CH340198A - Verfahren zum Reinigen von organische Verunreinigungen enthaltenden Flüssigkeiten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von organische Verunreinigungen enthaltenden Flüssigkeiten und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Verfahren zum Reinigen von organische Verunreinigungen enthaltenden Flüssigkeiten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von organische Verunreini gungen enthaltenden Flüssigkeiten unter Zersetzung dieser Verunreinigungen und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die zu reinigende Flüssigkeit in eine erste Zone einer Vorrichtung eingeführt wird, in welcher eine aktive, anaerobe, bakteriologische Zersetzung stattfindet, wodurch ein Teil der organi schen Verunreinigungen sich setzt, worauf die Flüssig keit in eine Klärzone eingeführt wird, in welcher in der Flüssigkeit suspendierte feste Partikel sich unter der Wirkung der Schwerkraft setzen, welche Partikel dann in die erste Zone zurückgeführt werden, wäh rend die gereinigte Flüssigkeit abgeführt wird, und dass die in der ersten Zone erzeugten Gase und der von den niedergeschlagenen Verunreinigungen gebil dete Schlamm abgeführt werden. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist .gekenn zeichnet durch Mittel, um die Flüssigkeit in einen Behälter einzuführen, in welchem sie in Kontakt mit in einem aktiven bakteriologischen Zersetzungszu- stand sich befindlichen -Körpern kommen soll, Mittel zur Entfernung von festen Partikeln der Zersetzung aus diesem Behälter, Mittel zur Entfernung der er zeugten Gase aus diesem Behälter, Mittel zur Über führung der im Behälter behandelten Flüssigkeit in ein über diesem angeordnetes Klärbecken, wobei eine annähernd waagrechte Querwand den Boden des Klärbeckens und die Decke des Behälters bildet, fer ner durch im Abstand der Mittel zur überführung der Flüssigkeit an dem Klärbecken angeordnete Mittel zur Abfuhr der gereinigten Flüssigkeit und durch Mittel zur Entfernung der festen Partikel aus dem Klärbecken. In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausfüh rungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung, Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Vorrich tung und Fig. 3 im grösseren Massstab ein Detail. In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens beispielsweise und schematisch dargestellt. Die zu reinigende Flüssig keit wird durch eine Leitung 15 mit einem Ventil 16 in den untern Behälter 20 für anaerobe Behandlung eingeführt. Die Verunreinigungen der Flüssigkeit werden in diesem Behälter 20 von biochemisch ak tiven Körpern aufgenommen, die diese Verunreini gungen einer anaeroben Zersetzung aussetzen. Wenn mehr Flüssigkeit eingeführt wird, steigt die bereits behandelte Flüssigkeit durch die Leitung 21 mit Ventil 22 und fliesst in den mittleren Vertei ler 23. Von diesem Verteiler 23 fliesst die Flüssigkeit in das obere Klärbecken 24. Mindestens teilweise zer setzte, in der Flüssigkeit suspendierte Körper legen sich auf den Grund dieses Klärbeckens 24. Die ge reinigte Flüssigkeit läuft in eine Rinne 26 über und wird von dort mittels einer Leitung 27 mit Ventil 28 abgeführt. Unter Schwerkraft abgesunkene, solide Körper werden mittels Abstreifmittel (siehe Fig. 2) in einem Sammler 29 gesammelt und fallen wieder in den Behälter 20, um die anaerobe Behandlung der ein tretenden verunreinigten Flüssigkeit vorzunehmen. Diese soliden Körper bleiben verhältnismässig lang im Behälter 20, insbesondere mit Bezug auf die Menge eintretender Flüssigkeit. Es ist daher not wendig, völlig zersetzte Materie und Schlamm aus dem Behälter 20 zur Vermeidung einer zu hohen Densität an soliden Körpern zeitweise zu entfernen. Dies erfolgt über eine Leitung 35 mit Ventil 36. Bei der anaeroben Behandlung im Behälter 20 werden unter anderem auch Gase erzeugt. Diese Gase steigen durch die Flüssigkeit in eine Gaskammer 53 und werden über geeignete Mittel abgeführt. In Fig. 2 ist eine beispielsweise Ausführung der Vorrichtung dargestellt. Sie weist einen Boden 10, eine Mantelfläche 11 und eine Querwand 12 auf. Diese Querwand 12 senkt sich leicht gegen ihre Mitte hin und unterteilt die ganze Vorrichtung in zwei hydraulisch verbundene Räume: den Behälter 20 und das Klärbecken 24. Eine Hauptzufuhrleitung 13 für die zu reinigende Flüssigkeit weist eine Abzwei gung 14 und zwei Zweige 15 und 17 mit Ventilen 16 bzw. 18 auf. Der Zweig 15 dient der Versorgung des Behälters 20, während der Zweig 17 an der mittleren untern Vertiefung 19 des Behälters 20 angeschlossen ist. Bereits teilweise im Behälter 20 behandelte Flüs sigkeit steigt über die Leitung 21 mit Ventil 22 in den Verteiler 23 und fliesst von dort in das Klär- becken 24. Gereinigte Flüssigkeit läuft über den Rand 25 in die Rinne 26 und wird von dort mittels der Leitung 27 mit Ventil 28 abgeführt. Die Gaskammer 53 steht in direkter hydraulischer Verbindung mit dem Behälter 20 und erstreckt sich in die Höhe bis annähernd den obern Rand der Rinne 26. Sie hat eine gemeinsame Wand, sowohl mit dem Klärbecken 24 als auch mit der Rinne 26. Der untere Teil der mit dem Klärbecken gemein samen Wand weist einen Flansch 51 auf, wodurch Gas aus dem Behälter 20 unter der Querwand 12 gefangen bleiben kann und somit eine gewisse Wärmeisolierungsschicht zwischen dem Behälter 20 lind dem Klärbecken 24 bildet. Ferner weist die Kammer 53 eine Gasglocke 54 auf, an welcher die Abführleitune 55 mit Veptil 56 angeschlossen ist. Der Behälter 20 besitzt Abstreifmittel, bestehend aus Armen 30, einem Hängewerk 31 und nach unten gerichteten Schaufeln 32. Das Ganze wird mittels einer Antriebswelle 44 angetrieben. Diese Antriebs welle ist in einem Rahmen 50 und einem Lager 47 drehbar gelagert und wird von einem Motor 49 an getrieben. Ferner ist im Behälter 20 eine Abschäumvor- richtung, bestehend aus Armen 37, einem Trae- werk 38 und Schaufeln 39, vorgesehen. Um die Ab schäumwirkung zu erhöhen und den sich bildenden Schaum besser zu lösen. sind an der Unterseite der Ouerwand 12 ebenfalls Schaufeln 40 vorgesehen. Die Schaufeln 39. 40 sind versetzt in bezug aufeinander angeordnet, und die Abschäumvorrichtung ist eben falls von der Welle 44 angetrieben. Der Behälter 20 ist mit zwei Schlammabfuhrlei- tunaen 33 und 35 mit Ventilen 34 bzw. 36 versehen. Wenn zu reinigende Flüssigkeit durch die Leitung 15 eingeführt wird. wird der Schlamm durch die Lei tung 35 abgeführt. Wenn hingegen die Flüssigkeit durch die Leitung 17 eingeführt wird, so wird der Schlamm durch die Leitung. 33 abgeführt. Das Klärbecken 24 besitzt ebenfalls eine Ab- streifvorrichtung, bestehend aus Armen 41, Hänge werk 42 und nach unten gerichteten Schaufeln 43. Diese Vorrichtung ist ebenfalls von der Welle 44 angetrieben. Der von den Schaufeln 43 gesammelte Schlamm fliesst in einen aus einer Mantelfläche 45 und einem Boden 46 bestehenden Sammler 29. Zwi schen dem Boden 46 und der Mantelfläche 45 ist ein ringförmiger Spalt vorgesehen (Fig. 3). Die Verunreinigungen der in den Behälter 20 eintretenden Flüssigkeit werden in Kontakt mit sich zersetzendem Schlamm und den von ihm enthaltenen bakteriologischen Organismen gebracht. Die Absorp tion, die Mitnahme und erfolgte biochemische Zer setzung verursachen eine Entfernung der organischen Verunreinigungen, die eine Art Humus und Gase, hauptsächlich Methan und Kohlensäure, sowie ver schiedene Flüssigkeiten in kleinen Mengen bilden. Der erhaltene Schlamm kann wahlweise periodisch oder stetig abgeführt werden. Um die biochemische Wirkung der Behandlung zu erhöhen, ist es not wendig, Rührwerke vorzusehen. Die Vorrichtung 30 bis 32 bildet ein derartiges Rührwerk und rührt den Schlamm ständig. Dieser Schlamm bewegt sich lang sam in Richtung der Behältermitte und akkumuliert sich in der Vertiefung 19, von wo er über die Lei tung 35 abgeführt wird. Das von der Abstreifvorrich- tung gebildete Rührwerk verteilt aber auch den Schlamm gleichmässig im Behälter 20, so dass er über die Leitung 33 auch abgeführt werden kann. Die aufsteigenden Gase, zum Beispiel Methan oder Kohlensäure, nehmen kleine solide Partikel mit. Diese Partikel bilden einen ziemlich dichten Schaum, der, wenn er unberührt bliebe, der bakteriologischen Zersetzung widerstehen würde. Dies ist dank der Vor richtung 37 bis 40 nicht der Fall. Die Gasschicht 52 zwischen der Querwand 12, dem Flansch 51 der Wand 11, der Mantelfläche 45 und dem Flüssigkeitkspiegel 48, verhindert einen Wärmeverlust vom Behälter 20 zum Becken 24. Dies ist besonders günstig, weil die bakteriologische Ak tivität im Behälter 20 mit der Temperatur, bei wel cher die biochemischen Reaktionen stattfinden, ab nimmt. Dank der Anordnung einer seitlichen Gaskammer stören die aufsteigenden Gase die Flüssigkeit im Klärbecken 24 nicht. Die Densität an soliden Partikeln nimmt im Be hälter 20 von oben nach unten zu. Der Einlass der Leitung 21 ist daher im obern Teil des Behälters 20, jedoch genügend unter der Schaumzone angeordnet. Die eintretende Flüssigkeit, die schwerer ist als die bereits teilweise behandelte Flüssigkeit, verursacht die Steigung der letzteren in die Leitung 21. Der sich auf dem Boden des Klärbeckens 24 niederlegende Schlamm besteht im wesentlichen aus or ganischer Materie in einem Zustand von teilweiser Zer setzung. Es ist wichtig, dass in diesem Becken keine den Niederschlag störenden Gase entstehen. Der Schlamm muss daher schnell abgeführt werden. Dies erfolgt mittels der Abstreifvorrichtung 41 bis 43, die den Schlamm in den Sammler 29 befördert. Die Platte 46 des letzteren ist fest auf der Antriebs welle 44 angeordnet. Vom Behälter 20 kann keine Flüssigkeit in den Sammler 29 eintreten, weil der Schlamm den ringförmigen Spalt verstopft. Diese Bodenplatte 46 weist ferner einen Ringflansch 57 auf, der den untern Rand der Mantelfläche 45 über lappt. Der Sammler 29 bildet somit einen Einweg durchgang.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zum Reinigen von organische Ver unreinigungen enthaltenden Flüssigkeiten unter Zer setzung dieser Verunreinigungen, dadurch gekenn zeichnet, dass die zu reinigende Flüssigkeit in eine erste Zone einer Vorrichtung eingeführt wird, in welcher eine aktive, anaerobe, bakteriologische Zer setzung stattfindet, wodurch ein Teil der organischen Verunreinigungen sich setzt, worauf die Flüssigkeit in eine Klärzone eingeführt wird, in welcher in der Flüssigkeit suspendierte feste Partikel sich unter der Wirkung der Schwerkraft setzen, welche Partikel dann in die erste Zone zurückgeführt werden, während die gereinigte Flüssigkeit abgeführt wird, und dass die in der ersten Zone erzeugten Gase und der von den nie dergeschlagenen Verunreinigungen gebildete Schlamm abgeführt werden. Il.Vorrichtung zur Durchführung des Verfah rens nach Patentanspruch I, gekennzeichnet durch Mittel, um die Flüssigkeit in einen Behälter einzu führen, in welchem sie in Kontakt mit in einem akti ven bakteriologischen Zersetzungszustand sich be findlichen Körpern kommen soll, Mittel zur Entfer nung von festen Partikeln, der Zersetzung aus diesem Behälter, Mittel zur Entfernung der erzeugten Gase aus diesem Behälter, Mittel zur Überführung der im Behälter behandelten Flüssigkeit in ein über diesem angeordneten Klärbecken, wobei eine annähernd waagrechte Querwand den Boden des Klärbeckens und die Decke des Behälters bildet,ferner durch im Ab stand der Mittel zur Überführung der Flüssigkeit an dem Klärbecken angeordnete Mittel zur Abfuhr der gereinigten Flüssigkeit und durch Mittel zur Ent fernung der festen Partikel aus dem Klärbecken. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die in der ersten Zone gesetzten Verunreinigungen völlig zersetzt werden. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass eine Vorrichtung verwendet wird, bei der die zweite Zone über der ersten angeordnet ist. 3.Vorrichtung nach Patentanspruch 1I, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Entfernung der festen Partikel aus der Klärzone aus einem Zylinder, dessen oberer Rand auf der Höhe des Bodens des Klärbeckens liegt, und einer in festem Abstand von diesem Zylinder angeordneten Platte bestehen, wobei zwischen der Platte und dem untern Rand des Zylin ders ein ringförmiger Durchgang gebildet ist, das Ganze derart, dass die genannten Partikel durch die sen Durchgang in den Behälter gelangen können, während die in diesem Behälter enthaltene Flüssig keit in den Durchgang nicht eindringen kann. 4.Vorrichtung nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Behälter ein nach unten sich erstreckende Schaufeln aufweisendes Rührwerk vorgesehen ist, zum Zweck, den im untern Teil des Behälters angehäuften Schlamm annähernd radial in Richtung der Mitte rühren zu können. 5. Vorrichtung nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter eine Abschäumvor- richtung aufweist, die aus drehbaren, nach oben ge richteten Schaufeln und aus feststehenden, an der Querwand befestigten, nach unten gerichteten Schau feln besteht, wobei die beweglichen Schaufeln bei der Rotation zwischen den feststehenden Schaufeln durch gehen. 6.Vorrichtung nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, um die erzeugten Gase aus dem Behälter abzuführen, ohne dass sie mit dem Inhalt des Klärbeckens in Kontakt kcmmen. 7. Vorrichtung nach Unteranspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gaskammer mit dem Be hälter hydraulisch verbunden ist, so dass die Gase durch die Kammer steigen können. B. Vorrichtung nach Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Überführung der Flüssigkeit aus einer zwischen dem Behälter und dem Klärbecken angeschlossenen Leitung bestehen, die sich vom obern Teil des Behälters bis zu einem im obern Teil des Klärbeckens zentral angeordneten Ver teiler erstreckt. 9.Vorrichtung nach Unteranspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Klärbecken eine drehbare Abstreifvorrichtung vorgesehen ist, um die festen Partikel annähernd radial gegen die Mitte des Be hälters bewegen zu können. 10. Vorrichtung nach Unteranspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Antriebswelle sich durch den Behälter und durch das Klärbecken erstreckt, welche Welle die Abstreifvorrichtung des Klärbek- kens, die Bodenplatte des Sammlers, die Abschäum- vorrichtung und das Rührwerk des Behälters trägt.
Applications Claiming Priority (1)
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CH340198T | 1955-09-26 |
Publications (1)
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ID=4505309
Family Applications (1)
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CH340198D CH340198A (de) | 1955-09-26 | 1955-09-26 | Verfahren zum Reinigen von organische Verunreinigungen enthaltenden Flüssigkeiten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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CH (1) | CH340198A (de) |
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1955
- 1955-09-26 CH CH340198D patent/CH340198A/de unknown
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