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Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug für den Reinigungsdienst von Verkehrsflächen, bestehend aus einem mit Rädern und einem als Lademulde ausgestatteten Aufbau versehenen Rahmen und einer Handhabe zum Ziehen und Schieben desselben.
Solche Fahrzeuge werden insbesondere im Strassenreinigungsdienst eingesetzt, damit das erforderliche Werkzeug, wie Besen, Schaufel, Kratzer usw., ständig zur Hand sind und ferner eine Lademulde für Abfälle und Kehricht zur Verfügung steht.
Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, solche speziell für den Reinigungsdienst bei Verkehrsflächen einzusetzende Fahrzeuge sowohl handhabungsmässig als auch wirkungsmässig wesentlich zu verbessern.
Erfindungsgemäss gelingt dies durch die Anordnung eines zuschaltbaren, elektromotorischen Antriebes und einer verstellbaren und gegebenenfalls feststellbaren Bremsvorrichtung.
In vielen Bereichen für Personen und Materialtransporte sind Elektrofahrzeuge im Einsatz. Die üblichen Vorteile solcher Fahrzeuge sind weitgehend bekannt (abgasfrei, geräuscharm, einfach in der Bedienung und Wartung). Aus der Vielzahl der heute angebotenen Elektrofahrzeuge haben sich besonders jene durchgesetzt, die speziell für einen bestimmten Einsatzbereich konstruiert worden sind. Dies ist somit gerade durch die vorliegende Erfindung erreicht worden. Das Fahrzeug kann sowohl händisch geschoben oder gezogen werden oder es kann auch ein elektromotorischer Antrieb zugeschaltet werden, wenn grössere Lasten vorhanden sind oder eine grössere Steigung zu überwinden ist. Die Arbeit des Einsatzpersonals wird dadurch wesentlich erleichtert. Dabei kann das Einsatzpersonal nach eigenem Ermessen den elektromotorischen Antrieb zuschalten oder aber von Hand das Fahrzeug bewegen.
Ferner wird vorgeschlagen, dass der elektromotorische Antrieb mit zwei Rädern des
Rahmens kuppelbar ist und am Rahmen wenigstens ein weiteres, lenkbares und vor-
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zugsweise nicht angetriebenes Rad angeordnet ist. Dadurch wird eine optimale Kraft- übertragung des Antriebes auf den Untergrund ermöglicht, aber auch eine einwandfreie Lenkung auf engstem Raum gestattet. Es kann somit ein Drehen praktisch auf der Stelle erfolgen wie bisher bei den Zweirad-Handwagen. Es ist ferner nicht mehr die Balance zu halten wie bei den bisherigen Zweirad-Handwagen. Es entfällt somit auch das Hochheben und das Absetzen des Fahrzeuges. Natürlich ist die Leichtgängigkeit noch verbesserbar, indem jetzt die Möglichkeit besteht, kugelgelagerte und luftbereifte Räder einzusetzen.
Um eine einwandfreie Handhabung des Fahrzeuges sowohl für den Handbetrieb als auch beim Einsatz mit einem elektromotorischen Antrieb zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, dass die Handhabe als Führungsbügel ausgebildet ist, der zugleich mit der Bremsvorrichtung und mit einer Schaltvorrichtung für den elektromotorischen Antrieb in Wirkverbindung bringbar ist. Es kann somit unmittelbar mit der für den Handbetrieb vorgesehenen Handhabe auch die Steuerung bzw. Schaltung des Antriebes und auch der Bremsvorrichtung vorgenommen werden.
In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, wenn die als Führungsbügel ausgebildete Handhabe mit einem Unterbrechungsschalter für den Stromkreis des Antriebes in Wirkverbindung steht. Es kann somit durch einfaches Loslassen der Handhabe der elektro- motorische Antrieb abgeschaltet werden.
Wenn dann zusätzlich noch vorgesehen wird, dass die als Führungsbügel ausgebildete
Handhabe gleichzeitig mit dem Unterbrechungsschalter für den Stromkreis des Antrie- bes und mit der Bremsvorrichtung in Wirkverbindung steht, dann wird durch einfaches
Loslassen der Handhabe der elektromotorische Antrieb abgeschaltet und die Bremsvor- richtung setzt unmittelbar ein. So ist auch eine grosse Sicherheit und die Vermeidung von Unfällen möglich.
Vorteilhaft ist ferner eine Ausgestaltung, bei der dem elektromotorischen Antrieb ein beispielsweise dreistufiger Hauptschalter zugeordnet ist. Es können damit mehrere
Drehzahlbereiche des elektromotorischen Antriebes übersichtlich und leicht erkennbar vorgewählt werden.
Eine optimale Funktion ist dadurch gewährleistet, dass der Hauptschalter und der Unter- brechungsschalter miteinander in Wirkverbindung stehen. Somit ist die Möglichkeit ge-
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schaffen, dass wohl voreinstellbar der elektromotorische Antrieb eingeschaltet ist, dass die Stromzufuhr jedoch aber erst beim Schliessen des Unterbrechungsschalters, also beim Niederdrücken der als Führungsbügel ausgebildeten Handhabe, wirksam wird.
Ein weiteres Konstruktionsdetail liegt darin, dass die Bremskraft der Bremsvorrichtung einstellbar ist. Dadurch kann die erforderliche Bremskraft auf die gegebene Situation eingestellt werden.
Gerade in diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn die Bremsvorrichtung sowohl bei Handbetrieb als auch beim Einsatz des elektromotorischen Antriebes auch bei der Fahrbewegung des Fahrzeuges einsetzbar ist. Damit kann beispielsweise bei Arbeiten an einer leicht oder stark abfallenden Strasse die Bremsvorrichtung zusätzlich mit in Aktion treten und somit zur Unfallverhütung beitragen.
Eine optimale Möglichkeit zur Stromversorgung des Antriebes wird darin gesehen, dass am Rahmen Batterien angeordnet sind zur Versorgung des elektromotorischen Antriebes. Es ist damit auch eine umweltfreundliche Konstruktion gewährleistet.
Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang der Einsatz einer 12-Volt-Gel-Trockenbatterie.
Damit auch mit einer einfachen Konstruktion und eine gute Wirksamkeit des Antriebes für das Fahrzeug zu erreichen ist, wird vorgeschlagen, dass die Räder über ein Differentialgetriebe, Kettenräder und Gliederketten mit dem elektromotorischen Antrieb verbunden sind. Es sind somit einfache konstruktive Mittel eingesetzt, die zudem im wesentlichen wartungsfrei und trotz der ständigen Staubbelastung störungsunanfällig sind.
Dabei wird eine sinnvolle Konstruktion darin gesehen, dass der elektromotorische Antrieb in dem das Differentialgetriebe aufnehmenden Gehäuse integriert ist. Es kann damit auch der Platzbedarf entsprechend klein gehalten werden. Auch die Gewichtsfrage stellt sich natürlich bei auch von Hand zu bewegenden Fahrzeugen. Gerade durch die erfindungsgemässen Massnahmen kann hier eine optimale Lösung geschaffen werden.
Weitere erfindungsgemässe Merkmale und besondere Vorteile werden in der nachste- henden Beschreibung anhand der Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 eine Seitenansicht des Fahrzeuges ;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Fahrzeug ;
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Fig. 3 eine Vorderansicht von der Bedienungsseite des Fahrzeuges ; Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2 ; Fig. 5 eine Ansicht des Teilbereiches des Fahrzeugs von oben in Pfeilrichtung V in Fig. 4 ; Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 2 ; Fig. 7 eine Ansicht des Teilbereiches des Fahrzeugs von oben in Pfeilrichtung V in Fig. 6.
Bei dem in den Zeichnungen dargestellte Fahrzeug für den Reinigungsdienst von Verkehrsflächen ist ein mit Rädern 1,2 und 3 und einem beispielsweise als Lademulde ausgestatteten Aufbau 4 versehener Rahmen 5 und eine Handhabe 6 zum Ziehen und Schieben des Fahrzeuges 17. Die wesentlichen Merkmale an diesem Fahrzeug liegen in der Anordnung eines zuschaltbaren, elektromotorischen Antriebes 7 und einer gegebenenfalls feststellbaren Bremsvorrichtung 8.
Der elektromotorische Antrieb 7 ist mit den zwei Rädern 1 und 2 des Rahmens 5 kuppelbar. Am Rahmen 5 ist wenigstens ein weiteres, lenkbares und vorzugsweise nicht angetriebenes Rad 3 angeordnet. Sowohl die antreibbaren Räder 1 und 2 als auch das zur Lenkung vorgesehene Rad 3 können als Aluminium-Speichenräder ausgeführt sein. In den Radnaben der angetriebenen Räder 1 und 2 sind Backenbremsen eingebaut oder wahlweise - falls hydraulische Scheibenbremsen eingesetzt werden - Bremsscheiben montiert.
Der Rahmen 5 kann beispielsweise aus Leichtprofii-Formrohren gebildet sein. Auf der Bedienungsseite des Fahrzeuges 17 kann eine Platte 9 aufgebaut sein, auf der die Bremsvorrichtung 8 und auch die Handhabe 6 montiert sind.
Die Handhabe 6 ist als Führungsbügel ausgebildet, der zugleich mit der Bremsvorrichtung 8 und mit einer Schaltvorrichtung für den elektromotorischen Antrieb in Wirkver- bindung bringbar ist.
Der elektromotorische Antrieb 7 ist über ein Differentialgetriebe 10, Kettenräder 11 und
12 sowie Gliederketten 13 mit den Rädern 1 und 2 verbunden. Der Antrieb 7 ist vorteil- haft im Differentialgetriebe 10 integriert. Als Stromquelle dient eine 12-Volt-Gel- Trockenbatterie 14, welche beispielsweise in einem Schutzgehäuse an der als Rahmen- platte ausgeführten Platte 9 befestigt werden kann. Durch die Anordnung der Batterie in einem Schutzgehäuse ist diese wetter-und stossgesichert untergebracht. Der Antrieb 7 ist über einen dreistufigen Hauptschalter 15 eingeschaltet werden. Je nach Wahl der Stu-
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fen wird beispielsweise eine Fahrgeschwindigkeit von zwei, vier oder sechs Stundenkilometern erreicht.
Durch einen Unterbrechungsschalter 16 wird der Antrieb 7 ausgeschaltet, eine integrierte elektromagnetische Kupplung bleibt aber in Funktion. Beim Abschalten des Hauptschalters werden die Antriebsachsen auf Freilauf geschaltet.
Mit der als Führungsbügel ausgeführten Handhabe 6 werden mehrere Funktionen ermöglicht. Die Handhabe wird zum Schieben oder Ziehen und zum Lenken des Fahrzeuges 17 eingesetzt. Auf der rechten Seite der Handhabe 6 ist eine Strebe 18 mit einer Bremsentlastung 19 montiert. Auf der linken Seite ist eine Strebe 20 mit eine Anschlag 22 und dem Unterbrechungsschalter 16 eingebaut. Im Handbetrieb ist die Bremse bei niedergedrückter Handhabe 6 entlastet. Beim Loslassen der Handhabe 6 wird das Fahrzeug 17 durch Einwirkung einer Zugfeder 23 voll eingebremst. Beim Zuschalten des elektromotorischen Antriebes 7 wird der Hauptschalter 15 eingeschaltet. Wird nun die Handhabe 6 niedergedrückt, schliesst der Unterbrechungsschalter 16 den MotorStromkreis und das Fahrzeug 17 wird bei entlasteten Bremsen in Betrieb gesetzt.
Beim Loslassen der Handhabe 6 wird der Stromkreis durch die Entlastung des Unterbrechungsschalters wieder unterbrochen und das Fahrzeug wird wieder voll eingebremst.
Die Bremswirkung kann durch Drehen einer Spindelmutter 24 je nach Gelände und Transportlast stärker oder schwächer eingestellt werden. Auf Strassen mit Gefälle kann die Bremsbelastung - insbesondere bei Handbetrieb. so eingestellt werden, dass das Fahrzeug 17 auch bei niedergedrückter Handhabe 6 je nach Gefälle und Last so eingebremst bleibt, dass eine gewünschte Fahrgeschwindigkeit ohne händisches Zurückhalten eingehalten werden kann. Bei Verwendung des elektromotorischen Antriebes 7 auf Strassen mit Gefälle wird die Fahrgeschwindigkeit nach eingestellter Stufe des Hauptschalters 15 selbsttätig geregelt. In der Mehrzahl der Einsätze (je nach Gelände) wird wohl der Handbetrieb eingesetzt. Nur bei schweren Lasten oder auf Strassen mit Stei- gungen, z.
B. auch bei Unterführungen oder Überführungen, wird der elektromotorische Antrieb 7 dazugeschaltet. Dies ermöglicht auch die Verwendung kleinerer Batterien mit entsprechend weniger Gewicht, da ja die Einsatzzeit verkürzt wird.
Die Bremsseile oder entsprechende Druckölschläuche bei Verwendung hydraulischer
Bremsen und die Stromkabel werden zweckmässig in Schutzhüllen an den Formrohren des Rahmens 5 befestigt oder sind in die Formrohre des Rahmens 5 verlegt. Der als La- demulde ausgeführte Aufbau 4 kann ebenfalls aus Aluminiumblech mit Verstärkungsril- len gefertigt sein. Weiters kann auch eine mechanisch oder hydraulisch wirkende Kipp- vorrichtung vorgesehen werden. Das Fahrzeug 17 kann auch mit einer elektrischen Be-
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leuchtung 25 ausgestattet werden, welche unabhängig vom Hauptschalter 15 direkt von der Batterie 14 über einen Lichtschalter 26 in Betrieb genommen werden kann.
Mit den erfindungsgemässen Massnahmen gerade für ein spezielles Anwendungsgebiet kann ein Fahrzeug geschafften werden, welches sowohl für den Handbetrieb als auch bei Einsatz des elektromotorischen Antriebes optimal wirksam ist und eine wesentliche Erleichterung für das Bedienungspersonal darstellt. Im Rahmen der Erfindung können diverse konstruktive Details auf verschiedene Art und Weise gelöst werden, ohne die Grundkonzeption der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Eine weitere wichtige Zielsetzung beim erfindungsgemässen Fahrzeug war die Erreichung eines geringen Gesamtgewichtes sowie eine einfache Bedienungsmöglichkeit. Darüber hinaus ist auf eine sicherheitstechnische Ausführung besonderer Wert gelegt, so dass auch zur Unfallverhütung beigetragen werden kann. Unter Einhaltung dieser Zielvorgaben wird auch erreicht, dass ein preisgünstiges Fahrzeug geschaffen werden kann, weiches auch in kleineren Gemeinden oder Betrieben wirtschaftlich vertretbar eingesetzt werden kann.