Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen einer feuchten Sprengstoffmasse, insbesondere Initialsprengstoffmasse, und zum Transportieren der getrockneten Masse zu einem Sieb Bisher war es üblich, vom Waschen her nasse Sprengstoffmasse in einzelnen Trockenhorden zu trocknen, die Horden anschliessend zu einer Sieb vorrichtung zu tragen und über dieser auszukippen.
Dieses Vorgehen hat eine Reihe von Nachteilen, deren Vermeidung Aufgabe vorliegender Erfindung ist. Zunächst ist diese Arbeitsweise recht umständlich, da aus Sicherheitsgründen Trocknung und Siebung insbesondere bei der Behandlung von Initialspreng stoffen in voneinander getrennten Räumen erfolgte. Trotz dieser umständlichen Vorsichtsmassregel ist diese Arbeitsweise nicht ungefährlich, weil sich beim Ausschütten der Horden Staub entwickelt und eine verhältnismässig grosse Reibung zwischen dem Trok- kengut und dem Boden der Horde auftritt.
Aber selbst wenn die Trockenhorden unmittelbar neben der Siebvorrichtung angeordnet sind, wie es ebenfalls bereits ausgeführt wurde, und lediglich zu ihrer Entleerung gekippt werden, entstehen bei der Behandlung empfindlicher Sprengstoffmassen, wie Initialsprengstoffen, Gefahrenquellen, die beachtlich sind.
So bildet sich, wie bereits darauf hingewiesen wurde, insbesondere beim Abgleiten des Gutes von der Horde, Staub, der sich unter Umständen im Gelenk der kippbaren Horden absetzen und dort zerrieben werden kann; die beim Abgleiten auftre tende Reibung führt zu einer beachtlichen und des halb gefährlichen statischen Aufladung des Spreng stoffes, und schliesslich prallt der fallende Spreng stoff mit verhältnismässig grosser Wucht auf das Sieb auf, wodurch weitere Reibungseffekte auftreten.
Beim Verfahren nach vorliegender Erfindung wird zum Trocknen einer feuchten Sprengstoffmasse und zum Transportieren des getrockneten Gutes zu einem Sieb die feuchte Masse in einer Schicht auf einen ruhenden Träger aufgebracht, auf demselben getrocknet und nach Erreichen des vorbestimmten Trocknungsgrades der bis dahin ruhende Träger ge richtet gerüttelt, so dass die Masse auf dem Träger zu dem Sieb abwandert.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist einen heizbaren, ebenen und für die Masse auch im trockenen Zustand undurchlässigen Träger auf, der als Auftragsfläche für die in feuchtem Zustand befindliche Masse und als Transportmittel für die selbe in trockenem Zustand dient.
Bei den bekannten Verfahren wird die Masse mittels von oben her zugeführter Warmluft getrock net. Dies hat den Nachteil einer verhältnismässig langsamen Trocknung, aber auch der besonders star ken Staubaufwirbelung und des Abblasens des Stau bes, der somit an Stellen gelangen kann, an denen er nicht kontrolliert werden kann. Selbst eine Ab deckung des Trägers mittels einer Kappe kann dies nicht verhindern, da der feine Staub durch feinste Ritzen dringt und' nach aussen gelangt.
Dieser Nachteil kann dadurch behoben werden, dass die feuchte Sprengstoffmasse durch Heizung des Trägers, auf den sie aufgetragen ist, getrocknet wird, wobei einerseits die Entwicklung von Staub vermieden wird, anderseits aber die Trocknung von unten her durch Kontaktwärme vor sich geht. übri gens kann der Träger zusätzlich hierzu noch ab gedeckt sein.
Der Träger kann durch strömendes, flüssiges oder gasförmiges warmes Medium beheizt werden. Der beheizte Träger kann durch einen Antrieb in gerichtete Rüttelbewegung versetzt werden, so dass er einerseits für die feuchte Masse trocknende Unter lage und anderseits für die getrocknete Masse Förder- mittel ist. Ein weiterer Vorteil kann erzielt werden, wenn Träger und Siebvorrichtung baulich insofern ver einigt sind, als sie in Körperschluss miteinander stehen, so dass für beide Teile ein gemeinsamer Rüttelantrieb vorgesehen sein kann, der jedoch vor zugsweise am Träger selbst angreift.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausfüh rungsbeispiel der Vorrichtung gemäss der Erfindung schematisch dargestellt.
Auf einem Sockel 1 ist ein sogenannter Rüttel tisch 2 über die federnden Streben 22, 23 und 24 angeordnet. Diese Streben sind im spitzen Winkel derart zum Sockel angeordnet, dass ein gerichtetes Rütteln möglich ist und das trockene Gut in einer bestimmten Richtung transportiert werden kann.
Der Rütteltisch 2 weist eine auch für das ge trocknete Gut undurchlässige ebene Grundplatte als Träger 20 auf, auf den die feuchte Masse in verhält nismässig dünner Schicht aufgetragen wird. Die Grundplatte ist mit einer Umrandung 21 umgeben. Ein Teil 200 des Rütteltisches 2 ist als Sieb ausgebil det. Es kann aber auch ein Sieb an den Rütteltisch angeschlossen sein. Dieses Sieb kann mit sich in Förderrichtung erweiternden Maschen versehen sein, so dass beispielsweise die staubartigen Teilchen zu erst abgesondert werden können (in der Zeichnung nicht dargestellt), die feinere Körnung über einem Trichter 201 und das gröbere Gut über einem Trich ter 202 gesammelt werden kann.
Der Rütteltisch weist in Förderrichtung des getrockneten Gutes eine leichte Neigung auf, obzwar dies nicht erforderlich ist, weil es mittels eines Rüttel- oder Schwingantriebes auch möglich ist, Gut in horizontaler Ebene zu för dern.
Im Bereich des Trägers 20 ist eine Heizeinrich- tung 30 vorgesehen, die als Hohlraum dargestellt ist. Zu ihr führen Leitungen 31, die von einer regelbaren Wärmequelle 3 ausgehen. Die Wärmequelle 3 kann so ausgebildet sein, dass statt des Heizmediums auch ein Kühlmittel verwendet werden kann, da es in manchen Fällen erforderlich sein kann, die getrock nete Masse vor dem Weiterleiten nach der Sieb einrichtung zu kühlen. Als Medium für Heizung und gegebenenfalls Kühlung kann eine Flüssigkeit, aber auch ein Gas verwendet werden.
Die Heizein- richtung 30 kann als durchgehender Hohlraum aus gebildet sein oder auch aus Rohrschlangen oder der gleichen bestehen.
Unterhalb des Tisches 2 ist ein Rüttelantrieb 40 angeordnet, der über die Leitungen 41 von der Quelle 4 gespiesen wird. Aus Sicherheitsgründen und dies ist für die Anwendung der Erfindung bei Trocknung, Transport und Siebung hoch empfind licher Sprengstoffe besonders wichtig - wird nun ein Antrieb für die Einrichtung 4 gewählt, der völlig funkenlos arbeitet, also vorzugsweise ein hydrauli scher oder pneumatischer Antrieb, so dass die Ener giequelle 4 als Kompressor ausgebildet ist. Aus Sicherheitsgründen ist die gesamte Trocken-, Transport- und Siebvorrichtung von der Wärmequelle und der Stromquelle 4 durch eine Wand 5 abgetrennt.
Soll ein gewaschener, insbesondere kochempfind licher Sprengstoff, also insbesondere ein Initialspreng stoff wie beispielsweise Blei-Trinitroresorcinat, Blei azid usw., getrocknet, transportiert und gesiebt wer den, dann wird die feuchte Masse in einer verhältnis mässig dünnen, möglichst gleichmässig hohen Schicht auf den Träger 20 innerhalb des Bereiches der Heiz- und Kühleinrichtung 30 aufgebracht und glattgestri chen. Die Heizung kann schon vor dem Aufbringen oder währenddessen eingeschaltet werden; sie wird auf eine bestimmte Temperatur, die dem betreffenden Stoff adäquat ist, also beispielsweise für die Trock nung von Bleiazid etwa auf 40 bis 90 C, eingestellt.
Die vollendete Trocknung kann nun durch ent sprechende auf Feuchtigkeitsgrade ansprechende In strumente festgestellt werden, die dann, rückmeldend, entweder das Rüttelgerät 40 einschalten und/oder die Heizung ab- bzw. auf Kühlung umschalten. Eine andere Möglichkeit besteht in der Anordnung eines Zeitschaltwerkes, das diese Funktionen übernimmt, da sich Erfahrungswerte hierfür entwickeln lassen.
Nach Einschaltung der Rütteleinrichtung 40 wird der gesamte Tisch 2 so gerichtet gerüttelt, dass das trockene Gut dem Sieb zuwandert und dort über die einzelnen Trichter sortiert wird. Um alle nur möglichen Sicherheitsvorkehrungen treffen zu kön nen, ist es vorteilhaft, wenn alle mit dem Sprengstoff in Berührung kommenden Teile aus einem gut leiten den Metall gefertigt werden, wenn diese Teile aus reichend geerdet sind und wenn der Träger 20 und der Teil 200 in gleicher Höhe aneinander anschliessen. Zur gleichmässigen Trocknung ist es dienlich, wenn die Fläche 20 völlig eben ist, damit die Schichtdicke überall gleich ist.
Der Rütteltisch 2 kann nach oben hin während des ganzen Prozesses abgedeckt sein, die Abdeckung müsste jedoch mindestens im Bereich des Trägers 20 lösbar sein, damit die feuchte Masse aufgetragen werden kann.
Nach Abtransport des getrockneten Gutes kann der Träger 20 mit einer neuen Schicht feuchter Sprengstoffmasse bestrichen werden.
Method and device for drying a moist explosives mass, in particular initial explosives mass, and for transporting the dried mass to a sieve Up until now it has been customary to dry wet explosives masses in individual drying trays after washing, then to carry the trays to a sieve device and dump them over this .
This procedure has a number of disadvantages, the avoidance of which is the object of the present invention. First of all, this method of working is very cumbersome, since for safety reasons drying and sieving, especially when treating initial explosives, took place in separate rooms. In spite of this cumbersome precautionary measure, this method of operation is not without risk, because dust develops when the racks are poured out and a relatively large amount of friction occurs between the dry material and the bottom of the rack.
But even if the drying trays are arranged immediately next to the screening device, as has also already been explained, and are only tilted to empty them, significant sources of danger arise when handling sensitive explosives, such as initial explosives.
As has already been pointed out, dust is formed, especially when the goods slide off the tray, which under certain circumstances can settle in the joint of the tiltable tray and can be ground there; the friction that occurs when sliding off leads to a considerable and semi-dangerous static charge of the explosive, and finally the falling explosive strikes the sieve with relatively large force, which causes further friction effects.
In the method according to the present invention, to dry a moist explosive mass and to transport the dried material to a sieve, the moist mass is applied in a layer to a stationary support, dried on the same and, after reaching the predetermined degree of dryness, the previously stationary support is shaken. so that the mass on the carrier migrates to the sieve.
The device for carrying out the method has a heatable, flat carrier which is impermeable to the mass even in the dry state and which serves as an application surface for the mass in the moist state and as a means of transport for the same in the dry state.
In the known method, the mass is net getrock by means of hot air supplied from above. This has the disadvantage of a relatively slow drying, but also the particularly strong ken dust swirling and blowing off the jam, which can thus get to places where it can not be controlled. Even covering the wearer with a cap cannot prevent this, since the fine dust penetrates through the finest of cracks and gets out.
This disadvantage can be remedied in that the moist explosive mass is dried by heating the carrier to which it is applied, whereby on the one hand the development of dust is avoided, on the other hand the drying takes place from below by contact heat. Incidentally, the carrier can also be covered from this.
The carrier can be heated by a flowing, liquid or gaseous warm medium. The heated carrier can be set in a directional shaking movement by a drive so that it is on the one hand a drying substrate for the moist mass and on the other hand a conveyor for the dried mass. Another advantage can be achieved if the carrier and the screening device are structurally united insofar as they are in physical contact with one another, so that a common vibration drive can be provided for both parts, which, however, preferably acts on the carrier itself.
In the accompanying drawing, an exemplary embodiment of the device according to the invention is shown schematically.
On a base 1, a so-called vibrating table 2 is arranged on the resilient struts 22, 23 and 24. These struts are arranged at an acute angle to the base in such a way that directed shaking is possible and the dry material can be transported in a certain direction.
The vibrating table 2 has a flat base plate, which is impermeable to the dried material as well, as a carrier 20, onto which the moist mass is applied in a relatively thin layer. The base plate is surrounded by a border 21. A part 200 of the vibrating table 2 is ausgebil det as a sieve. However, a sieve can also be connected to the vibrating table. This sieve can be provided with meshes that widen in the conveying direction, so that, for example, the dust-like particles can first be separated (not shown in the drawing), the finer grains can be collected over a funnel 201 and the coarser material can be collected over a funnel 202 .
The vibrating table has a slight incline in the conveying direction of the dried goods, although this is not necessary because it is also possible to convey goods in a horizontal plane by means of a vibrating or vibrating drive.
In the area of the carrier 20, a heating device 30 is provided, which is shown as a cavity. Lines 31 which originate from a controllable heat source 3 lead to it. The heat source 3 can be designed so that a coolant can be used instead of the heating medium, since it may be necessary in some cases to cool the getrock designated mass before it is passed on to the sieve device. A liquid, but also a gas, can be used as the medium for heating and optionally cooling.
The heating device 30 can be formed as a continuous cavity or also consist of coiled pipes or the like.
A vibrating drive 40 is arranged below the table 2 and is fed from the source 4 via the lines 41. For safety reasons and this is particularly important for the application of the invention in drying, transport and sieving highly sensitive explosives - a drive for the device 4 is now selected that works completely without spark, so preferably a hydraulic or pneumatic drive, so that the Energy source 4 is designed as a compressor. For safety reasons, the entire drying, transport and sieving device is separated from the heat source and the power source 4 by a wall 5.
If a washed, especially boiling-sensitive explosive, i.e. in particular an initial explosive such as lead trinitroresorcinate, lead azide, etc., is to be dried, transported and sieved, then the moist mass is applied to the in a relatively thin, as evenly high a layer as possible Carrier 20 applied within the area of the heating and cooling device 30 and smoothed surfaces. The heating can be switched on before or during application; it is set to a certain temperature which is adequate for the substance in question, for example for the drying of lead azide to about 40 to 90 ° C.
The completed drying can now be determined by appropriate instruments responsive to the degree of humidity, which then, with feedback, either switch on the vibrator 40 and / or switch the heating off or switch to cooling. Another possibility is the arrangement of a time switch that takes over these functions, since empirical values can be developed for this.
After switching on the vibrating device 40, the entire table 2 is vibrated in such a direction that the dry goods migrate to the sieve and are sorted there via the individual funnels. In order to be able to take all possible safety precautions, it is advantageous if all parts coming into contact with the explosive are made of a well-conducting metal, if these parts are sufficiently grounded and if the carrier 20 and the part 200 are the same Connect height to each other. For uniform drying it is useful if the surface 20 is completely flat so that the layer thickness is the same everywhere.
The vibrating table 2 can be covered at the top during the entire process, but the cover would have to be detachable at least in the area of the carrier 20 so that the moist mass can be applied.
After the dried material has been transported away, the carrier 20 can be coated with a new layer of moist explosives.