Elektrische Einrichtung Grundlage vorliegender Erfindung einer elektri schen Einrichtung ist die Verwendung der Kraftwir kung, die im elektrischen Feld an der Grenze zweier Dielektrika mit verschiedenen Dielektrizitätskonstan- ten auftritt und welche unter anderem unter dem Namen Gradient ##Effekt (normal und transversal) bekannt ist.
Wie nachstehend beschrieben, kann die an der Grenze zweier Dielektrika mit verschiedenen Dielektrizitätskonstanten bzw. in einem Dielektrikum im Bereich der Änderung der Dielektrizitätskonstan- ten im elektrischen Feld auftretende elektrostatische Kraftwirkung, d. h. der normale oder transversale grad #-Effekt zur Durchführung von Sekundärprozes sen bzw. zur Erzeugung von Arbeitsleistungen ver wendet werden.
Das elektrische Feld durchsetzt dabei im Fall von zwei oder mehreren Schichten von flüs sigen, gasförmigen oder festen Dielektrika diese senk recht, schräg oder parallel zur Normalen der Grenz- flächen der Dielektrika, wobei mindestens zwei der aneinanderstossenden Dielektrika unterschiedliche Di- elektrizitätskonstanten haben.
Im Fall eines Dielektrikums ist dieses eine polare Substanz mit molekularem Dipolmoment und ent sprechender Abhängigkeit seiner Dielektrizitätskon- stanten von der wirksam werdenden elektrischen Feldstärke, wobei die zufolge des grad #-Effektes in einem örtlich veränderlichen Feld im Innern der dielektrischen Substanz wirksam werdende Kraftwir kung zur Betätigung von sekundären Prozessen bzw. zur Erzeugung von Arbeitsleistungen verwendbar ist.
Die erfindungsgemässe elektrische Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie Mittel zum Her stellen eines elektrischen Feldes besitzt, in welchem Feld mindestens zwei Orte mit bei vorhandenem Feld verschiedener Dielektrizitätskonstante vorhanden sind, und dass sie Mittel aufweist, um die infolge die- ser Orte verschiedener Dielektrizitätskonstante auf tretende elektrostatische Kraftwirkung auszunutzen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine schematische Darstellung der an der Grenzfläche zweier Dielektrika auftretenden Kräfte, Fig. 2 einen Schnitt durch das erste Beispiel, und zwar ein Relais, Fig.3 einen Schnitt durch den obern Teil eines Relais etwas anderer Ausführung, Fig.4 einen Schnitt durch eine Anordnung, bei der der transversale grad #-Effekt in einem polaren Dielektrikum wirksam wird, Fig.5 eine andere Art der Kontaktgabe für ein Relais nach Fig.
2, Fig.6 einen Schnitt durch ein auf dem transver- salen grad a-Effekt im polaren Dielektrikum beruhen des elektrostatisches Relais, Fig. 7 einen Teilschnitt durch die Membran dieses Relais in grösserem Massstab und Fig. 8 einen Schnitt durch eine Einrichtung zur Erzeugung einer Flüssigkeitsströmung mittels des grade-Effektes in polaren Substanzen.
Fig. 1 zeigt das Prinzip des Gradient E-Effektes. Zwei Dielektrika mit den Dielektrizitätskonstanten El bzw. -z werden von dem elektrischen Feld F durch setzt.
An ihrer Grenze tritt eine Kraftwirkung P auf, die unabhängig von der elektrischen Feldrichtung vom Dielektrikum mit der höheren Dielektrizitäts- konstanten zum Dielektrikum mit der kleineren Di- elektrizitätskonstanten gerichtet ist. In Fig. 1 ist als Beispiel angenommen, dass -i grösser als 82 ist, wo durch sich die Pfeilrichtung von P unabhängig von der Feldrichtung von F ergibt.
Die Ausnutzung dieses Gradient E-Effektes (normal wie im Beispiel der Fig. 1 oder auch transversal) ermöglicht es, elektrostatisch betriebene Einrichtungen zu schaffen, die eine grosse Spannungssicherheit und mechanische Stabilität, bei einfachem Aufbau, aufweisen.
Fig.2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfin dung, wobei zur besseren Verdeutlichung die Mass stäbe der einzelnen Bauteile gegeneinander verzerrt sind. Zwischen zwei Körpern 1 und 2 aus Isolierstoff (gepresster Kunststoff wie Polystyrol oder ähnliches) befindet sich eine Membran 3 aus Isolierstoff, zum Beispiel Kunststoffolie aus Cellulosehydrat, Poly äthylen, Polyvinylchlorid, Styroflex, Terylen oder andern zu Folien verarbeitbaren Kunststoffen, ge gebenenfalls mit Beimischungen von gemahlenem Rutil oder ähnlichen Stoffen, durch welche Bei mischung die Erzeugung einer gewünschten Dielektri- zitätskonstanten der Folie ermöglicht wird.
Links und rechts von der Membran 3 besitzen die isolieren den Tragekörper 1 und 2 Vertiefungen, auf deren Boden sich Metallbelegungen 4 und 5 befinden, die mechanisch oder durch bekannte Metallisierungs verfahren erzeugt werden. Die beiden Belegungen 4 und 5 sind zu den beiden Kontaktschlüssen 6 und 7 geführt. In dem Zwischenraum zwischen der Mem bran 3 und dem Tragekörper 1 befindet sich ein in sich bewegliches, d. h. ein flüssiges oder gasförmiges Dielektrikum mit der Dielektrizitätskonstante K1. In dem Zwischenraum zwischen der Membran 3 und dem Tragekörper 2 befindet sich ein flüssiges oder gasförmiges Dielektrikum mit der Dielektrizitäts konstante K3. Der Isolierstoff der Membran 3 hat die Dielektrizitätskonstante K2.
Es soll nun K1 grösser als K2 und K2 höchstens gleich, vorzugsweise aber grösser als K3 sein. Besteht nun durch Gleich- oder Wechselspannungsanschluss an den Klemmen 6 und 7 zwischen den Metallbelegungen 4 und 5 ein die ver schiedenen Dielektrika durchsetzendes elektrisches Feld gleich welcher Richtung, so entsteht bei Kl>K2 an der linken Grenzschicht der Membran 3 eine Kraftwirkung auf die Membran, die in Fig.2 von links (K1) nach rechts (K2) gerichtet ist, und an der rechten Grenzschicht der Membran 3 entsteht bei K2> K3 eine Kraftwirkung auf die Membran, die auch von links (K2) nach rechts (K3) gerichtet ist.
Das heisst, im Fall K1> K2> K3 wirken an der linken und rechten Grenzschicht der Membran auf diese gleichgerichtete Kräfte, die die Isolierstoffmembran in dem Zwischenraum zwischen den Tragekörpern 1 und 2 nach rechts durchbiegen. Zur Erzielung opti maler Kraftwirkung auf die Membran haben an einer Grenzschicht zasammenstossende Dielektrika jeweils Dielektrizitätskonstanten, die im Verhältnis 3 zu 1 stehen.
Die sich nach rechts durchbiegende Membran 3 übt nun auf das flüssige oder gasförmige in sich be wegliche Dielektrikum (K3) im Zwischenraum zwi schen der Membran 3 und dem Tragekörper 2 einen Druck aus, während auf das flüssige oder gasförmige Dielektrikum (K1) im Zwischenraum zwischen der Membran 3 und dem Tragekörper 1 ein Zug aus geübt wird. Diese Druck- bzw. Zugkräfte auf die Dielektrika übertragen sich durch kleine Öffnungen 8 in den Metallbelegungen 4 und 5, die sich in den Tragekörpern 1 und 2 erweiternd fortsetzen in Aus gleichsräume der Dielektrika, die, wie in Fig. 2 bei spielsweise gezeigt, an der jeweiligen Rückseite der Tragekörper 1 und 2 zwischen diesen und Abschluss deckeln 9 und 10 gebildet sind. Die gesamte Anord nung wird dabei,, wie in Fig.2 angedeutet. durch durchgehende Schrauben oder Nieten (Hohlnieten) 11 zusammengehalten.
Diese Ausgleichsräume sind nun durch ein Rohr 12 aus Isolierstoff miteinander ver bunden, das bei zwei weiten Ansätzen links und rechts einen Mittelteil geringer Weite hat. Der über- gang von dem engen Mittelteil des Rohres 12 zu den weiten Aussenteilen erfolgt, wie in Fig.2 dar gestellt, durch die beiden eingezogenen Öffnungen 13. In dem engen Mittelteil des Rohres 12 befindet sich ein beweglicher Körper, zum Beispiel Quecksilber faden 14 oder auch eine Quecksilberkugel bzw. eine sonstige Metallkugel mit einem Durchmesser gleich der Rohrweite.
Ausserdem ist das Kunststoffrohr in diesem Teil mit zum Beispiel eingepressten Metall kontakten 15, 16, 17 versehen bzw. es sind, wie in Fig.5 dargestellt, im Fall der Verwendung einer Quecksilberkugel 14, die Metallkontakte 15, 15' und 16, 16' vorgesehen. In der Ruhelage der Membran 3 möge sich der Quecksilberfaden bzw. die Queck silberkugel 14 in der gezeichneten Lage auf der rechten Seite des verengten Rohrteils befinden.
Wird nun die Membran durch die oben beschriebenen Kraftwirkungen des grade-Effektes zufolge einer an die Kontakte 6 und 7 angelegten Gleich- oder Wech selspannung in Fig.2 nach rechts durchgebogen, so übertragen sich die Zug- bzw. Druckkräfte auf die flüssigen oder gasförmigen Dielektrika links (K,) und rechts (K3) durch die Öffnungen 8 mit den zwecks Verringerung des Reibungswiderstandes sich erweiternden Durchlässen schliesslich durch die öff- nungen 13 auf den Quecksilberfaden 14,
der durch diese Kraftwirkung von rechts nach links in Fig.2 bzw. Fig.5 bewegt wird. Hierbei wird durch die Transformierung einer kleinen Bewegung einer gro ssen Fläche (Membran 3) in eine entsprechende grö ssere Bewegung einer kleinen Fläche (Oberfläche des Quecksilberfadens 14) eine derartige Verschiebung des Quecksilberfadens 14 in dem verengten Mittelteil des Rohres 12 bewirkt,. dass der in der Ruhelage zwischen den Kontakten 16 und 17 kontaktschlie ssende Quecksilberfaden nunmehr zwischen den Kon takten 15 und 16 Kontaktschluss herstellt und den Kontaktschluss zwischen den Kontakten 17 und 16 unterbricht bzw.
dass bei der Anordnung nach Fig. 3 die in der Ruhelage zwischen den Kontakten 16, 16' kontaktschliessende Quecksilberkugel nunmehr zwi schen den Kontakten 15, 15' Kontaktschluss her stellt und den Kontaktschluss zwischen den Kon takten 16, 16' aufhebt.
Die zur Betätigung des Relais erforderliche Leistungsaufnahme ist bestimmt durch die Grösse der Kapazität zwischen den Belegungen 4 und 5. Der Leistungsaufwand zur Betätigung eines Arbeitskon- taktes liegt dabei um Grössenordnungen unter dem Leistungsaufwand eines durch elektromagnetische Wirkung betätigten Arbeitskontaktes. Der Leistungs aufwand zur Aufrechterhaltung eines Schaltzustandes ist Null, da die potentielle Energie der elektrischen Spannung hier in die potentielle Energie einer Lage umgewandelt wird. Wegen des völligen Abschlusses aller wirksam werdenden Teile nach aussen unterliegt die Anordnung keinen Einflüssen der Luftfeuchtig keit oder Verstaubung und erfordert dementsprechend nur verminderte Pflege.
Es kann die Kraftwirkung des grad #-Effektes auf die dielektrische Membran, zur Betätigung der An ordnung, gegebenenfalls nur an einer Grenzfläche, das heisst in ihrer Wirkung auf die Membran ent sprechend verringert angewandt werden, indem nur an einer Grenzfläche der Membran eine Änderung der Dielektrizitätskonstante stattfindet.
In diesem Fall kann, wie in Fig. 3 - die die Tragekörper 1, 2 und die Membran 3 der Fig. 2 als Ausschnitt noch einmal zeigt - dargestellt ist, zum Beispiel die Metall belegung 4 vom Tragekörper 1 auf die Membran vorgezogen werden, wobei die Verringerung der Kraftwirkung auf die dielektrische Membran durch die nunmehr einseitig wirkende Kraft des grad #- Effektes an der rechten Membranfläche (K2>K3), durch die Verringerung des Abstandes der Belegun gen 4 und 5 teilweise ausgeglichen wird, wobei in solcher Anordnung die Wirkung des grad #-Effektes auf die Membran auch noch durch die bekannte elektrostatische Anziehung der beiden Elektroden unterstützt wird.
Wir haben bisher Beispiele mit ausschliesslich normalem grad #-Effekt gezeigt.
Eine Anwendung des transversalen grad #-Effek- tes kann in der Form erfolgen, dass ein Luftkondensa tor bis zu einer gewissen Standhöhe mit einem Dielektrikum grosser Dielektrizitätskonstante gefüllt wird, wobei dann der transversale grad #-Effekt die Standhöhe in Anhängigkeit von der angelegten Span nung beeinflu#t und diese Standhöhenänderung mit tels kommunizierender Röhren zu Schaltmassnahmen bzw. zur Spannungsmessung benutzt wird.
Fig.4 zeigt als weiteres Beispiel eine Anordnung, bei der der transversale grad #-Effekt in polaren Dielektrika wirksam wird. Im Gegensatz zu früheren Anordnungen sind hier die Belegungen 4 und 5 schräg zueinander gestellt, so dass das elektrische Feld zwi schen 4 und 5 in Fig.4 von oben nach unten in seiner Stärke zunimmt, das heisst örtlich veränderlich ist. Das Dielektrikum 19 zwischen den Belegungen möge nun eine polare Substanz sein, deren molekula res Dipolmoment und damit deren Dielektrizitäts- konstante K (F) sich in Abhängigkeit von der elek trischen Feldstärke F ändert.
Hierdurch tritt senk recht zur Richtung der Feldstärke (transversaler Effekt) ein Gradient der Dielektrizitätskonstanten im Dielektrikum der Fig.4 auf, der eine Kraftwirkung des Dielektrikums mit einer die Flüssigkeit auf stauenden Wirkung hervorruft. Infolge des Druck- ausgleiches innerhalb der Flüssigkeit entsteht hierbei eine Druckwirkung bzw. Zugwirkung in den Rohr ansätzen 12 mit zum Beispiel den oben schon dar gestellten Folgen.
Die Abhängigkeit der Dielektrizitätskonstanten von der elektrischen Feldstärke bei polaren Substan zen kann, zum Beispiel in der Anordnung nach Fig. 2, bei Anwendung solcher Substanz als eines der Aussen dielektrika durch den dann feldstärkenabhängigen Wert des Verhältnisses der Dielektrizitätskonstanten an der einen Grenzfläche der Membran 3 zur Lineari- sierung der resultierenden Kraftwirkung an der Membran bzw. zu deren Begrenzung oder sogar Richtungsumkehr verwendet werden.
Die schon beschriebenen Anwendungen des grad,--Effektes sind zum Beispiel auch unmittelbar zur statischen Spannungsanzeige verwendbar, indem zum Beispiel die von der angelegten Spannung be stimmte Lage des oben erwähnten Quecksilberfadens innerhalb der hier zweckmässig als Kapillarrohr aus zubildenden Rohrverengung des Rohres 12 (siehe Fig.2) als geeichtes Mass für die angelegte Spannung dient.
Fig. 6 zeigt eine auf dem transversalen grad ,-- Effekt in polaren Substanzen beruhende elektrostati sche Einrichtung. Die Körper 19, 20, 21 ebenso wie die Ringpaare 22 und 23 bestehen zum Beispiel aus einem wenig elastischen Kunststoff. Die in Form einer Kugelkalotte ausgearbeitete Innenfläche des Körpers 21 ist metallisiert (24), und diese Metallisie- rung ist zum Aussenanschluss 25 ,geführt.
Zwischen den Ringen 22 und 23 befindet sich eine elastische Kunststoffolie 26 (Cellulosehydrat, Terylen, Styro- flex oder Polyäthylen). Auf dieser Folie 26 ist als Beispiel einer Anwendung der Einrichtung ein Re laiskontakt 27 angebracht, der über eine Metallisie- rung auf der Folie an den Aussenkontakt 28 geführt ist. Dem Kontakt 27 steht der auf dem Zwischen stück 29 montierte Relaisgegenkontakt 30 gegenüber. Der Kontakt 30 ist an den Aussenanschluss 31 ge führt.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser für ver schiedene Anwendungen geeigneten Membraneinrich- tung ist ,die zwischen dem Stück 21 und dem Ring 23 eingespannte, die Kugelkalotte des Stückes 21 in ihrem obern Teil bedeckende Membran 32. In einem Ausschnitt (Fig.7) ist diese Membran noch einmal herausgezeichnet. Sie besteht aus einer elastischen Kunststoffolie 33, auf der eine Metallisierung 34 durch Verdampfung oder sonstige geeignete Mittel aufgebracht ist.
Auf dieser Metallisierung ist eine weitere Isolierschicht 35 aufgebracht, die dann mit der gespannten Folie auf der metallisierten Kugel- kalotte des Stückes 21 aufliegt. Die Dicke der Isolier schicht 35 bestimmt dabei im wesentlichen die Empfindlichkeit der Einrichtung. Die Schicht 35 kann zum Beispiel durch Verdampfung etwa von Siliciumoxyd oder auch durch eine dünne Kunststoff- folie gebildet werden. Als Material der Isolierschicht 35 wählt man in der als Beispiel angegebenen Anord- nun g ein solches mit nicht zu hoher Dielektrizitäts konstante.
Durch die zunächst offenen Ansätze 38 und 39 wird in den Raum zwischen den Membranen 32 und 26 eine Flüssigkeit (zum Beispiel Nitrobenzol) eingefüllt, und es wird durch die ebenfalls zunächst offenen Ansätze 41 und 42 eine polare Substanz mit molekularem Dipolmoment (zum Beispiel getrock netes Nitrobenzol) in sämtliche Hohlräume eingefüllt. In dem Basisstück 21 befinden sich zu diesem Zweck die Durchbrüche 43 und 44. Durch die Durchbrü che 43 wird dabei der verbleibende Raum zwischen der Membran 32 und der metallisierten Kugelkalotte des Stückes 21 völlig mit Nitrobenzol gefüllt.
Zum Betrieb dieser elektrostatischen Membran einrichtung wird die Betätigungsspannung an die Aussenanschlüsse 37 und 25 angelegt, wodurch zwi schen den Metallelektroden 34 und 24 ein von innen nach aussen in der Feldstärke abnehmendes elektri sches Feld entsteht. Durch diese örtlich veränderliche elektrische Feldstärke entsteht nun in dem aus pola rem Material mit molekularem Dipolmoment beste henden Dielektrikum 45 eine Kraftwirkung, die bei geeigneter Dimensionierung in diesem flüssigen Di elektrikum einen Staudruck von aussen nach innen hervorruft.
Hierdurch wird die Membran 32 an gehoben und über das hier als Übertragungsmittel vorgesehenen Flüssigkeitskissen 46 zwischen den Membranen 32 und 26 auch die Membran 26 an P 01 hoben, wodurch i m vorliegenden Beispiel dann Relaiskontaktschluss zwischen den Kontakten 27 und 30 hergestellt wird.
Die beschriebenen Einrichtungen bedeuten wegen ihres gegenüber dem bekannten, um Grössenordnun gen erniedrigten Steuerleistungsbedarfes bei vermin dertem betrieblichem Pflegeaufwand einen substan tiellen technischen Fortschritt. Die Anwendungsmög lichkeiten in der Niederspannungstechnik, Stark- und Hochspannungstechnik sowie in jeder Art der Steue rungstechnik, Speichertechnik und Energieumsetzung sind offensichtlich.
Als weiteres Beispiel für die Nutzbarmachung .der Kraftwirkungen, die in aus polaren Substanzen mit molekularem Dipolmoment bestehenden Dielektrika unter der Einwirkung örtlich veränderlicher elektri scher Felder auftreten, zeigt Fig.8 das Grundsätz liche einer Anordnung zur Herstellung einer Flüssig keitsströmung mittels der zur Verwendung vor geschlagenen elektrostatischen Wirkungen.
In dem Zwischenraum zwischen den metallischen oder an ihrer Oberfläche metallisierten Körpern 47 und 48 möge sich ein flüssiges Dielektrikum 49 vorstehend beschriebener Art (zum Beispiel getrocknetes Nitro- benzol) befinden. Die Metalloberflächen der Körper 47 und 48 werden an eine elektrische Spannung (Betäti gungsspannung) gelegt.
Wegen der sägezahnförmigen Gestalt des im Querschnitt gezeigten Körpers 48 entsteht im flüssigen Dielektrikum 49 zwischen den Körpern 47 und 48 eine in jeder Stufe gleichmässig von links nach rechts zunehmende elektrische Feld- stärke. Hierdurch wird das Dielektrikum mit moleku larem Dipolmoment in jeder Stufe von links nach rechts zunehmend polarisiert, und es werden die molekularen Dipole des Dielektrikums von links nach rechts in jeder Stufe zunehmend durch das elektri sche Feld ausgerichtet.
Von der Ausrichtung der molekularen Dipole ist nun die Dielektrizitätskon- stante des Dielektrikums abhängig, so dass sich als Folge der örtlich veränderlichen Feldstärke im flüssi gen Dielektrikum eine örtlich veränderliche Dielektri- zitätskonstante einstellt.
Da die jeweilige Dielektri- zitätskonstante vom Quadrat der Feldstärke abhängt, tritt der Effekt der sich in Fig. 8 in jeder Stufe ver änderlich einstellenden Dielektrizitätskonstante im flüssigen Dielektrikum zwischen den Körpern 47 und 48 in gleicher Weise bei angelegter Gleichspannung wie Wechselspannung auf.
Zufolge der sich in jeder Stufe der Fig.8 von links nach rechts stetig ver ändernden Dielektrizitätskonstante des flüssigen Di- elektrikums zwischen den Körpern 47 und 48 ent steht nun in jeder Stufe in diesem Dielektrikum ein transversaler grade-Effekt, d. h. in jeder Stufe ent steht im flüssigen Dielektrikum eine Kraftwirkung (Staudruck) senkrecht zur elektrischen Feldstärke.
Durch diesen Staudruck in allen Stufen des Körpers 48 entsteht im flüssigen Dielektrikum 49 eine Strö mung, die .sich zum Beispiel durch die Rohransätze 50 und 51 in Fig. 8 schliessen möge.
Hinsichtlich der Druckwirkung auf die gesamte Strömung des flüssigen Dielektrikums addieren sich dabei die Staudrücke in den einzelnen Stufen der Fig. 8, denn beim Übergang der Flüssigkeitsmoleküle von der Stelle grösster Feld stärke einer Stufe mit entsprechend starker Orientie rung der Moleküle in die Stelle geringster Feldstärke der folgenden Stufe tritt praktisch sofort wieder eine entsprechend grössere Unordnung der Molekülrich tungen mit entsprechender Folge für die wirksame Dielektrizitätskonstante des Dielektrikums ein.
Die in Fig. 8 prinzipiell dargestellte Anordnung mehrerer nacheinander vom flüssigen Dielektrikum durchströmter Stufen oder Kammern führt durch die Addition der einzelnen Staudrücke hinsichtlich der Flüssigkeitsströmung zu einer Hochdruckeinrichtung.
Werden durch mehrere parallel wirkende elektro statische Strömungskammern Einzelströmungen her gestellt, die in einem äussern Verbindungsweg zu einem Gesamtstrom vereinigt werden, so entsteht offensichtlich eine Niederdruckeinrichtung hinsicht lich des strömenden flüssigen Dielektrikums.
Anordnungen, bei denen das flüssige Dielektri- kum mit polaren D.ipoleigenschaften durch wahlweise an die elektrische Betätigungsspannung gelegte elek trostatische Strömungskammern meiner gemeinsamen Aussenverbindung für das flüssige Dielektrikum in einer oder in -entgegengesetzter Richtung in Strömung versetzt wird, liegen auf der Hand.
Die in den elektrostatischen Strömungskammern dem flüssigen Dielektrikum durch Orientierung seiner Moleküle vom angelegten elektrischen Feld zugeführte Energie setzt sich über den grad e-Effekt nur teilweise in den die Strömung hervorrufenden Staudruck um. Ein geringer Teil der vom elektrischen Feld auf gebrachten Energie setzt sich, infolge der innern Rei bung des flüssigen Dielektrikums, auch in Wärme um. Es ist deshalb zweckmässig, das flüssige Dielektrikum zwischen Austritt aus und Eintritt in die Strömungs kammern, gegebenenfalls auch durch Kühlung der Elektroden in den Kammern laufend zu kühlen.
Eine solche Kühlung, die auch selbsttätig als adiabatischer Kühlprozess ablaufen kann steigert allgemein die durch das örtlich veränderliche elektrische Feld im Dielektrikum hervorgerufene Kraftwirkung mit ihrer Staudruckwirkung.
Die durch elektrostatische Strömungskammern hervorgerufene Flüssigkeitsströmung kann zum Bei spiel zum Antrieb eines Turbinenrades 52 dienen oder auch in beliebiger anderer Weise zur Erzeugung einer verwertbaren Arbeitsleistung herangezogen werden.