Lehrmittel zum Studium von Fremdsprachen. Die Erfindung bezieht sich auf ein Lehr mittel, beispielsweise in Form eines Blattes, eines Blättersatzes oder eines Buches, zum Studium von Fremdsprachen.
Um beim Sprachstudium insbesondere die Erlernung der Fremdwörter für den Schüler zu erleichtern, hat man schon vorgeschlagen, in den Lernstoff Abbildungen, Photographien und sonstige Bilder aufzunehmen und dadurch Assoziationen zwischen Wörtern und Bildern hervorzubringen.
Bis jetzt hat man aber dieses Prinzip der Assoziation in den bekannten Lehrbüchern noch ungenügend ausgearbeitet, so dass damit keine befriedigenden Resultate erreicht wor den sind.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, den bekannten Gedanken der Assoziation von Wörtern und Bildern derart in Anwendung zu bringen, dass in sehr suggestiver Weise eine wirkliche Einheit zwischen Wort und Bild geschaffen wird, die einen dauernden Eindruck beim Schüler zurücklässt.
Gemäss der Erfindung umfasst das Lehr mittel, beispielsweise auf einer Seite oder auf mehreren Seiten nacheinander, folgende Lek tionen a) eine Assoziations-Lektion mit einem Text in der Fremdsprache (vorzugsweise mit einer Übersetzung dieses Textes in die Mut tersprache), wobei einigen Wörtern eine Ab bildung, beispielsweise eine Zeichnung oder eine Photographie des Gegenstandes zugeord- net ist, der durch das betreffende Wort be zeichnet wird;
b) eine Reproduktions-Lektion, mit einem Text in der Fremdsprache (vorzugsweise mit einer Übersetzung dieses Textes in die Mut tersprache), wobei einige Wörter durch die Abbildung des Gegenstandes, den das 'Wort bezeichnet, ersetzt sind, welche Abbildungen alle in einer vorhergehenden Assoziations- Lektion wiederzufinden sind.
Dadurch dass die Bildchen oder Abbil dungen der in Frage stehenden Wörtern zu geordnet sind, wird die Assoziation von Wort und Bild stark gefördert, während diese Aso- ziation unmittelbar in der Reproduktions- Lektion ihre Anwendung findet, wo dieselben Bildchen vorkommen wie in der vorhergehen den Assoziations-Lektion. Durch diese Re produktion wird der gebildete Assoziations- Eindruck noch tiefer und dauernder fest gelegt.
Im nachstehenden werden Ausführungs beispiele des Erfindungsgegenstandes an Hand der Zeichnung erläutert, welche eine Seite darstellt, die für die erste Unterrichts- stunde eines Anfängers in der englischen Sprache gedacht ist.
Man sieht, dass die Seite in drei Teile 1, 2 und 3 eingeteilt ist, von denen der Teil 1 die Assoziations-Lektion, der Teil 2 die Reproduktione-Lektion und der Teil 3 die Transpositions-Lektion enthält. In jeder Lek tion ist unmittelbar unterhalb der den eng- lischen Text enthaltenden Zeilen die deutsche Übersetzung derselben aufgenommen.
In der Assoziations-Lektion 1 sind einige Wörter aus dem Text mit Abbildungen 4 ver sehen, die die von diesen Wörtern angegebe nen Gegenstände darstellen. In dieser Lektion bildet der Schüler seine ersten Assoziationen zwischen bestimmten Wörtern und deren Ab bildungen. Diese Assoziationen werden da durch erleichtert, dass die Bildchen 4 sich un mittelbar hinter den zugeordneten Wörtern be finden. Ausserdem sind die Bildchen mit den entsprechenden Wörtern durch eine Umrah mung 5 verbunden, wodurch deutlich gemacht ist, welches Wort jeweils zu einem Bildchen gehört.
Diesen visuellen Zusammenhang zwi schen Wort und Bild könnte man natürlich auch auf andere Weise zustande bringen, z. B. indem das Wort mit einer vom übrigen Text abweichenden Type gedruckt wird.
In der Reproduktions-Lektion 2, werden dieselben Bildchen 4 der Assoziations-Lek- tion 1 oder aus einer vorherigen Assoziations.- Lektion verwendet, aber hier treten die Bild chen 4 an die Stelle ausgelassener Wörter, sowohl in der englischen, wie auch in der deutschen Sprache, sie ersetzen also diese Wörter. Die in der Assoziations-Lektion ge bildete Assoziation zwischen Bild und Wort findet hier ihre unmittelbare Anwendung.
In der T'ranspositions,-Lektion 3. sind auch wieder einige Bildchen 4 der Assoziations- Lektion zum Ersatz ausgelassener Wörter, die bereits in der Assoziations-Lektion vor kommen, benutzt, wie dies in der Reproduk- tions-Lektion erfolgt ist.
Überdies kommen Bildchen mit Umrahmungen 6 vor, die an die Stelle von einigen aus dem englischen Text ausgelassenen neuen Wörtern treten, somit diese Wörter ersetzen.
Diese Bildchen sind dieselben wie diejenigen, welche in 'der Asso- ziations- und der Reproduktions-Lektion be nutzt worden Sind, aber innerhalb der Um rahmung 6 ist vor dem. betreffenden Bildchen durch .Schriftzeichen angegeben, 'in welcher Hinsicht das zu reproduzierende neue Wort vom Assoziations-Wort abweicht, mit dessen Buchstabierung die seinige grösstenteils über- einstimmt.
Dazu befinden sich vor jedem Bild chen innerhalb der -Umrahmung 6 ebensoviele . Schriftzeichen, wie es im ähnlichen A@ssozia- tions-Wort Buchstaben gibt. Die Buchstaben, die keine Änderung erfahren, sind durch Punkte 7 bezeichnet, während bei einer Ab weichung der Buchstabe 8 des neuen .ersetz ten Transpositions-Wortes angegeben ist.
Fehlt im Transpositions-Wort ein Buchstabe des Assoziations-Wortes, indem erstgenann tes Wort aus einer geringeren Zahl Buch staben besteht, so wird das Schriftzeichen für den im Trauspositions-Wort fehlenden Buchstaben durch den zwischen Klammern gesetzten Buchstaben gebildet. Die Umrah mung 6 umfasst weiter die Übersetzung 9 des zu bildenden ersetzten Transpositions-Wortes.
In dieser Weise kann man mit einer ver hältnismässig sehr geringen Zahl von Bild chen eine grosse Anzahl Wörter "abbilden". Es hat sich ergeben, dass hierdurch viele neue Wörter schnell vom Schüler erlernt und gut im Gedächtnis behalten werden. Das ist der Tatsache zu verdanken, dass bei den Transpo- sitions-Übungen nicht nur mitvisuellenAsso- ziationen, sondern auch mit lautlichen Asso ziationen gearbeitet wird.
Ausserdem soll der Schüler bei der Transpositions-Übung sich gute Rechenschaft von der Buchstabierung der Wörter geben, was ebenfalls grosse Vor teile mit sich bringt.
Obwohl es zweckmässig ist, den Text der Assoziations-Lektion und der Reproduktions- Lektion mit einer Übersetzung in die Mutter- sprache zu versehen, ist eine solche Über setzung nicht unbedingt notwendig. Diese Übersetzung könnte nämlich auch in einem besonderen Büchlein bzw. auf einem besonde ren Blatt vorkommen, oder gegebenenfalls so gar ganz in Fortfall kommen, in welchem letzteren Falle der Dozent für die Über setzung Sorge tragen muss.
Ist vom Text wohl eine Übersetzung vorhanden, so ist es natür lich möglich, Text und Übersetzung vonein ander getrennt zu halten, indem diese z. B. nebeneinander je auf einer Hälfte der Seite aufgenommen werden und dann gegebenen falls ein Doppelsatz von Bildchen verwendet wird, und zwar ein Satz für den Text in der Fremdsprache und ein weiterer Satz für die Übersetzung in die Muttersprache.
Es emp fiehlt sich jedoch, wenn sowohl in der Asso- ziations-Lektion, wie auch in der Reproduk- tions-Lektion, unter jeder Zeile des in der Fremdsprache abgefassten Textes die Über aet7ung dieser Zeile in die Muttersprache vor kommt, und in der Assoziations-Lektion je eine Abbildung einem Wort in der Fremd- spraclle und dem darunter befindlichen, ent- ,#prechenden Wort in der Muttersprache zu geordnet ist,
während in der Reproduktions- Lektion je eine Abbildung ein ausgelassenes Wort in der Fremdsprache und das dement sprechende, ebenfalls. ausgelassene Wort in der Muttersprache ersetzt. Die Abbildungen bilden in dieser Weise nicht nur mit dem Text in der F'remdisprache, sondern auch mit der Übersetzung dieses Textes in die Mutter sprache ein untrennbares Ganzes.
Um ein noch festeres Band zwischen Bild und Wort zu legen, ist in der Assoziations- Lektion jede Abbildung durch eine Umrah mung oder auf andere Weise mit dem zuge hörigen Wort verbunden.
Vorteilhaft folgt auf die Reproduktions- Lektion eine Tra.nspositions-Lektion, die aus einem Texte in der Fremdsprache und vor zugsweise einer Übersetzung dieses Textes in die Muttersprache besteht, wobei im Text be stimmte Wörter, die der Buchstabierung nach grossenteils den Assoziations-Wörtern ent sprechen und von diesen nur durch einen oder einzige Buchstaben abweichen, ausgelas sen und durch die Abbildung des betreffen den Assoziations-Wortes ersetzt sind, wobei aber bei dieser Abbildung angegeben ist, durch welche(n)
Buchstaben das ausgelas sene Wort vom A660ziationS-Wort abweicht.
Das Besondere dieser Transpositions-Lek- tion ist, dass es nun zum ersten Mal ermög licht wird, den Assoziations-Gedanken auch auf Wörter anzuwenden, die einen abstrak ten Begriff angeben, so dass man sich nicht auf bestimmte Substantive zu beschränken braucht, sondern auch Verben, Adjektive, Adverben, Präpositionen, Konjuktioneu usw., sowie auch Substantive, die nicht ein be stimmtes konkretes Objekt angeben, abbilden kann.
Es wird auf diese Weise zwischen den Transpositions-Wörtern einerseits- und den As- soziations-Wörtern und -Bildern anderseits ein visueller und gegebenenfalls akustischer Zusammenhang gebildet, der beim Memori- sieren für den Schüler von unschätzbarem Wert ist.
Ausserdem wird durch eine der artige Transpositsons-Übung die Assoziation des Bildes mit dem ursprünglichen Assozia- ti.ons-Wort noch in erheblichem Masse ver stärkt.
Obwohl es natürlich möglich ist, die Transpositions-Lektion und sogar auch die Reproduktions-Lektion auf eine andere Seite aufzunehmen als die Assoziations-Lektion, empfiehlt es sich, den Stoff derart einzu teilen, da.ss diese drei Lektionen auf einer Seite vorkommen, so dass diese Lektionen, die, wie sich aus dem obenstehenden ergibt, am engsten miteinander zusammenhängen, völlig innerhalb des Gesichtsfeldes des Schü lers liegen.
Sollte dem Schüler beim Studium der Reproduktiöns- bzw. Transpositions Uk- tion eine bestimmte Assoziation bzw. ein be stimmtes Wort entfallen sein, so kann er diese Assoziation bzw. dieses-bestimmte Wort immer wieder in seine Erinnerung zurück führen, ohne dass er eine Seite umzuschlagen oder seinen Blick auf eine nebenliegende Seite zu heften braucht. Dies fördert ein ruhiges und konzentriertes Studieren.