Stahltongerät nach dem Durchzugsprinzip. Bei Stahltongeräten nach dem Durchzugs- prinzip wird der Tonträger von einer draht liefernden Spule, der sogenannten Magazin spule, auf eine leere Spule, die sogenannte Zugspule, umgewickelt, wobei die Durchzugs geschwindigkeit und die Drahtspannung möglichst konstant gehalten werden müssen.
Der Drahtspannung ist eine minimale und maximale Grenze gesetzt; die minimale Zugspannung ist dadurch bedingt, dass der Tonträger mit hinreichendem Druck auf den Polen- des Hör-, Sprech- und Lösch- kopfes aufliegen muss und nicht flattern darf.
Die maximale- Zugspannung ist durch die magnetischen Eigenschaften des Tonträgers bedingt, indem diese bei Überschreitung der kritischen Zugspannung in unzulänglicher Weise nachteilig verändert --erden.
Es sind verschiedene Mittel zur Konsta.nt- haltung der Drahtspannung bekannt, die alle auf mechanischen Prinzipien beruhen; so kann zum Beispiel die Zugspule mittels eines. Motors angetrieben werden, wobei der Tonträger von der Magazinspule auf die Zugspule umgewickelt wird und die Maga zinspule durch eine an sich bekannte mecha nische Reibungsbremse, zum Beispiel eine Seilbremse oder eine Backenbremse, im Ab lauf gebremst wird, wodurch eine gewisse Drahtspannung entsteht.
Die Drahtspannung ist dabei nicht absolut konstant, indem beim Anlaufen einer Reibungsbremse die Haft reibung in Gleitreibung übergeht und die Haftreibung grösser ist als die Gleitreibung und demzufolge die Zugspannung im Ton träger im Anlauf ein Maximum aufweist. Wohl ist die Zugspannung von der Durch zugsgeschwindigkeit unabhängig, aber sie ist proportional dem Bremsmoment und die ses kann zeitlich grosse Schwankungen auf weisen infolge Temperatur- und Feuchtig keitsschwankungen, Veränderungen der Ober flächenbeschaffenheit der aufeinander reiben den Teile, der Abnutzung, der Schmie rung usw.
Eine andere Konstruktion weist z. B. einen Antriebsmotor auf, welcher gleichzeitig die Zugspule und die Magazinspule derart antreibt, dass ohne Tonträger die Zugspule sich stets mit grösserer Umfangsgeschwindig keit drehen würde, wobei zwischen Motor und Magazinspule zum Ausgleich beim Ab spulen des Tonträgers ein Ausgleichsmittel, z. B. eine Rutschkupplung, eingebaut ist. Diese Rutschkupplung erzeugt das Brems moment der Magazinspule und damit die Zug spannung im Tonträger, wodurch aber durch die Reibungsverhältnisse wiederum unstabile Zugspannungsverhältnisse im Tonträger die Folge sind.
Zum Zurückspulen des Tonträgers auf die Magazinspule wird der Antriebs motor von der Zugspule abgekuppelt und treibt über ein anderes Übersetzungsverhält nis mit höherer Geschwindigkeit die Maga zinspule an.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stahltongerät nach dem Durchzugsprinzip mit einer Zugspule und einer Magazinspule und ist dadurch gekennzeichnet, dass der Zugspule und der.
Magazinspule je ein eige ner Antriebsmotor zugeordnet ist, wobei der der Magazinspule zugeordnete Motor bei der Rückspulung des Tonträgers als Antriebs motor wirkt, während er beim Ablaufen des Tonträgers zur Aufzeichnung oder Wieder gabe als elektrische Bremse dient.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungs- beispiel .des Stahltongerätes, gemäss der Er findung.
Der Tonträger 1 ist auf die Magazinspule 2 aufgewickelt und kann auf die Zugspule 3 umgewickelt werden, welche direkt oder über ein Übersetzungsgetriebe mit dem Motor 4 gekuppelt ist. Der gespannte Tonträger 1 liegt auf den Polen des Hör-, Sprech- und Löschkopfes 5. Die Magazinspule 2 ist mit dem Läufer 6 eines zweiten Elektromotors, z. B. eines Einphasen-Kurzschlussläufermo- tors; fest verbunden. Der Stator 7 trägt die Wicklung 8, welche über den Umschalter 9 auf Kontakt 10 an das Wechselstromnetz, auf Kontakt 11 über den Regulierwiderstand 12 an eine Gleichstromquelle angeschlossen werden kann.
Mit dem Schalter 9 ist ein Schalter 13 gekuppelt, welcher den Motor 4 ein- oder ausschaltet. Mit dem Netzschalter 14 kann die ganze Apparatur vom Netz ab geschaltet werden.
Die Apparatur funktioniert folgender massen: _ Beim Ablaufen des Tonträgers 1 zur Aufzeichnung oder Wiedergabe wird dieser über die Pole des Hör-, Sprech- und Lösch- kopfes gezogen und auf die Zugspule 3 auf gewickelt, welche durch den Motor 4 mit konstanter Drehzahl angetrieben wird.
Der Netzschalter 14 ist dabei geschlossen und der Schalter 9 liegt auf Kontakt 11, wodurch die Motorwicklung 8 an die Gleichstromquelle geschaltet ist. Damit im Tonträger die erfor derliche Zugspannung entsteht, die notwen dig ist, damit der Tonträger mit dem richti gen Druck über die Pole des Hörkopfes glei- tet, muss die Magazinspule 2 gebremst wer den. Das hierzu nötige Bremsmoment wird elektrisch erzeugt, indem die Motorwicklung 8 mit Gleichstrom erregt wird.
Das Brems moment kann dadurch reguliert werden, in dem der Gleichstrom der Erregung mittels eines Widerstandes reguliert wird.
Soll der Tonträger auf die Magazinspule zurückgespult werden, so wird der Schalter 9 umgelegt auf den Kontakt 10. Dadurch wird der Motor 4 vom Netz abgeschaltet und die Motorspule 8 an die Netzspannung ge legt, wodurch der Anker 6 als Motoranker läuft und die Magazinspule 2 antreibt, so dass der Tonträger von der Zugspule 3 auf die Magazinspule 2 zurückgespult wird.
Der Motor der Magazinspule kann auch statt in einem Einphasenkurzschlussläufer- motor in einem Kollektormotor bestehen. Die Bremsung der Magazinspule beim Ablaufen des Tonträgers kann dann dadurch erfolgen, dass wiederum die Feldwicklung erregt wird, dazu aber der Anker elektrisch belastet wird. Die Regulierung des Bremsmomentes kann so erfolgen, dass entweder die Belastung des Ankers konstant gehalten und die Erregung reguliert wird, oder dass die Erregung kon stant gehalten und die Belastung des Ankers regulier wird. Der zweiten Methode wird der Vorzug gegeben.
Die Rückspulung erfolgt analog dem ersten Beispiel, indem der An triebsmotor der Zugspule vom Netz abge schaltet, die Feldwicklung und der Anker des Magazinspulenmotors als Antriebsmotor an das Netz geschaltet werden.