Verfahren zur Beschickung einer Presseinrichtung für Kunststoffbahnen.
Die Erfindung betrifft. ein Verfahren zur Beschiekung einer Pre#einrichtung für Kunst- stoffbahnen mit einer Schicht aus lockerer Pressmasse. Diese kann einer Wärmevorbe handlung'mittels Hoehfrequenzenergie unter- worfen werden, ehe das Material kontinuierlich zwischen die Druekorgane gefördert wird zwisehen welchen Druckorganen die Masse gehärtet und auf Sollmasse zureehtgedrüekt wird.
Die lockere Pressmasse kann zum Beispiel ein pulverisierter Kunststoff (Kunstharz) mit oder ohne zerkleinertem Füllstoff oder mit mehreren Füllstoffen sein. Es kann auch zerkleinertes, pulverisiertes Material wie Holz mehl, Sägemehl, Korkmehl oder fein zerhack- tes pulverisiertes Material auf Zellulosebasis, vermengt mit einem pulverisierten oder zerkleinerten Bindemittel, sein.
Die Presseinrichtung kann zur Herstellung von Kunststoffbahnen von 1, 5 mm bis zu 25 mm Dieke oder mehr bestimmt sein, die be sonders als Wandbelag oder Täfelung geeignet sind.
Gemäss dem Verfahren zur Beschickung einer PresseinriehtungfürKunststoffbahnen mit einer Schicht aus lockerer Pressmasse, die auf ein kontinuierlich laufendes Förderband aufgegeben wird, wird aus der Pressmasse zu nächst eine Schicht grösserer Dicke gebildet, die nichet bis zu den seitlichen Randleisten der Presseim'ichtung reicht, dann die Masse erwärmt und hierauf durch Druck bis zu den seitlichen Randleisten ausgebreitet.
Die Maschine zur Durchfiihrung des vorstehenden Verfahrens ist gekennzeichnet durch ein kontinuierlich bewegtes Förderband mit einer Zone für Hochfrequenzerwärmung, Mitteln für das kontinuierliche Aufschütten der lockeren Pressmasse in Form einer Schicht auf das Förderband vor der Wärmezone, Mitteln zum Profilieren der aufgeschütteten Masse an den beiden seitlichen Rändern entsprechend dem Schüttwinkel der Masse, wobei eine zweite Profiliereinrichtung auf der andern Seite der Hochfrequenzzone angeordnet ist, die die Oberfläche der Schicht zurechtformt und die Masse so weit nach au#en verdrängt, bis sie die seitlichen Begrenzungsflanschen der Druckorgane berührt, so dass die Schrägränder beseitigt werden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der beigeschlossenen Zeichnung beispielsweise erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Maschine zur Beschickung einer Presseinrichtung für Kunststoffbahnen,
Fig. 2 den Grundriss der in Fig. 1 dargestellten Machine,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Maschine längs der Linie 3-3 in Fig. 1 und
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Bestandteil der Maschine längs der Linie 4-4 in Fig. 2.
Der Anfang einer zu beschreibenden Presseinrichtung für die Erzeugung von Wandver- schalungen oder ähnlicher Tafeln, die beispielsweise aus einem Gemenge von Sägemehl und pulverisiertem härtbarem Kunstharz- bindemittel wie Harnstoff-Formaldehyd bestehen, z. B. gemä# unserem Schweizer Patent Nr. 298621, ist links in Fig. 1 dargestellt, mit den obern Raupenkettenplatten A und den untern Raupenkettenplatten B, welch letztere an ihrem Rand aufrecht abstehende Flanche oder Modellrandteile C aufweisen.
Zwischen diesen erstreckt sich ein endloses Metallband D vorwärts von der Kunststoffpresse in die Zuführungsmasehine, in welcher es von der Tischplatte 1 unterstützt wird, welche Platte ihrerseits auf den Tragstützen 2 ruht, die das Gestell der Machine bilden. Das verlängerte Band D dient als Unterlage, zum Ausbreiten der Materialsehieht und wird zwisehen zwei in Abstand längs der Tischplatte verlaufen- den Führungsleisten 3 geführt.
Der rüekkeh- rende Teil D'des Bandes D kommt von der Kunststoffpresse her und läuft unter der Tischplatte 1 und zwischen den Stützen 2 auf kleinen Laufrollen 4 und wird jenseits des Endes der Tischplatte um das Paar Rollen 5 und 6 umgelenkt, von denen die obere Umlenk- rolle 6 verschiebbar auf dem Maschinengestell angeordnet ist und unter dem Einfluss der Federn 7 steht, wodurch das Band gespannt wird. Nach dem Umlaufen der Umlenkrolle 6 gelangt das Band unter die Zuführungsstelle des trocken zerkleinerten Materials, aus dem die Schicht geformt werden soll ; diese Schicht mu# ein etwas grösseres Volumen aufweisen als das Enderzeugnis. Neues Material wird kontinuierlich nachgeliefert, um eine fortwährende Materialzuführung in die Machine zu unterhalten.
Wie in der Zeichnung dargestellt, erfolgt der Materialnachschub aus einem Fülltrichter 8, der über dem Band D abgestützt ist, und zwar in der Nachbarschaft des Endes der Tischplatte 1 ; genannter Trichter hat eine Verteilmündung 9, die sich quer iiber die Breite des Bandes D erstreekt. Die Zuführung des lTaterials aus dem Trichter wird dureh irgendein bekanntes Zuteilgerät kontrolliert, das zum Beispiel eine Trommel mit umlaufenden Sehaufeln sein mag, wie bei 10 andeu tungsweise angegeben.
Das auf das Band D aufgeschüttete Material wandert mit diesem vorwärts und gelangt in den Bereieh eines Formgerätes 11, unter dem das Material durchflie#t und bei diesem Durchgang hinsichtlich Gestalt, Dieke und Breite profiliert wird, wobei Materialüber- sehuss ständig zurückgestaut und zwisehen kurzen Seitenwänden aufgehoben wird. In diesem Stadium sind die Abmessungen der ge- formten Materialsehicht dureh grössere Dicke und geringere Breite als bei der fertigen Tafel charakterisiert. Der grösste Abschnitt der Breite des Formgerätes ist geradlinig und befindet sich von dem Band D in solehem Abstand, der der vorbestimmten Dicke der Schicht an dieser Stelle ihres Wanderweges entspricht.
Die Randflächen 13 des Formkor- pers sind unter einem dem Sehüttwinkel des pulverisierten oder zerkleinerten Gemenges entspreehenden Winkel, z. B. 45 , abgeschrägt, so dass das Material von der Stelle des Formkörpers als gleiehmässige Sehicht mit abge schrägten Randflächen weitergefordert wird, die innerhalb der senkreehten Flache der Be grenzungskantenteile C der Raupenketten- Druckplatten B der Kunststoffpresse liegen.
Um die. Justierung des Abstandes des Formgerätes über dem Band D zu ermögli- chen, während die unten durehlaufende Schicht bei jedem Abstand mit abgesehrägten Randfläehen oder Rändern profiliert wird, wird das Gerät in zwei Teilen angefertigt (siehe Fig. 3), das hei#t aus einer feststehen- den Platte 14 mit abgesehrägten Rändern 13 und einem beweglichen Teil 15, das die arbeits- wirksame geradlinige Profilierungskante enthält.
Durch Einstellen der Hoche des Teils 15 lässt sieh der Abstand der geradlinigen Profi lierungskante nach Wunsch variieren, entspre- chend der erforderlichen Sehiehtgestalt an dieser Stelle ; derartiges Justieren erfolgt mittels eines Sehraubenmeehanismus.
Die derart nach Sollmassen gestaltete und profilierte Schiecht wird vorwärts in eine Hochfrequenzerwärmungszone transportiert, die bei 17 angedeutet ist, wo die Schicht gleichmässig erwärmt wird, um den Kunststoffbestandteil des Gemenges in einen Zustand solcher Konsistenz zu bringen, dass sie als Bindemittel für das Sägemehl wirkt, so bal (l die Masse dem Druck ausgesetzt wird.
Die Einrichtung für die Hochfrequenz-Wärme- behandlung besitzt eine obere Elektrode oder Elektroden (nicht dargestellt), die in Abstand über der Schicht angeordnet ist bzw. sind, und aneth eine untere Elektrode, die zweckmässi- gerweisedurchErdung des Metallbandes D dargestellt werden kann.
Nachdem die Materialschieht aus der Zone der IIochfrequenz-Wärmebehandlung heraustritt, begegnet sie einem zweiten Profilielungsgerät.
Die zweite Streischschablone 18 umfasst ein dreieckiges Gebilde, bestehend aus einem Paar Streichblätter 19, die im Grundriss als ein V erscheinen, dessen Spitze gegen die heranflie #ende Schiecht E des wärmebehandelten Materials gerichtet ist. Die Leitkanten der Blätter 19 sind naeh hinten in pflugähnlieher Weise abgeschrägt, und ihre untern Flächen sind von der Streiehkante abgehoben. Die Wirkung der zweiten Streiehvorriehtlmg 18 bestèht darin, die Materialschieht vor der Verfestigung auf die endgiiltige Dicke zurechtzuformen und die Ränder der Schicht auszubreiten, bis sie die Begrenzungskantenteile C erreichen und sich dagegen abstützen.
Die Breite der Schicht beim Znsammentreffen mit der zweiten Streichvorrichtung] 8 soll nur wenig unterhalb der Breite zwischen den Begrenzungskantenteilen C messen, da dieser letzte Streichvorgang nur so viel Material versehieben soll, als nötig ist, um die abgeschrägten Kanten der Schicht zu rechteckigen Rändern am Begrenzungskanten- teil C zn ergänzen.
Die Enden der zweiten Streichvorrichtung 18 hinter der V-Spitze enden an den vertikalen Flächen der Begren zungskantenteile C oder in ihrer Nähe und beeinflussen die Schicht, bis sie auf diese Kan tenteile auftrifft ; ferner ist die Hoche des Streichmodelles 18 über dem Band D einstellbar, damit sie mit den Justierungen des ge radlinigen Teils 15 der ersten Streichvorrichtung 11 übereinstimmt.
Naell Verlassen der zweiten Streichvorrich- tung 18 wird die Schicht durch das Band D in die Kunststoffpresse weiterbefördert.
Die Schicht E des schichtbildenden Materials, dessen Formung und Vorbehandlung weiter oben beschrieben wurde, kann direkt auf das Band D gelegt werden, wie oben angegeben, oder auf eine fortlaufende Bahn aus Papier, Gewebe oder anderem Material, das dem Band D zugeleitet wird, damit das Papier oder sonstige Material in der Folge dem zu erzeugenden tafelförmigen Endprodukt einverleibt oder aufgeklebt werde, nachdem das Material den Härtungsdruck erhalten hat, wodurch eine glatte oder texturierte fortlau- fende Oherfläehenbesehaffenheit erzielt wird.
In ähnlicher Weise kann die obere Oberfläche der Schicht mit einer Deckhaut aus Papier, Gewebe oder anderem Stoff in Form einer fortlaufenden Bahn versehen werden, die nach dem zweiten Streichvorgang und vor oder bei dem Einlaufen in die Kunststoffpresse zugegeben wird.
Eine Bahn 24, beispielsweise aus Papier, wird von einer Vorratsrolle 25 über eine Welle 26 geführt, wobei dafür gesorgt ist, dass die Bahn von der Vorratsrolle mit gleicher Ge schwindigkeit abgewickelt und durchgezogen wird wie das Metallband D wandert. Die Walze 26 wird durch ein Kettengetriebe, wie bei 27 angedeutet, von der das Band D führenden Trommelwalze 5 angetrieben, wobei das Übersetzungsverhältnis so gewählt wird, dass die periphere Tangentialgeschwindigkeit der Walze 26 gleich derjenigen der Trommelwalze 5 ist.
Die Bahn 24 wird mittels der Walze 26 durch die Gummierungsvorrichtung 28 zugeführt, und dann um die Umlenkwalze 29, die die Bahn 24 auf das Höhenniveau der Tischplatte 1 ausrichtet, so dass die Bahn auf das Band D aufgelegt wird, ehe das Schichtmaterial aus dem Fülltrichter 8 daraufge schüttet wird.
Eine ähnliche Bahn 34 wird oben auf die Sehicht E aufgelegt, bevor diese in der Kunst stoffpresse verfestigt wird ; genannte Bahn 34 wird von einer Vorratsrolle 35 abgewickelt, die am Maschinengestell über dem Band D montiert ist. Die Zuführungsgeschwindigkeit der obern Bahn 34 ist gleich der Laufgeschwindigkeit des obern Metallbandes F der Kunststoffpresse, welche Laufgeschwindig- keit auch derjenigen des untern Bandes D gleieh ist.
Daher wird die Bahn 34 von der Vorratsrolle 35 durch eine Walze 36 abgezogen, die durch ein Kettengetriebe 37 von der das Band F führenden Trommelwalze G aus angetrieben wird, wobei das Ubersetzungsver- hältnis, wie oben beschrieben, derart ist, dass die periphere Tangentialgeschwindigkeit der Walze 36 derjenigen der Trommelwalze G gleich ist. Hierauf passiert die Bahn 34 die Gummierungsvorrichtung 38 und wird dann weggeführt, derart, dass sie sich an das obere Band F anschmiegt, soba. ld es in die Kunststoffpresse hineingezogen wird, um der Schicht E aufzuliegen.