AT517547A1 - Klosettsitz - Google Patents

Abstract

Es wird ein Klosettsitz mit einem Brillenkörper (1) aus Kunststoff und einer abnehm- baren Sitzauflage (2) beschrieben. Um vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse zu schaffen, wird vorgeschlagen, dass die Sitzauflage (2) eine Silikonschicht mit einer Adhäsionsfolie (4) umfasst, über die die Silikonschicht lösbar auf der porenfreien Oberfläche des Brillenkörpers (1) haftet.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Klosettsitz mit einem Brillenkörper aus Kunststoff und einer abnehmbaren Sitzauflage.

Brillenkörper für Klosettsitze werden in großen Stückzahlen aus Kunststoff durch ein Formspritzen oder aus mittel- oder hochdichten Faserplatten durch ein Fräsen hergestellt, was zwar Brillenkörper mit glatten, anatomisch angepassten Oberflächen ermöglicht, jedoch keine höhere Anforderungen an einen Sitzkomfort erfüllen kann.

Aus Hygienegründen ist es bekannt (DE 25 26 435 A1), den Brillenkörper vor einer Klosettbenützung mit einer nach dem Gebrauch wegwerfbaren Sitzauflage abzudecken, die auf dem Brillenkörper lose aufgelegt wird oder den Brillenkörper mit einem Ansatz auf der Außenseite umfasst. Diese Sitzauflagen üblicherweise aus Papier sind nicht nur umständlich handzuhaben, sondern verschlechtern auch im Allgemeinen den Sitzkomfort wegen der losen Auflage auf dem Brillenkörper.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, den Brillenkörper eines Klosettsitzes so auszubilden, dass mit einfachen technischen Mitteln der Sitzkomfort erheblich gesteigert werden kann, ohne auf herkömmliche Brillenkörper aus Kunststoff oder aus mittel- oder hochdichten Faserwerkstoffen verzichten zu müssen.

Ausgehend von einem Klosettsitz der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Sitzauflage eine Silikonschicht mit einer Adhäsionsfolie umfasst, über die die Silikonschicht lösbar auf der porenfreien Oberfläche des Brillenkörpers haftet.

Durch das Vorsehen einer den Brillenkörper im Sitzbereich abdeckenden Silikonschicht wird eine hautfreundliche, elastisch nachgiebige Sitzfläche erhalten, die den Sitzkomfort merklich verbessert, und zwar nicht nur wegen der mechanischen Eigenschaften des Silikons, sondern insbesondere auch im Hinblick auf das thermische Verhalten dieses Werkstoffs. Die Silikonschicht stellt nämlich eine gegenüber dem Brillenkörper abgegrenzte Schicht dar, die rasch die Körperwärme aufnimmt und daher das Wohlbefinden eines Klosettbenützers steigert. Die Sitzauflage aus Silikon bestimmt somit die Oberflächenqualität des Klosettsitzes unabhängig von den Werkstoffeigenschaften des Brillenkörpers selbst und bildet aufgrund ihrer Haftung über eine Adhäsionsfolie einen unverschiebbaren Bestandteil des Klosettsitzes mit dem Vorteil, dass die Sitzauflage im Bedarfsfall ohne Beeinträchtigung des Brillenkörpers ausgewechselt werden kann, weil die auf der Unterseite der Silikonschicht vorgesehene Adhäsionsfolie zum rückstandfreien Lösen der Sitzauflage lediglich mit einem entsprechenden Kraftaufwand vom Brillenkörper abgezogen werden muss. Zum Befestigen einer Sitzauflage ist die Adhäsionsfolie an die Oberfläche des Brillenkörpers blasenfrei anzudrücken, um eine für diesen Einsatzzweck ausreichende Haftung zwischen der Adhäsionsfolie und dem Brillenkörper sicherzustellen. Die Haftvermittlung über eine Adhäsionsfolie bedingt jedoch eine glatte Oberfläche des Brillenkörpers, also eine Oberfläche, die im Sinne der Haftung ausreichend porenfrei ist.

Besonders günstige Verhältnisse ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn eine Adhäsionsfolie aus einem thermoplastischen Elastomer auf der Basis eines Styrolblockcopolymers (TPS), vorzugsweise eines Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol-Blockcopolymers (SEBS), eingesetzt wird, bei dem die endseitigen Styrolblöcke der Molekularstruktur jeweils durch ein elastisches Segment aus Ethylen und Butylen verbunden sind.

Bei einer angemessenen Dicke der Silikonschicht kann die Sitzauflage einen Dämpfer für einen an den Brillenkörper angelenkten Klosettdeckel bilden, wodurch gesonderte Dämpfer auf der Unterseite des Deckels entfallen können.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Klosettsitz in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht und

Fig. 2 diesen Klosettsitz in einem Schnitt nach der Linie ll-ll der Fig. 1 in einem größeren Maßstab.

Der dargestellte Klosettsitz weist einen Brillenkörper 1 auf, der durch ein Formspritzen eines Kunststoffs oder durch ein Fräsen einer mittel- oder hochdichten Faserplatte gefertigt sein kann. Die im Wesentlichen porenfreie Oberfläche dieses Brillenkörpers 1 ist auf der Oberseite mit einer Sitzauflage 2 versehen, die der Form des Brillenkörpers 1 entspricht und eine äußere Silikonschicht 3 sowie eine Adhäsionsfolie 4 aus einem thermoplastischen Kunststoff auf der dem Brillenkörper 1 zugekehrten Unterseite umfasst. Die durch ein flächiges Andrücken der Adhäsionsfolie 4 an die Oberseite des Brillenkörpers 1 bedingten Adhäsionskräfte führen zu einer verschiebefesten Haftung zwischen dem Brillenkörper 1 und der Sitzauflage 2, so-dass eine zusätzliche Haftvermittlung, beispielsweise über eine Klebeschicht, überflüssig wird und die Sitzauflage 2 wieder rückstandsfrei vom Brillenkörper 1 abgelöst werden kann.

Die Silikonschicht 3 des Sitzauflage 2 bestimmt somit den Sitzkomfort des Klosettsitzes unabhängig von den Werkstoffeigenschaften des Brillenkörpers 1, dessen Oberfläche lediglich die geometrische Form der Sitzauflage 2 vorgibt. Durch die Silikonwahl und die Wahl der Dicke der Silikonschicht 3 kann somit ein Klosettsitz an die jeweiligen Komfortanforderungen angepasst werden, ohne den Brillenkörper ändern zu müssen.

Da die Silikonschicht 3 mit einem unterschiedlichen Dekor versehen sein kann, wird es darüber hinaus durch ein Auswechseln der Sitzauflage 2 möglich, das optische Erscheinungsbild eines erfindungsgemäßen Klosettsitzes zu verändern.

Claims (3)

1. Patentansprüche

   1. Klosettsitz mit einem Brillenkörper (1) aus Kunststoff und einer abnehmbaren Sitzauflage (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzauflage (2) eine Silikonschicht mit einer Adhäsionsfolie (4) umfasst, über die die Silikonschicht lösbar auf der porenfreien Oberfläche des Brillenkörpers (1) haftet.
2. 2. Klosettsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Adhäsionsfolie (4) ein thermoplastisches Elastomer auf der Basis eines Styrolblockcopolymers, vorzugsweise eines Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol-Blockcopolymers, eingesetzt ist.
3. 3. Klosettsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Silikonschicht (3) der Sitzauflage (2) einen Dämpfer für einen an den Brillenkörper (1) angelenkten Klosettdeckel bildet.