Verfahren zur Wiedergewinnung des Fadenmaterials gebrauchter Wirkwaren. Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren, um das Material von gebrauchten Wirkwaren, zum Beispiel Strümpfen, aus tie rischen Fasern, insbesondere solchen aus Seide und Wolle, zum Beispiel als Garn, wiederzugewinnen.
Strümpfe werden bekanntlich in der Weise erzeugt, .dass man auf der Wirkma schine ein der zu erzeugenden Strumpfform entsprechendes Stück herstellt und hierauf gegenüberliegende Kanten dieses Gewebe stückes durch eine Naht miteinander verbin det. Es ist dabei aus fabrikatorischen Grün den in der überwiegenden Mehrzahl aller Fälle, insbesondere bei Seidenstrümpfen, nötig, zur Herstellung .der Naht einen Faden aus anderem Material, meistens Baumwolle, als zur Herstellung der eigentlichen Strümpfe selbst anzuwenden.
Dieser Umstand wird im Sinne der Erfindung ausgenützt, um die massenweise Auflösung solcher Wirkwaren ohne Anwendung von Handarbeit herbeizu führen. Es wurde gefunden, dass durch Ein- Wirkung gewisser Chemikalien die Wider standsfähigkeit des Nahtfadens viel rascher leidet als die des Seidenstrumpfes. Wenn mau zum Beispiel Schwefelsäuredämpfe eine ge wisse Zeit auf die Strümpfe einwirken lässt, so werden die Baumwollfäden zermürbt, ohne dass die Seide selbst irgendwie beeinträchtigt wird. Es hat sich als praktisch erwiesen, die Einwirkung der Sühwefelsäuredämpfe in einer rotierenden Trommel vor sich gehen zu lassen.
Im einzelnen verfährt man zum Bei spiel bei der Verarbeitung gebrauchter sei dener Strümpfe wie folgt: Die Strümpfe werden nach dem Ab schneiden des Fussteils zunächst gewaschen, desinfiziert und getrocknet. Dann werden sie in eine rotierende Trommel eingeführt und zunächst einer gelinden Erwärmung auf 50 bis 60 unterworfen, um sie völlig trocken zu machen. Nachdem dies erreicht ist, wird in die Trommel Schwefelsäuredampf einge leitet, der durch einfaches Erhitzen von kon zentrierter Schwefelsäure erhalten wird. Es wurde festgestellt, dass höchstens 4 % des Ge wichtes der Strümpfe an Schwefelsäuredampf in,der Trommel vorhanden sein darf.
Dieser Dampf soll unter normalen Verhältnissen zirka 65 Minuten einwirken. Hierauf wird die Trommel unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von 50 bis 60 durch etwa 15 Minuten durchgelüftet. Nach dieser Behand lung sind die Fäden aus Baumwolle so weit zermürbt, dass die Naht aufgerissen werden kann; die den Strumpf selbst bildende Seide ist aber noch in keiner Weise angegriffen. Der Widerstand, den der behandelte Baum wollfaden dem Aufreissen entgegensetzt, ist so gering, dass eine Beschädigung des Sei denfadens oder gar ein Reissen desselben nicht zu befürchten ist.
An Stelle von Schwefelsäure können noch andere chemische Stoffe benützt werden. Wesentlich ist es, dass solche Stoffe Verwen dung finden, die erheblich stärker auf die Baumwolle, als auf die Seide oder Wolle wirken. Das geschilderte Verfahren ist nicht nur brauchbar, wenn Baumwolle zur Naht bildung benützt ist, sondern kann auch Ver wendung finden, wenn, wie dies vorkommt, die Naht aus Seide und Baumwolle besteht. In diesem Falle wird durch die Zermürbung der Baumwolle die Naht als ganzes so weit geschwächt, dass sie leicht aufgerissen wer den kann.
Nach der Zerstörung der Naht kann das den Schaft bildende Seidengarn aufgespult werden. Um diese Arbeit zu vereinfachen,- kann man einen Halter verwenden, der das Stoffstück während des Abspulens festhält. Er besteht zweckmässig aus einer Tafel, die mit Nadeln besetzt ist, auf die das flach gelegte Stoffstück aufgespannt wird. Die Nadeln sind zweckmässig in Reihen angeord net, deren Abstand ungefähr der Breite der ,Stoffstücke entspricht.
Process for the recovery of the thread material of used knitted fabrics. The invention relates to a process in order to recover the material of used knitted goods, for example stockings, from tiaric fibers, especially those made of silk and wool, for example as yarn.
As is known, stockings are produced in such a way that one produces a piece corresponding to the stocking shape to be produced on the knitting machine and thereupon opposing edges of this tissue piece are connected to one another by a seam. For manufacturing reasons, it is necessary in the vast majority of all cases, especially in the case of silk stockings, to use a thread made of a different material, mostly cotton, than to make the actual stockings themselves.
This fact is used within the meaning of the invention in order to bring about the mass dissolution of such knitted goods without the use of manual labor. It has been found that the action of certain chemicals causes the resistance of the suture thread to suffer much more quickly than that of the silk stocking. If, for example, sulfuric acid vapors are allowed to act on the stockings for a certain time, the cotton threads are worn down without the silk itself being impaired in any way. It has been found to be practical to let the sulfuric acid vapors act in a rotating drum.
In detail, one proceeds, for example, when processing used stockings that are used as follows: After cutting off the foot part, the stockings are first washed, disinfected and dried. Then they are placed in a rotating drum and initially gently heated to 50 to 60 degrees to make them completely dry. After this is achieved, sulfuric acid vapor is passed into the drum, which is obtained by simply heating concentrated sulfuric acid. It was found that a maximum of 4% of the weight of the stockings in sulfuric acid vapor may be present in the drum.
Under normal conditions, this steam should work for around 65 minutes. The drum is then ventilated for about 15 minutes while maintaining a temperature of 50 to 60. After this treatment, the cotton threads are worn down so much that the seam can be torn; the silk which forms the stocking itself has not yet been attacked in any way. The resistance that the treated cotton thread opposes to tearing is so low that there is no risk of damage to the silk thread or even tearing of the same.
Other chemical substances can be used instead of sulfuric acid. It is essential that such materials are used that have a much stronger effect on cotton than on silk or wool. The described method is not only useful when cotton is used to form the seam, but can also be used when, as happens, the seam consists of silk and cotton. In this case, the attrition of the cotton weakens the seam as a whole to such an extent that it can easily be torn open.
After the seam has been destroyed, the silk thread forming the shaft can be wound up. To simplify this work, - you can use a holder to hold the piece of fabric while it is being unwound. It consists expediently of a board, which is studded with needles, on which the flat piece of fabric is stretched. The needles are conveniently net angeord in rows, the distance between which corresponds approximately to the width of the pieces of fabric.