Ohrgehänge Die Erfindung betrifft ein Ohrgehänge mit einem das Ohrläppchen umgreifenden Haltebügel und an den Enden desselben gelagerten, mit einem Ansatz versehenen Klemmgliedern, die bestrebt sind, bei einer Belastung des Haltebügels durch Zug den Zwischenraum zwischen ihren Anlageflächen zu ver ringern. Bei den bekannten Ohrgehängen dieser Art reicht die Wirkung der Klemmglieder nicht aus, um das Ohrgehänge ohne lästigen Druck zuverlässig fest am Ohr zu befestigen. Ausserdem ist das Anbringen des Ohrgehänges umständlich und mühsam.
Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung dadurch be seitigt, dass mindestens eines der Klemmglieder unter dem Einfluss einer Spreizfeder an einem Anschlag anliegt und die Ansätze der beiden Klemmglieder so über den Rücken des Haltebügels vorstehen, dass sie durch den Daumen und Zeigefinger einer Hand entgegengesetzt zueinander geschwenkt werden kön nen.
Die Erfindung hat den Vorteil, dass einerseits beide Klemmglieder zuverlässig fest aber ohne lästi gen Druck am Ohrläppchen anliegen und bei einem Zug an dem Haltebügel ihre Klemmwirkung ver stärkt wird und anderseits das Ohrgehänge mit einem einzigen Griff an dem Ohrläppchen angebracht und wieder abgenommen werden kann.
Gemäss einer Ausführungsform ist das Ohr gehänge vorteilhaft so ausgebildet, dass die Klemm glieder aus einem ungleicharmigen Doppelhebel be stehen, der am freien Ende des längeren Hebelarmes mit einer geneigten Anlagefläche versehen ist. Dabei können die Klemmglieder zweckmässig so gestaltet sein, dass ihr Querschnitt von der Spitze des kurzen Hebelarmes bis zur Anlagefläche des langen Hebel armes ständig zunimmt. Die breitere Anlagefläche am Ende des langen Hebelarmes verhindert, dass das Ohrgehänge seitlich verkantet werden kann. Sie kann in Längs- und Querrichtung zweckmässig leicht gewölbt sein. Die Aussenfläche der Klemmglieder, die nicht am Ohrläppchen zur Anlage kommt, kann dagegen annähernd eben sein.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Er findungsgegenstandes sind die Klemmglieder als Hohlkörper ausgebildet, und die Spreizfeder liegt zum grossen Teil innerhalb dieses Hohlkörpers. Dabei kann die Anlagefläche dadurch in einfacher und vorteilhafter Weise uneben gestaltet sein, dass sie durch Querschlitze unterbrochen ist.
Das Ohrgehänge kann überdies vorteilhaft so ausgebildet sein, dass das beim Tragen vor dem Ohr läppchen liegende Klemmglied ungefedert ist und an dem Haltebügel anliegt. Dabei kann ein zuverlässiges Ansprechen dieses Klemmgliedes bei einem Zug an dem Haltebügel dadurch erreicht werden, dass das dieses Klemmglied tragende Ende des Haltebügels das andere Ende überragt und das Gelenk des feder belasteten Klemmgliedes etwas tiefer liegt als das des ungefederten.
Zur Aufnahme des eigentlichen Schmuckstückes kann das Ohrgehänge vorteilhaft so ausgebildet sein, dass der beim Tragen vor dem Ohrläppchen liegende Teil des Haltebügels senkrecht zur Bügelebene ver breitert, z. B. ringförmig gestaltet, ist.
Der Zwischenraum zwischen den beiden Enden des Haltebügels kann in einfacher und vorteilhafter Weise dadurch verändert werden, dass der Haltebügel mindestens an einem Ende hohl ausgebildet und in ihm ein das Klemmglied tragender, bogenförmig gekrümmter Stift verschieb- und feststellbar ist. Dabei kann dieser Schiebestift aussen mit Einkerbun gen versehen sein und mit diesen an einem Vorsprung des Haltebügels federnd einrasten. Die Federung kann dadurch erreicht werden, dass der Schiebestift federnd ist. Gegebenenfalls kann auch auf der Innenseite des Schiebestiftes eine Blattfeder anlie gen, die in einem Ausschnitt des Haltebügels an diesem befestigt ist.
Das dem an dem Schieberstift zugelenkte Klemmglied gegenüberliegende Glied kann dagegen an einem Stift angelenkt sein, der fest in dem andern Ende des hohlen Haltebügels sitzt.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung beispielsweise an drei Ausführungsformen des Ge genstandes derselben, und zwar zeigen Fig. 1 ein Ohrgehänge mit verstellbarem Klemm- glied in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht, Fig. 2 eine Vorderansicht hierzu, Fig.3 einen Schnitt hierzu mit einer Innen ansicht der vordern Hälfte des Ohrgehänges, Fig.4 eine Seitenansicht einer zweiten Ausfüh rungsform, Fig. 5 einen Schnitt hierzu mit einer Innenansicht der vordern Hälfte des Ohrgehänges,
Fig. 6 die Seitenansicht einer weiteren Ausfüh rungsform des Ohrgehänges mit einem aus Draht bestehenden Haltebügel, Fig. 7 eine Draufsicht hierzu und Fig.8 eine schematische Darstellung des Ab nehmens des Ohrgehänges.
Hierin bezeichnet 1 eine zu einem Ring ausschnitt gebogene, beispielsweise zylindrische Hülse, die bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 3 an ihrem einen Ende mit einem gegebenenfalls spitz zulaufenden Schlitz 2 versehen ist. In diesem Ende der Hülse 1 ist ein bogenförmig gestalteter federnder Stift 3 verschiebbar geführt, der auf seinem äussern Bogen mit rillenförmigen Einkerbungen 4 versehen ist.
Diese dienen dadurch zum Feststellen des Stiftes 3 in einer beliebigen Stellung gegenüber der Hülse 1, dass an der Mündung derselben ein Plättchen 5 angebracht ist, das mit seiner freien Kante jeweils in eine der Einkerbungen 4 einrastet. Beim Betätigen des Schiebestiftes 3 löst dieser sich dadurch vön der Einrastung, dass er durch den Schlitz 2 nach innen austritt. Die Teile 1, 3, 5 bilden den Haltebügel. An dem freien Ende des Schiebe stiftes 3 ist mittels eines Splintes 6 ein ein Klemm glied bildendes Kopfstück 7 angelenkt, das unter der Wirkung einer Feder an einer Anschlagnase 8 des Schiebestiftes 3 anliegt.
Diese Feder kann aber auch weggelassen werden und das Kopfstück 7 frei beweglich sein. Dieses Kopfstück 7 ist zweckmässig birnenförmig gestaltet, und seine Mantelfläche ist auf der dem andern Hülsenende zugekehrten Seite mit sägezahnartigen Einkerbungen versehen. An seinem einen äussern Ende ist ein Ansatz 9 ange bracht, der das Verschieben des Schiebestiftes 3 in der Hülse 1 erleichtert.
In dem gegenüberliegenden Ende der Hülse 1 ist ein Stift 10 befestigt, an dem in gleicher Weise wie an dem Stift 3 ein ein weiteres Klemmglied bildendes Kopfstück 11 angelenkt ist, das im wesentlichen die gleiche Gestalt wie das Kopfstück 7 hat und einen Ansatz 22 aufweist.
Die einzelnen Teile des dargestellten Ohr- gehänges können aus jedem geeigneten Werkstoff, insbesondere Edelmetall, hergestellt sein. Die Hülse 1 kann auch einen andern Querschnitt wie den dar gestellten haben und in jeder gewünschten Weise mit Verzierungen versehen sein oder als Träger von Edelsteinen, Perlen usw. dienen.
Die in Fig. 4 und 5 dargestellte Ausführungs form unterscheidet sich von der vorstehend be schriebenen im wesentlichen dadurch, dass die Federwirkung des Schiebestiftes 3 durch eine Blatt feder 12 unterstützt wird, die in einem Schlitz der Hülse 1 mittels an dieser angebrachten Andruck stotzen 13 befestigt ist.
Das Ohrgehänge nach Fig. 1-3 wird dadurch am Ohrläppchen oder an der Ohrmuschel befestigt, dass das am festen Stift 10 angelenkte Kopfstück 11 an der einen Seite angelegt und das am Schiebestift 3 angelenkte Kopfstück 7 in Richtung auf das Kopf stück 11 gegen die andere Seite des Ohres ange drückt wird. Dabei werden beide Kopfstücke 7, 11, das heisst deren Ansätze 9, 22, zweckmässig mit Daumen und Zeigefinger einer Hand erfasst.
Bei diesem Andrücken wird der Schiebestift 3 aus der Hülse 1 so weit herausgezogen, als notwendig ist, damit die beiden Kopfstücke 7 und 11 den zwischen ihnen liegenden Ohrteil zuverlässig festklemmen, und in dieser Stellung rastet dann die freie Kante des Plättchens 5 in die Einkerbung 4 ein, die ihm ge rade gegenüberliegt. Bei dem Herausziehen des Schiebestiftes 3 wird dieser entgegen der Feder wirkung leicht nach unten gedrückt, wobei er in den Schlitz 2 tritt, und kann so an der Kante des Plätt chens 5 vorbeigeführt werden. In gleicher Weise wird beim Abnehmen des Ohrgehänges der Schiebestift 3 in die Hülse 1 zurückgeschoben.
Nach dem Festklemmen des Ohrgehänges nehmen, die beiden Kopfstücke 7 und 11 die in Fig. 1 in strichpunktierten Linien eingezeichnete Stellung ein. Durch das Eigengewicht des Ohrgehänges oder eine an diesem angreifende Zugkraft haben die beiden Kopfstücke 7 und 11 das Bestreben, sich um die Gelenkachsen 6 nach oben in Richtung auf ihre An schläge 8 zu verschwenken. Dabei kommen die un tern Teile der Anlageflächen 23 zur Anlage, deren Abstand von den Gelenkachsen 6 stetig zunimmt. Dies führt gleichzeitig dazu, dass der Zwischenraum zwischen den Anlageflächen 23 sich verringert und der von diesen auf das Ohr ausgeübte Anpressdruck sich erhöht.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 be steht der Haltebügel des Ohrgehänges aus einem beispielsweise ringförmigen Vorderteil 14 und einem Bügel 15, der am untern Scheitelpunkt des Ringes 14 angebracht ist und sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Drähten zusammen setzt. Der ringförmige Vorderteil 14 dient als Träger des eigentlichen Schmuckstückes und kann hierzu in geeigneter Weise ausgebildet sein. An seinem obern Scheitelpunkt ist an einem Lagerteil 16 ein Klemmglied 17 angelenkt, das als Doppelhebel mit ungleich langen Hebelarmen und zweckmässig hohl ausgebildet ist.
Es ist so an dem Lagerteil 16 ge lagert, dass dieser zwischen den Seitenwänden des Klemmgliedes 17 liegt und zwischen dem Ring 14 und dem obern, als Anschlag wirkenden Ende des Lagerteils 16 frei beweglich ist. Dieses hat, von der Seite gesehen, die Gestalt eines schlanken Dreiecks, dessen Spitze, welche einen Ansatz 24 darstellt, den kürzeren der beiden Hebelarme bildet. Der längere Hebelarm des Klemmgliedes 17, der im Grundriss annähernd dreieckförmig gestaltet ist, ist an seinem freien Ende mit mehreren Längsschlitzen 18 ver sehen und so in mehrere Bügel aufgeteilt.
An dem mit einem Lagerteil 19 versehenen Ende des Bügels 15 ist ein zweites Klemmglied 20 ange- lenkt, das in seiner Gestalt mit dem Klemmglied 17 im wesentlichen übereinstimmt. Innerhalb des hohlen. Klemmgliedes 20 ist eine Feder 21 angeordnet, die um die Gelenkachse des Klemmgliedes 20 gewickelt ist, mit ihrem einen Ende an dem Bügel 15 einge hängt ist und sich mit ihrem andern Ende an der Innenwand des Klemmgliedes 20 abstützt. Die Ein- hängung der Feder 21 an dem Bügel 15 kann gege benenfalls durch eine Deckplatte gesichert sein.
Unter der Wirkung der Feder 21 hat das Klemm glied 20 das Bestreben, mit seinem kürzeren einen Ansatz 24 bildenden Hebelarm an dem Lagerteil 19 des Bügels 15 anzuliegen. Beim Anbringen des Ohr gehänges wird der Haltebügel mit dem Daumen und Zeigefinger einer Hand erfasst und von unten so über das Ohrläppchen geschoben, dass dieses zwi schen die beiden Klemmglieder 17, 20 zu liegen kommt. Hierbei wird das Klemmglied 20 entgegen der Wirkung der Feder 21 nach unten geschwenkt, und seine Anlagefläche 25 legt sich gegen den Rücken des Ohrläppchens. Das Abnehmen des Ohr gehänges ist in Fig. 8 veranschaulicht.
Hierbei wird das Ohrgehänge wiederum mit Daumen und Zeige finger so erfasst, dass die beiden Finger an den An sätzen 24 der Klemmglieder 17, 20 angreifen und beide gegen den Haltebügel schwenken. Hierdurch wird der Zwischenraum zwischen den Anlageflächen 25 der Klemmglieder 17, 20 so weit vergrössert, dass das Ohrgehänge ohne weiteres von dem Ohr ab genommen werden kann.