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Verfahren zur Überführung des bei der Enteisenung von Gebrauchswasser durch Beluftung sich abscheidenden Eisenoxydschlamms in eine stark und leicht reaktionsfähige Form.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwertung des bei der Enteisenung von Gebrauchswasser durch Lüftung sich abscheidenden Filterschlamms, welcher bisher nur als lästiges Nebenprodukt empfunden und höchstens als Ausfüllmittel benutzt wurde, im übrigen jedoch keine besondere gewerbliche Verwendung fand. Dieser Filterrückstand besteht im wesentlichen aus Eisen-Sauerstoffverbindungen, die bei der Fällung mitgerissene organische Körper eingeschlossen enthalten. Es hat sich nun gezeigt, dass, wenn man diesen Schlamm trocknet und erhitzt, ein Aufflammen stattfindet, welches-darauf zurückzuführen ist, dass die organische Substanz über-
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sprechend der Abgabe von Sauerstoff eine Reduktion der betreffenden Eisenverbindungen stattfindet.
Wird nun die Wärmezufuhr, nachdem die Aufflammung sich durch die ganze Masse verbreitet und ihr Ende gefunden hat, unterbrochen und alsdann die Masse unter möglichster Vermeidung von Luftzutritt abgekühlt, so erhält man einen Körper, welcher ganz vorzüglich zur Herstellung von Eisenverbindungen, insbesondere von organischen Salzen des Eisens geeignet ist. So löst sich dieser Körper beispielsweise sehr leicht in natürlichem Zitronensaft schon bei einer Erwärmung auf 800 C allmählich fast restlos auf. Die so erhaltene Lösung von zitronensaurem Eisen hält sich nach Filtration und entsprechender Konzentration bei geeigneter Aufbewahrung beliebig lange, ohne dass eine Zersetzung eintritt. Sie kann sowohl als leicht aufnahmefähiges Eisenpräparat für medizinische Zwecke, wie auch als Beizmittel u. dgl. in der IndustrieVerwendung finden.
Organische Eisenpräparate wurden bisher fast ausschliesslich in der Weise hergestellt, dass man Eisen aus einem Eisensalz, z. B. Eisenchlorid, ausfällte und alsdann in den organischen Säurelösungen auflöste. Diese Methode, welche ein langwieriges und trotzdem nicht ganz zuverlässiges Auswaschen erforderte, verteuert die Präparate nicht unbedeutend, während durch das vorliegende Verfahren derartige Präparate. nicht nur erheblich billiger erhalten werden, sondern auch das Verfahren selbst viel einfacher und leichter sich gestaltet.
Man kann demnach annehmen, dass in dem aus dem Filterschlamm durch Trocknen und Glühen erhaltenen Körper sich das Eisen wesentlich in Form einer Verbindung von Eisenoxyd
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Eisenverbindungen für medizinische und chemische Zwecke gewinnen. Ebenso kann die Masse infolge der leicht aufschliessbaren Form des in ihr enthaltenen Eisens als Ausgangsmaterial für alle weiteren Eisensalze auch anorganischer Natur in Medizin und Technik Verwendung finden.
Wird die Masse nach dem durch das Aufflammen gekennzeichneten Reduktionsprozess unter Zutritt von Luft weiter erhitzt, so geht das Eisen allmählich vollständig in fast reines Eisenoxyd über und kann wie dieses für alle chemisch-technischen Zwecke verwendet werden, So kann es beispielsweise an Stelle des gebräuchlichen caput mortuum als Farbstoff dienen oder im Gemisch mit Aluminiumpulver, wie Thermit, zum Schweissen von Eisen benutzt werden.
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Bei den Versuchen, welche mit diesem Eisenoxyd in fein pulverisierter Form vorgenommen wurden, haben sich noch folgende überraschende Ergebnisse gezeigt.
Das durch Mischung des Eisenoxyds mit Aluminiumpulver hergestellte Präparat kann in der Munitionsindustrie Verwendung finden, und zwar sowohl zur Streckung der gebräuchlichen Sprengstoffe wie auch zur Zündung derselben, wobei die höchst wichtige und technisch bedeutungvolle Beobachtung gemacht wurde, dass durch die ausserordentlich hohe Temperatur, welche beim Verbrennen des Aluminiums durch das Eisenoxyd entwickelt wird (zirka 30000), die Wirkung. des Sprengstoffes in ganz besonderer Weise gesteigert wird. Man kann demnach das Eisenoxyd in Mischung mit Aluminium-oder auch Magnesiumpulver o. dgl. mit grossem Vorteil bei der Herstellung von Granaten und ähnlichen Geschossen sowohl zur Füllung der Sprengkammer neben dem eigentlichen Sprengstoff wie auch in der Brandröhre zur Entzündung des Sprengstoffes benutzen.
Ein weiteres, sehr wichtiges Ergebnis der Versuche mit dem Eisenoxydpulver besteht darin, dass dieses Pulver zu Konservierungszwecken für Fleisch-und Wurstwaren sowie andere Lebensmittel ganz vorzüglich geeignet ist. Die Lebensmittel werden entweder in dem Eisenoxydpulver eingebettet oder mit einer dicken Schicht desselben bestreut. Das Eisenoxyd verhindert bei einer derartigen Behandlung vollständig jede Schimmelbildung, hält ganz allgemein alle Fäulnis-und Zersetzungskeime von der Oberfläche der betreffenden Stoffe fern, so dass diese vollständig ihre Frische und damit ihre Genussfähigkeit bewahren. Durch einfaches Abspülen des rein mechanisch oberflächlich haftenden Eisenoxydpulvers können die Lebensmittel völlig gereinigt werden. Das Eisenoxyd selbst ist ja bekanntlich ganz unschädlich.
Die Fähigkeit des Eisenoxyds zur Frischhaltung von Lebensmitteln ist bisher völlig unbekannt gewesen. Die sterilisierende und konservierende Wirkung ist ausser durch den durch das feine Pulver erzielten Luftabschluss und die Aufsaugung der an den Lebensmitteln anhaftenden Feuchtigkeit vielleicht auch dadurch bedingt, dass sich ganz oberflächlich geringe Mengen organischer Eisenverbindungen bilden, die antiseptisch wirken.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zur Überführung des bei der Enteisenung von Gebrauchswasser durch Belüftung sich abscheidenden Eisenoxydschlamms in eine stark und leicht reaktionsfähige Form. dadurch gekennzeichnet, dass man ihn trocknet und alsdann so hoch erhitzt, bis ein die ganze Masse durchziehendes Aufflammen eintritt,'worauf man letztere nach Beendigung dieser Erscheinung bei. möglichstem Luftabschluss abkühlt.
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Process for converting the iron oxide sludge that separates out during the de-iron removal of service water through ventilation into a strongly and easily reactive form.
The invention relates to a method for utilizing the filter sludge deposited during the de-iron removal of service water by ventilation, which up to now has only been perceived as an annoying by-product and has been used at most as a filler, but otherwise has no particular commercial use. This filter residue essentially consists of iron-oxygen compounds that contain organic bodies entrained during the precipitation. It has now been shown that when this sludge is dried and heated, a flare-up takes place, which is due to the fact that the organic substance over-
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corresponding to the release of oxygen, a reduction of the iron compounds concerned takes place.
If the supply of heat is interrupted after the flame has spread through the whole mass and has come to an end, and the mass is then cooled, avoiding the admission of air as much as possible, a body is obtained which is excellent for the production of iron compounds, especially organic salts of iron is suitable. For example, this body dissolves very easily in natural lemon juice, even when heated to 800 C. The solution of citric acid obtained in this way, after filtration and appropriate concentration, can be kept for any length of time without decomposition. It can be used both as an easily absorbed iron preparation for medical purposes, as well as a pickling agent and the like. Like. Find use in industry.
Organic iron preparations have so far been produced almost exclusively in such a way that iron is obtained from an iron salt, e.g. B. iron chloride, precipitated and then dissolved in the organic acid solutions. This method, which required a lengthy and yet not entirely reliable washing, increases the cost of the preparations not insignificantly, while the present method makes such preparations. not only can it be obtained much cheaper, but the process itself is much simpler and easier.
One can therefore assume that in the body obtained from the filter sludge by drying and annealing, the iron is essentially in the form of a compound of iron oxide
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Obtain iron compounds for medical and chemical purposes. Likewise, due to the easily digestible form of the iron it contains, the mass can be used as the starting material for all other iron salts, including those of an inorganic nature, in medicine and technology.
If the mass is further heated after the reduction process characterized by the flaming up, with the admission of air, the iron gradually changes completely into almost pure iron oxide and, like this, can be used for all chemical-technical purposes. For example, it can be used instead of the usual caput mortuum can be used as a dye or mixed with aluminum powder, such as thermite, to weld iron.
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In the tests which were carried out with this iron oxide in finely powdered form, the following surprising results were also shown.
The preparation produced by mixing the iron oxide with aluminum powder can be used in the ammunition industry, both for stretching the usual explosives as well as for igniting them, whereby the most important and technically significant observation was made that due to the extraordinarily high temperature, which at the Burning the aluminum through which iron oxide is developed (approx. 30,000) has the effect. the explosive is increased in a very special way. The iron oxide mixed with aluminum or magnesium powder or the like can therefore be used to great advantage in the manufacture of grenades and similar projectiles, both for filling the explosive chamber next to the actual explosive and in the fire tube to ignite the explosive.
Another very important result of the experiments with the iron oxide powder is that this powder is extremely suitable for preservation purposes for meat and sausage products and other foods. The food is either embedded in the iron oxide powder or covered with a thick layer of the same. With such a treatment, the iron oxide completely prevents any mold formation and, in general, keeps all putrefactive and decomposition germs away from the surface of the substances in question, so that these completely retain their freshness and thus their ability to be enjoyed. The food can be completely cleaned by simply rinsing off the iron oxide powder that adheres to the surface. The iron oxide itself is known to be quite harmless.
The ability of iron oxide to keep food fresh has been completely unknown until now. The sterilizing and preserving effect is not only due to the exclusion of air achieved by the fine powder and the absorption of the moisture adhering to the food, perhaps also due to the fact that small amounts of organic iron compounds form on the surface, which have an antiseptic effect.
PATENT CLAIMS: I. Process for converting the iron oxide sludge that separates out during the de-ironing of service water through aeration into a strongly and easily reactive form. characterized in that it is dried and then heated to such an extent that a flare-up occurs which pervades the whole mass, whereupon the latter is observed after this phenomenon has ended. cools as far as possible from the air.