Brennkammeranordnung in einer mit Luftverdichtung arbeitenden Einspritzbrennkraftmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkam- meranordnung, die einem Arbeitszylinder einer mit Luftverdichtung arbeitenden Einspritzbrennkraft- maschine zugeordnet ist und eine Vorkammer, in die der gesamte Brennstoff eingespritzt wird, sowie eine Luftspeicherkammer aufweist, welche Kammern in einen zwischen ihnen liegenden Mündungsraum mün den.
Die Brennkammeranordnung gemäss der Erfin dung zeichnet sich dadurch aus, dass Vorkammer und Luftspeicherkammer an ihren Mündungen mit min destens angenähert koaxialen Düsen versehen sind, die so ausgebildet sind und mindestens zu Beginn des Verbrennungsvorganges einander so nahe gegenüber liegen, dass der grössere Teil des aus der Vorkam mer austretenden Strahls durch den Mündungsraum hindurchgehend in die Luftspeicherkammer eintritt, in welcher eine weitere Verbrennung stattfindet. Es ist selbstverständlich, dass die von beiden Kammern dem Mündungsraum gelieferten Verbrennungsgase schliesslich auf den im Arbeitszylinder befindlichen Kolben wirken.
Beliebige Arten von fluidem Brennstoff können bei einer derartigen Kammeranordnung verwendet werden, wie beispielsweise Dieselöl, Destillate, billige Heizöle, Benzin sowie Butan und andere Gase. Die Brennkammeranordnung kann mit Selbstzündung, Glühkerzen oder Zündkerzen arbeiten, wobei Zünd kerzen bei niedrigen Kompressionsverhältnissen und beim Anlassen Verwendung finden. Die Maximal drücke und Temperaturen sind auf die Vorkammern beschränkt. Zwischen den Düsenmündungen kann ein fester oder ein veränderlicher Abstand vorgesehen sein. Die Düsen können bei Rotglut und selbst bei Weissglut arbeiten, besonders, wenn der Motor schwere Heizöle als Brennstoff verwendet.
Ausführungsbeispiele der Einspritzbrennkraft- maschine der Erfindung werden im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, von denen: Fig. 1, 2 und 3 drei verschiedene Ausführungs beispiele zeigen: Fig. 4 und 5 in zwei rechtwinklig zueinander an geordneten Schnittansichten ein weiteres Ausfüh rungsbeispiel zeigen; Fig.6 einen der Fig.2 ähnlichen Schnitt einer weiteren, verbesserten Ausführungsform zeigt;
Fig. 7 eine der Fig. 6 ähnliche Ansicht einer weiteren verbesserten Ausführungsform ist; Fig. 8 und 9 ähnliche Ansichten wie Fig. 4 und 5 sind, die ebenfalls weiterentwickelte Ausführungs formen zeigen; Fig. 10 und 11 in ähnlichen Ansichten wie Fig. 8 und 9 eine Ausführung mit wassergekühlter Brenn- kammer zeigen, und Fig. 12 eine geschweisste Konstruktion einer in einen Zylinderkopf eingesetzten Brennkammergruppe zeigt.
In allen Figuren sind sich entsprechende Teile mit ähnlichen Bezugszahlen bezeichnet.
In der Brennkammeranordnung nach Fig. 1 sind die Vorkammer mit 11, die Luftspeicherkammer-mit 12, die Düsen mit 13 und 14, der- Zylinder mit 15, der Kolben mit 16, der Zylinderkopf mit 17, der Mündungsraum mit 18, die Einspritzvorrichtung mit 20 und eine Glüh- oder Zündkerze mit 21 bezeich net. Die entsprechenden Teile der Fig. 2 sind mit 11a, 12a usw. und in Fig. 3 mit 11b, 12b usw. be zeichnet.
In Fig. 1 befindet sich die Vorkammer 11 im Zy linderkopf 17 und die Luftspeicherkammer 12 im Kolben 16. In Fig. 2 befinden sich die Vorkammer lla und die Luftspeicherkammer 12a beide im Zylinderkopf 17a. Der Kolbenboden besteht aus einem nach oben konisch verjüngten äussern Teil 22, der mit einer Kante 23 endet, und einem kuppelförmigen innern Teil 24. Der in dieser Figur gezeigte Zylinder gehört zu einem Zweitaktmotor, dessen Spül- und Auslass- schlitze nicht gezeigt sind.
Je höher die Aufladung ist, um so mehr kann von der für die Verbrennung nicht benötigten überschussluft in dem Raum zwi schen Zylinderkopf und Kolben belassen werden, um dort als Wärmeisolator zu dienen. Wenn die Ver brennungsgase in den Zylinder zu fliessen beginnen, wird diese verhältnismässig kühle Luft gegen die Kol benringe 25 gedrückt und verhindert weitgehend, dass die heissen Verbrennungsgase mit den Ringen in Be rührung kommen. Besonders bei Flugmotoren kann auch eine Wassereinspritzung vorgenommen werden, die vorzugsweise in der Vorkammer stattfindet.
Nach Fig. 3 sind dem Zylinder 15b zwei gleiche Brennkammeranordnungen zugeordnet. Die Kam mern llb und 12b sind seitlich des Zylinders 15b angeordnet, in dem sich die beiden gegenläufigen Kol ben 16b hin und her bewegen.
Die in Fig. 1 gezeigte Brennkammeranordnung besteht aus den beiden getrennten Kammern 11 bzw. 12 mit je einer Düse 13 bzw. 14, die in der obern Totpunktlage einander sehr nahe gegenüberliegen und in dieser Lage in einem kleinen, spaltförmigen Mündungsraum 18 münden, der sich bei Abwärts bewegung des Kolbens 16 zum Zylinderraum 26 er weitert. Die Kammer 11 wirkt als Vorkammer und die Kammer 12 als Luftspeicherkammer. Letztere ist gemäss Fig. 1 innerhalb des Kolbens angeordnet.
Die beiden Kammern und der Mündungsraum kön nen, wie in Fig. 2 und 3 gezeigt, vom Kolben, von der Zylinderwand und von den Ventilen entfernt an geordnet sein, so dass weder der Brennstoff- und Flammenstrahl auf diese Teile auftrifft, noch von dem Hauptherd der Verbrennung Wärme aus nächster Nähe auf diese betriebswichtigen Teile durch Strah lung übertragen werden kann.
Im Betrieb wird beispielsweise in Fig. 2 der durch die Einspritzung von Brennstoff aus der Einspritzvor- richtung 20a in der Nähe des obern Totpunktes des Kolbens 16 innerhalb der Vorkammer l la bei Beginn der Verbrennung verursachte Druckanstieg einen aus Verbrennungsprodukten, Luft und Brennstoff ge mischten Strahl erzeugen, der mit grosser Geschwin- eit-aus _dieser Vorkammer austritt.
Der grösste Teil dieses Strähls geht-durc_h den Mündungsraum 18a hindurch und tritt in die Lufspeicherk_ammer 12a ein, während ein kleiner Teil des Strahls im Mün dungsraum 18a abgebremst wird. In der Luftspeicher kammer findet eine zweite Verbrennung statt, bei der die dort befindliche Luft den eingeblasenen Brenn stoff teilweise verbrennt. Der dadurch erzeugte Druckanstieg verursacht einen Strahl aus Gas und Brennstoff-Luft-Gemisch durch die Düse 14a in ent gegengesetzter Richtung zurück in die Vorkammer l la, wo die Verbrennung weitergeht, so dass die Strah len zwischen den beiden Kammern so lange hin und her blasen, bis ein Druckausgleich eingetreten ist.
Schliesslich blasen beide Kammern ihren Inhalt durch die Düsen 13a, 14a gegeneinander und verursachen eine starke Turbulenz im Mündungsraum 18a, so dass dort noch der letzte unverbrannte Rest des Gemisches verbrannt wird.
Selbst eine Früheinspritzung des Brennstoffes, die einen hohen Druck in der Vor kammer lla zur Folge hat, erhöht den im Zylinder 15a auf den Kolben 16a wirkenden Druck während des Verbrennungsvorganges in der Vorkammer 11 a und der Luftspeicherkammer 12a nicht wesentlich. Der Druckanstieg in beiden Kammern wird in Geschwin digkeitsenergie umgewandelt, die das Hin- und Her blasen und dadurch eine schnellere Verbrennung bewirkt, ohne Temperatur und Druck im Zylinder in grösserem Masse zu beeinflussen.
Erst im letzten, im Mündungsraum 18a stattfindenden Stadium der Verbrennung, wenn sich beide Kammern 1 la und 12a entleeren und den Rest ihres unverbrannten Brenn stoff-Luft-Gemisches gegeneinanderblasen und in dem Raum 18a zwischen den Düsen der Verbrennungs vorgang beendet wird, wird der durch die Volumen vergrösserung der heissen Gase verursachte Druck anstieg sich im Zylinder 15a auswirken. Zu diesem Zeitpunkt bewegt sich aber der Kolben 16a bereits abwärts, so dass das Indikatordiagramm nur einen verhältnismässig kleinen Druckanstieg zeigt. Motoren, die nach dem beschriebenen Verbrennungsverfahren arbeiten, laufen äusserst ruhig.
Fig. 4 und 5 zeigen eine Brennkammeranordnung, deren Kammern und Düsen den in Fig. 2 und 3 ge zeigten ähnlich sind. Diese Brennkammerbaugruppe ist mit einem Kühlmantel 35 versehen und ist mittels Schrauben 36 am Zylinder 15c befestigt.
Vorzugs weise werden bei Hochleistungsmotoren die Brenn- kammerwandungen und die Düsen durch schnell strömende Flüssigkeiten oder Luft gekühlt, wie dies beispielsweise bei 40 in Fig. 1 angedeutet ist, und zwar in Verbindung mit Kühlrippen, wie sie bei luft gekühlten Motoren üblich sind.
Fig.6 zeigt einen Zylinderkopf 17d mit Vor kammer 11d, Luftspeicherkammer 12d und Düsen 13d und 14d, welche die beiden Kammern l 1d und 12d mit dem Mündungsraum 18d verbinden. Der Mündungsraum 18 & d ist durch einen trichterförmigen Kanal 19d mit dem eigentlichen Zylinderraum 26d verbunden.
Zwei torusförmige, die Düsen umgebende Sekundärluftkammern 41 und 42, die von den Düsen und der gekühlten Brennkammerwandung gebildet werden, stehen mittels ringförmiger Schlitze 43 und 44 mit den Hauptkammern 11d und 12d in Verbin dung. Die durch gestrichelte Linien im Zylinderkopf 17d eingezeichneten Ventile 45 dienen als Einlass- und Auslassventile.
Die Wirkungsweise dieser Kammern ist folgende: Während des Kompressionshubes wird die Luft durch den trichterförmigen Kanal 19d in die Kammer 18d und dann durch die Düsen 13d und 14d in die Kam- mern 11d und 12d gedrückt. Aus diesen Kammern gelangt ein Teil der Luft durch die Schlitze 43 und 44 in die Sekundärluftkammern 41 und 42. Wenn durch die Einspritzvorrichtung 20d Brennstoff in die Kammer 11.d und in das weite Ende der Düse 13d eingespritzt wird, beginnt die Verbrennung.
Durch den dann eintretenden Druckanstieg wird das Luft- Brennstoff-Gasgemisch durch die Düsen 13d und 14d in die Luftspeicherkammer 12d getrieben, in der eine zweite explosionsartige Verbrennung stattfindet. Die aus der Vorkammer llid mit ausserordentlich hoher Geschwindigkeit mti dem Gasstrahl ausgestossenen Brennstofftröpfchen dringen in die in der Kammer 12d befindliche Druckluft ein, werden dabei fein verteilt und bilden mit der dort befindlichen Luft ein für vollkommene Verbrennung geeignetes Gemisch.
Der in der Kammer 12d entstehende Druckanstieg wird in der Düse 14d in Geschwindigkeit umgewan delt, und der Strahl gelangt wieder durch die Düse 13d in die Kammer 11d zurück, wobei ein Teil des Strahls an der engen Öffnung der Düse 13d in die Kammer 18d abgelenkt werden kann, in der frische Luft zur Verbrennung des vom Strahl mitgerissenen Brennstoffes bzw. brennenden Gases zur Verfügung steht. Der wieder in die Vorkammer eintretende Strahl wird eine weitere Verbrennung von überschüs sigem Gas und Brennstoff in dieser Kammer bewir ken. Die Mündungsöffnung der Düse 14d ist absicht lich grösser als diejenige der Düse 13d gewählt, so dass der erste aus der Düse 13d in die Düse 14d eintre tende Strahl in der Düse 14d als Injektor wirkt und zusätzliche Luft aus dem Raum 18d in die Kammer 12d mit sich führt.
Während der Verbrennung in den beiden Kammern 11 d und 12d wird natürlich bei dem in diesen Kammern erfolgenden Druckanstieg Luft und ein kleiner Anteil des Brennstoffes in die Se kundärluftkammern 41 und 42 gedrückt, in denen ein Luftüberschuss vorhanden ist.
Wenn nach den ersten Verbrennungsvorgängen und der Hin- und Herbewe- gung der Gasstrahlen zwischen den beiden Kammern der Kolben seinen Abwärtshub beginnt und aus bei den Kammern 11d und 12d Gas-Brennstoff-Luft- strahlen aus den Düsen im Mündungsraum 18d aus treten und aufeinander auftreffen und eine für eine vollkommene Verbrennung und Durchmischung ge eignete hohe Turbulenz erzeugen, dringt die Verbren nung im Raum 18d und durch den trichterförmigen Kanal 19d in den eigentlichen Zylinderraum 26d vor.
Der flüssige Brennstoff ist natürlich durch die im vorhergehenden beschriebenen Vorgänge vollständig vergast und, falls sich noch umverbrannter Brenn stoff in dem in den Zylinder<I>26d</I> eintretenden Gas strom befinden sollte, so wird er im Zylinder genau in derselben Weise verbrannt wie ein Gas-Luft-Ge misch im Zylinder eines Benzinmotors. In den Kam mern 11 d und 12d können sich aber noch immer etwas umverbrannter Brennstoff und Gase befinden, die, falls sie nicht sofort verbrannt werden, beim Abwärtshub des Kolbens in den eigentlichen Zylinder gelangen würden. Um diesen restlichen Brennstoff frühzeitig in den Kammern 11d und 12d beim Ab wärtshub des Kolbens verbrennen zu können, sind die Sekundärluftkammern 41 und 42 vorgesehen.
Diese enthalten nach der Beendigung des Hauptverbren- nungsvorganges noch überschüssige Luft, und diese Luft wird bei dem durch den Abwärtsgang des Kol bens bedingten Druckabfall aus den Sekundärkam mern in die Hauptkammern geblasen und verbrennt den dort noch vorhandenen Brennstoff. Die Sekun- därluftkammern 41 und 42 wirken auch als Wärme- isolierkammern, die eine Wärmeabführung durch das Kühlmittel verringern.
Während des letzten Teils des Kompressionshubes ist die Geschwindigkeit der durch die Düse 13d in die Kammer 11d eintretenden Luft am grössten und ist genügend gross, um selbst einen ziemlich kompakten Brennstoffstrahl sehr fein zu ver teilen, so dass der in diesen Luftstrahl hineingespritzte Brennstoff gründlich mit Luft durchmischt wird. Vor zugsweise wird der Brennstoffstrahl im wesentlichen in Richtung auf die Mitte oder direkt auf die Mitte der Düse 13;d gerichtet, so dass er von der hereinströmen den Luft erfasst und dann von den in umgekehrter Richtung fliessenden Strahl in die Vorkammer 12d hineingerissen werden kann.
Fig.7 zeigt dieselbe grundsätzliche Kammer anordnung, nämlich die Vorkammer 11e, die Luft speicherkammer 12e, den Mündungsraum 18e, die Düsen 133e und 14e und die Einspritzvorrichtung 20e. Die Einspritzvorrichtung 20e liegt in einem wasser gekühlten Gehäuse 25, das in den Zylinderkopf 17e eingesetzt ist. Die beiden Kammern 11e und 12e sind mit einer mehrteiligen Auskleidung 52 aus an sich bekanntem, wärmeisolierendem Werkstoff, z.
B. kera mischem Werkstoff, versehen, von welcher Ausklei dung jeder Teil nur eine geringe Berührungsfläche mit den gekühlten Kammerwänden hat, so dass enge Lufträume 53 zwischen dem grösseren Teil der Aussen fläche der Auskleidung und der gekühlten Kammer wandung verbleiben. Die Düsen 13e und 14e sind mit konischem Sitz in die nach innen gerichteten öffnun- gen der Kammern eingesetzt, so dass sie leicht aus gebaut werden können. Die Düsen sind mit Press- sitz in die Kammeröffnungen eingebaut, um eine gute wärmeleitende Verbindung mit der gekühlten Wan dung zu haben. Jede der Düsen besitzt einen Längs schlitz 54.
Die Düsen werden durch die Ausklei- dungen 52 in ihre Sitze gedrückt und dort gehalten.
Die Düsen 13d und 14d der Fig. 6 sind durch Rohrgewinde in den innern Öffnungen der Kammern befestigt. Sie sind ebenfalls vorzugsweise in Längs richtung geschlitzt. Die Schlitze 54, Fig. 7, wirken als eine Art federnde Sicherung, die die Düsen in ihrer Lage hält.
Fig. 8 und 9 zeigen eine Brennkammerbaugruppe 61, die an dem Zylinder 15f eines Motors mit gegen läufigen Kolben befestigt ist. Diese Baugruppe be steht aus _ einer Vorkammer 11f, einer Luftspeicher kammer 12f, einem Mündungsraum 18f mit einem trichterförmigen Kanal 19f, der diesen Raum mit dem Zylinderraum<B>26f</B> verbindet. Die beiden Kammern 11 f und<B>12f</B> sind mit Düsen<B>13f</B> und 14f versehen. Die Brennstoffeinspritzvorrichtung 20f ist in der Vor kammer 11 f in einem Winkel zur Düsenachse an geordnet.
Fig. 10 und 11 zeigen eine Kammerbaugruppe 61, die von einem Gehäuse 62 umschlossen wird, das mit einem abdichtenden Deckel 63 versehen ist. Kühl flüssigkeit wird durch öffnungen 65 in das Gehäuse geleitet. Nach Entfernen des Deckels 63 sind die Muttern 64 leicht zugänglich, nach deren Lösung die Baugruppe 61 vom Zylinder als Ganzes entfernt wer den kann.
Fig. 12 zeigt eine in einen Zylinderkopf 67 ein gesetzte Kammerbaugruppe 66. Die Kammergruppe ist eine geschweisste Stahlkonstruktion, die mit einem untern Flansch 68 an der das Ende des Zylinders verschliessenden Wand 69 des Zylinderkopfes ange schraubt ist. Der Flansch 68 ist mit einem nach unten vorstehenden Zentrierbund 70 versehen, der eng in eine entsprechende Aussparung 71 des Zylinderkopfes eingepasst ist, um eine dichte und feste Verbindung von Kammer und Zylinderkopf zu gewährleisten und gleichzeitig die trichterförmige Erweiterung 19g des Zylinderkopfes und das untere erweiterte Ende des Mündungsraumes 18g gut gegenüber dem Zylinder raum 26 auszurichten.
Die dünne Wandstärke dieser aus einem Stück bestehenden, geschweissten Kammer gruppe ermöglicht eine gute Kühlung in allen Seiten der Kammer, was für die Wandungen der Düsen mündungskammer von besonderer Wichtigkeit ist. Die Kammergruppe ist vorzugsweise verchromt. Die Gruppe besteht aus der Vorkammer 11g, der Luft speicherkammer 12g, deren sich gegenüberliegende Düsen 13g und 14g in den Mündungsraum 18g ein münden. Die Einspritzvorrichtung 20g ist bei 72 durch Gewindeverbindung mit der Kammer 11g ver bunden, und ihr nach aussen herausragender Teil wird in der Wand des Zylinderkopfes 67 mittels einer Mut ter 73, welche als Stopfbüchsenmutter für die Stopf büchse 74 dient, abdichtend geführt.
Die Wirkungsweise der in den Fig. 6 bis 12 ge zeigten Motoren wird im folgenden im einzelnen er klärt. In den üblichen Wirbelkammermotoren sind kleine Kammeröffnungen erforderlich, um gute Ver brennungsbedingungen durch schnellströmende Brenn stoff-Luft-Strahlen zu schaffen, die den Brennstoff in dem gewöhnlich ziemlich flach gestalteten, eigent lichen Verbrennungsraum oberhalb des Kolbens ver teilen. Bei einer derartigen Anordnung wird eine erhebliche Leistung verschwendet, um während des Verdichtungshubes die Luft durch die kleine öffnung hindurchzudrücken.
Bei den beschriebenen Aus führungen bläst jedoch beispielsweise die Vorkammer 11 d ihr Brennstoff-Luft-Gemisch in die Luftspeicher kammer 12d, welche ein Raum mit geringer Wand fläche, vorzugsweise ein kugelförmiger Raum ist. Der Strahl dringt also in die Mitte einer in einem kom pakten Raum konzentrierten Luftmasse ein. Die Düsenöffnungen der beiden Brennkammern können daher verhältnismässig gross sein, so dass die Reibungs- verluste beim Hindurchdrücken der Luft durch diese öffnungen während des Kompressionshubes und wäh rend des Blasvorganges klein gehalten werden können.
Vorzugsweise werden lange strömungsgünstig ge formte Düsen mit verhältnismässig grossen Quer schnitten verwendet, um kompakte Strahlen mit gro sser Durchschlagskraft zu erzeugen. Dabei kann die öffnung der Vorkammerdüse, beispielsweise 13d, kleiner als die der Vorkammerdüse, beispielsweise 14d, sein, so dass der aus der Düse 13d ausgeblasene Strahl durch die Düse 14d hindurchgeht, ohne mit der Kante dieser öffnung in Berührung zu kommen. Der Strahl übt dabei eine Injektorwirkung und reisst Luft aus der Kammer 18d in die Vorkammer 12d mit.
Die Grössen der Düsenöffnungen liegen vorzugsweise innerhalb der folgenden Grenzen: In der Vorkammer 3 bis 15% des Zylinderdurch messers, in der Luftspeicherkammer 5 bis 20% grösser als die Vorbrennkammerdüsen.
Die Rauminhalte der drei Brennkammern 11d, 12d und 13d liegen vorzugsweise innerhalb der fol genden Grenzen (in Prozenten des Gesamtinhaltes des Kompressionsraumes): Vorbrennkammer 15 bis 30% Vorkammer 20 bis 40 ,ä Düsenmündungskammer 15 bis 30 ö Der im Zylinder befindliche Teil des Kompres sionsraumes oberhalb des Kolbens wird so klein als möglich gehalten.
Die Düsen 13d und 14d verbinden die beiden Brennkammern 11d und 12d über den als dritte Brennkammer dienenden Mündungsraum 18d mit dem Zylinder. Der Mündungsraum erweitert sich trichterförmig in Richtung auf den Zylinder, um wäh rend des Kompressionshubes die Luftgeschwindig keiten allmählich erhöhen und während des Arbeits hubes die Geschwindigkeit der aus den Brennkam- mern austretenden Gase allmählich verringern zu können. Der flüssige Brennstoff ist durch die heftige Turbulenz und durch die hohe Verbrennungswärme fast völlig verdampft, nachdem er wiederholt von einer Kammer in die andere geblasen worden ist.
Noch unverbrannter Brennstoffdampf, der in den Zylinder raum gelangt und sich mit der zwischen Kolben und Zylinderkopf verbliebenen Luft vermischt, wird sofort in derselben Weise wie das Gasgemisch eines Ver gasermotors verbrannt. Um in den Brennkammern Wärmeverluste durch Abgabe von Wärme an die Kühlflüssigkeit zu verringern und die Brennkammer- wandungen auf einer hohen Temperatur zu halten, sind die Brennkammern mit hochwarmfesten Ausklei- dungen, wie beispielsweise bei 52 gezeigt, versehen, deren hohe Temperatur zur raschen Entzündung des eingespritzten Brennstoffes und zur völligen Verbren nung von schweren Heizölen beitragen.
Die von der Auskleidung der Kammern aufgenommene Wärme erhitzt während des Kompressionshubes die eintre tende Luft, so dass die bei dem vorangehenden Ver- brennungsvorgang auf die Auskleidung übertragene Wärme bei jedem neuen Arbeitsspiel ausgenützt wird. Hierdurch werden die Wärmeverluste erheblich her abgesetzt. Die Temperatur der Auskleidung wird durch die Grösse ihrer Berührungsflächen mit der gekühlten Wandung bzw. durch die Grösse der zwi schen dieser Wandung und der Auskleidung vorhan denen Lufträume 53 beeinflusst.
Die Düsen 13d und 14d können beispielsweise aus wärme- und korrosionswiderstandsfähigem Werkstoff oder aus hochwärmeleitfähigem Werkstoff wie Kup fer bestehen, wobei die Düsenöffnungen verchromt oder mit einer Auskleidung aus Stellit oder einem andern korrosionsfesten Werkstoff versehen sein kön nen. Ein an der Düse verwendetes Gewinde ist vor zugsweise mit Kupfer plattiert, um den Wärmeüber gang von der Düse auf die gekühlte Kammerwand zu erleichtern. Die Düse reicht mit ihrem weiten Ende in die Brennkammer hinein und hat vorzugsweise nur mit ihrem engen Ende mit der Wandung enge Be rührung, damit das vorstehende Ende der Düse zur Erleichterung der Zündung heiss bleiben kann.
Eine völlige und wirtschaftliche Verbrennung in schnellaufenden Dieselmotoren lässt sich kaum ohne durch eine Teilverbrennung hervorgerufene Tur bulenz von Luft und Brennstoff ermöglichen. Das anfängliche wiederholte Ausstossen von Strahlen aus den beiden Kammern und die heftige Turbulenz durch das Aufeinandertreffen dieser Strahlen gegen Ende des Verbrennungsvorganges ermöglicht es erst, eine vollkommene Mischung von Brennstoff und Luft zu erzeugen. Dies kann naturgemäss nicht im Zylinder raum erreicht werden, sondern nur ausserhalb des selben. Höhere Drehzahlen erfordern eine schnel lere Verbrennung, und höhere Aufladungen erfor dern eine ausserhalb des Zylinderraumes stattfindende Verbrennung.
In allen beschriebenen Fällen wird durch hohe Turbulenz ein vollkommenes Brennstoff- Luft-Gemisch erzeugt.
Die Erfindung kann auch bei Motoren angewen det werden, die mit niedrigeren Kompressionsdrücken als Dieselmotoren arbeiten und Zünd- oder Glüh- kerzen als Zündeinrichtung in der Vorbrennkammer benötigen. Die Höchstdrücke können so niedrig ge halten werden, dass der Motor in der bei Benzin motoren üblichen Bauart hergestellt werden kann.