Verfahren zur Herstellung von elektrischen Wickelkondensatoren sowie nach diesem Verfahren hergestellter Wickelkondensator. Irn Patent Nr. 275603 ist ein Verfahren zur Heisstellung von Wickelkondensatoren be schrieben, in welchen ein Streifen aus dielek trischem Material mit derart über dessen Länge verteilten metallisierten Flächen auf- gewiekelt ist, dass sieh die metallisierten Flä chen von aufeinanderliegenden Windungen Überdecken und Elektroden des Kondensa- tors darstellen.
Bei der Herstellung derarti ger Kondensatoren sollte die Teilung aufein anderfolgender metallisierter Flächen von Windung zu Windung allmählich zunehmen, damit die Flächen unabhängig vorn Wiekel- durchmesser während der Fabrikation auf- einander zu liegen kommen. Es wird dort ein einziger Papierstreifen verwendet, welcher auf der einen Seite eine Metallschicht trägt, die während des Fabrikationsprozesses teil weise entfernt wird. Auf demn Streifen ver bleibt ein Muster aus vielen metallisierten Flächen, welche durch entmetallisierte Zonen voneinander getrennt sind.
Die Flächen sind derart angeordnet und bemessen, dass, wenn der Streifen aufgewickelt wird, eine Fläche der einen Polarität eine Windung und ehre Fläche der andern Polarität die nächste Win dung der Rolle belegt usw. Die Teilung auf einanderfolgender Flächen nimmt längs des Streifens zu, so dass in der aufgewickelten Rolle Flächen entgegengesetzter Polarität in aufeinanderfolgenden Lagen genau aufeinan der zu liegen kommen. Die aus dem genannten Patent bekannten Kondensatoren wurden vorzugsweise mit einem entmetallisierten Band in Zickzack- oder Schlüsselmusterlinie, welches die metal lisierten Flächen voneinander trennte, her gestellt. Die Teilung des Musters nahm von der innersten bis zur äussersten Windung der Rolle zu.
Die Streifen wurden auf einer gro ssen Entnretallisierungstrommel entmetalli- siert, auf welcher das Muster für den ganzen Streifen vom Anfang bis zum Ende eingra viert, oder aber reliefartig erhöht war, wäh rend die Bänder des Musters eingraviert waren.
Diese Methode, das Muster auf dein voll ständig metallisierten Streifen zu entmetalli- sieren, erfordert eine Entmetallisierungs- trommel, deren Umfang mindestens der totalen Länge des aufzuwickelnden Streifens entspricht. Das lässt sich wohl für kleine Kondensatoren durchführen. Für grössere Einheiten würde aber die Anlage viel zu umfangreich, so dass dieser Herstellungs- rnethode praktisch eine obere Grenze bezüg lich der Grösse des Kondensators gesetzt ist.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung be steht darin, ein Herstellungsverfahren für derartige Kondensatoren anzugeben, das er laubt, beliebig grosse Einheiten herzustellen.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Wickelkondensatoren ist da durch gekennzeichnet, dass aufeinanderfol- gende metallisierte Flächen von zunehmender Länge auf ein streifenförmiges Dielektrikum aufgetragen werden, indem das Dielektrikum an einem durch eine periodische Operation derartige Flächen erzeugenden Organ vorbei bewegt wird, und dass während dieser Bewe gung das Verhältnis zwischen der Gesechwin- digkeit des Dielektrikums und der Periode der Operation des die metallisierten Flächen erzeugenden Organs vergrössert wird.
Vorzugsweise wird die Periode des die metallisierten Flächen erzeugenden Organs konstant gehalten, und die Geschvindigkeits- zunahme des Dielektrikums wird dadurch er zeugt, dass das Dielektrikum vom Organ di rekt auf einen mit konstanter Drehzahl rotie renden Wickeldorn geführt wird, so dass wegen der Vergrösserung des Wickels auch die Länge der Flächen vergrössert wird. Das Organ zur Erzeugung der aufeinanderfolgen den metallisierten Flächen kann eine in einem elektrischen Kreis angeordnete Walze sein, deren Umfang mit einem erhöhten endlosen lauster, das mit den zwisehen den gewünsch ten metallisierten Flächen liegenden Linien übereinstimmt, versehen ist, wobei ein einsei tig vollständig metallisiertes Dielektrikum verwendet wird.
Die Entmetallisierungswalze dient zum Entfernen der unerwünschten Me tallisierung, und die Veränderung der Rela tivgeschwindigkeit zwischen dem Dielektri- kum und der Walze hat zunehmenden Schlupf zwischen diesen Teilen zur Folge, wodurch die gewünschte Veränderung der Teilung des metallisierten Musters erreicht wird. In die ser beispielsweisen Ausführungsform können der Wickeldorn und die Entmagnetisierungs- walze mit Vorteil in einem bestimmten kon stanten Drehzahlverhältnis zueinander ste hen. Das Dielektrikum kann durch eine wei tere Walze auf der Entmetallisierungswalze gehalten werden.
Diese Walze liegt dann auf der nichtmetallisierten Seite des Dielektri kums an und drückt federnd gegen die Ent- metallisierungswalze.
Die Erfindung betrifft auch einen nach dem erfindungsgemässen Verfahren herge stellten Wickelkondensator. Im folgenden werden Ausführungsbei spiels des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung von Wickelkondensatoren sowie Beispiele verfahrensgemäss hergestellter Kon densatoren, darunter Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Kondensators, be schrieben.
In den Zeichnunyen stellt.
Fig.1 einen metallisierten Dielektrikum streifen dar, welcher dureh das im Patent Nr. 275603 beschriebene Verfahren entnmetal- lisiert wurde.
Fig. 2 ist eine schematische Darstellung einer Apparatur zur Durchführung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Verfahrens.
Fig. 3 ist ein Aufriss der Entmetallisie- rungswalze der in Fig. 2 dargestellten Appa ratur.
Fig. 4 ist das elektrische Schaltschema der in Fig. 2 dargestellten Apparatur.
Die Fig. 5 und 6 stellen Streifen metalli sierten Dielektrikums dar, die durch die in Fig. 2 dargestellte Apparatur entmetallisiert worden sind.
Fig.7 zeigt einen Streifen metallisierten Dielektrikums, welcher durch eine Apparatur gemäss Fig.2 entmetallisiert worden ist und welcher in gerolltem Zustand einen stern geschalteten Dreiphasenkondensator ergibt.
Die Fig. 8 und 9l sind Seitenansichten eines mit Hilfe des in Fig. 7 dargestellten Streifens hergestellten Wickels.
Fig.10 zeigt einen dem in Fig.7 darge stellten ähnlichen entmetallisierten Streifen, der in gerolltem Zustande einen dreieck- geschalteten Dreiphasenkondensator ergibt..
Fig.11 zeigt einen mit dem in Fi-.10 dargestellten Streifen hergestellten Wickel von der Seite.
Fig.1 zeit einen Streifen 20 metallisier ten Dielektrikums, welches durch (las im Patent Nr. ?75603 beschriebene Verfahren entmetallisiert worden ist. Die in diesem Pa tent verwendete Enimetallisier#rrngswal.ze trägt ein Muster, (las an deren Umfang er höht angebracht ist und das dem Mäander muster der in Fig. 1 gezeigten Entmetallisie- rung entspricht, das zwischen den metallisier t en Fläclhen 21 und 22 verläuft.
Das Muster der Entmetallisierungswalze ist derart, dass es in Länge und Form demn gewünschten Muster der Entmetallisierung auf dem Strei fen entspricht. Die Längsteilung der Flächen 21 und 22 ninmmt zu, unm die Zunahnme des Durchmessers aufeinanderfolgender Windun gen zu kompensieren, wenn der Streifen auf gerollt wird. Jede Fläche 21 und 22 ist so lang, dass sie ungefähr eine Windung des Wickels besetzt, während die Breite der zwi- sclhen den metallisierten Flächen liegenden entmetallisierten Teile ungrefähr konstant ge halten wird.
Die in Fig. 2 schematisch dargestellte Ap paratur dient zur Erzeuguing eines derartigen metallisierten Dielektrikumstreifens. Fig. 3 zeigt die Entmetallisierungselelktrode und den Schleifkontakt von Fig. 2 in Seitenansicht. In Fig.2 ist ein senkrecht stehender Träger 23 dargestellt, welcher eine Anzahl horizon taler Spindeln aufweist, worunter eine Spin- dlel 26, auf welcher eine Entmetallisierungs- walze 27 befestigt ist. Die Entmetallisierungs- walze 2 7 unifasst eine Hülse 28 aus Isolier- mnraterial, und diese ist ihrerseits auf die Spin del 2'6 aufgesetzt.
Auf demn Träger 23 ist ferner ein Zapfen 29 befestigt, welcher ein lsolierrohr 32 trägt Und auf dem ein Bür stenhalter 33 montiert ist. Der Bürstenhalter trügt eine Bürste 34 aus flexibler Phosphor bronze, die gegen die Fläche der Entmetalli- sierungswalze anliegt und mittels eines Drah tes 3a in den elektrischen Kreis der Appara tur geschaltet ist.
Parallel zur Spindel 26 ist eine weitere Spindel 38 angeordnet, welche eine Magazin spule mit einem Streifen metallisierten Pa piers 39 trägt. Die Spule 39 ist auf einen Baklelitlkern 40 aufgewickelt, der als Nabe dlient. Die Nabe ist vorzugsweise auf eine (Gewvindebüclhse 41 aufgesetzt, welche frei auf der Spindel 38 sitzt. Eine Mutter 44 auf der Büchse 41 dient zum Festhalten der Magazin- slule zwischen ihr und einem Flansch, wel cher auf demn hintern Ende der Bücbse hin ter der Rolle angebracht ist.
Um ein allzu leichtes Abrollen der Spule zu verhindern und um den Papierstreifen die gewünschte Spannung zu verleihen, ist zwischen demn vor- dern Ende der Büchse 41 und einer Mutter 46 am freien Ende der Spindel eine Feder 45 angebracht. Die Feder presst die Büchse 41 gegen eine Schulter des Trägers 23, wo durch eine bestimmte Reibung zwischen die ser Schulter und der Büchse entsteht.
Parallel zur Spindel 26, welche die Ent- metallisierungswalze trägt, ist ein Wickel dorn 47 in einem Lager 48 des Trägers 23 gelagert. Der herausragende Teil des Dornes trägt einen Flansch 49 und weist ein quadra tisches Ende 50 auf, welches eine Wickel büchse 51 trägt, auf die ein Kondensatorwik- kel aufgewickelt wird. Die Büchse 51 ist auf das quadratische Ende aufgesetzt und liegt auf dem Flansch 49 auf. Der nach der Hinter seite des Trägers 23 ragende Teil des Dornes trägt zwei Kettenräder, die in Fig. 2 punk tiert gezeichnet und mit 53 bzw. 56 bezeich net sind.
Das Kettenrad 53 wird von einem nicht gezeigten Elektromotor angetrieben, und das Kettenrad 56 überträgt seinerseits die Bewegung auf ein Kettenrad 57, das auf der Hinterseite der Spindel 26, welche die Ent- metallisierungswalze trägt, befestigt ist. Die Grösse der Kettenräder 56 und 57 ist. so ge wählt, dass das Drehzahlverhältnis zwischen dein Wickeldorn und der Entmetallisierungs- elektrode 4 :1 beträgt..
Das in der Magazinspule 39 enthaltene Papier hat eine Dicke von ungefähr SOit. Es wird vor dem entinetallisierenden Vorgang einseitig vollständig metallisiert, durch Auf dampfen von Aluminium unter Vakuum. Die Dicke der Aluminiumschicht, ist von der Grö ssenordnung 80,11,u.
Der Papierstreifen wird von der Magazin spule 39 über eine Führungswalze 58 zu einer Erdungswalze 59 geführt, welche in Kontakt mit der metallisierten Fläche des Papiers steht. Von der Erdungswalze wird der Strei fen über eine weitere Führungswalze 62 zu einer Spannrolle 63 geführt, welche den Streifen federnd gegen die Ent.metallisie- rungswalze drückt.
Der Druck zwischen der Spannrolle und Entmetallisierungswalze ist derart gewählt, dass der Papierstreifen durch die durch diese Rollen gebildete Zange schlüpfen, und dass er relativ zur Entnmetalli- sierungswalze gleiten kann, wenn eine genü gende Kraft auf das Papier wirkt. Diese Kraft sollte natürlich unter einer gewissen Sicherheitsgrenze gehalten werden, welche unterhalb der Reissfestigkeit des Streifens liegt. Der Streifen wird schliesslich über eine weitere Führungswalze 64 zum Wickeldorn 47 geführt.
Die elektrische Schaltung der Apparatur ist in Fig. 4 dargestellt und ist ähnlich der für Patent Nr.275603 beschriebenen ausgeführt. Über die Erdungswalze ist die metallisierte Fläche des Papiers mit dem negativen Pol einer Gleichstromquelle verbunden. Der posi tive Pol der Quelle ist über einen Widerstand 65 mit der Entmetallisierungswalze 27 ver bunden. Im Stromkreis befindet sieh ebenfalls eine Kapazität 68. Die Spannung der Gleich stromquelle beträgt 200 bis 600 Volt.
Die Entmetallisierungswalze, die in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist, weist am Umtang ein erhöhtes Muster auf, das zwei ganzen Perioden des Mäandermusters der Entmetalli- sierung entspricht. Jede Periode hat die Tei lung, welche der Teilung des Musters für die erste Windung des Wickels entspricht. Die Länge der Entmetallisierungswalze ist gleich oder etwas grösser als die Breite des Papier streifens.
Aus Einfachheitsgründen wird zunächst angenommen, dass der die Entmetallisierungs- walze verlassende Streifen augenblicklich auf den Wickeldorn aufgewickelt wird. Dies ist natürlich praktisch nicht möglich, und es wird später beschrieben, in welcher Weise die Schwierigkeiten überwunden werden, welche der Papierstreifen der zwischen der Ent- metallisierungswalze und dem Wickeldorn liegt, verursacht.
Wie bereits erwähnt wurde, wird die Ent- metallisierungswalze vom Wickeldorn leer an getrieben, so dass sie mit einem Viertel von dessen Drehzahl rotiert. NWährencd also der Wickeldorn eine ganze Umdrehung ausführt, wird die Entnmetallisierun gselektrode nur eine Viertelsdrehung ausgeführt haben.
Während dieser Zeit wird z. B. eine recht eckige Fläche gebildet, welche von einem Rand des Papieres ausgeht und auf drei Sei ten durch eine entmetallisierte Linie begrenzt wird und welche Fläche ungefähr eine Win dung des Kondensatorwickels umtasst. Es ist zu erwähnen, dass bisher kein Schlupf zwi schen dem Papier und der Entmetallisie- rungswalze stattgefunden hat. Während je doch der Wickeldorn seine zweite Umdrehung ausführt, wird das Papier infolge des ver grösserten Durchmessers des Wickels mnit einer etwas grösseren Geschwindigkeit über die Entmetallisierungswalze gezogen, als dies für die erste Windung der Fall war.
Dies wird sieh dahin auswirken, dass etwas mehr Papier über den Kontakt zwischen dem Pa pier und der Entmetallisierungswalze geglit ten ist, als der Länge des erhöhten Musters der Entmetallisierungswalze entspricht. Tat sächlich wird das Papier gegenüber der Ent- metallisierungswalze leicht geschlüpft sein und das entnmetallisierte Muster, welches der Streifen erhält, wird gerade genübend in die Länge gezogen sein, um die zweite Windung des Wickels zu belegen. Die entmetallisierte Linie, die auf dem Streifen gebildet worden ist, hat natürlich eine metallisierte Fläche freigelegt, die vonm andern Rand des Strei fens ausgeht, als die unmittelbar vorher er zeugte.
Mit fortschreitendem Prozess wird die Ge schwindigkeit, mit welcher der Streifen über die Entmetallisierungswalze gleitet (welche mit konstanter (zesehwindigkeit rotiert) be ständig zunehmen, weil der Durchmesser des sieh bildenden Wickels stets zunimmt und in der gleichen Weise wie es für die zweite Win dung des Wickels beschrieben worden ist, wird die Länge der metallisierten Flächen, welche durch die entmetall.isierte Linie frei gestelltwerden, derart ausfallen,
dass sie immer ungefähr die ganze Windung-, in welcher sie sich befinden, umfassen. Es ist klar, dass die metallisierten Flächen, die durch das ni < iander- förmige, entmetallisierte Band gebildet wer- den, abwechselnd von entgegengesetzten Rän dern des Streifens ausgehen, so dass tatsäch- licli ein Kondensator entsteht, wie er im vor genannten Patent Nr. 27 5603 beschrieben wurdre.
Ein Streifen metallisierten Papieres, wel cher durch das oben beschriebene Verfahren entmetallisiert worden ist, ist schematisch in Fig. 5 dargestellt. Die auf dem Streifen ver bleibenden metallisierten Flächen sind mit 69 und 70 bezeichnet. Zur Verdeutlichung ist die Längenzunalhme aufeinanderfolgender Flächen gegenüber der Praxis stark übertrie ben. Man wird bemerken, dass, wenn das ganze Mluster in die Länge gezogen wird, die Breite der entmetallisierten Querlinien, welche be nachbarte metallisierte Flächen voneinander t rennen, auch immer grösser wird.
Dies wurde in Fig. 5 stark übertrieben dargestellt, wird aber tatsächlich proportional zur Zunahme der Länge angrenzender Flächlen bleiben, so dlass dlas Verhältnis zwischen der Breite der Querlinien und dem Umfang der Windung, in welcher sie sieh befinden, im wesentlichen dasselbe bleiben wird.
Fi,g6 zeigt einen andern Streifen ent- metallisierten Papiers, welcher durch den be schriebenen Prozess entmetallisiert wurde. Der Unterschied zu dem in Fig.5 dargestell t en Streifen besteht darin, dass der Streifen gemäss Fig.5 etwas schmäler war als die axiale Länge der Entmetallisierungswalze, wahrend der in Fig.6 dargestellte Streifen etwas breiter war als die Entmetallisierungs- walze, so dass nach dem Entmetallisierungs- tprozess dieser Streifen zusammenhängende metallisierte Randflächen 74 und 75 aufweist.
Diese Streifenform ergibt einen ähnlichen Kondensator wie der vorher beschriebene, aber in diesem Falle werden die metallisier- teln Flächen gleicher Polarität durch die Randteile miteinander verbunden, was in ge wisser Hinsicht Vorteile bieten mag.
Bisher wurde angenommen, dass der Strei fen, sobald er die Entmetallisierungswalze verlässt, direkt auf den Wickeldorn aufge wickelt wird. Der Übersichtliclhkeit halber ist der Wickeldorn in Fig. 2 in einem bestimm- ten Abstand von der Entmetallisierungswalze angebracht. In der Praxis ist diese Distanz jedoch relativ klein.
Der räumliche Abstand zwischen der Entmetallisierungselektrode und dem Wickeldorn bewirkt, dass während des Entmetallisierungsvorganges die verschie denen Teile des entmetallisierten Streifens zu spät beim Wickeldorn ankommen, weil sie eine bestimmte Geit brauchen, um diese Distanz zu durchlaufen; das bedeutet, dass auf alle Fälle der Teil des Streifens, welcher momentan über die Entmetallisierungselek- trode gezogen -wird, nicht, wie dies theoretisch erwünscht wäre, gleichzeitig auf den Kon- densatorwickel aufgewickelt wird.
Praktisch erwachsen daraus jedoch keine wesentlichen Schwierigkeiten, weil infolge der ausser ordentlichen Dünne des verwendeten Dielek- trikums der Umfang einer bestimmten Win dung nur sehr wenig abweicht von demjeni gen unmittelbar benachbarter Windungen, so dass ein Teil des Streifens, welcher beispiels weise eine Windung oder zwei zu spät beim Kondensatorw ickel ankommt, ein 14Ietallisie- rungsmuster aufweist, dessen Teilung so nahe bei der theoretisch erforderlichen Teilung liegt,
dass die Herstellung des Kondensators nicht wesentlich darunter leidet.
Wenn der Kondensatorwickel fertig ist, wird der Streifen an der Stelle, an der er auf den Wickel aufläuft, abgeschnitten, und das Ende des Wickels wird in irgendeiner Weise fixiert. Der Wickel und die Wickelbüchse 51. werden als Ganzes vom Ende 50 des Wickel- dornes abgestreift, und anschliessend wird der Wickel von der Büchse entfernt.
Die Wickel büchse wird dann wieder auf den Wickeldorn aufgesteckt, uni den nächsten Wickel zu wik- keln, und der Kondensatorwickel, der soeben gewickelt wurde, wird zu der Endbehandlung gebracht, welche das Aufspritzen von Kupfer elektroden auf die Enden und das Anbringen der Anschlüsse umfasst.
Es ist klar, dass bei Beginn des Wickelns des nächsten Wickels das freie Ende des Strei fens, das heisst der Teil des Streifens, welcher zwischen der Entmetallisierungswalze und dem abgeschnittenen Ende liegt, eine verhält- nismässig grosse Teilung aufweist. Dieser Um stand hat keinen nachteiligen Einfluss auf die Herstellung des nächsten Wickels, ob schon die ersten Windungen dieses Wickels keine Kapazität darstellen. Dieser Umstand muss beim Berechnen der Windungszahl des Kondensatorwickels für eine bestimmte Kon densatorgrösse in Rechnung gezogen werden.
Beim Wickeln des ersten Kondensators von einer neuen Magazinspule 39 metallisier ten Papiers müssen Massnahmen ergriffen werden, damit die ersten Windungen niclht von dem vollständig metallisierten Papier streifen gewickelt werden, weil dies einen Kurzschluss des Kondensators bewirken würde. Es können verschiedene Mlassnalhmen ergrif fen werden, um dies zu verhüten. Zum Bei spiel kann der Wickelapparat mit einer wei teren Entmetallisierungselektrode versehen werden, über welche der eiste Teil des Strei fens einer neuen Magazinspule geführt wird, so dass ein Teil oder die ganze Metallisierung entfernt wird. Die Apparatur kann auch so ausgeführt sein, dass die Hauptentmetallisie- rungswalze diese Aufgabe erfüllt.
Es ist auch möglich, das freie Ende des Streifens auf den Wickeldorn aufzuwickeln, indem der normale Entmetallisierungsvorgang eingeschaltet ist. Dann wird der Streifen beim Beginn des entmetallisierten Musters abgeschnitten, so bald das Muster den Wickel erreicht. Der Teil des Streifens, welcher die vollständig metalli sierte Fläche aufweist und sieh auf dem Wik- keldorn befindet, kann nun abgewickelt wer den, und das Ende des Streifens, welcher das entmetallisierte Muster trägt, wird auf dem Wickeldorn befestigt, so dass das weitere Wik- keln von Kondensatoren ohne Unterbruch aus geführt werden kann.
Das bisher beschriebene Verfahren betraf die Entmetallisierung eines Streifens, wobei der Teil des Streifens, welcher die ersten Windungen des Kondensatorwickels bildet, ohne Schlupf über die Entmetallisierungsrolle geführt wird und wobei die Teile des Strei fens, welche die folgenden Windungen des Wickels bilden, mit einem zunehmenden Schlupf über die Entmetallisierungswalze ge- zogen werden. Dieses Vorgehen ist durchaus befriedigend für Kondensatorwickel bis zu einem gewissen, nicht allzu grossen Durchmes ser. Für sehr grosse Kondensatoren würde aber der Sehlupe zwischen dem Streifen und der Entumetallisierungswalze für die äusser sten Windungen des Wickels zu hoch. In die sem Falle kann das folgende Vorgehen an glewendet werden.
Die Grösse des erhöhten Musters auf der Entmetallisierungswalze und das Drehzahlverhältnis zwischen der Ent- metallisierungswalze und dem Wickeldorn werden so gewählt, dass bei Beginn des Wik- kelns des Kondensatorwickels die Umfangs geschwindigkeit der Entmetallisierungswalze grösser ist als die Geschwindigkeit, mit wel cher der Streifen an der Walze vorbeigeführt wird. Es tritt deshalb zwischen dem Streifen und der Entmetallisierungswalze ein nega tiver Schlupf auf, und dlas entmetallisierte Muster wird auf dem Streifen zusammen gedrängt, das heisst die Teilung des Mäander nrusters wird auf ein Mass reduziert, welches dem Durchmesser des Wickels am betreffen den Punkt entspricht.
Während nun der W iekel aufgebaut wird, wird der negative Schlupf immer kleiner, bis ein Punkt er reicht wird, wo zwischen der rotierenden Ent- metallisierungswalze und dem Streifen kein Schlupf mehr vorhanden ist.. Wenn dieser Punkt überschritten ist, verursacht das wei tere Wachsen des Wickels ein schnelleres Vorbeiführen des Streifens an der Ent.metalli- sierungswalze mit einer Geschwindigkeit, die grösser ist als die U mfangsgesehwindiakeit der Entmetallisierungswalze, so dass ein positiver Schlupf auftritt.
Bisher wurden nur Kondensatoren be schrieben, die mit einer mäanderförmigen Entmetallisierungslinie versehen sind, aber mit dem beschriebenen Verfahren können weit kompliziertere Entmetallisierungsmuster er zeugt werden, indem Entmeta.llisierungselek- troden verwendet werden, welche am Umfang ein entsprechend erhöhtes Muster aufweisen. Zum Beispiel können einige in Serie mitein ander geschaltete Kondensatoren in einem einzigen Wickel erhalten werden, indem der Streifen gemäss den Fig.9 und 10 des Pa tentes Nr.275603 entmetallisiert wird.
Wei tere Beispiele von Mustern werden im folgen den im Zusammenhang mit dreiphasigen Kondensatoren, welche in einem einzigen Wik- kel untergebracht sind, beschrieben. Ein sterngesehalteter dreiphasiger NW iclkelkonden- sator kann mittels eines metallisierten Strei fens autfgebaut werden, der gemäss Fig. 7 ent- metallisiert ist. rin Teil des auf dem Strei fen verbleibenden Musters metallisierter Flä chen umfasst die gleichartigen Flächen 76, 77, 78 dlie vom einen Rand 80 des Streifens aus gehen und eine derartige Teilung aufweisen, dass sie im aufgewiekelten Streifen zusammen ungefähr 360 einnehmen.
Der andere Teil des Musters besteht aus der metallisierten Fläche 81, welehe von dem gegenüberliegenden Rand 82' des Streifens ausgeht und derart bemes sen ist, dass sie im aufgewiekelten Streifen ebenfalls ungefähr 360 einnimmt. Die Flä- chern 76, 77, 78 wechseln auf dem Streifen mit der Fliehe 81 ab. Fig.8 stellt einen mit diesem Streifen hergestellten, von der Seite des Randes 82 des Streifens gesehenen Wik- kel dar. Man sieht, dass die metallisierten Flä chen 81 je in der zweiten Windung des Wik- kels genau übereinanderliegen.
Fig. 9 zeigt den Wielzel von der Seite des Randes 80 des Streifens, und man sieht, dass die Fliehen 76 je in der zweiten Windung des Wickels in einem 120 umfassenden Sektor übereinander liegen und dass in gleieher Weise die Flächen 77 und die Fliehen 78 in den zwei andern Sektoren von 120 des Wickels übereinander liegen. Aus der Anordnung des Musters me tallisierter Flächen auf dem Streifen geht hervor, dass je eine Fläche 81, die eine Win- dlung des Wickels besetzt, während je drei Fliehen 76, 77, 78 die näclhste Windung be setzen usw.
Nach Beendigung des Wickelvor ganges wird das durch den Rand 80 des Strei fens gebildete Ende des Wickels abgesteckt, so dass, wenn dlas Ende mit Metall besprüht wird, nur die Ränder derjenigen metallisierter Flä chen, welche innerhalb ein und desselben Sek tors liegen, elektrisch miteinander verbunden werden. Die Phasenanschlüsse werden dann je auf einem der Sektoren angebracht. Die vom entgegengesetzten Rand des Wickels, das heisst vom Ende, welches durch den Rand 82 des Streifens gebildet wird, ausgehenden Flächen, bilden den neutralen Punkt der Sternschal tung, und wenn nötig kann auch dieses Ende des Wickels mit einem Anschluss versehen werden.
Fig.10 zeigt einen Streifen metallisierten Dielektrikums, welcher durch das oben be schriebene Verfahren derart entmetallisiert wurde, da.ss ein Muster metallisierter Flächen zurückbleibt, welche beim Aufwiekeln des Streifens zu einem Wickel die Belegungen eines dreieekgeschalteten dreiphasigen Kon- densators darstellen.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, umfasst das verbleibende Me- tallisierungsmuster eine Wiederholung gleich- 1.eformter Flächen längs des Streifens, welche Flächen vom Rand 79 des Streifens ausgehen und derart. bemessen sind, dass drei Flächen zusammen zwei Windungen des Wickels um fassen. Zur Vereinfachung wird für die fol gende Erklärung jede der drei Flächen in zwei Teile geteilt, so dass die. Flächen 83, 84, 85, 86, 87 lind 88 entstehen.
Jede der Flächen 83 bis 88 ist so lang, dass sie im Kondensatorwiekel einen Raum von ungefähr 120 einnimmt. Die ersten drei Flächen 83, 84 und 85 werden deshalb eine Windung des Wiekels belegen, und die letz ten drei Flächen 86, 87 und 88 werden die fol gende Windung des Wickels belegen. Von der erstgenannten Windung erstreckt sich die Fläche 83 zum Rand 79 und grenzt an die Fliehe 81-, die im Innern des Wickels liegt. Die letzte Fläche 85 der ersten Windung er streckt sieh wieder nach dem Rand<B>79</B> und ist mit der ersten Fläche 86 der zweiten Win dung, welche innerhalb des Wickels liegt, verbunden.
Die letzten zwei Flächen 87 und 88 der zweiten Windung sind miteinander verbunden, wobei sieh die Fläche 87 bis zum Rand 79 erstreckt, während die Fläche 88 innerhalb des Wickels liegt. Beim Betrachten der Folge der Flächen 83 bis 88 längs des Streifens wird man feststellen, dass, wenn der Streifen gemäss Fig.11, welche eine Seiten- ansieht (Blick auf den Rand 79) darstellt, zu einem Wickel aufgewickelt ist, entspre ehende Flächen aufeinanderfolgender Peri oden (Flächen 83-88) übereinander ange ordnet sind. In Fig.11 sind diejenigen Flä ehen, die an den Rand grenzen, durch eine dicke Linie dargestellt, während diejenigen Flächen, die ganz im Innern des Wiclkels lie gen, durch eine schwache Linie dargestellt sind.
Um eine Periode verschobene Flächen, welche mit dem Rand in Verbindung stehen, liegen alle in demselben Sektor von 120 des Wickels, so dass Anschlüsse mit jedem dieser Sektoren in genau derselben Weise, wie es im Zusammenhang mit demn sterngesclalteten Kondensator beschrieben wurde, hergestellt werden können.
Bisher wurde das Verfahren zur Herstel lung von Kondensatoren und die verschie denen beispielsweisen Ausführungsformen von verfahrensgemäss hergestellten Konden- satoren,nur unter Bezugnahme auf Papier als Dielektrikum beschrieben. Andere Mate rialien, wie Polystyrol, Polyäthylen und Cellulosestoffe, können aber ebensogut ver wendet werden.