AT643U1 - Seuchenkleidung - Google Patents
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Description
AT 000 643 Ul
Tierseuchen verursachen auch heute noch Millionenschäden.
Besonders die virusbedingten Seuchen Maul- und Klauenseuche und die Schweinepest sind gefürchtet und nur mit hohen Kosten und brutalen Vorgangsweisen auszurotten, wobei die Eigentumsbegriffe hintangestellt werden müssen und mit ausgedehnten Keulungen betroffener Bestände vorgegangen wird, um noch nicht betroffene Betriebe zu verschonen.
Die Schweinepestepidemien in Norddeutschland und Bayern haben schon mehrere hundertausend Tiere in die Tierkörperverwertung gebracht, wonach dann nur mehr Tierkörpermehl zu verkaufen ist, die Differenz zum Lebendwert zahlt der Staat, also der Steuerzahler.
Der Tierbesitzer leidet nicht nur an der Wegnahme seines Bestandes, sondern auch noch unter den folgenden Sperrmaßnahmen.
Aber auch durch bakterielle Infektionen hervorgerufene Erkrankungen mit seuchenähnlichem Auftreten nehmen an Bedeutung zu, da die An-tibiotica-Resistenz auch übertragbar ist und bereits eine Menge von Bakterien, vornehmlich Staphylokokken gegen zahlreiche Anti-biotica eine Resistenz und Kreuzresistenz entwickelt haben, die manchen Betrieb zur Verzweiflung bringen, aber auch in lebensmittelpolizeilicher Hinsicht bedenklich sind, denn die Erkrankungen nach Genuß von solchermaßen verdorbener Lebensmittel, sind insbesondere bei älteren Menschen nicht unbedenklich, weil die Unwirksamkeit gewisser Antibiotica die Therapie unwirksam macht und die Erstellung notwendiger Antibiogramme mehrere Tage in Anspruch nimmt.
So sind also alle Beteiligten, vom Staat bis zum Bauern, brennend an der Verhütung von Tierseuchen interessiert.
Besonders gilt dies für jenes Personal, das zwangsweise in Berührung mit verseuchten Beständen kommt, also Amtstierärzte bei der Seuchenerhebung, Tierärzte bei der Ausübung ihrer Praxis und Angestellte der Tierkörperverwertung beim Abtransport, aber auch jeder Bauer, der einen Tierbestand mühsam aufgezogen hat und daraus seine Früchte ziehen möchte.
Der Grundsatz ist und bleibt die Aseptik und Antiseptik. wie ist dies zu erreichen ? 2 AT 000 643 Ul
Der Untersucher muß sich beim Verlassen eines betroffenen oder seuchenverdächtigen Tierbestandes einer gründlichen Desinfektion mit einem geeigneten und rasch wirksamen Desinfektionsmittel unterziehen. Hiezu notwendig ist auch eine abwaschbare Seuchenkleidung aus beschichteten Stoffen. Die gründliche Reinigung der Hände verursacht häufig Verletzungen und schlecht heilende Wunden, besonders bei Verwendung eines scharfwirksamen Desinfektionsmittels, wie dem Ätznatron.
Aufgabe der Erfindung ist es, für die obenstehend gezeigten Probleme eine Lösung anzubieten.
Diese besteht in einer Seuchenkleidung, die sich dadurch kennzeichnet, daß sie als Hose und /oder Jacke vorliegt, wobei die Hose aus Kunststoff gefertigt ist und am Vorfuß geschlossen ist, wobei an‘der Vorder- und Hinterseite des Bundes, ein Latz aus Kunststoff befestigt ist, wobei die Latzenden an einer der beiden Schultern durch einen Knoten miteinander verbindbar sind und daß die Jacke ebenfalls aus Kunststoff besteht und als Langarmjacke ausgebildet ist,deren Arme in Handschuhen enden, wobei die brustseitigen Teile seitwärts verlängert sind und die Enden der Verlängerung nach Umschließen des Oberkörpers, am Rücken, z.B. durch einen Knoten miteinander verbindbar sind.
Die so ausgestattete Seuchenbekleidung kann nach Benutzung umgestülpt ausgezogen werden und im Betrieb, in dem sie benutzt wurde, sodann thermisch entsorgt werden. Hiefür kann am Seuchenort rasch und wirksam eingegriffen werden, ohne daß die Gefahr einer Seuchenverschleppung entsteht.
Dadurch wird das Ermittlungsverfahren wesentlich entlastet, wie überhaupt jede Manipulationsmöglichkeit verbessert wird. Der Besitzer des verseuchten Objektes kann die Oberbekleidung selbst kontrollieren und den Besucher zwingen, sich tierseuchengerecht zu verhalten.
Darüberhinaus kann ein Seuchenverursacher nicht ins Haus gelangen, oder nach einem Besuch resistenzbedingende Bakterienstämme übertragen. 3 AT 000 643 Ul
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert:
Es zeigen, Fig.l eine Hose, Fig.2 die Hose gemäß Fig.l, jedoch in geänderter Lage, Fig.3 die Hose gemäß den Fig.l und 2, wie sie sich nach dem Anlegen darbietet, Fig.4 die Jacke und Fig.5 eine Person, bekleidet mit einer Jacke gemäß Fig.&t
Die Tierseuchen-Latzhose 1 besteht aus einem geschlossenen Hosenteil aus Kunststoff, d.h. die Hosenröhren (la,lb) sind am Fußteil 2a u.2b nicht offen, sondern sackartig geschlossen . Der Bund 3 , also der Bauchteil der Tierseuchen-Latzhose geht in einen Latz 4 über, der vorne und hinten hochgezogen ist und dadurch ermöglicht, daß die über der Alltagskleidung übergestreifte Tierseuchen-Latzhose 1 über der Schulter, am Hosenträger oder sonstwie verknotet werden kann oder in den Hosenbund, oder bei Damen in den Rockbund, gesteckt werden kann, um seinen sicheren Sitz zu ermöglichen.
Weil es sich um eine Einmal-Schutzbekleidung handelt, können eventuelle Übergrößen einfach mit einem Klebestreifen oder Textilklebestreifen ausgeglichen werden.
Die Tierseuchen-Ärmel-Jacke 5 besteht aus zwei Plastikhandschuhen 6.7, die fix an einen Plastikfleck 8 angeschweißt sind. Dieser Plastikfleck 8 ist trapezförmig und die beiden Basisteile 5a,5b werden nach dem Hineinschlüpfen mit den Armen in die Handschuhe 6.7, über dem Leib zusammengeschlungen, sodaß sie sich überdecken und den Vorderteil des Körpers einhüllen, somit der ganze Körper rundherum sicher bedeckt ist und jede Arbeitsmöglichkeit besteht.
Solchermaßen bekleidet, kann im Tierbestande jede Tätigkeit ausgeübt werden und braucht der Kontakt mit Aus- und Abscheidungen der Tiere nicht gefürchtet werden.
Nach dem Verlassen der Arbeitsstelle bzw. des Betriebes wird die Hose 1 und die Jacke 5 umgestülpt ausgezogen und verbleibt im Betrieb zur raschen Entsorgung.
So kann mit normaler Straßenkleidung, ohne Gefahr einer Übertragung von Infektionsstoffen gearbeitet werden und die Gefahr einer Weiterverbreitung hintangehalten werden. 4 AT 000 643 Ul
Dazu kommt noch die rasche Einkleidung und kleiderschützende Hülle und die rasche Ablegung des Schutzanzuges ohne komplizierte und nicht in ihrer Wirksamkeit zu überwachende Desinfektion.
Die Tierseuchen-Latzhose und die Tierseuchen-Ärmeljacke können in lediglich zwei Größen angefertigt, von allen Personen zweckmäßig übergezogen werden, auch Frauen mit Rock können die Tierseuchen-Latzhose überziehen. Bei Übergrößen genügt die Straffung und Fixierung mit Klebestreifen, sodaß diese Schutzkleidung bequem und doch straff sitzt und ein bequemes und zweckmäßiges Arbeiten ermöglicht wird.
Bei den Ärmeln genügt die handelsübliche Größe, wie diese im Veterinärgerätehandel angeboten werden und üblich sind. Wesentlich erscheint die Verschweißung mit dem Plastikfleck an einer Seite der Ärmelöffnung und zwar an der Rückseite des Ärmels, wodurch die Öffnung nach dem Innenteil gewährleistet ist.
Zuerst wird die Tierseuchen-Latzhose 1 angezogen und fixiert und sodann die Tierseuchen-Ärmeljacke übergezogen, sodaß der ganze Körper mit dieser Schutzkleidung bedeckt ist und alle Kontakte mit Infektionsmöglichkeiten außen an der Schutzkleidung stattfinden bzw. erfolgen und beim Ablegen und Abstülpen ohne weitere Kontakt-nähme entfernt werden können.
Dabei wird zuerst die Tierseuchen-Ärmeljacke 5 abgestülpt und sodann die Tierseuchen-Latzhose 1.
Zu beachten ist, daß das Schuhwerk ausgezogen werden und seuchensicher vorher abgestellt werden muß und erst nach dem Abstülpen der Schutzkleidung wieder in Verwendung genommen werden kann, also außerhalb der Gefahrenzone bzw. Infektionsmöglichkeit. 5
Claims (1)
- AT 000 643 Ul ANSPRÜCHE 1. ) Seuchenkleidung, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleidung als Hose (1) und/oder Jacke (5) vorliegt, wobei die Hose (1) aus Kunststoff gefertigt ist und am Vorfuß (2a,2b) geschlossen ist, wobei an der Vorder- und Hinterseite des Bundes (3), ein Latz (4) aus Kunststoff befestigt ist, wobei die Latzenden an einer der beiden Schultern durch einen Knoten miteinander verbindbar sind und daß die Jacke (5) ebenfalls aus Kunststoff besteht und als Langarmjacke ausgebildet ist, deren Arme in Handschuhen (6,7) enden, wobei die brustseitigen Teile seitwärts verlängert sind und die Enden der Verlängerung, nach Umschließen des Oberkörpers, am Rücken, z.B. durch einen Knoten miteinander verbindbar sind, 2. ) Seuchenkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Überziehen über normale Straßenkleidung, Jacke (5) und Hose (1) miteinander verbunden sind. 6
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