Verfahren zur Herstellung eines Bakterienpräparates für die Verbesserung landwirtschaftlicher Kulturböden. Unter normalen Verhältnissen gelangen die verschiedensten, in den tierischen Exkre menten enthaltenen Bakterien über den Stalldung und dergleichen in den Acker boden und üben dort- wichtige Funktionen auf das Pflanzenwachstum aus. Die moder nen intensiven Arten der künstlichen Boden behandlung haben nun aus verschiedenen Gründen zu einer Verarmung der Kultur böden an lebenswichtigen Bakterien geführt.
Dureh überwiegende Anwendung von künst lichem Dünger wurden die Bodenbakterien nicht vermehrt. und vielfach sogar geschä digt. Aus den Mangel an cellulose- und kohle- hy dratezer;setzenden Mikroorganismen und Fäulnisbakterien ist. wohl die bekannte Er scheinung zurückzuführen, dass pflanzliche Materialien, wie z. B.
Stroh, Wurzelwerk und dergleichen, die nach längerer Lagerung in dem Dunghaufen zur Felddüngung benutzt werden, sieh noch nach 1 bis 2 Jahren fast unverändert in dem Ackerboden vorfinden können. 7.u diesen cellulose- und kohle hydratzer;setzenden Mikroorganismen gehö ren insbesondere die Proteusbakterien, die pflanzliche Eiweissstoffe weitgehend abzu bauen vermögen.
Der in unsern Kultur böden vorhandene Bakterienmangel kann nun seinerseits wieder die Ursache dafür sein, dass den Aekerfrüchten für die rnenschliehe und tierische Ernährung wich tige Faktoren fehlen oder vitaminartige Wirkstoffe nur mangelhaft vorhanden sind. Dies hat wieder mancherlei Gesundheits schädigungen der Tiere im Gefolge und führt überdies zu einer verminderten Ausschei dung von stark vitalen, vermehrungsfähigen und funktionstüchtigen Bakterien durch den tierischen Organismus. Dadurch wird aber der Circulus vitiosus geschlossen und die Ver armung des Ackerbodens an lebenswichtigen Bakterien beschleunigt.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung eines Bakte rienpräparates, mit welchem es gelingt, die sem fehlerhaften Kreislauf Einhalt zu gebie ten, indem damit Ackerböden, Gartenland, Forstkulturen und Neuland mit gesunden, stark vitalen Bakterien besiedelt werden kön nen.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist da durch gekennzeichnet, dass reingeziichtete Stämme vom Bacterium coli, Bacterium pro- teus vulgare und Streptococcus pyogenes brevis (Rosenbach) getrennt zunächst auf festen und dann auf flüssigen Nährboden, die beide Eiweiss oder Eiweissspaltprodukte enthalten, zwecks Vermehrung so lange kulti viert werden, bis eine Keimdichte von etwa <B>500</B> Milliarden Bakterien pro cm jeder Nähr lösung erzielt ist,
worauf die drei Nähr lösungen vereinigt werden und das Gemisch verdünnt. wird. Gute Resultate werden wie folgt erzielt Von den zugesetzten Colibakterien ist, zu ver langen, da.ss sie den Ansprüchen der soge- nannten kleinen bunten Reihe vollauf genü gen, das heisst z. B. starke Gasbildung in Neutralrot-Traubenzucker-Agar und Reduk tion desselben, Säurebildung in Lackmus molke, einwandfreie Indolbildung in Trypsin- Bouillon und Beweglichkeit zeigen.
Die Streptococctis-pyogenes-brevis-Stämme wer den am besten in der Weise erhalten, dass man eine Reinkultur dieser Stämme, gegebe nenfalls nachdem man sie zuvor einer unter erhöhter Zugabe von abgebauten Eiweiss stoffen durchgeführten MästLing unterwor fen hat, durch abwechselnde Züchtung auf flüssigen und festen Nährböden üblicher Zu sammensetzung und durch Züebtung bei un- günstigen, zwischen anormal hohen (bis 50 C)
und anormal tiefen Temperaturen (bis 5 C) schwankenden Temperaturbedin gungen abhärtet und sie dann gemeinsam mit Diphtheriebazillen, Proteusbazillen, Pneumo- eoeeen und Stapliy loeoccen so lange züchtet, bis diese Fremdstämme abgetötet sind, worauf man von der Kultur in üblieller Weise, z. B. mit einer physiologischen Koch salzlösung, eine Abschwemmung macht.
Durch diese Behandlung werden die Strep- tococcus-pyogeiles-brevis-Stämme besonders widerstandsfähig gemacht. Der zugesetzte Proteusstamm (Bacterium proteus vulgare) wird zweckmässig durch längere Züchtung in plienolhaltigen Nährböden seiner Schwärm lälligkeit beraubt.
Es hat, sieh als günstig erwiesen, wenn etwa folgendes Mischungs verhältnis bezüglich der genannten Bakterien eingehalten wird: 1/3 Coli-Bakterien, 1/3 Streptoeoccus-pyogenes-brevis, 1/3 Proteus- vulgare-Bakterien. Werden Lactis-aerogenes- Bakterien mitv erwendet, dann wendet man vorteilhaft ein Mischungsverhältnis von 1.:1:1:l an. Die Keimdichte kann in der Liebreichschen. Zählkammer festgestellt wer den.
Als Eiweiss oder Eiweissspaltprodukte enthaltender Nährboden kann beispielsweise Bouillon mit Peptonzusatz oder mit Peptonen versetztes destilliertes Wasser verwendet. wer- den, dem 0,5% Kochsalz und 1% Trauben- zucker zugesetzt sind.
Es ist zweckmässig, die getrennte Vermehrung der drei verschiede nen Bakterienstämme bei einer möglichst gleichbleibenden Temperatur, und zwar am besten bei (lewächshausteniperatur (etwa<B>25</B> bis 30 C), vorzunehmen. Diese Vermehrung der Bakterien erfordert in der Regel etwa 6 bis S Tage. Für das Baeterium proteus v ul- gare wird der Gehalt der Nährlösung an Ei weiss bzw.
Eiweissspaltprodukten am besten gerade so hoch gewählt, dass nach Errei chung der erfindung:sgeinäss vorgesehenen Keimdichte von 500 Milliarden pro em3 sämtliches Eiweiss bzw. sämtliche Eiweiss- spaltprodukte vollständig aufgezehrt. sind.
Die beim Vermischen der drei Nährlö sungen erhaltene Mischung muss vor ihrer Verwendung verdünnt werden, was vorteil haft mit pliysiologiseher 1,;oehsalzlösttn"- ge schieht. Dabei können auf 1 Teil Mischung etwa 10 Teile Kochsalzlösung verwendet werden. Die Lösung kann als solche auf dem Acker v ersprüllt werden, oder man kann sie der Stalljauche vor deren Verwendung zusetzen.
Durch Behandlung der Böden mit. dem erfindungsgemäl;') hergestellten Bodenverbesse- rtin-siiiittel wird auch ohne zusätzliche Dün- zung mit andern Mitteln eine weitgehende Anreicherung der behandelten Böden finit. funktionsfähi-en Bakterien erreicht.
Beispiel: Man g-eht von einer @,röl.@ercn Anzahl von Colistämmen, einem Stamm von nicht schwärmendem Bacter iuni, proteus vulgare und einigen Stämmen Streptoeoecus pi-ogenes brevis aus.
Die beiden ersteren werden bei 37 C und der Streptoeoeeus bei Zimmer temperatur in Roussehalen kultiviert. Die Baeterium-coli-Stämme werden dann in einer \? %igen Pepton-Wasser-Lösung, der 0,5 % Kochsalz zugesetzt. sind,
etwa 7 Tage lang kultiviert. Ebenfalls in einer ? %igen Pepton-Wasser-Lösung mit 0,5% Kochsalz wird getrennt davon der Bacterium-proteus- v ulgare-Stamin gezüchtet.
Die Streptoeoccus- I)@-orieries-brevis-Stämme, die in der oben an gegebenen \reise besonders widerstandsfähig ,@,einaelit worden sind, werden auch etwa 48 tunden lang in einer 0,5% Kochsalz enthal- tenden 2%igen Pepton-Wasser-Lösung be- brütet. Nach 14 Tagen,
wenn eine Keim dichte von 500 Milliarden Bakterien pro ein- .jeder Nährlösung erreicht ist, werden die drei Flüssigkeiten, die die Coli- und Pro teus-Bakterien sowie die Streptocoeeen ent halten, zusammengegossen und noch 24 Stun- den bei 37 C belüftet. Die erhaltene Mi schung wird dann in entsprechend verdünn tem Zustand zur Bodenbehandlung benutzt.
Die Überlegenheit einer Bodenbehand lung mit. dem erfindungsgemäss hergestellten Produkt gegenüber einer Kunstdüngung wird durch die folgende Tabelle veranschau licht.. Der Tabelle liegen Düngungsversuche bei Weizen, Gerste und Hafer zugrunde, und es wurden zum Vergleich auch die ohne Düngung erzielten Ergebnisse aufgenommen.
EMI0003.0025
<I>Düngung <SEP> niit:</I>
<tb> 1VTischvaceine <SEP> Kunstdünger <SEP> ohne <SEP> Düngung
<tb> B11. <SEP> W1. <SEP> Wz. <SEP> BIl. <SEP> W1. <SEP> Wz. <SEP> B11. <SEP> W1. <SEP> Wz.
<tb> Weizen <SEP> 16-2<B>1</B>,5 <SEP> 9-11 <SEP> 5-7 <SEP> 13-19 <SEP> 6-8 <SEP> 3-6 <SEP> l5-20,5 <SEP> 7-9 <SEP> 3-6
<tb> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> <B>cm</B> <SEP> cm
<tb> Gerste <SEP> 19-23 <SEP> 8-12 <SEP> 4-6 <SEP> 16-21,5 <SEP> 7-10 <SEP> 4-6 <SEP> 16-23 <SEP> 6-9 <SEP> 5-6
<tb> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm
<tb> Hafer <SEP> 17-19,5 <SEP> 6-7 <SEP> 4-6 <SEP> 15-18,5 <SEP> 6-7 <SEP> 4-6 <SEP> 16-18 <SEP> 5-7 <SEP> 4-6
<tb> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm
<tb> (B11. <SEP> = <SEP> Blattlänge <SEP> in <SEP> cm, <SEP> W1. <SEP> = <SEP> Wurzellänge <SEP> iri <SEP> ein, <SEP> Wz, <SEP> = <SEP> Wurzelanzahl).
Die Aussaat erfolgte am 30. 4. und die 1>ihigung am :5. 5. Die Blatt- und Wurzel- länge sowie die Wurzelanzahl wurden am <B>16.</B> :>. als Durchschnitt von etwa 50 bis 60 Pflanzenproben bestimmt.
Process for the production of a bacterial preparation for the improvement of agricultural cultivated soils. Under normal conditions, a wide variety of bacteria contained in animal excrement find their way into the arable soil via manure and the like, where they exert important functions on plant growth. The modern, intensive types of artificial soil treatment have now, for various reasons, led to a depletion of vital bacteria in the cultivated soil.
The soil bacteria were not increased due to the predominant use of artificial fertilizers. and in many cases even damaged. From the lack of cellulose and carbon hydrates; settling microorganisms and putrefactive bacteria is. probably due to the well-known apparition that plant materials, such as. B.
Straw, roots and the like, which are used for field fertilization after a long period of storage in the dung heap, can still be found almost unchanged in the arable soil after 1 to 2 years. 7. These cellulosic and carbon hydrating microorganisms include, in particular, the Proteus bacteria, which are largely able to break down vegetable proteins.
The bacterial deficiency present in our culture soil can in turn be the reason why the aekerfruit lacks important factors for nutritional and animal nutrition or vitamin-like active ingredients are only inadequately available. This in turn leads to various health problems for the animals and also leads to a reduced excretion of strongly vital, reproductive and functional bacteria by the animal organism. This closes the vicious circle and accelerates the impoverishment of the arable soil in vital bacteria.
The present invention now relates to a method for producing a bacterial preparation with which it is possible to halt the sem faulty cycle by allowing arable land, garden land, forest cultures and new land to be colonized with healthy, strongly vital bacteria.
The method according to the invention is characterized in that pure strains of Bacterium coli, Bacterium proteus vulgare and Streptococcus pyogenes brevis (Rosenbach) are cultivated separately first on solid and then on liquid nutrient media, which contain both protein or protein breakdown products, for the purpose of reproduction until a germ density of around <B> 500 </B> billion bacteria per cm of each nutrient solution is
whereupon the three nutrient solutions are combined and the mixture is diluted. becomes. Good results are achieved as follows. The coli bacteria added must be expected to fully meet the requirements of the so-called small, colorful series, i.e. B. strong gas formation in neutral red dextrose agar and reduction of the same, acid formation in litmus whey, perfect indole formation in trypsin broth and mobility.
The Streptococctis pyogenes brevis strains are best obtained in such a way that a pure culture of these strains, if necessary after they have previously been subjected to fattening carried out with increased addition of degraded proteins, by alternating cultivation on liquid and solid nutrient media of the usual composition and through cultivation at unfavorable, between abnormally high (up to 50 C)
and abnormally low temperatures (up to 5 C) fluctuating Temperaturbedin conditions harden and then together with Diphtheria bacilli, Proteus bacilli, Pneumoeoeeen and Stapliy loeoccen breeds until these foreign strains are killed, whereupon one of the culture in the usual way, z. B. with a physiological saline solution, makes a runoff.
This treatment makes the Streptococcus pyogeiles brevis strains particularly resistant. The added proteus strain (Bacterium proteus vulgare) is expediently deprived of its swarminess by longer breeding in plienol-containing culture media.
It has proven to be beneficial if, for example, the following mixing ratio is maintained with regard to the bacteria mentioned: 1/3 Coli bacteria, 1/3 Streptoeoccus pyogenes brevis, 1/3 Proteus vulgare bacteria. If Lactis aerogenes bacteria are also used, it is advantageous to use a mixing ratio of 1.: 1: 1: 1. The germ density can be in the Liebreichschen. Counting chamber determined who the.
For example, broth with added peptones or distilled water mixed with peptones can be used as the culture medium containing protein or protein breakdown products. to which 0.5% table salt and 1% grape sugar have been added.
It is advisable to multiply the three different bacterial strains separately at a temperature that is as constant as possible, preferably at (greenhouse temperature (around <B> 25 </B> to 30 C)). This multiplication of the bacteria usually requires about 6 to 5 days. For the Baeterium proteus v ul- gare, the protein or protein content of the nutrient solution is determined.
Protein breakdown products are best chosen to be just high enough so that after the invention has been achieved: the intended germ density of 500 billion per em3 all protein or all protein breakdown products are completely consumed. are.
The mixture obtained by mixing the three nutrient solutions must be diluted before use, which is advantageous with pliysiological 1 "oehsalzlösttn" - ge. About 10 parts of saline can be used for 1 part of mixture. The solution can be used as such on the Fields can be sprayed, or they can be added to the stable manure before it is used.
By treating the floors with. With the soil improver produced according to the invention, an extensive enrichment of the treated soils becomes finite even without additional fertilization with other means. functional bacteria reached.
Example: One assumes a @, röl. @ Ercn number of coli strains, one strain of non-swarming Bacter iuni, proteus vulgare and some strains Streptoeoecus pi-ogenes brevis.
The first two are cultivated in Rouseh dishes at 37 C and the Streptoeoeeus at room temperature. The Baeterium coli strains are then placed in a \? % peptone-water solution with 0.5% common salt added. are,
cultivated for about 7 days. Also in one? % peptone-water solution with 0.5% sodium chloride is grown separately from the bacterium proteus v ulgare stamin.
The Streptoeoccus orieries brevis strains, which have become particularly resistant in the trip given above, are also preserved for about 48 hours in a 2% peptone containing 0.5% table salt -Water solution incubated. After 14 days,
When a germ density of 500 billion bacteria per each nutrient solution is reached, the three liquids containing the Coli and Pro teus bacteria as well as the Streptocoea are poured together and aerated at 37 C for 24 hours. The mixture obtained is then used in the correspondingly diluted state for soil treatment.
The superiority of a soil treatment with. the product prepared according to the invention compared to artificial fertilization is illustrated by the following table. The table is based on fertilization tests on wheat, barley and oats, and the results obtained without fertilization were also included for comparison.
EMI0003.0025
<I> Fertilization <SEP> niit: </I>
<tb> 1VTischvaceine <SEP> artificial fertilizer <SEP> without <SEP> fertilization
<tb> B11. <SEP> W1. <SEP> Wz. <SEP> BIl. <SEP> W1. <SEP> Wz. <SEP> B11. <SEP> W1. <SEP> wat.
<tb> Wheat <SEP> 16-2 <B> 1 </B>, 5 <SEP> 9-11 <SEP> 5-7 <SEP> 13-19 <SEP> 6-8 <SEP> 3-6 <SEP> l5-20.5 <SEP> 7-9 <SEP> 3-6
<tb> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> <B> cm </B> <SEP> cm
<tb> Barley <SEP> 19-23 <SEP> 8-12 <SEP> 4-6 <SEP> 16-21.5 <SEP> 7-10 <SEP> 4-6 <SEP> 16-23 <SEP > 6-9 <SEP> 5-6
<tb> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm
<tb> Oats <SEP> 17-19.5 <SEP> 6-7 <SEP> 4-6 <SEP> 15-18.5 <SEP> 6-7 <SEP> 4-6 <SEP> 16-18 <SEP> 5-7 <SEP> 4-6
<tb> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm <SEP> cm
<tb> (B11. <SEP> = <SEP> sheet length <SEP> in <SEP> cm, <SEP> W1. <SEP> = <SEP> root length <SEP> iri <SEP> on, <SEP> tool, <SEP> = <SEP> number of roots).
The sowing took place on April 30th and the first license on: April 5th. 5. The leaf and root length as well as the number of roots were determined on the <B> 16. </B>:>. determined as the average of about 50 to 60 plant samples.