BE1029362A1 - Verfahren zur Verhinderung einer Rückkopplung zwischen einer Mühle und einer Siebvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Verbundes aus einer Siebvorrichtung 10 und einer Mühle 100, wobei das Mahlgut aus der Mühle 100 auf die Siebvorrichtung 10 aufgetragen wird, wobei der Grobmaterialaustrag 40 der Siebvorrichtung 10 auf die Mühle 100 aufgetragen wird, wobei die Siebvorrichtung 10 wenigstens vier Cluster von Unwuchterregereinheiten aufweist, wobei jeder Cluster wenigstens zwei Unwuchterregereinheiten aufweist, wobei jeder Cluster jeweils über einen Kopplungspunkt zur Beaufschlagung der Siebvorrichtung 10 mit Schwingungen ausgebildet ist, wobei zwei vordere Cluster näher zum Materialauftrag 30 angeordnet sind, wobei zwei hintere Cluster näher zum Grobmaterialaustrag 40 angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Phasenversatz φ zwischen den Unwuchterregereinheiten innerhalb eines Clusters gesteuert wird, wobei der Massestrom zwischen der Mühle 100 und der Siebvorrichtung 10 zeitaufgelöst erfasst wird, wobei bei einem steigenden Massestrom der Phasenversatz φ verkleinert und so die Förderleistung über das Sieb verringert wird, wobei bei sinkendem Massestrom der Phasenversatz φ vergrößert und so die Förderleistung über das Sieb vergrößert wird.
Description
Verfahren zur Verhinderung einer Rückkopplung zwischen einer Mühle und einer Siebvorrichtung Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das verhindert, dass grobes Material in einem Kreislauf aus einer Mühle und einer Siebvorrichtung sich als ein Materialpeak aufschaukelt. Aus der DE 10 2017 218 371 B3 und aus der DE 10 2018 205 997 A1 sind Siebsysteme mit gruppenweise angeordneten Schwingungsanregern bekannt. Diese gruppenweise Anordnung ermöglicht eine starke Anpassungsfähigkeit der Betriebsweise der Siebvorrichtung, welche bei den klassischen Linearschwingern, Ellipsenschwingern oder Kreisschwingern nicht möglich ist. Diese Gruppe von Siebvorrichtungen ermöglicht damit ganz neue Ansteuerschemata.
Aus der DE 10 2019 204 845 B3 ist ein Verfahren zum Einstellen und Regeln wenigstens einer Schwingungsmode einer Siebvorrichtung bekannt.
Aus der DE 10 2019 214 864 B3 ist ein Verfahren zum Ansteuern und Regeln einer Siebvorrichtung bekannt.
Wünschenswert wäre es, eine Siebvorrichtung anhand von konkreten MessgrôBen, die eine Korrelation zu Edukteigenschaften aufweisen, so anpassen zu können, dass gezielt die Produkteigenschaften einstellbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereit zu stellen, um zu verhindern, dass sich durch Aufschaukeln ein Materialpeak im Kreislauf zwischen einer Mühle und einer Siebvorrichtung bldet.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Steuerung eines Verbundes aus einer Siebvorrichtung und einer Mühle. Das Mahlgut aus der Mühle wird auf die Siebvorrichtung
° BE2021/5345 aufgetragen.
Der Grobmaterialaustrag der Siebvorrichtung wird auf die Mühle aufgetragen.
Dadurch wird das Material weiter zerkleinert und gelangt letztendlich als gemahlene Produkt in den Feinmaterialaustrag.
Die für das Verfahren verwendete Siebvorrichtung weist wenigstens und bevorzugt genau vier Cluster von
Unwuchterregereinheiten aufweist, wobei jeder Cluster wenigstens zwei Unwuchterregereinheiten auf.
Jeder Cluster ist jeweils über einen Kopplungspunkt zur Beaufschlagung der Siebvorrichtung mit Schwingungen ausgebildet.
Zwei vordere Cluster sind näher zum Materialauftrag angeordnet und zwei hintere Cluster sind näher zum Grobmaterialaustrag angeordnet.
Am Materialauftrag wird das zu siebende Material auf das Sieb der Siebvorrichtung aufgetragen.
Das grobe Material, welches nicht durch das Sieb fällt, wandert über das Sieb und gelangt zum Grobmaterialaustrag.
Das feine Material fällt durch das Sieb und gelangt so zum Feinmaterialaustrag.
Erfindungsgemäß wird der Phasenversatz zwischen den Unwuchterregereinheiten innerhalb eines Clusters gesteuert.
Dieses ermöglicht eine sehr variable Anpassung der Siebeigenschaften und ist durch die Anordnung von Unwuchterregereinheiten in Clustern einfach möglich.
Erfindungsgemäß wird der Massestrom zwischen der Mühle und der Siebvorrichtung zeitaufgelöst erfasst.
Bei einem steigenden Massestrom wird der Phasenversatz ® verkleinert und so die Förderleistung über das Sieb verringert.
Dieses führt dazu, dass die Beladung des Siebes überproportional steigt, aber gleichzeitig wird ein Abflachen des angestiegenen Massenstroms erreicht, das Sieb quasi als Zwischenspeicher verwendet.
Bei sinkendem Massestrom wird der Phasenversatz % vergrößert und so die Förderleistung über das Sieb vergrößert.
Hierdurch kann ein Aufschwingen effektiv verhindert werden.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Leistungsaufnahme der Mühle erfasst, wobei bei steigender Leistungsaufnahme der Mühle der Phasenversatz vergrößert wird.
Eine steigende Leistungsaufnahme der Mühle ist oftmals auf ein härteres Ausgangsmaterial zurückzuführen, was wiederum zu einem größeren mittleren Partikeldurchmesser führen wird.
Somit sinkt die Fraktion, welche Durch das Sieb in den Feinmaterialausgang gelangen muss.
Dadurch kann das Material schneller über das Sieb befördert werden, was durch den vergrößerten Phasenversatz erzielt wird.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Vergrößerung des Phasenversatzes um die Transportzeit zwischen der Mühle und der Siebvorrichtung versetzt. 5 Nachfolgend ist die für das erfindungsgemäße Verfahren einzusetzende Vorrichtung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Fig. 1 Siebvorrichtung Fig. 2 erster Betriebszustand Fig. 3 zweiter Betriebszustand Fig. 4 Verbund Fig. 5 Verfahren In Fig. 1 ist eine Siebvorrichtung 10 gezeigt. Diese weist ein Sieb 20, beispielsweise ein Lochblech auf. Am Materialauftrag 30 wird Material aufgegeben und über das Sieb 20 gefördert. Theoretisch fallen dabei alle Bestandteile durch das Sieb 20 hindurch, deren Größe kleiner als die Größe der Sieblöcher ist, und so zum Feinmaterialausgang 50 gebracht. Alles was größer ist wird über das Sieb 20 und zum Grobmaterialausgang 40 gefördert. Um die Siebvorrichtung 10 und damit das Sieb 20 zu bewegen weist die Siebvorrichtung acht Unwuchterregereinheiten U auf, die in vier Clustern zu je zwei Unwuchterregereinheiten U angeordnet sind, wobei jeweils zwei Unwuchterregereinheiten U in einem Cluster jeweils Über einen gemeinsamen Kopplungspunkt zur Beaufschlagung der Siebvorrichtung 10 mit Schwingungen ausgebildet sind. Hierdurch wird effektiv eine Schwingung die durch Überlagerung der durch die beiden Unwuchterregereinheiten U erzeugten Schwingungen erzeugt wird auf die Siebvorrichtung 10 aufgeprägt.
Das gezeigte Beispiel ist die einfachste Ausführung mit je zwei Unwuchterregereinheiten U je Cluster und vier Clustern, einem vorderen linken Cluster 60, einen vorderen rechten Cluster 70, einen hinteren Cluster 80 und einen hinteren rechten Cluster 90. Selbstverständlich können die Cluster auch drei oder mehr Unwuchterregereinheiten U
* BE2021/5345 aufweisen und beispielsweise können noch zusätzlich in der Mitte zwei weitere Cluster von Unwuchterregereinheiten angeordnet werden.
In Fig. 2 und Fig. 3 sind zwei Betriebsweisen eines Clusters von Unwuchterregereinheiten U gezeigt. Der Pfeil innerhalb der von Unwuchterregereinheiten U zeigt den jeweiligen Kraftvektor an, die Pfeile außerhalb die Drehrichtung der von Unwuchterregereinheiten U.
Fig. 2 zeigen beide Kraftvektoren vertikal nach oben und die von Unwuchterregereinheiten U rotieren entgegengesetzt zueinander. Ein Phasenversatz ist nicht realisiert (0 °), die Cluster-Anregung erfolgt somit in vertikaler Richtung, was zu einer sehr geringen Materialbewegung Über das Sieb führt. Fig. 2 beschreibt einen Betriebszustand, welcher beispielsweise für eine Reinigungsfunktion einstellbar/regelbar ist, insbesondere in Verbindung mit einer Variation der Drehzahl der jeweiligen Unwuchterregereinheit.
In Fig. 3 ist ein anderer Betriebszustand gezeigt. In diesem Fall weist der eine (der in der Darstellung linke) Kraftvektor nach oben, und der zweite (der in der Darstellung rechte) Kraftvektor weist nach links, insbesondere orthogonal zum ersten Kraftvektor. Die Unwuchterregereinheiten rotieren entgegengesetzt zueinander. Der Phasenversatz beträgt im hier gezeigten Betriebszustand 90 °. Die resultierende Cluster-Anregung wirkt in einem Winkel von 45° gegenüber der Horizontalen und führt somit zu einem vergleichsweise schnellen Materialtransport über das Sieb.
Fig. 4 zeigt einen Verbund aus einer Mühle 100 und einer Siebvorrichtung 10. Der Mühle 100 wird neben dem Rohmaterial auch das grobe Material vom Grobmaterialaustrag 40 der Siebvorrichtung 10 zugeführt. Das gemahlene Material gelangt aus der Mühle 100 in zum Materialauftrag 30 der Siebvorrichtung 10. Das fertige gemahlene und gesiebte Produkt wird dann durch den Feinmaterialaustrag 50 entnommen.
Fig. 5 zeigt in sehr grob vereinfachter Form den zeitlichen Verlauf des Verfahrens. Oben dargestellt ist ein extermes Beispiel des Massestroms ME am Materialauftrag. Hier tritt zeitlich kurzer aber hoher Peak auf. Trifft dieser auf das Sieb, so wird der Phasenversatz ® gesenkt und so der Transport über das Sieb reduziert. Hierdurch wird der Anstieg des
) BE2021/5345 Massestroms MA am Grobmaterialaustrag deutlich verringert und zeitlich gestreckt.
Ein Aufschwingen des Verbundes kann somit zuverlässig verhindert werden.
Bezugszeichen MA Massestrom Grobmaterialaustrag
ME Massestrom Materialauftrag U Unwuchterregereinheit 9 Phasenversatz Siebvorrichtung
10 20 Sieb 30 Materialauftrag 40 — Grobmaterialaustrag 50 Feinmaterialaustrag 60 _ vorderer linker Cluster
70 vorderer rechter Cluster 80 hinterer linker Cluster 90 hinter rechter Cluster 100 Mühle
Claims (3)
1. Verfahren zur Steuerung eines Verbundes aus einer Siebvorrichtung (10) und einer Mühle (100), wobei das Mahlgut aus der Mühle (100) auf die Siebvorrichtung (10) aufgetragen wird, wobei der Grobmaterialaustrag (40) der Siebvorrichtung (10) auf die Mühle (100) aufgetragen wird, wobei die Siebvorrichtung (10) wenigstens vier Cluster von Unwuchterregereinheiten aufweist, wobei jeder Cluster wenigstens zwei Unwuchterregereinheiten aufweist, wobei jeder Cluster jeweils über einen Kopplungspunkt zur Beaufschlagung der Siebvorrichtung (10) mit Schwingungen ausgebildet ist, wobei zwei vordere Cluster näher zum Materialauftrag (30) angeordnet sind, wobei zwei hintere Cluster näher zum Grobmaterialaustrag (40) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Phasenversatz zwischen den Unwuchterregereinheiten innerhalb eines Clusters gesteuert wird, wobei der Massestrom zwischen der Mühle (100) und der Siebvorrichtung (10) zeitaufgelöst erfasst wird, wobei bei einem steigenden Massestrom der Phasenversatz % verkleinert und so die Förderleistung Über das Sieb verringert wird, wobei bei sinkendem Massestrom der Phasenversatz ® vergrößert und so die Förderleistung Über das Sieb vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungsaufnahme der Mühle (100) erfasst wird, wobei bei steigender Leistungsaufnahme der Mühle (100) der Phasenversatz % vergrößert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergrößerung des Phasenversatzes p um die Transportzeit zwischen der Mühle (100) und der Siebvorrichtung (10) versetzt erfolgt.
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