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Verfahren zur Herstellung photographischer. Bilder nach einer Vorlage. Der Patentanspruch I des Hauptpatentes lautet: Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder nach einer Vorlage, dadurch gekennzeichnet, dass man in einer Halogensilberschicht ein latentes Bild der Vorlage erzeugt, dieses durch einen photographischen Entwickler im Beisein eines Lösungsmittels für Halogensilber hervorruft und das Bild im feuchten Zustande, ohne vorher zu fixieren und zu wässern, in eine in gleichmässiger Verteilung Reduktionskeime enthaltende halogen- silberfreie Gelatineschicht,
die mit der halogensilberhaltigen Schicht in engem Kontakt steht, überträgt.
Eine besondere Ausführungsform dieses Verfahrens ist gemäss dem Unteranspruch 15 des Hauptpatentes dadurch gekennzeichnet, dass man auf einem gemeinsamen Schichtträger übereinander die gehärtete Gelatineschicht und die nicht oder nur wenig gehärtete Halogensilbersehicht anordnet und nach Belichtung und Behandlung mit dem ein Lösungsmittel für Halogensilber enthaltenden li',ntwickler die Halogensilberschieht mit hei- ssem Wasser ablöst.
Durch die Einwirkung des Halogensilberlösungsmittels, z. B. in Form von Fixiernatron, entsteht in der obern ungehärteten Halogensilberemulsionsschicht ein negatives und in der darunter liegenden gehärteten Gelatinesehicht ein positives Bild der Vorlage. Nach Entfernen der obern, ungehärteten Halogensilber- schicht mit heissem Wasser erhält man in der zurückbleibenden untern Gelatineschicht das positive Bild der Vorlage. Durch Zusatz von Stoffen, die, wie z.
B. ylercaptobenzthiazol, ein insbesondere in Fixiernatron schwerlösliches Silbersailz ergeben, zu einer oder beiden Schichten kann man die Ausscheidung des Silbers in der Positivschicht in einer stark dek- kenden schwarzen Form ermöglichen.
Als sogenannte Negativschicht verwendet man daher eine Halogensilberemulsion, und zwar besonders vorteilhaft eine Chlorsilberemulsion, während die Positivschicht neben kolloidalem Silber nur noch die obenerwähn- ten Stoffe, die schwerlösliche Silbersalze ergeben, enthält.
Besonderen Vorteil bietet das Verfahren für die Herstellung von Reflexkopien, da es das lästige und zeitraubende Umkopieren vermeidet und in einem Arbeitsgang sofort seitenrichtige Positive liefert.
Für viele Fälle ist es nun erwünscht, eine solche Reflexkopie auf transparenter Unterlage, und zwar direkt als Positiv, zu erhalten. Es ist aber bekannt, dass man auf Transparent- Papier selbst nicht ohne weiteres solche Reflexkopien herstellen kann, vielmehr ist es dazu unbedingt notwendig, zwischen dem transparenten Träger und der Emulsionsschicht eine opake Schicht einzuschalten.
In weiterer Ausbildung der erwähnten Ausführungsform gemäss dem Hauptpatent
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wurde nun gefunden, dass man auf einfachste Weise positive transparente Reflexkopien herstellen kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung von photographischen Bildern nach einer Vorlage unter Verwendung eines Zweischich- tenmaterials mit durchsichtiger Unterlage, dessen untere Schicht eine halogensilberfreie, Reduktionskeime enthaltende gehärtete Kol- loidschicht und dessen obere Schicht eine Halogensilberemulsionsschicht ist, in welch letzterer man ein latentes Bild der Vorlage erzeugt, dieses durch einen photographischen Entwickler im Beisein eines Lösungsmittels für Halogensilber hervorruft,
wobei unbelichtetes Halogensilber in die gehärtete Kolloidschicht überdiffundiert und hier zu einem positiven Bild entwickelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass man als halogensilberfreie Kolloidschicht eine Schicht verwendet, die ein aus dieser Schicht entfernbares Mattieriungs- mittel enthält.
Beispielsweise befindet sich die Positiv - schicht auf einer Unterlage aus transparentem Papier und enthält ausser z. B. kolloidalem Silber und Merkaptobenzthiazol eine zur Mattierung ausreichende Menge Zinkoxyd. Auf solche mit Formalin dann stark gehärtete Schicht giesst man, wie bei dem Verfahren des Hauptpatentes, eine nicht oder schwächer gehärtete Chlorsilber- oder Chlorbromsilberemulsion.
Behandelt man nun ein derartiges Zweischichtenpapier nach der Belichtung in einem fixiernatronhaltigen Entwickler, so entsteht in der obern Emulsionsschicht das Negativ und in der untern Zinkoxydschicht das Positiv der kopierten Vorlage. Durch Behandeln mit warmem Wasser kann man die obere Emulsions- schicht weglösen, während man das Zinkoxyd aus der intern Schicht durch Baden, z. B. in verdünnter Essigsäure, entfernen kann. Man sieht nun auf der wieder transparent gewordenen Unterlage das Positiv der kopierten Vorlage in schwarzer Farbe.
Die Trennung der beiden Schichten kann man auch in der Weise durchführen, dass man die untere Schicht sehr stark mit Chromalaun und Formalin härtet, so dass sie wenig quellfähig ist, während man die obere Schicht nur wenig mit Formalin härtet, so dass sie ein wesentlich höheres Quellvermögen und niedrigeren Schmelzpunkt als die untere Schicht aufweist. Die obere Schicht eines derartigen Papieres lässt sich, wenn man sie nach dem Entwickeln in Essigsäure legt, mit einem Schwamm mechanisch sehr leicht entfernen infolge des sehr unterschiedlichen Quellungsvermögens der beiden Schichten. Gleichzeitig geht in dem Essigsäurebad die Lösung des Zinkoxyds vor sich.
Beispiel: Man setzt zu 1 Liter 5 % iger Gelatinelösung 75 g Zinkoxyd, sowie 0,05 g gelbes kolloides Silber und 0,05 g Merkaptobenzthiazol zu und härtet in bekannter Weise stark mit Formalin. Auf eine aus dieser Lösung gegossene Schicht wird eine übliche Chlorbromsilber emulsion gezogen, die nicht oder nur schwach gehärtet ist.
Das Ganze befindet. sich auf einer Transparentpapierunterlage.
Das so hergerichtete und fertiggestellte Material wird wie üblich für die Reflexkopie verwendet und nach der Belichtung in einem Entwickler folgender Zusammensetzung entwik- kdlt 2 g Methyl-p-amidophenol-sulfat 6 g Hydrochinon 60 g Natriumsulfit sicc. 50 g Soda 20 g Fixiernatron 0,5 g Bromkalium 1000 cm3 Wasser.
Zweckmässiger und einfacher ist es, der Halogensilberschicht (Negativschicht) des Materials gleich von Haus aus die Entwicklungsstoffe, z. B. Hydrochinon oder Brenzkatechin, mit einzuverleiben und dann nach der Belichtung in folgendem Bad zu entwickeln: 20 g Natronlauge 40 g Sulfit 20 g Natriumthiosulfat 1000 cm3 Wasser.
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Nach einer kurzen Einwirkungszeit wird die Emulsionsschicht mit warmem Wasser abgewaschen und das Papier in 2 % ige Essigsäure gelegt.
Nach etwa 3 Minuten hat sich das Zinkoxyd aus der Schicht herausgelöst, und es bleibt ein transparentes positives Bild der Vorlage, das nunmehr kurz gewässert und getrocknet wird.
Verwendet man statt der oben angeführten zweiten Lösung zum Entwickeln ein Bad folgender Zusammensetzung: 20 g Natronlauge 30 g Sulfit 1000 cm3 Wasser, so erhält man auf dem gleichen Papier nur ein Negativ, das man in der üblichen Weise im Fixierbad weiter behandelt. Das Herauslösen des Zinkoxyds erfolgt in der gleichen eise durch verdünnte Essigsäure.
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Process for making photographic. Images based on a template. Claim I of the main patent reads: Process for the production of photographic images from an original, characterized in that a latent image of the original is produced in a halogen silver layer, this is produced by a photographic developer in the presence of a solvent for halogen silver and the image is moist, without fixing and watering beforehand, in an evenly distributed halogen-silver-free gelatin layer containing reducing nuclei,
which is in close contact with the halosilver-containing layer, transfers.
A special embodiment of this process is characterized according to dependent claim 15 of the main patent in that the hardened gelatin layer and the unhardened or only slightly hardened halogen silver layer are arranged on a common layer support, and after exposure and treatment with the liquid developer containing a solvent for halogen silver Remove the halogen silver layer with hot water.
By exposure to the silver halide solvent, e.g. B. in the form of fusing soda, a negative image is created in the upper, uncured halogen silver emulsion layer and a positive image in the hardened gelatin layer underneath. After removing the upper, unhardened halogen silver layer with hot water, the positive image of the original is obtained in the lower gelatin layer that remains. By adding substances that, such.
B. ylercaptobenzothiazole, a silver salt that is sparingly soluble, in particular in fixing soda, can be used for one or both layers to enable the silver to precipitate in the positive layer in a strongly covering black form.
A silver halide emulsion is therefore used as the so-called negative layer, and particularly advantageously a chlorine silver emulsion, while the positive layer, in addition to colloidal silver, only contains the above-mentioned substances which produce sparingly soluble silver salts.
The process offers a particular advantage for the production of reflex copies, as it avoids the annoying and time-consuming copying and immediately delivers correct-sided positives in one operation.
In many cases it is now desirable to receive such a reflex copy on a transparent base, namely directly as a positive. It is known, however, that such reflective copies cannot easily be produced on transparent paper itself, rather it is absolutely necessary to insert an opaque layer between the transparent carrier and the emulsion layer.
In a further development of the mentioned embodiment according to the main patent
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it has now been found that positive transparent reflective copies can be produced in the simplest way.
The present invention accordingly relates to a method for producing photographic images according to an original using a two-layer material with a transparent base, the lower layer of which is a hardened colloid layer free of halogen silver and containing reduction nuclei, and the upper layer of which is a halogen silver emulsion layer, in which the latter is a creates a latent image of the original, this is caused by a photographic developer in the presence of a solvent for halogen silver,
wherein unexposed silver halide diffuses over into the hardened colloid layer and is developed into a positive image here, characterized in that a layer is used as the silver-free colloid layer which contains a matting agent which can be removed from this layer.
For example, the positive layer is on a base made of transparent paper and, in addition to z. B. colloidal silver and mercaptobenzothiazole a sufficient amount of zinc oxide for matting. As in the process of the main patent, a non-hardened or less hardened silver chlorine or silver chlorobromide emulsion is poured onto such a layer, which is then strongly hardened with formalin.
If such a two-layer paper is now treated after exposure in a developer containing fixing soda, the negative of the copied original is created in the upper emulsion layer and the positive of the copied original in the lower zinc oxide layer. The upper emulsion layer can be removed by treatment with warm water, while the zinc oxide can be removed from the internal layer by bathing, e.g. B. in dilute acetic acid, can remove. You can now see the positive of the copied original in black on the base that has become transparent again.
The two layers can also be separated by hardening the lower layer very strongly with chrome alum and formalin, so that it has little swellability, while the upper layer is only slightly hardened with formalin, so that it is a much higher layer Has swelling capacity and lower melting point than the lower layer. The top layer of such a paper, if it is placed in acetic acid after development, can be removed mechanically very easily with a sponge due to the very different swelling capacity of the two layers. At the same time the zinc oxide dissolves in the acetic acid bath.
Example: To 1 liter of 5% gelatin solution, 75 g of zinc oxide, as well as 0.05 g of yellow colloidal silver and 0.05 g of mercaptobenzothiazole are added and hardened strongly with formalin in a known manner. A conventional silver chlorobromide emulsion that is not or only slightly hardened is drawn onto a layer cast from this solution.
The whole is located. on a sheet of tracing paper.
The material prepared and finished in this way is used as usual for reflex copying and after exposure in a developer with the following composition, 2 g of methyl p-amidophenol sulfate 6 g of hydroquinone 60 g of sodium sulfite are developed. 50 g soda 20 g fixing soda 0.5 g potassium bromide 1000 cm3 water.
It is more expedient and simpler to apply the development materials to the halogen silver layer (negative layer) of the material, e.g. B. hydroquinone or catechol, to be incorporated and then developed in the following bath after exposure: 20 g sodium hydroxide 40 g sulfite 20 g sodium thiosulfate 1000 cm3 water.
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After a short exposure time, the emulsion layer is washed off with warm water and the paper is placed in 2% acetic acid.
After about 3 minutes the zinc oxide has detached itself from the layer, and a transparent positive image of the original remains, which is now briefly washed and dried.
If, instead of the above-mentioned second solution, a bath with the following composition is used: 20 g sodium hydroxide solution 30 g sulfite 1000 cm3 water, only one negative is obtained on the same paper, which is then treated in the usual way in the fixer. The zinc oxide is dissolved out in the same way with dilute acetic acid.