CH149916A - Process for the production of a plastic. - Google Patents

Process for the production of a plastic.

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CH149916A
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Description

  

  Verfahren zur Herstellung eines     Kunststoffes.       Den Gegenstand der Erfindung     bildet     ein Verfahren zur Herstellung eines Kunst  stoffes, welches dadurch gekennzeichnet ist,  dass man     Thioharnstoff    und Formaldehyd  und Kasein und Formaldehyd in Mischung  in der     Wärme    kondensiert bis zur Bildung  eines Gemisches durch Erhitzen     härtbarer     Kondensationsprodukte, und dass man diese  Kondensationsprodukte durch Einwirkung  von Hitze in den unlöslichen und     unschmelz-          baren    Zustand überführt. Die Kondensation  kann mit oder ohne     Anwendung    von Kon  densationsmitteln vorgenommen werden.  



  Versucht man, einen     Eiweissstoff,    ins  besondere Kasein, in eine     konzentrierte    Lö  sung überzuführen, beispielsweise durch Ver  rühren von einem Gewichtsteil Kasein mit  zwei Gewichtsteilen 14 %     iger    Natronlauge,  so erhält man einen zähen Teig. Behandelt  man diesen zähen Teig mit Formaldehyd,  so     koaguliert    er augenblicklich zu einer  schwer weiter     verarbeitbaren    Masse.  



  Es     wurde    nun die überraschende Beobach-         tung    gemacht, dass der zähe Teig durch die Zu  gabe von     Thioharnstoff    verflüssigt wird; er  geht sofort nach dem Einrühren dieses Stof  fes in eine wasserdünne Flüssigkeit über  Das so hergestellte     Sol    hat     unerwarteteres    eise  die technisch überaus     wertvolle    Eigenschaft,  beim Zusammentreffen mit Formaldehyd in  der Hitze nicht zu koagulieren, sondern durch  Kondensation mit dem Aldehyd ein     Xiisch-          kolloid    zu bilden.  



  Dieses Mischkolloid, welches überaus  leicht entsteht, kann technisch in mannig  facher Weise nutzbar gemacht werden.  Insbesondere eignet es sich einerseits für die  Herstellung -von     Pressmassen,    welche durch  scheinende bis weisse, lichtbeständige, über  aus hochwertige     Presslinge    liefern, anderseits  für die Erzeugung von plastischen Massen  im engeren Sinn (geformte Kunststoffe, zum  Beispiel     Platten    oder Stäbe). Bei Durchfüh  rung des Verfahrens kann man das Kasein  dem Reaktionsansatz zugleich mit den an  dern Ausgangsstoffen zusetzen oder     während         der Kondensation der     Amidkomponente    mit  dem Formaldehyd in das     Reaktionsgemisch     eintragen.

   Unerlässliche Bedingung für die  Erzielung des angegebenen Effektes ist, dass  das Kasein     nöeh    mit dem     Formaldehyd    zur  Einwirkung gelangt und auf diese Weise  ein Mischkolloid gebildet werden kann.  



  Das Kondensationsprodukt wird zweck  mässig getrocknet und vermahlen. Es stellt  dann ein     weisses    Pulver dar, das unter der  vereinten oder getrennten     Einwirkung    von  Hitze und Druck zu vollkommen lichtbestän  digen, durchscheinenden bis     weissen        Press-          körpern    aller     Art        verpresst    werden kann.

    Solche     Presslinge    können als Ersatz von  Milchglas, Porzellan usw., auf dem Gebiete  der Galanterie- und     Schmuckwaren    und auf  ähnlichen Gebieten, sowie als elektrotech  nisches Isolationsmaterial in der weitest  gehenden Weise Anwendung finden, ohne  dass durch diese Aufzählung die vielseitige  Verwendungsmöglichkeit erschöpft wäre,  Die     viskositätsvermindernde    Wirkung des       Thioharnstoffes    auf Kasein ist auch bei der  Erzeugung des Kondensationsproduktes in  Form von     Platten    oder Stäben von Vorteil.

      Die Herstellung der bekannten Kunst  stoffe aus Eiweissstoffen, insbesondere Ka  sein, geht     in-der    Weise vor sich, dass aus  dem verwendeten Eiweissstoff ein Teig ge  bildet wird, welcher zu Platten oder Stäben  vorgeformt, hierauf der     Einwirkung    von       Formaldehyd        unjte(rworfen    und schliesslich  getrocknet wird. So gewonnene Kunststoffe  besitzen eine Reihe von Fehlern, unter denen  die Schwierigkeit der Erzeugung dickerer  Stücke, die Wasserempfindlichkeit, die  schlechte Wärmebeständigkeit, die     geringen     elektrischen     Festigkeiten    vor allem störend  sind.

   Diese     Nachteile    können gemäss dem  Verfahren der Erfindung     vermieden    werden,  indem man zum Beispiel     Thioharnstoff    und  eine trockene, Formaldehyd abgebende Sub  stanz (wie     Trioxymethylen)    vermischt und  unter Anwendung von Druck und Hitze, mit  oder ohne Zugabe eines Kontaktmittels, zur  wechselseitigen Einwirkung bringt. Hieran    wird zweckmässig ein     Trockenprozess    ange  schlossen.  



  <I>Aus f</I>     ülarZCiegs   <I>Beispiele</I>  1. 100 Gewichtsteile Kasein werden mit  etwa 120 Gewichtsteilen Wasser verrührt,  wobei ein körniger Brei entsteht. Hierauf  setzt man<B>100</B> Gewichtsteile     Thioharnstoff     zu und     erwärmt    die Mischung gelinde. Dieser       Thioharnstoffanteil    hat zunächst nur den  Zweck, die Masse zu verflüssigen, indem der  körnige     Kaseinbrei    in eine fast wasserdünne  Lösung übergeht, sowie der     Thioharnstoff     gelöst ist.  



  Die so hergestellte     Kasein-Thioharnstoff-          lösung    wird nun in eine kochende Lösung  von 100 Gewichtsteilen     Thioharnstoff    und  20,0 Gewichtsteilen     Formaldehyd    eingetragen  und so lange erhitzt, bis sich ein     härtbares     Mischkolloid gebildet hat.  



  Zur weiteren Verarbeitung des Reaktions  produktes können zwei verschiedene Wege  eingeschlagen werden. Man setzt entweder  die Erwärmung so lange fort, bis sich beim  Erkalten ein     hydrophobes    Kondensations  produkt .ausscheidet, was durch geeignete  Einstellung der     Wasserstoffionenkonzentra-          tion        befördert    werden kann. Das so gewonnene  harzige Mischkolloid wird hernach als solches  durch Trocknen und Mahlen in ein     Press-          pulver    übergeführt, und zwar vorzugsweise  unter     Zumischung    von geeigneten Faser  stoffen.

   In anderer Weise kommt man zu  einem solchen     Press'pulver,    indem man das  harzige Mischkolloid in Lösung belässt und  mit dieser Lösung Faserstoffe tränkt, um  sie hernach zu trocknen und zu     vermahlen.     In beiden Fällen ergibt sich ein     Presspulver,     das durch Anwendung von Hitze und allen  falls von Druck in den unlöslichen und     un-          schmelzbaren    Zustand übergeführt wird. Es  lässt sich beispielsweise in der Heisspresse zu       Pressgegenständen    der mannigfaltigsten Art  verformen.  



  Das Verhältnis des Kaseins zum     Thio-          harnstoff    einerseits und zum Formaldehyd  anderseits kann in mannigfaltiger Weise  verändert werden.      2. Zur Herstellung des Kondensations  produktes als Formling, zum Beispiel von       Platten    oder Stäben, wird     Thioharnstoff     gemeinsam mit Kasein und     Paraformal-          dehyd    innig verknetet, wobei die Mengen  verhältnisse in weiten Grenzen schwanken       können.    Die so hergestellte Masse wird als  dann, zum Beispiel in der Heisspresse, zu  Platten oder Stäben verformt.

   Durch die  Einwirkung von Hitze und Druck in der  Heisspresse erfolgt die Kondensation des  Reaktionsgemisches und die     Überführung     in den unlöslichen und     unschmelzbaren    End  zustand. Nach der Formgebung wird die  Ware getrocknet und kann nun vielartig ver  wendet werden. An Stelle von     Paraform-          aldehyd        können    auch andere Formaldehyd  abspaltende Substanzen verwendet werden.

      Sowohl die     eingangs    erwähnten     Press-          -pulver,    sowie auch die vorstehend beschrie  benen Formlinge können durch mechanische  Einverleibung von Füll- und     7usatzstoffen     aller Art in ihrem Aussehen und ihren Eigen  schaften verschiedenartig beeinflusst werden.  So können diese Produkte beispielsweise  dank ihrer absoluten Lichtbeständigkeit mit  organischen und anorganischen Farbstoffen  in     allen.    Farbtönen gefärbt werden.

   So  wohl die aus den     Presspulvern        hergestellten          Presslinge,    als auch die plastischen Massen  besitzen an sich schon sehr hohe mechanische       Festigkeiten.    Werden ihnen     ausserdem    noch  faserige Stoffe anorganischer oder organi  scher Natur in verarbeiteter oder unver  arbeiteter     Form.    - also in Form von Papier,  Geweben, Fasern, Flocken und dergleichen   mechanisch einverleibt, so erhält man tech  nische Werkstoffe mit guten mechanischen       Festigkeiten.  



  Process for the production of a plastic. The subject of the invention is a process for the production of a synthetic material, which is characterized in that thiourea and formaldehyde and casein and formaldehyde are condensed in a mixture at high temperature until a mixture is formed by heating curable condensation products, and these condensation products are formed by the action transferred by heat to the insoluble and infusible state. The condensation can be carried out with or without the use of condensation agents.



  If you try to convert a protein, in particular casein, into a concentrated solution, for example by stirring one part by weight of casein with two parts by weight of 14% sodium hydroxide solution, a tough dough is obtained. If you treat this tough dough with formaldehyde, it instantly coagulates to form a mass that is difficult to process.



  The surprising observation has now been made that the tough dough is liquefied by the addition of thiourea; immediately after stirring in this substance it changes into a water-thin liquid. Unexpectedly, the sol produced in this way has the technically extremely valuable property of not coagulating when it comes into contact with formaldehyde in the heat, but rather forms a colloid through condensation with the aldehyde .



  This mixed colloid, which arises extremely easily, can be made technically usable in many different ways. In particular, it is suitable on the one hand for the production of molding compounds, which deliver high-quality pellets through translucent to white, light-resistant, and on the other hand for the production of plastic compounds in the narrower sense (molded plastics, for example plates or rods). When the process is carried out, the casein can be added to the reaction mixture at the same time as the other starting materials or can be added to the reaction mixture during the condensation of the amide component with the formaldehyde.

   An indispensable condition for the achievement of the stated effect is that the casein still has an effect with the formaldehyde and in this way a mixed colloid can be formed.



  The condensation product is conveniently dried and ground. It then represents a white powder which, under the combined or separate action of heat and pressure, can be pressed into completely light-resistant, translucent to white compacts of all kinds.

    Such compacts can be used as a substitute for milk glass, porcelain, etc., in the field of gallantry and jewelry and in similar areas, as well as electrotechnical insulation material in the most extensive way, without this listing the many possible uses would be exhausted The viscosity-reducing effect of the thiourea on casein is also advantageous when the condensation product is produced in the form of plates or rods.

      The production of the known plastics from protein substances, in particular Ka, is carried out in such a way that a dough is formed from the protein substance used, which is preformed into plates or rods, then exposed to the action of formaldehyde and finally dried Plastics obtained in this way have a number of defects, among which the difficulty in producing thicker pieces, the sensitivity to water, the poor heat resistance and the low electrical strengths are particularly troublesome.

   These disadvantages can be avoided according to the method of the invention by mixing, for example, thiourea and a dry, formaldehyde-releasing substance (such as trioxymethylene) and bringing them to reciprocal action using pressure and heat, with or without the addition of a contact agent. A drying process is expediently connected to this.



  <I> From f </I> ülarZCiegs <I> Examples </I> 1. 100 parts by weight of casein are mixed with about 120 parts by weight of water, a granular paste being formed. <B> 100 </B> parts by weight of thiourea are then added and the mixture is gently heated. This thiourea component initially only has the purpose of liquefying the mass, in that the granular casein pulp changes into an almost water-thin solution as soon as the thiourea is dissolved.



  The casein-thiourea solution produced in this way is then added to a boiling solution of 100 parts by weight of thiourea and 20.0 parts by weight of formaldehyde and heated until a hardenable mixed colloid has formed.



  Two different routes can be used for further processing of the reaction product. The heating is either continued until a hydrophobic condensation product separates out on cooling, which can be promoted by suitable adjustment of the hydrogen ion concentration. The resinous mixed colloid obtained in this way is then converted as such into a pressed powder by drying and grinding, preferably with the addition of suitable fibers.

   Such a press powder is obtained in a different way by leaving the resinous mixed colloid in solution and impregnating fiber materials with this solution in order to then dry and grind them. In both cases, the result is a press powder that is converted into the insoluble and non-meltable state by the application of heat and, if necessary, pressure. For example, it can be shaped into a wide variety of types of pressed objects in the hot press.



  The ratio of casein to thiourea on the one hand and to formaldehyde on the other hand can be changed in a variety of ways. 2. To produce the condensation product as a molded article, for example from plates or rods, thiourea is kneaded intimately together with casein and paraformaldehyde, the proportions of which can vary within wide limits. The mass produced in this way is then shaped into plates or rods, for example in the hot press.

   The action of heat and pressure in the hot press results in the condensation of the reaction mixture and the conversion into the insoluble and infusible end state. After shaping, the goods are dried and can now be used in a variety of ways. Instead of paraformaldehyde, other formaldehyde-releasing substances can also be used.

      Both the press powder mentioned at the outset, as well as the moldings described above, can be influenced in various ways in their appearance and their properties by mechanical incorporation of fillers and additives of all kinds. For example, thanks to their absolute lightfastness, these products can contain organic and inorganic dyes in all. Shades to be colored.

   Both the pellets produced from the pressed powders and the plastic masses already have very high mechanical strengths. Are they also fibrous substances of inorganic or organic cal nature in processed or unprocessed form. - So mechanically incorporated in the form of paper, fabrics, fibers, flakes and the like, one obtains technical materials with good mechanical strengths.

 

Claims (1)

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Kunst stoffes, dadurch gekennzeichnet, dass man Thioharnstoff und Formaldehyd und Kasein und Formaldehyd in Mischung in der Wärme kondensiert bis zur Bildung eines Gemisches durch Erhitzung härtbarer Kondensations produkte, und dass man diese Kondensations produkte durch Einwirkung von Hitze iii den unlöslichen und unschmelzbaren Zustand überführt. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Kondensa tion unter Anwendung von Kondensations mitteln erfolgt. 2. PATENT CLAIM: Process for the production of a plastic, characterized in that thiourea and formaldehyde and casein and formaldehyde in a mixture are condensed under heat until a mixture is formed by heating hardenable condensation products, and in that these condensation products are produced by the action of heat insoluble and infusible state. SUBClaims 1. Method according to patent claim, characterized in that the condensation takes place using condensation agents. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man das Ka sein in ein bereits kondensierendes Ge misch aus Thioharnstoff und Formalde hyd einträgt und mit dem Formaldehyd Zur Reaktion bringt. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Erhitzung unter Druck erfolgt. 4. Verfahren gemäss' Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das kolloidale Reaktionsprodukt getrocknet. vermahlen und sodann unter Hitze und Druck ver- presst wird. 5. A process according to the patent claim, characterized in that the Ka is introduced into an already condensing mixture of thiourea and formaldehyde and reacted with the formaldehyde. 3. The method according to claim, characterized in that the heating takes place under pressure. 4. The method according to 'claim, characterized in that the colloidal reaction product is dried. ground and then pressed under heat and pressure. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass Thioharnstoft. Kasein und eine trockene, Formaldehyd abgebende Substanz vermischt und das Gemisch durch Einwirkung von Hitze und Druck in den unlöslichen und un- schmelzbaren Zustand übergeführt wird. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als trockene, Formaldehyd abgebende Substanz Paraformaldehyd verwendet wird. 7. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischung der Reaktionskom ponenten Kondensationsmittel zugesetzt werden. Method according to claim, characterized in that thiourestoft. Casein and a dry, formaldehyde-releasing substance are mixed and the mixture is converted into the insoluble and non-meltable state by the action of heat and pressure. 6. The method according to claim and dependent claim 5, characterized in that paraformaldehyde is used as the dry, formaldehyde-releasing substance. 7. The method according to claim and dependent claim 5, characterized in that the mixture of reaction components condensation agents are added.
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