Verfahren zur Herstellung von Bildern für künstlerische und graphische Zwecke. I n der bisher bekannten Maltechnik mit hasurfa.rben bestand eine Schwierigkeit darin, 1_e 11e, aus dem weissen Malgrund leuchtende Siellen von komplizierter Einzelform vor einem homogenen, dunkleren Hintergrund zu analen, z.
B. einen weissen Blütenzweig vor einem gleichmässig blauen Himmel, oder bei ;lnwendung der Maltechnik für Plakate. Pro- pekte usw. helle Schriften auf dunklem Grund. Eine homogen farbige Fläche ist be- lzanut-Iich in der Maltechnik mit Lasurfarbe leicht zu erreichen durch eine reichliche Ver wendung des Verdünnungsmittels.
Das gleiche gilt für Flächen mit allmählichem Übergang %,om Dunkeln ins Helle. Solche homogenen Flächen und weichen Übergänge sind so lange malbar, als die betreffende Fläche nass ist. Die Zc-it, in der die Farbe trocknet, reicht nun aber nicht: aus. um helle Stellen von kompli zierter Einzelform in der homogenen Fläche durch Aussparen zu Ummalen. Es entstehen Trockenränder, die den Eindruck der Gleich- ä.ssigheit, aufheben.
Auch die bisher übliche i'erwendung einer festen Schablone, welche rasch iiberma.li: werden kann, zeigt kein be friedigendes Ergebnis, insbesondere wenn die abzudeckende Fläche eine feinlinige Strul- tiir aufweist. Diese Bemerkungen gelten für alle Nalverfahren mit wässrigen, öligen und ähnlichen Verdünnungsmitteln, beispielsweise für Aquarellfarben, Temperafarben, Tusche.
Durch die vorliegende Erfindung können di(@ vorgenannten Schwierigkeiten behoben werden, indem ein Deckmittel in flüssiger Lösung zum Abdecken jener Bildteile ver wendet wird, welche von einem nachfolgenden Farbauftrag nicht berührt werden sollen, und indem anschliessend nach dem Überfärben des Bildes durch Spülen mit einem Lösungsmittel sowohl das Deckmittel als auch der darauf befindliche Farbauftrag gleichzeitig wieder entfernt werden. Dabei bleibt der Farbauf- trag. soweit er nicht auf der Deckfarbe auf lag, praktisch unverändert.
Dieses neue Verfahren zur Herstellung von Bildern wird beispielsweise in der nach folgend beschriebenen Weise in der Praxis de- Aquarellmalerei angewendet, wobei als Deck mittel Gelatinelösung, als Lösungsmittel zn ihrer Entfernung heisses Wasser verwendet werden.
Zum Malen einer hellen Schrift. oder heller Zeichen auf dunklem Grund werden die Partien, welche hell bleiben sollen, mit: Gela.tinelösung abgedeckt. Nachdem di-:@ Gela.tinelösung, mit der die Schrift abgedeckt wurde, gut durchgetrocknet ist, wird der Hintergrund darüber gemalt ohne Rücksicht auf die abgedeckte Schrift oder die abgedeck ten Zeichen. Die letzteren sind durch die Ge latine geschützt. Die Gelatine wird durch das kalte Wasser der Aquarellfarbe zum Quellen gebracht, jedoch nicht gelöst:.
Nachdem das ganze Bild durchgetrocknet ist, kann die Ge latine über der Schrift oder den Zeichen ent- ferni werden durch Z'\berspülen des ganzen Blattes mit Wasser von 70 bis 80 C. Hierbei kommt der weisse Untergrund in unveränder- tem Zustand wieder zum Vorschein. Der in Aquarellfarbe gemalte Hintergrund wird durch das Überspülen nicht merklich verändert.
Es können auch bereits gemalte Bildteile, die als Helligkeit nochmals für sich herausgehoben werden sollen, mit der Gelatinelösung abge deckt werden, worauf man mit einem etwa dunkleren Ton übermalt und alsdann nach dem Trocknen mit heissem Wasser abspült; denn überall, wo :die Gelatinelösung aufgetra gen war, wurde die nachträglich darüberge- malte Farbe nicht mehr mit dem Malgrund verbunden.
Die Wirkung der Abdeckung kann ver stärkt oder abgeschwächt werden, indem man eine stärkere oder schwächere Konzentration der Gelatinelösung wählt. Bei Aquarell malerei gelten für die als Abdeckmittel ver wendete - Gelatinelösung folgende Prozent zahlen 50 bis 15 % gute Deckfähigkeit, aber schlechte Vermalbarkeit der Gelatmelösung.
10 bis 4 % gute Deckfähigkeit und gute Ver- malbarkeit. 2 'bis 1 % mangelhafte Deckfähigkeit.
bis '/$% nur noch Randdeckung.
t%io bis'/", % keine Deckfähigkeit, jedoch fixie rende Wirkung. Bei kurzdauerndem Abspülen mit heissem i Wasser, wie es das Verfahren erfordert, tritt keine sichtbare Veränderung der Farben ein. Bei längerem kräftigen Abspülen löst sieh die Aquarellfarbe indessen teilweise, was unter Umständen zu gewissen künstlerischen und graphischen Wirkungen ausgenützt wer den kann.
Eine fixierende Wirkung auf die Aquarellfarbe ist zu erreichen, indem man vor dem Abspülen eine '/,oprozentige Gelatine lösung leicht und schnell über .die Aquarell malerei streicht, oder indem man das Papier vor Beginn des Malens mit einer "/:toprozen- tigen Gelatinelösung vorbehandelt.
Es emp fiehlt sich überhaupt vor der Anwendung des Gelatinedeckverfahrens das Papier mit einer '/loprozentigen Gelatinelösung vorzubehan deln, auch wenn man nur kurz abspülen will, weil die Farben dadurch intensiver werden. Grundsätzlich ist das Verfahren mit jedem Stoff und seinem zugehörigen Lösungsmittel zu bewerkstelligen, vorausgesetzt, dass der Stoff in bezug auf die angewendeten Farben Deckkraft besitzt, dass er in seinem Lösungs mittel leicht löslich ist und dass das Lösungs- mittel selbst die angewendeten Malfarben in ihrem Aussehen nicht verändert.
Als Kom- binationsbeispiele von Deck- und Lösungs mitteln seien genannt: Deckmittel: Lösungsmittel: Gelatine heisses Wasser Leim heisses Wasser Zaponlack Aceton Schellack Alkohol Für Plakat-, Tempera.- und Tuschfarben lässt sich das Verfahren ebenfalls anwenden. Bei entsprechender Verwendung der Deck und Lösungsmittel können die Farben statt mit dem Pinsel auch mit der Spritzpistole, durch Tauchen oder durch Drucken aufgetra gen werden.
Process for the production of pictures for artistic and graphic purposes. I n the previously known painting technique with hasurfa.rben, one difficulty was to anal 1_e 11e, glowing rows of complicated individual shapes from the white painting ground in front of a homogeneous, darker background, e.g.
B. a white branch of flowers in front of an evenly blue sky, or when using the painting technique for posters. Brochures, etc. light fonts on a dark background. A homogeneously colored surface is easy to achieve in the painting technique with glaze paint by using a large amount of thinner.
The same applies to surfaces with a gradual transition from dark to light. Such homogeneous surfaces and soft transitions can be painted as long as the surface in question is wet. The Zc-it, in which the paint dries, is not enough: it is enough. to paint over light areas of complex individual shape in the homogeneous surface by recesses. Dry edges appear, which cancel out the impression of uniformity.
Even the hitherto customary use of a solid stencil, which can quickly be overwhelmed, does not produce a satisfactory result, especially if the surface to be covered has a fine-line structure. These remarks apply to all methods of painting with aqueous, oily and similar thinners, e.g. for watercolors, tempera paints, and Indian ink.
The present invention can solve the above-mentioned difficulties by using a covering agent in a liquid solution to cover those parts of the picture which are not to be touched by a subsequent application of paint, and then by rinsing with a solvent after over-coloring the picture Both the opaque agent and the paint application on it are removed again at the same time. The paint application remains practically unchanged as long as it did not lie on the opaque paint.
This new process for the production of pictures is used in practice, for example, in the manner described below in watercolor painting, gelatin solution being used as a covering medium and hot water being used as a solvent for removing it.
For painting a light font. or light characters on a dark background, the areas that should remain light are covered with: Gela.tine solution. After the di -: @ Gela.tine solution, with which the writing was covered, has dried thoroughly, the background is painted over it, regardless of the covered writing or the covered characters. The latter are protected by the gelatin. The gelatine is made to swell by the cold water of the watercolor paint, but not dissolved.
After the whole picture has dried through, the geatin above the writing or the characters can be removed by rinsing the whole sheet with water at 70 to 80 C. Here the white background comes out again in unchanged condition . The background, painted in watercolor, is not noticeably changed by washing over.
Parts of the picture that have already been painted and which are to be highlighted again for themselves as brightness can be covered with the gelatin solution, whereupon they are painted over with an approximately darker shade and then rinsed off with hot water after drying; because wherever: the gelatin solution was applied, the color that was subsequently painted over was no longer connected to the painting surface.
The effect of the cover can be strengthened or weakened by choosing a stronger or weaker concentration of the gelatin solution. In the case of watercolor painting, the following percentages apply to the gelatin solution used as a covering medium: 50 to 15% good coverage, but the gelatin solution is poorly paintable.
10 to 4% good coverage and easy paintability. 2 'to 1% insufficient coverage.
until '/ $% only marginal coverage.
t% io to '/ ",% no hiding power, but fixing effect. When rinsing with hot water for a short time, as the procedure requires, there is no visible change in the colors. which, under certain circumstances, can be used for certain artistic and graphic effects.
A fixing effect on the water color can be achieved by lightly and quickly brushing a 100% gelatin solution over the watercolor painting before rinsing, or by applying a 100% gelatin solution to the paper before starting to paint pretreated.
It is advisable to pre-treat the paper with a 1/10% gelatin solution before using the gelatin covering process, even if you only want to rinse off briefly because the colors become more intense. In principle, the process can be carried out with any substance and its associated solvent, provided that the substance has opacity in relation to the colors used, that it is easily soluble in its solvent and that the solvent itself has the appearance of the paints used not changed.
The following are examples of combinations of covering agents and solvents: Covering agent: Solvent: Gelatine, hot water, glue, hot water, zapon varnish, acetone, shellac, alcohol The method can also be used for poster, tempera and ink colors. With appropriate use of the deck and solvent, the paints can also be applied with a spray gun, by dipping or printing instead of a brush.