Bremseinrichtung mit Servoverhältnis, insbesondere für das Laufwerk von Tonbandgeräten Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung mit einem von 1 : 1 abweichenden Servoverhältnis und einstellbarer Bremswirkung, insbesondere für das Laufwerk von Tonbandgeräten. Bei einem Tonband gerät ist es erforderlich, dass bei Bremsung des Ton bandes aus dem vollen Lauf auf Stillstand der ab laufende Wickel mit grösserem Moment als der auf laufende Wickel zum Stillstand gebracht wird, um Bandzerrung und Schlaufenbildung zu vermeiden.
Man ordnet die Bremseinrichtungen des Laufwerkes eines Tonbandgerätes also so an, dass sie nicht nur ein bestimmtes Bremsmoment, sondern auch ein be stimmtes Servoverhältnis aufweisen, wobei unter Servoverhältnis das Verhältnis der Bremsmomente bei Bremsung aus Linkslauf und Rechtslauf verstan den wird. Das Bremsmoment ist ausser von der Kon struktion der Bremseinrichtung im wesentlichen von dem von einer Feder herrührenden Andruck abhän gig und das Servoverhältnis ist konstruktionsbedingt.
Es ist erwünscht, das Bremsmoment in geringen Grenzen verändern zu können, weil häufig als Brems belag Stoffe auf mineralischer Basis verwendet wer den, deren Reibwert an sich streut und sich bei spielsweise auch nach einer Überlastung durch Ver- kohlung der Oberfläche ändern kann.
Wird die Kraft der auf das Bremsorgan einwirkenden Feder einstell- bar gemacht, so erfolgt mit einer Änderung der Kraft eine gleichzeitige und voneinander abhängige Beein- flussung der für den Links- und Rechtslauf der zu bremsenden Welle wirksamen Bremsmomente; das Servoverhältnis ändert sich aber nicht.
Die Erfindung bezweckt, diesen Nachteil zu ver meiden. Erfindungsgemäss sind die bei jeder Dreh richtung der zu bremsenden Welle wirksamen Brems momente unabhängig voneinander dadurch veränder bar, dass die von einem Bremsorgan mit einstellba- rem Andruck beeinflussbare Bremsscheibe drehbar auf der zu bremsenden Welle sitzt und mit dieser über eine in der Drehrichtung mit der stärkeren Bremswirkung schleifende Friktionskupplung mit ein stellbarem Andruck verbunden ist.
Auf die Bremsscheibe wirkt beispielsweise ein Umschlingungsband oder ein Bremshebel mit durch eine Feder einstellbarer Spannung veränderbarer Bremswirkung. Durch die zwei unabhängig vonein ander einstellbaren und wirksamen Andruckkräfte wird erreicht, dass das Servoverhältnis ohne konstruk tive Änderung der Bremseinrichtung einstellbar ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Fig.l zeigt die Bremseinrichtung in Seitenansicht und Fig.2 im Schnitt.
Auf der mit 4 bezeichneten zu bremsenden Welle sitzt lose drehbar eine Bremsscheibe 1, z. B. aus Graphit, auf die der mit dem Bremsklotz 7 ver sehene Bremshebel 11 einwirkt. Der Bremsklotz 7 trägt den Bremsbelag B. Der Hebel 11 ist als Win- kelhebel ausgeführt und um den Lagerpunkt 12 drehbar. Das Servoverhältnis einer solchen Brems einrichtung ergibt sich aus dem Verhältnis der Win kelarme a und c zueinander, dergestalt, dass die aus der Andrückkraft P des Bremsklotzes resultierende Umfangskraft bei Linkslauf der zu bremsenden Welle bzw. der Bremsscheibe 1 gross, bei Rechtslauf klein ist.
Wie gezeichnet, sitzt die Bremsscheibe 1 lose auf der zu bremsenden Welle 4 und ist mit dieser über eine Friktionskupplung einstellbarer Andrück- kraft gekuppelt. Dazu ist starr mit der Welle 4 mittels des Stiftes 10 eine Scheibe 6, z. B. aus Stahl, ver bunden, die einen Reibbelag 5 trägt. Dieser Reib belag 5 hat einen kleinen Reibungskoeffizienten. Eine Blattfeder 2, deren Spannung mittels der Einstell- muttern 3, 3a veränderlich ist, drückt die Brems scheibe gegen den Reibbelag 5.
Vorzugsweise ist die Bremsscheibe 1 aus Graphit und der Reibbelag 5 aus Filz hergestellt. Der Arm c des Bremshebels 11 ist gross im Verhältnis zu dem Arm a, um ein gro sses Servoverhältnis zu erreichen.
Bei Rechtslauf arbeitet die Bremseinrichtung öff nend, das heisst, die Reibung ist so schwach, dass die Bremsscheibe 1 von der Friktionskupplung mitge nommen wird. Das Bremsmoment ist durch die Feder 9 einstellbar.
Bei Linkslauf wird die Bremsscheibe 1 durch den Bremsklotz blockiert, das heisst, die Reibung ist so gross, dass die Rutschkupplung in Funktion tritt. Die Bremswirkung auf die Welle 4 ist bedingt durch die Andrückwirkung der Feder 2.
Es sind also durch diese Ausführung die bei Linkslauf und Rechtslauf wirksamen Bremsmomente bei gleichbleibendem konstruktivem Aufbau der Bremseinrichtung unabhängig voneinander veränder bar. Dadurch lassen sich Differenzen des Reibwer tes bereits bei der Fertigung oder auch nachträglich so ausgleichen, dass das geforderte Servoverhältnis erhalten bleibt.
Mit der beschriebenen Bremseinrichtung werden beide die Wickel des Tonbandgerätes antreibenden Wellen ausgerüstet. Die dargestellte Bremseinrich tung ist z. B. bei Bandlauf von links nach rechts (Wickel links drehend) dem ablaufenden Wickel zugeordnet. An der Welle des bei diesem Betriebs zustand auflaufenden Wickels greift dann eine Brems einrichtung an, dessen Hebel spiegelbildlich zu dem der dargestellten Bremseinrichtung angeordnet ist.
Braking device with servo ratio, in particular for the drive of tape recorders The invention relates to a braking device with a servo ratio other than 1: 1 and an adjustable braking effect, in particular for the drive of tape recorders. With a tape recorder it is necessary that when the tape is braked from full run to standstill, the running lap is brought to a standstill with a greater torque than the running lap in order to avoid tape tension and looping.
The braking devices of the drive of a tape recorder are arranged in such a way that they not only have a certain braking torque, but also a certain servo ratio, the servo ratio being the ratio of the braking torques when braking from left-hand rotation and right-hand rotation. In addition to the construction of the braking device, the braking torque is essentially dependent on the pressure originating from a spring and the servo ratio is due to the design.
It is desirable to be able to change the braking torque within small limits, because mineral-based substances are often used as brake linings, whose coefficient of friction varies and can change, for example, after an overload due to carbonization of the surface.
If the force of the spring acting on the braking element is made adjustable, a change in force results in a simultaneous and mutually dependent influencing of the braking torques effective for the left and right rotation of the shaft to be braked; however, the servo ratio does not change.
The invention aims to avoid this disadvantage. According to the invention, the braking torques effective in each direction of rotation of the shaft to be braked can be changed independently of one another in that the brake disc, which can be influenced by a braking element with adjustable pressure, is rotatably seated on the shaft to be braked and with it via one in the direction of rotation with the stronger Brake effect grinding friction clutch is connected with an adjustable pressure.
A belt or a brake lever, for example, acts on the brake disk with a braking effect that can be adjusted by a spring. The two independently adjustable and effective pressure forces ensure that the servo ratio can be adjusted without constructive changes to the braking device.
An exemplary embodiment of the invention is shown schematically in the drawing. Fig.l shows the braking device in side view and Fig.2 in section.
On the designated 4 shaft to be braked sits loosely rotatable a brake disc 1, z. B. made of graphite, on which the brake lever 11 seen ver with the brake pad 7 acts. The brake pad 7 carries the brake lining B. The lever 11 is designed as an angled lever and can be rotated about the bearing point 12. The servo ratio of such a braking device results from the ratio of the Win kelarme a and c to each other, such that the circumferential force resulting from the pressing force P of the brake pad is large when the shaft to be braked or the brake disc 1 is rotating counterclockwise and small when rotating clockwise.
As shown, the brake disc 1 sits loosely on the shaft 4 to be braked and is coupled to it via a friction clutch with an adjustable pressing force. For this purpose, a disk 6, for. B. made of steel, a related party that carries a friction lining 5. This friction lining 5 has a small coefficient of friction. A leaf spring 2, the tension of which can be changed by means of the adjusting nuts 3, 3a, presses the brake disk against the friction lining 5.
The brake disc 1 is preferably made of graphite and the friction lining 5 is made of felt. The arm c of the brake lever 11 is large in relation to the arm a in order to achieve a large servo ratio.
When running clockwise, the braking device works openly, that is, the friction is so weak that the brake disc 1 is taken along by the friction clutch. The braking torque can be adjusted by the spring 9.
When running counterclockwise, the brake disc 1 is blocked by the brake pad, that is, the friction is so great that the slip clutch comes into operation. The braking effect on the shaft 4 is due to the pressing effect of the spring 2.
With this design, the braking torques effective for counterclockwise and clockwise rotation can be changed independently of one another while the structural design of the braking device remains the same. This means that differences in the coefficient of friction can be compensated for during production or afterwards so that the required servo ratio is maintained.
Both shafts driving the reels of the tape recorder are equipped with the braking device described. The illustrated Bremseinrich device is z. B. with tape running from left to right (winding left rotating) assigned to the running lap. A braking device then engages on the shaft of the reel that is accumulating in this operating state, the lever of which is arranged in a mirror image of that of the braking device shown.