BE1029177B1 - Verfahren zur Zustandserkennung oder Zustandsbestimmung einer Schneidevorrichtung für landwirtschaftliches Erntegut und landwirtschaftliche Erntemaschine - Google Patents

Verfahren zur Zustandserkennung oder Zustandsbestimmung einer Schneidevorrichtung für landwirtschaftliches Erntegut und landwirtschaftliche Erntemaschine Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Zustandserkennung oder Zustandsbestimmung einer Schneid-vorrichtung (1) für landwirtschaftliches Erntegut, wobei die Schneidevorrichtung (1) mit einer Gegenschneidevorrichtung (13) zusammenwirkt und gegenüber der Gegenschneidevorrichtung (13) in Rotation versetzbar ist, wobei die Gegenschneidevorrichtung (13) gegenüber der Schneidevorrichtung (1) verlagerbar ist, um einen Abstand der Gegenschneidevorrichtung (13) zu der Schneidevorrichtung (1) einzustellen, wobei Schneidmesser (4) der Schneidevorrichtung (1) mit Hilfe einer einen Schleifstein (7) aufweisenden Schleifvorrichtung (6) schleifbar sind, wobei mit Hilfe eines Sensors (12) eine Schleiffläche (11) des Schleifsteins (7) erfasst wird, und wobei abhängig von einem von dem Sensor (12) bereitgestellten Messignal mindestens ein Zustand der Schneidevorrichtung (1) erkannt oder bestimmt wird.

Description

Verfahren zur Zustandserkennung oder Zustandsbestimmung einer
Schneidevorrichtung für landwirtschaftliches Erntegut und landwirt- schaftliche Erntemaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zustandserkennung oder Zu- standsbestimmung einer Schneidevorrichtung für landwirtschaftliches Ern- tegut. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine landwirtschaftliche Ernte- maschine.
Aus der DE 41 28 483 C2 ist eine Schleifvorrichtung für als Häckselmesser ausgebildete Schneidmesser einer als Häckselwerk ausgebildeten Schnei- devorrichtung einer als Feldhäcksler ausgebildeten landwirtschaftlichen
Erntemaschine bekannt. Die aus diesem Stand der Technik bekannte
Schleifvorrichtung für die Häckselmesser eines Häckselwerks verfügt über einen Schleifschlitten, der entlang einer gehäusefesten Führung parallel zu einer Drehachse einer die Häckselmesser tragenden Häckseltrommel des Häckselwerks, die an einem Gehäuse des Häckselwerks drehbar ge- lagert ist, verlagerbar ist. An dem Schleifschlitten der Schleifvorrichtung ist ein Schleifstein montiert. Der Schleifstein ist über eine ebenfalls am
Schleifschlitten der Schleifvorrichtung montierte Spindel sowie über ein ebenfalls am Schleifschlitten montiertes und mit der Spindel zusammen- wirkendes Klinkenrad radial zur Drehachse der Häckseltrommel an die
Häckselmesser der Häckseltrommel anstellbar, und zwar im Zusammen- spiel mit an der Gehäusewand des Gehäuses des Häckselwerks montier- ten Anschlägen, die mit dem am Schleifschlitten montierten Klinkenrad zu- sammenwirken. Dann, wenn sich der Schleifschlitten der Schleifvorrich- tung bei seiner Bewegung entlang der gehäusefesten Führung parallel zur
Drehachse der Häckseltrommel in Richtung auf einen gehäusefesten An- schlag bewegt, kommt ein derartiger Anschlag in Eingriff mit dem Klinken- rad, wodurch das Klinkenrad und damit die mit dem Klinkenrad zusam- menwirkende Spindel verdreht wird. Die Drehbewegung des Klinkenrads und der Spindel wird von der Spindel in eine Linearbewegung des Schleif- steins in Radialrichtung der Häckseltrommel umgesetzt, um so den
Schleifstein radial zur Drehachse der Häckseltrommel an die Häckselmes- ser anzustellen.
Aus der DE 10 2016 101 834 A1 ist eine weitere Schleifvorrichtung für
Häckselmesser eines Häckselwerks bekannt, bei welcher die Drehbewe- gung eines Klinkenrads in eine translatorische Verstellbewegung eines
Schleifsteins umgesetzt wird, um den Schleifstein radial zur Drehachse der
Häckseltrommel an Häckselmesser eines Häckselwerks anzustellen. Aus der DE 10 2016 101 836 A1 ist ebenfalls eine Schleifvorrichtung für Häck- selmesser eines Häckselwerks bekannt, wobei der Schleifstein in einer
Schleifsteinbuchse aufgenommen ist. Die Einheit aus Schleifstein und
Schleifsteinbuchse ist am Schleifschlitten montiert, der entlang einer ge- häusefesten Führung parallel zur Drehachse der die Häckselmesser tra- genden Häckseltrommel verlagerbar ist.
Die als Häckselmesser ausgebildeten Schneidmesser einer als Häcksel- tommel ausgebildeten Schneidevorrichtung wirken mit einer Gegen- schneidevorrichtung zusammen. Gegenschneiden der Gegenschneide- vorrichtung können an einem gegenüber der rotierenden Schneidevorrich- tung feststehenden Gegenschneidebalken angeordnet sein. Für einen ord- nungsgemäBen Betrieb muss ein definierter Spalt zwischen den Schneid- messern der Schneidevorrichtung und den Gegenschneiden der Gegen- schneidevorrichtung eingestellt werden. Dabei ist dieser Abstand insbe- sondere vom Zustand der Schneidmesser der Schneidevorrichtung, insbe- sondere von der Restlänge der geschliffenen Schneidmesser, abhängig.
Aus der DE 10 2011 052 726 A1 ist ein Verfahren zur Zustandserkennung einer Schneidevorrichtung für landwirtschaftliches Erntegut bekannt. Die
Schneidevorrichtung verfügt dabei über Schneidmesser, die mit Gegen- schneiden zusammenwirken. Zur Zustandserkennung sind der Gegen- schneidevorrichtung zumindest zwei voneinander beabstandete Sensoren zur Erfassung von Schwingungen zugeordnet, die dann verursacht wer- den, wenn die Gegenschneiden in Kontakt mit den Schneidmessern kom- men. Obwohl es mit dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren bereits bekannt ist, eine Zustandserkennung einer Schneidevorrichtung zu ermöglichen, besteht Bedarf daran, die Zustandserkennung genauer aus- zuführen. Insbesondere besteht Bedarf daran, einen Radius oder Durch- messer der Schneidevorrichtung, der von einer Schneidkante der Schneid- messer der Schneidevorrichtung abhängig ist, einfach und zuverlässig zu ermitteln.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu- grunde, ein neuartiges Verfahren zur Zustandserkennung oder Zustands- bestimmung einer Schneidevorrichtung für landwirtschaftliches Erntegut und eine landwirtschaftliche Erntemaschine zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird mit Hilfe eines Sensors eine Schleiffläche des
Schleifsteins erfasst, wobei abhängig von einem von dem Sensor bereit- gestellten Messsignal mindestens ein Zustand der Schneidevorrichtung er- kannt oder bestimmt wird. Die Erfindung ermöglicht eine einfache und ge- naue Zustandserkennung oder Zustandsbestimmung der Schneidevor- richtung für landwirtschaftliches Erntegut.
Vorzugsweise wird abhängig von dem vom Sensor bereitgestellten Mes- signal ein Durchmesser oder Radius der Schneidevorrichtung und/oder ein
Restzustand der Schneidmesser erkannt oder bestimmt. Der Radius oder
Durchmesser der Schneidevorrichtung und/oder den Restzustand der
Schneidmesser kann einfach und zuverlässig erkannt oder bestimmt wer- den.
Vorzugsweise stellt der Sensor ein Messignal bereit, welches dem Ab- stand eines Mittelpunkts der Schneidevorrichtung zur Schleiffläche des
Schleifsteins der Schleifvorrichtung oder dem Abstand einer Drehachse der Schneidevorrichtung zur Schleiffläche des Schleifsteins der Schleifvor- richtung entspricht. Auf Basis eines solchen Messsignals ist insbesondere die Ermittlung oder Bestimmung des Durchmessers oder des Radius der
Schneidevorrichtung sowie des Restzustands, nämlich der Restlänge, der
Schneidmesser einfach und zuverlässig möglich.
Beim Schleifen der Schneidmesser wird der Schleifstein entlang einer Füh- rung parallel zu einer Drehachse der Schneidevorrichtung hin und her be- wegt, wobei der Sensor die Schleiffläche des Schleifsteins vorzugsweise im Bereich eines Umkehrpunkts der Bewegung des Schleifsteins erfasst.
Die Erfassung des Messsignals im Umkehrpunkt oder im Bereich des Um- kehrpunkts der Bewegung des Schleifsteins erlaubt eine besonders vor- teilhafte und zuverlässige Zustandserkennung oder Zustandsbestimmung, insbesondere des Radius oder des Durchmessers der Schneidevorrich- tung sowie der Restlänge der Schneidmesser.
Im Bereich des Umkehrpunkts liegt die Schleiffläche des Schleifsteins auf der Radialposition der Schneidkanten der Schneidmesser bzw. weist von dieser Radialposition einen definierten, applizierbaren Abstand auf. So lässt sich dann der Radius oder Durchmesser der Schneidevorrichtung so- wie die Restlänge der Schneidmesser besonders vorteilhaft ermitteln.
Vorzugsweise wird nach der Erfassung oder Bestimmung des Durchmes- sers oder des Radius der Schneidevorrichtung die Gegenschneidevorrich- tung an die Schneidmesser zur Anlage gebracht, wobei abhängig hiervon mindestens ein Zustand der Gegenschneidevorrichtung erkannt oder be- stimmt wird. Nach der Erfassung oder Bestimmung des Durchmessers o- der des Radius der Schneidevorrichtung kann die Gegenschneidevorrich- tung an die Schneidmesser zur Anlage gebracht werden. Der Kontakt der
Gegenschneidevorrichtung mit den Schneidmessern der Schneidevorrich- tung kann, wie aus DE 10 2011 052 726 A1 bekannt, mithilfe mindestens eines Schwingungssensors erfasst werden. Abhängig von dem zuvor er- mittelten Durchmesser oder Radius der Schneidevorrichtung, abhängig von einem Verstellweg oder Verlagerungsweg der Gegenschneidevorrich- tung in Richtung auf die Schneidmesser sowie abhängig von den erfassten
Schwingungen bei Kontakt der Gegenschneidevorrichtung mit den
Schneidmessern kann so ein Zustand der Gegenschneidevorrichtung er- kannt oder bestimmt werden.
Die erfindungsgemäße landwirtschaftliche Erntemaschine ist in Anspruch 7 definiert. 5 Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran- sprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
Details, die für das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben werden, treffen auch auf die landwirtschaftliche Erntemaschine sowie umgekehrt
ZU.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematisierte Darstellung einer Schneidevorrichtung für landwirtschaftliches Erntegut.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zustandserkennung oder Zu- standsbestimmung einer Schneidevorrichtung für landwirtschaftliches Ern- tegut sowie eine landwirtschaftliche Erntemaschine.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf Fig. 1 für den be- vorzugten Anwendungsfall beschrieben, in welche die landwirtschaftliche
Erntemaschine als Feldhäcksler und die Schneidevorrichtung für landwirt- schaftliches Erntegut als Häckseltrommel des Feldhäckslers ausgebildet ist.
Die Erfindung kann jedoch auch bei anderen Schneidevorrichtungen für landwirtschaftliches Erntegut zum Einsatz kommen.
Fig. 1 zeigt einen schematisierten Ausschnitt aus einer als Feldhäcksler ausgebildeten landwirtschaftlichen Erntemaschine im Bereich einer als
Häckseltrommel ausgebildeten Schneidevorrichtung 1. Die Schneidevor- richtung 1 ist um eine Drehachse 2 drehbar und hierzu über Lager 3 in einem Gestell oder Rahmen der landwirtschaftlichen Erntemaschine dreh- bar gelagert.
Die Schneidevorrichtung 1 trägt im Detail nicht gezeigte, bei einer Häck- seltrommel als Häckselmesser ausgebildete Schneidmesser 4, wobei
Schneidkanten 5 der Schneidmesser 4 einen Durchmesser bzw. Radius R der Schneidevorrichtung 1 definieren.
Die Schneidmesser 4 unterliegen im Betrieb einem Verschleiß. Um
Schneidmesser 4 nachzuschleifen, verfügt die landwirtschaftliche Ernte- maschine über eine Schleifvorrichtung 6.
Die Schleifvorrichtung 6 verfügt über einen Schleifstein 7, der in einem
Schleifschlitten 8 aufgenommen ist. Der Schleifstein 7 ist zusammen mit dem Schleifschlitten 8 entlang einer Führung 9 translatorisch in Richtung des in Fig. 1 gezeigten Doppelpfeils 10 hin und her bewegbar, wobei der
Schleifstein 7 in Fig. 1 im Bereich eines Umkehrpunkts dieser Schleifbe- wegung 10 gezeigt ist.
Der Schleifstein 7 verfügt über eine Schleiffläche 11, die beim Schleifen der Schneidmesser 4 an den Schneidkanten 5 der Schleifmesser 4 zur
Anlage kommt.
Dann, wenn sich der Schleifstein 7 gemäß Fig. 1 im Bereich des Umkehr- punkts seiner Schleifbewegung 10 befindet, liegt diese Schleiffläche 11 auf der radialen Position der geschliffenen Schneidkanten 5 der Schneidmes- ser 4 bzw. weist von dieser Radialposition einen definierten, applizierbaren und bekannten Offset auf. Dieser Offset kann zum Beispiel dadurch verur- sacht werden, dass eine nicht gezeigte Feder den Schleifstein 7 um den definierten Offset nach radial innen drückt.
Erfindungsgemäß wird mithilfe eines Sensors 12 die Schleiffläche 11 des
Schleifsteins 7 erfasst, wobei abhängig von einem von dem Sensor 12 be- reitgestellten Messsignal mindestens ein Zustand der Schneidevorrichtung 1 erkannt oder bestimmt wird, insbesondere der Durchmesser oder der
Radius R der Schneidevorrichtung 1 und/oder ein Restzustand, insbeson- dere eine Restlänge, der Schneidmesser 4, deren Schneidkanten 5 auf dem Radius R und damit Durchmesser der Schneidevorrichtung 1 liegen.
Der Sensor 12, der insbesondere als Ultraschallsensor oder Lasersensor oder dergleichen ausgebildet ist, misst vorzugsweise den Abstand des Mit- telpunkts der Schneidevorrichtung 1 bzw. der Drehachse 2 der Schneide- vorrichtung 1 zur Schleiffläche 11 des Schleifsteins 7.
Der Sensor 12 kann einen definierten Abstand zur Schleiffläche 11 des
Schleifsteins 7 und damit zum Schleifsteins 7 aufweisen. Referenzpunkt für die Messung des Sensors 12 und damit für die Erfassung der Schleif- fläche 11 des Schleifsteins 7 ist jedoch die Drehachse 2 der Schneidevor- richtung 1 und damit der Mittelpunkt derselben. Aus dem Radius oder
Durchmesser der Schneidevorrichtung 1 lässt sich einfach auf die Rest- länge der Schneidmesser 4 schließen.
Die Messung über den Sensor 12 bzw. die Erfassung der Schleiffläche 11 des Schleifsteins 7 mithilfe des Sensors 12 erfolgt vorzugsweise im Be- reich des Umkehrpunkts der Schleifbewegung 10 des Schleifsteins 7. Im
Umkehrpunkt ist die Schleifoberfläche 11 leicht erfassbar, wobei im Um- kehrpunkt die Position der Schleiffläche 11 des Schleifsteins 7 zu der radi- alen Position der Schneidkanten 5 der Schneidmesser 4 korreliert.
Die Erfindung erlaubt eine Zustandserkennung oder Zustandsbestimmung der Schneidevorrichtung 1, nämlich der Schneidmesser 4 der Schneide- vorrichtung 1, ohne dass eine Gegenschneidevorrichtung 13, die mit den
Schneidmessern 4 zusammenwirkt, an die Schneidmesser 4 angestellt werden muss. Damit ist die Zustandserkennung der Schneidevorrichtung 1 unabhängig vom Zustand der Gegenschneidevorrichtung 13. Im Betrieb, nämlich Erntebetrieb, wirkt die Schneidevorrichtung 1 mit der Gegen- schneidevorrichtung 13 so zusammen, dass Erntegut in einem definierten
Spalt 14 zwischen der Schneidevorrichtung 1 und der Gegenschneidevor- richtung 13 geschnitten wird.
Die Gegenschneidevorrichtung 13 ist relativ zu der Schneidevorrichtung 1 translatorisch verlagerbar. Über die translatorische Verlagerung der Ge- genschneidevorrichtung 13 relativ zur Schneidevorrichtung 1 kann der
Spalt 14 zwischen Schneidevorrichtung 1 und Gegenschneidevorrichtung 13 eingestellt werden.
Die Schneidevorrichtung 1 ist relativ zur Gegenschneidevorrichtung 13 um ihre Drehachse 2 drehbar.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, nach der oben beschriebenen Erfassung oder Bestimmung des Durchmessers oder des Radius R der Schneidevorrichtung 1 die Gegenschneidevorrichtung 13 an die Schneidevorrichtung 1, nämlich an die Schneidmesser 4, anzu- stellen und demnach in Kontakt zu bringen. Hierbei kann dann mithilfe min- destens eines Sensors eine durch den Kontakt der Gegenschneidevorrich- tung 13 mit der Schneidevorrichtung 1 verursachte Schwingung erfasst werden, um abhängig hiervon einen Zustand der Gegenschneidevorrich- tung 13 zu erkennen oder zu bestimmen.
Um die Gegenschneidevorrichtung 13 an die Schneidevorrichtung 1 anzu- stellen, wird vorzugsweise so vorgegangen, dass zunächst die Gegen- schneidevorrichtung 13 in eine maximal von der Schneidevorrichtung 1 entfernte Position gebracht wird und ausgehend von dieser Position über eine Schnellverstellung in eine Position in Richtung auf die Schneidevor- richtung 1 verstellt wird, die vom zuvor ermittelten Durchmesser oder Ra- dius R der Schneidevorrichtung 1 abhängig ist, insbesondere einen defi- nierten, applizierbaren Abstand vom Durchmesser oder Radius R der
Schneidevorrichtung 1 aufweist.
Ausgehend von dieser über die Schnellverstellung eingestellten Position wird dann die Gegenschneidevorrichtung 13 über eine Langsamverstel- lung in Kontakt mit der Schneidevorrichtung 1 gebracht, wobei der Verla- gerungsweg bzw. die für den Verlagerungsweg benötigte Verlagerungszeit der Gegenschneidevorrichtung 13 in Richtung auf die Schneidevorrichtung 1 insbesondere vom Zustand der Gegenschneidevorrichtung 13 abhängig ist. Ist die Gegenschneidevorrichtung 13 stark verschlissen, so ist die Ver- lagerungszeit bzw. der Verlagerungsweg ausgehend von der durch die
Schnellverstellung erreichten Position bis zum Kontakt der Gegenschnei- devorrichtung 13 mit der Schneidevorrichtung 1 länger, als dies bei nicht verschlissener Gegenschneidevorrichtung der Fall wäre. Durch Auswer- tung dieses Verlagerungswegs und/oder der Verlagerungszeit, die benö- tigt wird, um die Gegenschneidevorrichtung 13 ausgehend von der nach der Schnellverlagerung erzielten Position über die Langsamverlagerung in
Kontakt mit der Schneidevorrichtung 1 zu bringen, kann auf den Zustand der Gegenschneidevorrichtung 13 geschlossen werden.
Wie bereits ausgeführt, erfolgt die Erfassung der Schleiffläche 11 des
Schleifsteins 7 vorzugsweise im Bereich des Umkehrpunkts, insbesondere im Umkehrpunkt, der Schleifbewegung 10 des Schleifsteins 7. So kann der
Sensor 12 auch als Endlagensensor bzw. Endlagenschalter für die Schleif- bewegung 10 des Schleifsteins 7 genutzt werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine landwirtschaftliche Erntemaschine.
Diese verfügt über die Schneidevorrichtung 1, die Schleifvorrichtung 6, die
Gegenschneidevorrichtung 13 sowie den Sensor 12. Ferner verfügt die landwirtschaftliche Erntemaschine über ein Steuergerät 15, welches ab- hängig von dem vom Sensor 12 bereitgestellten Messsignal mindestens einen Zustand der Schneidevorrichtung 1 erkennt oder bestimmt. Der Sen- sor 12 sowie das Steuergerät 15 sind eingerichtet, das oben beschriebene
Verfahren auszuführen. Hierzu verfügt das Steuergerät 15 über eine Da- tenschnittstelle, um das Messsignal des Sensors 12 zuempfangen. Ferner verfügt das Steuergerät 15 über einen Speicher zur Datenspeicherung und einen Prozessor zur Datenauswertung; ferner über softwareseitige Mittel, also über Programmbausteine zur Durchführung des erfindungsgemäBen
Verfahrens.
Beim Sensor 12 handelt es sich vorzugsweise um einen Ultraschallsensor oder um einen Lasersensor.
Die landwirtschaftliche Erntemaschine ist insbesondere als Feldhäcksler ausgebildet, sodass es sich dann bei der Schneidevorrichtung 1 um eine
Häckseltrommel handelt, die als Schneidmesser 4 Häckselmesser trägt.
Die Erfindung erlaubt eine einfache und hochgenaue Ermittlung des
Durchmessers bzw. des Radius der Schneidevorrichtung 1. Dies kann mit einer Genauigkeit von wenigen Zehntelmillimetern erfolgen. Die Zustand- serfassung oder Zustandsbestimmung der Schneidevorrichtung 1 ist un- abhängig vom Zustand der Gegenschneidevorrichtung 13. Die Erfindung erlaubt auch die Verwendung von gebrauchten Schneidmessern 4. Beim
Einbau gebrauchter Schneidmessern 4 oder auch neuer Messer in die
Schneidevorrichtung 1 müssen dieselben nicht vermessen werden, um ge- messene Messerlängen in ein Steuergerät einzugeben. Die Schneidmes- ser 4 können länger genutzt werden als bislang möglich, da der gesamte
VerschleiBbereich der Schneidmesser 4 genutzt werden kann.
Bezugszeichenliste 1 Schneidevorrichtung 2 Drehachse 3 Lager
4 Schneidmesser 5 Schneidkante 6 Schleifvorrichtung 7 Schleifstein
8 Schleifschlitten 9 Führung 10 Schleifbewegung 11 Schleiffläche 12 Sensor
13 Gegenschneidevorrichtung 14 Spalt 15 Steuergerät

Claims (10)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Zustandserkennung oder Zustandsbestimmung einer Schneidevorrichtung (1) für landwirtschaftliches Erntegut, wobei die Schneidevorrichtung (1) mit einer Gegenschneidevorrich- tung (13) zusammenwirkt und gegenüber der Gegenschneidevorrichtung (13) in Rotation versetzbar ist, wobei die Gegenschneidevorrichtung (13) gegenüber der Schneide- vorrichtung (1) verlagerbar ist, um einen Abstand der Gegenschneidevor- richtung (13) zu der Schneidevorrichtung (1) einzustellen, wobei Schneidmesser (4) der Schneidevorrichtung (1) mit Hilfe einer einen Schleifstein (7) aufweisenden Schleifvorrichtung (6) schleifbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe eines Sensors (12) eine Schleiffläche (11) des Schleifsteins (7) erfasst wird, abhängig von einem von dem Sensor (12) bereitgestellten Messignal mindestens ein Zustand der Schneidevorrichtung (1) erkannt oder be- stimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass abhän- gig von dem vom Sensor (12) bereitgestellten Messignal ein Durchmesser oder Radius der Schneidevorrichtung (1) erkannt oder bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass abhängig von dem vom Sensor (12) bereitgestellten Messignal ein Rest- zustand der Schneidmesser (4) erkannt oder bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich- net, dass der Sensor (12) ein Messignal bereitstellt, welches dem Abstand eines Mittelpunkts der Schneidevorrichtung (1) zur Schleiffläche (11) des Schleifsteins (7) der Schleifvorrichtung (6) oder dem Abstand einer Dreh- achse (2) der Schneidevorrichtung (1) zur Schleiffläche (11) des Schleif- steins (7) der Schleifvorrichtung (6) entspricht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich- net, dass beim Schleifen der Schneidmesser (4) der Schleifstein (7) ent- lang einer Führung (9) parallel zu einer Drehachse (2) der Schneidevor- richtung (1) hin und her bewegt wird, wobei der Sensor (12) die Schleifflä- che (11) des Schleifsteins (7) im Bereich eines Umkehrpunkts der Bewe- gung (10) des Schleifsteins (7) erfasst.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich- net, dass nach der Erfassung oder Bestimmung des Durchmessers oder des Radius der Schneidevorrichtung (1) die Gegenschneidevorrichtung (13) an die Schneidmesser (4) der Schneidevorrichtung (1) zur Anlage ge- bracht wird, und dass abhängig hiervon mindestens einen Zustand der Ge- genschneidevorrichtung (13) erkannt oder bestimmt wird.
7. Landwirtschaftliche Erntemaschine, mit einer Schneidmesser (4) aufweisenden Schneidevorrichtung (1), wobei die Schneidmesser (4) mit einer Gegenschneidevorrichtung (13) zu- sammen wirken und gegenüber der Gegenschneidevorrichtung (13) in Ro- tation versetzbar sind, und wobei die Gegenschneidevorrichtung (13) ge- genüber den Schneidmessern (4) verlagerbar sind, um einen Abstand der Gegenschneidevorrichtung (13) zu den Schneidmessern (4) einzustellen, mit einer einen Schleifstein (7) aufweisenden Schleifvorrichtung (6) zum Schleifen der Schneidmesser (4), gekennzeichnet durch einen Sensor (12), der eine Schleiffläche (11) des Schleifsteins (7) er- fasst, ein Steuergerät (15), das abhängig von einem von dem Sensor (12) bereitgestellten Messignal mindestens einen Zustand der Schneidevor- richtung (1) erkennt oder bestimmt.
8. Landwirtschaftliche Erntemaschine nach Anspruch 7, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Sensor (12) und das Steuergerät (15) eingerich- tet sind, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 auszuführen.
9. Landwirtschaftliche Erntemaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe als Feldhäcksler und die Schneidevor- richtung (1) als Häckselmesser aufweisende Häckseltrommel ausgebildet ist.
10. Landwirtschaftliche Erntemaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (12) ein Ultraschallsensor o- der ein Lasersensor ist.
BE20225157A 2021-03-15 2022-03-08 Verfahren zur Zustandserkennung oder Zustandsbestimmung einer Schneidevorrichtung für landwirtschaftliches Erntegut und landwirtschaftliche Erntemaschine BE1029177B1 (de)

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