischen der gelben Farbe f), Fig. 1,
und den entsprechenden Farben<I>a),</I> <I>b), c), d)</I> und e) der Fig. 1 dar. Zwischen etwa 0,55 und 0,7 ,tim weist das gelbe Papier eine gegenüber allen Kodefarben besonders ergiebige Remission auf. Dieser, der gelben Papierfarbe eigene Remissions- bereich, ist mit dem oben erwähnten Bereich U iden tisch.
Die Differenz der Kurven und damit der sicht bare Kontrast der Farben ist nach der Fig.2 am grössten zwischen der violetten Druckfarbe (36 %, Kurve E), am kleinsten zwischen der roten Druck farbe (25 %, Kurve D) und dem gelben Papier. Die violette Druckfarbe ist somit für die Abtastung die günstigste.
Nachstehend wird nun ein Beispiel einer Einrich tung zur Durchführung des Abtastverfahrens unter Bezugnahme auf die Fig. 3 und 4 beschrieben und dargelegt, wie der Lichtsender und der Lichtempfän ger unter Berücksichtigung der vorstehenden Tat sachen ausgebildet sind. In der Fig.3 ist ein gelber Postcheck-Brief- umschlag 1 dargestellt. Dieser weist z. B. in seinem linken Feld die Bezeichnung 2 und gegebenenfalls z. B. auch ein Kennzeichen 2u des Absenders und im rechten Feld die Adresse 3 des Empfängers auf.
Ausserdem ist nun im rechten Feld eine Markierung 4 vorhanden, die aus einzelnen Zeichen besteht, welche im vorliegenden Beispiel in Kodeform den Bestim mungsort des Empfängers kennzeichnen. Die für den Aufdruck der Adresse auf den Umschlag dienende Druckplatte ist zweckmässigerweise auch mit den den Bestimmungsort des Empfängers kennzeichnen den Zeichen versehen, so dass der Aufdruck der Adresse und der Zeichen 4 auf dem Umschlag 1 mit Hilfe einer Adressiermaschine in einem Arbeits gang erfolgen kann.
Der bedruckte Umschlag 1 durch läuft mit einer Geschwindigkeit v die im oberen Teil der Fig.3 dargestellte Abtastvorrichtung. Die Ab tastung erfolgt durch eine Lichtquelle 5, welche den Umschlag 1 beleuchtet, und das vom Umschlag re mittierte Licht wird über ein Linsensystem 6 auf einen Lichtempfänger 7 geleitet, der im vorliegenden Fall aus einem Photowiderstand besteht. Dieser bildet zusammen mit einem Arbeitswiderstand 8 einen Spannungsteiler, welchem an der Klemme 9 eine konstante Spannung zugeführt ist, so dass die auf den Widerstand 8 entfallende Teilspannung ent sprechend den Änderungen des Photowiderstandes schwankt, wenn bei der Abtastung des Umschlages 1 die Intensität des von diesem remittierten Lichtes ändert.
Diese variable Teilspannung bildet die durch die Abtastung gewonnene Signalspannung US, die im vorliegenden Fall zur Steuerung der Briefsortierung gemäss dem durch die Zeichen 4 bestimmten Be stimmungsort dient.
Wie schon erwähnt, besteht der Lichtempfänger 7 aus Photowiderständen, und zwar ist im vorliegen den Fall, wo sich die Kode-Markierung 4 senkrecht zur Durchlaufrichtung des Umschlages in der Abtast- vorrichtung erstreckt, für jedes Kode-Element je ein Photowiderstand vorhanden. Ausserdem ist aus später zu erläuternden Gründen noch ein weiterer Photowiderstand vorhanden. Bestimmte handels übliche Cadmiumsulfid (CdS) Photowiderstände weisen eine selektive spektrale Empfindlichkeitsver teilung gemäss der Fig. 5, Kurve B, auf.
Die ebenfalls dort eingezeichnete gelbviolette Differenzkurve A (Umhüllende der in der Fig. 2 dargestellten Kurven schar) zeigt deutlich, dass die CdS-Photowiderstände sich besonders gut als spektrale Lichtsignalempfänger für die vorliegende Abtastung eignen. Ihrer grossen Empfindlichkeit wegen, die über 1 A/Lm beträgt, ist überdies eine verhältnismässig geringe Verstärkung der elektrischen Signale erforderlich.
Ist R, der Photowiderstandswert bei Beleuchtung durch das gelbe Papier, R,. derjenige bei Beleuchtung durch die violette Kodefläche, so stellt die Grösse
EMI0003.0029
die relative Photowiderstandsänderung, auch Modu- lationsfaktor genannt, dar. Diese leicht messbare Grösse stellt die wichtigste im Zusammenhang mit der vorliegenden Anwendung dar, weil das abgegebene elektrische Signal ihm direkt proportional ist.
Es ist bekannt, dass die Trägheit von Photowider ständen in erster Näherung mit zunehmender Be leuchtungsstärke quadratisch abnimmt. Es wird daher dafür gesorgt, dass die Beleuchtungsstärke an der lichtempfindlichen Fläche im Mittel 100 Lux be trägt, wobei möglichst hochohmige Photowiderstände verwendet werden. Dadurch, dass bei der Abtastung die Photowiderstände neben den Lichtsignalen noch einer konstanten Beleuchtung ausgesetzt sind, wird die Trägheit ebenfalls vermindert. Die Verminderung der Trägheit ist im Hinblick auf die Abtastgeschwin- digkeit von Bedeutung. Einige Versuchsergebnisse werden später noch angegeben.
Was die Temperaturabhängigkeit der Photowider stände betrifft, erkennt man aus dem Diagramm der Fig. 5, Kurve B, dass die Photowiderstände gegenüber Infrarotstrahlen weitgehend unempfindlich sind. Die Temperaturempfindlichkeit nimmt mit zunehmender Beleuchtungsstärke ab. Für eine Beleuchtungsstärke von 100 Lux an der lichtempfindlichen Fläche bleibt der Widerstandswert zwischen ungefähr -10 C und + 40 C konstant.
Es wurde festgestellt, dass bei noch höheren Temperaturen die spektrale Empfind lichkeitskurve B, Fig.5 eine Rechtsverschiebung erfährt, wodurch der schon erwähnte Modulations- faktor vergrössert wird und damit die Empfindlich keit der Kodeabtastung zunimmt.
Für die Lichtquelle 5 (Fig. 3) werden Glühlampen verwendet, wobei dafür gesorgt wird, dass an der lichtempfindlichen Fläche der Photowiderstände 7 eine Beleuchtungsstärke von 100 Lux herrscht, wie dies schon erwähnt wurde. Das Spektrum des von der Lichtquelle 5 emittierten Lichtes wird im vor liegenden Fall auf dem Weg zwischen dem Um schlag 1 und dem Empfänger begrenzt, und zwar durch die beiden schematisch dargestellten Filter 10 und 11, die beiderseits der Linse 6 liegen. Das Filter 10 ist ein Interferenzwärmefilter, welches im Spek trum eine Begrenzung nach oben vornimmt.
Dem oben erwähnten spektralen Remissionsbereich U der Unterlage 1 und der spektralen Lage der Empfind lichkeit der Photowiderstände (Fig.5) Rechnung tragend, ist die obere Kante des Durchlassbereiches des Filters 10 so gewählt, dass sie bei ungefähr 0,7 ,um liegt (50% Abfall bei 0,75 ,um). Dadurch wird die Gefahr einer übermässigen Erwärmung der Photo widerstände 7 und der Linse 6 vermieden. Um auch das kurzwellige Gebiet des Spektrums der Licht quelle 5 an den Empfänger 7 anzupassen, ist hinter der Linse 6 das Filter 11 angeordnet. Dieses ist ein gelbes Anlauffilter, welches z.
B. durch Zusätze von CdS und CdSe gefärbt ist und das Licht unterhalb ungefähr 0,55 ,um absorbiert.
Wie aus der Fig. 3 hervorgeht, wurde im vor liegenden Falle als Beispiel angenommen, dass der Kode 4 aus sieben Elementen besteht, was total 128 (27) Aussortierungsmöglichkeiten ergibt. Für jedes Kodeelement ist, wie schon erwähnt, je ein Photo widerstand 7 vorhanden. Für ein markiertes, d. h. vorhandenes Kodeelement wird die Abtastung eine Signalspannung U, gemäss Fig. 3a ergeben. Zum Ver gleich sind im Signaldiagramm der Fig. 3a und am Umschlag 1 fünf Bereiche I-V angegeben.
Man erkennt, dass das Kodesignal im Bereich III liegt. Die Signale in den Bereichen I und V rühren von den Rändern des Umschlages 1 her, während die in die Bereiche II und IV fallenden Signale von den Ab sender- und Empfängerbezeichnungen 2 und 3 her rühren.
Um ein sicheres Erfassen der Kodezeichen zu gewährleisten, welches vor Unregelmässigkeiten der Umschläge (Falten, Umschlagdicke), von Farb- schwankungen der gelben Umschläge, sowie von Schaltungs- und Temperaturstreuungen weitgehend unabhängig ist, wird die Differenz zwischen jedem der sieben Signale, welche durch die Kodeabtastung an den entsprechenden Arbeitswiderständen 8 auf treten, und einem Bezugssignal gebildet,
welches durch dauernde Abtastung des Umschlages 1 längs einer unbedruckten Linie von einem achten Photowider stand an einen entsprechenden Arbeitswiderstand 8 abgegeben wird.
Die in den Bereichen I. 1I, IV und V auftreten den Signale stellen bezüglich der Kodesignale Stör signale dar, die sich durch die oben erwähnte Differenz bildung nicht aufheben lassen. Um diese Störsignale unwirksam zu machen, wird die Abtastung durch ein Zeittor T5 (Fig. 3b) zeitlich auf den Bereich III be grenzt. Dieses Zeittor kann auf verschiedene Arten ausgelöst bzw. geöffnet werden, z. B. durch die Vor- der- oder Hinterkante des Umschlages.
Die Tor breite ist so gewählt, dass sie bei gegebener Durch laufsgeschwindigkeit v des Umschlages der zum Ab lesen der Kodezeichen erforderlichen Zeit entspricht und ausserdem den gegebenenfalls vorhandenen Un gleichheiten der Lage der Kodezeichen auf verschie denen Umschlägen Rechnung trägt.
Anhand des Blockschemas der Fig. 4 wird nun noch kurz die elektrische Schaltung der Abtastrich- tung beschrieben. In der Fig. 4 ist einer der sieben Kanäle dargestellt, die den sieben der Kodeabtastung dienenden Photowiderständen zugeordnet sind. Das Kodesignal U,1 des betrachteten ersten Kanals und das durch Dauerabtastung des Umschlages gewonnene Bezugssignal Ub werden zu der schon erwähnten Differenzbildung einem Differenzverstärker 121 zu geführt, und das Differenzsignal wird in diesem ver stärkt.
Das verstärkte Signal gelangt an eine Schmitt- Triggerschaltung 131, welche eine Spannungs schwelle darstellt, so dass nur die den Schwellwert übersteigenden Signale an die nachfolgende Schaltung gelangen. In der Schaltung 131 wird ausserdem eine Normierung des Signals vorgenommen, so dass die nachfolgenden Schaltungsteile an die Schaltung 131 angepasst werden können und vor der eigentlichen Abtastung unabhängig sind. Das Ausgangssignal der Schaltung 131 gelangt an ein Und -Gatter 141. Diesem wird ausserdem das Torsignal T, (Fig.3b) zugeführt.
Dieses impulsförmige Torsignal wird, wie schon erwähnt, beispielsweise durch die Hinterkante des Umschlages 1 ausgelöst, und zwar z. B. durch eine aus einer Photodiode bestehende Lichtschranke 15. Das so entstehende Signal wird im Verstärker 16 verstärkt, dann einer Schmitt-Triggerschaltung 17 zwecks Formgebung und schliesslich einem mono stabilen Multivibrator 18 zugeführt, welcher den Torimpuls T, erzeugt. Die Vorrichtungen 15-18 gehören selbstverständlich allen sieben Kodesignal- kanälen gemeinsam an.
Wenn beide Eingänge des Gatters 141 gleichzeitig erregt sind, gibt dieses ein Signal an den bistabilen Multivibrator 191 ab, dessen Ausgangssignal U" die gewünschte Steuerung vor nimmt, d. h. im vorliegenden Fall z. B. Weichen steuert, welche die Sortierung der Briefe entsprechend ihren Bestimmungsorten vornehmen.
Nachstehend sollen noch einige mit einer Ver suchsanordnung erzielte Ergebnisse angegeben wer den. Die zu sortierenden Briefe wurden mit einer Geschwindigkeit von etwa 5,1 m/s an der Abtast- vorrichtung vorbeigeführt. Dabei wurden Kodezeichen von 4 bis knapp 1 mm Breite in der Bewegungsrich tung und 4 mm Höhe quer zur Bewegungsrichtung abgetastet und einwandfrei erkannt. Ein Strich von 1 mm Breite entspricht bei der vorgenannten Durch gangsgeschwindigkeit von 5,1 m/s einer Ablesezeit von weniger als 200 Eis. Mit dieser Geschwindigkeit könnten bei einer normalen Umschlaglänge von 16,5 cm pro Stunde etwa 110 000 unmittelbar auf einanderfolgende Umschläge abgetastet werden.
Wer den die Umschläge der Abtastvorrichtung mit einem Abstand zugeführt, welcher gleich der doppelten Umschlaglänge ist, so können noch ungefähr <B>37000</B> Umschläge pro Stunde abgetastet und sortiert werden, d. h. mehr als 10 pro Sekunde.
Bei den Versuchen wurden anstelle der mit der Adressiermaschine aufgedruckten Zeichen z. B. auch 4 mm hohe und weniger als 1 mm breite Striche, die mit einem violetten, grünen, roten oder blauen Farb stift, mit einem schwarzen oder blauen Kugelschreiber oder mit Tinte oder Bleistift ausgeführt waren, ver wendet. Mit Ausnahme der roten Farbe wurden alle Kodefarben auf der gelben Unterlage einwandfrei von der Abtastvorrichtung erkannt, und zwar bei der schon erwähnten Durchlaufgeschwindigkeit von 5,1 m/s. Bei Verwendung von weissen Umschlägen wurden auch rote Zeichen erkannt. Bei grauen Um schlägen waren die Ergebnisse schlechter, insofern als die Zeichen eine Breite von mindestens 1 mm auf weisen mussten.
Beim beschriebenen Beispiel wurden die Kode zelten gleichzeitig abgelesen. Für bestimmte Anwen dungen kann es zweckmässiger sein, die Kode zeichen nacheinander abzulesen. Dabei werden die Kodezeichen unter Berücksichtigung der Trägheit der heute verfügbaren Photowiderstände die Kodezei- chen bei einer Durchlaufgeschwindigkeit von 5 m/s einen Minimalabstand von etwa 5 mm aufweisen, um eine Erkennung der einzelnen Zeichen zu ermög lichen.
Das oben erwähnte erfolgreiche Abtasten von Kugelschreiber-, Feder- und Bleistiftstrichen lässt die Vermutung zu, dass mit einer Abtastvorrichtung der beschriebenen Art auch handkodierte Briefe der allgemeinen Post zuverlässig abgetastet und sortiert werden können.
Soweit es der verfügbare freie Raum auf den Umschlägen zulässt, kann auch eine Kodierung mit mehr als sieben Elementen verwendet werden, wo durch sich die Aussortierungsmöglichkeiten entspre chend erhöhen lassen.
In gewissen Fällen kann es zweckmässig sein, die Abtastung nicht nur in einer Stufe vorzunehmen, wie dies oben dargelegt wurde, sondern in mehreren aufeinanderfolgenden Stufen, von denen jede eine Ablesevorrichtung der geschilderten Art aufweist. Die Briefe würden dann z. B. stufenweise sortiert, so dass man an irgendeiner Stelle einer solchen Kette von Abtastvorrichtungen Briefe eingeben könnte, die bereits auf eine andere Art einer gewissen Vor sortierung unterworfen wurden.