Elektromotor zum Treiben fernsprechtechnischer Apparate. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen_ElektromAor zum Treiben fern-. sprechtechnischer Apparate, besonders der artiger selbsttätiger Fernsprechwähler, deren Kontaktarme zwei Bewegungsrichtungen haben.
Zum Treiben solcher Wähler ist bis jetzt am -meisten ein- Motör- zusammen mit einem besonderen für- die Umschaltung von der einen auf die andere Bewegungsrich tung notwendigen Umschalteorgan verwen det worden. Um dieses Organ zu vermeiden, das verhältnismässig kompliziert gebaut wer den muss, hat man bisher die Verwendung zweier getrennter Motoren vorgeschlagen.
Zwei Motoren verlangen unter anderem zwei Statoren und zwei Kommutatoren. Die vor liegende Erfindung ermöglicht, einen Elektro motor mit zwei Rotoren zu ;schaffen, bei wel chem die erwähnten Teile zur Erzeugung der beiden Bewegungsrichtungen für beide Rotoren gemacht werden, können.
Die Erfin dung 'ist dadurch gekennzeichnet, däss der Motor einen einzigen Stator mit einem von einem Magnet erzeugten permanenten magne- tischen Fluss und zwei Rotoren hat, von denen jeder eine Wicklung besitzt und welche an verschiedenen Stellen im Magnetfeld, der art angeordnet sind, dass jeder für sich ge trieben wird, wenn elektrische Stromstösse durch die jedem dieser Rotoren zugehörige Motorwicklung gesandt -werden.
Die Erfindung ,soll im nachstehenden mit Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen beispielsweise erläutert werden.
Fig. 1-4 zeigen verschiedene elektrische Schalhingsschemas für einen Motorlaut der Erfindung, und Fig. 5 veranschaulicht ein Beispiel der konstruktiven Ausführung des vorgeschlage nen Motors.
Diese Abbildung umfässt lediglich die zur Erklärung nötigen -Teile.
Der in der Fig. 5 gezeigte Motor hat zwei Rotorwellen 51, 52 aus magnetisch lei tendem Material. Die Wellen sind in einem Joch 53 und in nicht gezeigten Teilen des Motors gelagert.-Jede Welle 51,-52 ist an ihrem einen Ende mit einer Nockenscheibe 54 bezw. 55 aus Isolationsstoff mit drei Nocken versehen,
die bei der Drehung derentsprechen- den Welle einen beiden Wellen gemeinsamen Selbstunterbreclier A5 betätigt, der an .nicht gezeigten Teilen des Motorgestelles befestigt ist. -Ein über diesen Unterbrecher A5 gehen der Stromkreis wird jedesmal, wenn eine Nocke an einer der Scheiben 54 öder 55 den Unterbrecher betätigt, kurz unterbrochen.
An jeder Welle 51, 52 ist ein Rotor angebracht, der aus einem dreipoligen Anker-56 bezw. 57 besteht. In dem Stator des Motors ist ein für die Anker gemeinsamer permanenter Magnet 58 vorhanden, der einen Nordpol N und einen Südpol S hat. Der Magnet hat einen Pol schuh 59 bezw. <B>60</B> für jeden Rotor und diese Polschuhe sind in gewöhnlicher Art mit Na sen versehen, welche die Rotationsrichtung angeben.
Ferner besitzt der Stator einen für die Rotoren gemeinsamen, in dem Joch be festigten gern 61, der ebenfalls einen Pol schuh 62, 63 je Rotor hat, der mit einer Nase versehen ist, welche die Drehrichtung des zu gehörigen Rotors angibt. Die beiden Rotor- -wellen 51sbezw. 52 sind je von einer Wick lung X5 bezw. Y5 umgeben, die auf einem im Joch 53 befestigten Rohr angebracht ist.
Diese Wicklungen nehmen also nicht an der 'Drehung der Wellen teil. Der gern 61 ist ebenfalls mit einer Wicklung S5 ausgerüstet.
Die Arbeitsweise des Motors soll jetzt näher erklärt werden, wobei zuerst nur die Bewegung des einen Rotors, 56, beschrieben werden soll.
Der dreipolige Anker 56 wird in der in der Abbildung gezeigten Ausgangslage durch den magnetischen Fluss festgehalten, der von dem Permanentmagnet 58 erzeugt wird. Die ser Fluss geht von dem Magnet über den Pol schuh 59 durch den Anker 56 und die Anker welle 51 sowie durch einen Teil 5 3 des Joches zu dem Magnet zurück.
Wenn angenommen wird, däss ein Stromstoss durch die Wicklung X5 von dem Leiter 71 hergesandt wird, wird ein Fluss- durch die Welle 51 hervorgebracht, <B>-</B>der bei der :
n der Abbildung gezeigten Aus- führung dem vom Magnet 58 erzeugten Fluss @entgegengerichtet ist. Ein Teil des Flusses der Motorwicklung X5 wird jetzt über den jenigen Pol des Ankers fliessen, der sich der Nase des Polschuhes 62 am nächsten befin det und durch den :Eisenkern 61 und den Jochteil 58 zum Magnet zurückführt. Der Anker 56 dreht sich dabei um einen ersten Teilschritt, und zwar um 60 , so dass einer sei ner Pole vor dem Polschuh 62 zentriert wird.
Sobald der Stromstoss durch die WicklungX5 aufhört, bleibt nur der permanente Fluss vom Magnet 58 übrig, welcher Fluss, dann aufs neue durch die Rotorwelle 51 fliesst. Der An ker dreht sich nun noch einen zweiten Teil- schritt von wiederum. 60 in derselben Rich tung wie vorhin, bis einer seiner Pole sich gerade vor dem Polschuh 59 befindet. Der Anker hat sich dann um einen ganzen Win- lielschritt, von 120 verschoben.
Bei jedem hierauf folgenden Stromstoss erfolgt die Dre hung des Ankers in derselben Richtung (im Uhrzeigerdrehsinne) und in derselben Weise wie eben beschrieben.
Der zweite Rotor, 57, der während des oben beschriebenen Verlaufes sich still ge halten hat, wird in ähnlicher Weise wie- der Rotor 56 betätigt, wenn Stromstösse durch. die Wicklung Y5 der Welle 52 gesandt werden. Dieser Anker 57 wird nämlich in derselben Weise wie dier Anker 56 von einem magne tischen Fluss, der von dem Permanentmagne ten 58 erzeugt wird, durchlaufen.
Die Nasen an den Polschuhen 60 und 63 sind aber so angebracht; dass der Anker 57 sich gegenüber dem Anker 56 in der entgegengesetzten Rich tung (dem Uhrzeigerdrehsinne entgegenge setzt) drehen wird.
Eine Verstärkung der magnetischen Kraft wirkung der Wicklung X5 bezw. Y5 wird erzielt, wenn die Wicklung<B>85</B> des Kernes 61 gleichzeitig mit der Wicklung" X5 bezw. Y5 stromführend gemacht wird und dann ein mit dem Feld dieser Wicklung mitwir- kendes magnetisches Feld verursacht. Diese Wicklung S5 ist in Reihe geschaltet mit jeder der parallel-geschaltetenWicklungenX5 und Y5.
Da der gern 61 den beiden Roto ren 56 und 57 gemeinsam ist und im Ver hältnis zu den Wellen 51 und 52 symme- trisch liegt, wird aber ein -von der Wick lung<B>85</B> erzeugter Fluss über die beiden An ker 56 und 57 fliessen, auch wenn nur die eine der Wicklungen X5 oder Y5 stromführend ist.. Die Wicklung<B>85</B> muss deshalb so bemes sen werden, dass der F1uss, der über den zur Zeit nicht tätigen Rotor fliesst, nicht im stande ist; diesen zu betätigen,. da dieser ja während- der Bewegung des zweiten Rotors stillstehen soll.
Wenn bei der in der F'ig. 5 gezeigten Ausführungsform der Wicklungen des Mo tors der Pluspol einer Batterie an einen zu der Wicklung X5 gehenden Leiter 71 und der Minuspol an den .Selbstunterbrecher A5 angeschlossen wird, wird durch die Wick lung X5; die Wicklung <B>85</B> und über den Selbstunterbrecher A5 ein Stromkreis ge schlossen. In der oben beschriebenen Weise wird der Anker 56 sich nun nach rechts dre hen.
Die Nockenscheibe 54 der Welle 51 ist aber so angeordnet, dass ,sie, sobald- die Welle 51 sich fast um 60 gedreht hat, den Kon takt zwischen den beiden Kontaktfedern des Selbstunterbrechers unterbricht und somit eine Stromunterbrechung im Stromkreis über die Wicklungen X5 und S5 verursacht.
Der Rotor 56 wird sich auf Grund dessen und unter- dem Einfluss des permanenten" ma gnetischen Flusses noch um 60 weiter dre hen. Am Ende dieser Bewegung wird die Nockenscheibe 54 ausser Eingriff mit den Kontaktfedern des Selbstunterbrechers -ge dreht, welche Federn aufs neue den Strom kreis durch die Wicklungen X5 und Strom kreis schliessen werden. Mit Hilfe dieser Selbst- unterbrechervorrichtüng wird somit der Ro tor 56 in ununterbrochene' Rotation versetzt, solange der Pluspol der Batterie an dem Lei ter 71 angeschlossen ist.
Der Rotor 57 wird in ähnlicher Weise in Rotation gesetzt, sobald der Pluspol der Bat terie an einem Leiter 72 angeschlossen wird, der mit der -Wicklung Y5 verbunden ist.
Die Wicklungen am Motor können ver- schie#den angeordnet und an den Selbstunter- brecher angeschlossen werden. Einige Bei spiele werden in den Fig. 1-4 veranschau- licht, worin die Bezeichnungen X1 X4, Yl-Y4 und 81-S4 Wicklungen angeben, welche den Wicklungen ä5, Y5 bezw. S5 in der Fig. 5 entsprechen.
In der Fig. 1 wird eine einfache Ausfüh rung ohne Wicklung um den den beiden Ro toren gemeinsamen gern gezeigt, und in der Fig. 2 wird eine Ausführung dargestellt, wo die der Wicklung<B>85,</B> Fig. 5, entsprechende. Wicklung in zwei Teilwicklungen S1 und S2 geteilt ist. Jede dieser Wicklungen S1, S2 ist an einer der Wicklungen X2 bezw. Y2 ange schlossen, wodurch ganz verschiedene Strom kreise zur Betätigung der beiden Rotoren er halten werden.
In der F'ig. 3 sind die Wicklungen X3, I'3 und S3 sowie der Selbstunterbrecher A3 ähnlich geschaltet wie die entsprechenden Teile in der Fig. 5. Die Nockenscheiben 54 und 55 in der F'ig. 5 entsprechen in der Fig. 3 den mit 34 bezw. 35 bezeichneten Vorrich tungen.
Ferner zeigt die Fig. 3 ein Beispiel einer Stromkreisvorxiöhtung für einen Motor, der als Treibvorrichtung eines Suchers mit zwei Bewegungsrichtungen verwendet wird. In der Fig. 3 ist R1 ein Relais, das be tätigt wird, wenn die Bewegungsrichtung des Wählers geändert werden soll, in welchem Falle es seinen Umschaltkontakt 31 betätigt. Dieses Relais wird von auf der Zeichnung nicht gezeigten Vorrichtungen betätigt.
In der Fig. 3 ist der Prüfstromkreis der einen Bewegungsrichtung des Wählers veransehau- licht. Dieser Stromkreis geht über das Prüf relais .Iir2 und über den Kontaktarm 32 des Wählers.
Da dieser Kontaktarm während der Bewegung des Wählers einen an dem Plus <U>pol</U> der Batterie- angeschlossenen Kontakt 33 trifft, wird ein Stromkreis durch- das Prüf-' relais R2 geschlossen, das seinen Kontakt 36 und dadurch auch den Stromkreis über die Wicklungen Y3 und S3. sowie über den Selbstunterbrecher A3 unmittelbar unter bricht. Wenn das Relais R1 dann .Strom er hält, ,schliesst es die Wicklung X3 an den Treibstromkreis an.
Sobald dieser aufs neue über nicht gezeigte Vorrichtungen stromfüh rend wird, wird der zweite Rotor des Wäh- lers in Rotation gesetzt. Diese Bewegung wird in ähnlicher Weise unterbrochen, wie es bei dem Unterbrechen des Stromkreises durch die Wicklung Y3 beschrieben wurde.
In der Fig. 4 wird eine Vorrichtung zum Treiben eines selbsttätigen Wählers mit zwei Bewegungsrichtungen, sowohl durch Impulse von einem Nummernschalter F als auch durch .Stromstösse über einen Selbstunterbre- cherkontakt A4, veranschaulicht.
Das zur Einschaltung der verschiedenen Wicklungen X4 und Y4 verwendete Relais ist in diesem Beispiel mit 114 bezeichnet. Wenn jetzt ein Pluspol an die obere Kontaktfeder in dem Unterbrecher '.9.4 angeschlossen wird, wird das Verhältnis dasselbe wie das in der Fig. 3 behandelte.
Wenn stattdessen der Nummer- schalter F in Rotation gebracht wird, wer den Stromstösse bei der auf der Abbildung gezeigten Lage des - Relais B4 durch die Wicklungen Y4' und 84 gesandt, und der entsprechende Rotor wird in Übereinstim- mung mit .der Anzahl Stromstösse in Rotation gebracht, die über den Nummersohalter aus gesandt werden.
Sobald der zweite Rotor be- tätigt werden soll, muss das Relais R4 in be kannter Weise betätigt werden.