AT513326B1 - Verfahren zur Herstellung von Blähglas - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Blähglas Download PDF

Info

Publication number
AT513326B1
AT513326B1 ATA8025/2013A AT80252013A AT513326B1 AT 513326 B1 AT513326 B1 AT 513326B1 AT 80252013 A AT80252013 A AT 80252013A AT 513326 B1 AT513326 B1 AT 513326B1
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
particles
grains
temperature
furnace shaft
furnace
Prior art date
Application number
ATA8025/2013A
Other languages
English (en)
Other versions
AT513326A1 (de
Inventor
Jürgen Dipl Ing Pramer
Erwin Dipl Ing Dr Brunnmair
Original Assignee
Binder Co Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Binder Co Ag filed Critical Binder Co Ag
Priority to ATA8025/2013A priority Critical patent/AT513326B1/de
Publication of AT513326A1 publication Critical patent/AT513326A1/de
Application granted granted Critical
Publication of AT513326B1 publication Critical patent/AT513326B1/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C11/00Multi-cellular glass ; Porous or hollow glass or glass particles
    • C03C11/007Foam glass, e.g. obtained by incorporating a blowing agent and heating
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B20/00Use of materials as fillers for mortars, concrete or artificial stone according to more than one of groups C04B14/00 - C04B18/00 and characterised by shape or grain distribution; Treatment of materials according to more than one of the groups C04B14/00 - C04B18/00 specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone; Expanding or defibrillating materials
    • C04B20/02Treatment
    • C04B20/04Heat treatment
    • C04B20/06Expanding clay, perlite, vermiculite or like granular materials
    • C04B20/066Expanding clay, perlite, vermiculite or like granular materials in shaft or vertical furnaces
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B20/00Use of materials as fillers for mortars, concrete or artificial stone according to more than one of groups C04B14/00 - C04B18/00 and characterised by shape or grain distribution; Treatment of materials according to more than one of the groups C04B14/00 - C04B18/00 specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone; Expanding or defibrillating materials
    • C04B20/02Treatment
    • C04B20/04Heat treatment
    • C04B20/06Expanding clay, perlite, vermiculite or like granular materials
    • C04B20/068Selection of ingredients added before or during the thermal treatment, e.g. expansion promoting agents or particle-coating materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B38/00Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof
    • C04B38/02Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof by adding chemical blowing agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Abstract

Verfahren zur Herstellung von Blähglas mittels Blähen durch thermisches Behandeln von Partikeln (1), bestehend aus einer Ausgangsmischung, wobei die Ausgangsmischung Glasstaubkörner (2) und Bindemittel (12) sowie Treibmittel, welches die Partikel (1) bei der thermischen Behandlung bläht, wobei als Treibmittel Körner gebrochener Mineralstoffe (3) mit gebundenem Wasser oder Kohlendioxid zum Einsatz kommen und wobei die Partikel (1) in einen Ofen (4) aufgegeben werden. Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass das Blähen der Partikel (1) die folgenden Schritte umfasst: Befördern der Partikel (1) in einem Ofenschacht (5) des Ofens (4) entlang einer Förderstrecke (6) durch mehrere, entlang der Förderstrecke (6) voneinander getrennt angeordnete Heizzonen (7) ; Erhitzen der Partikel (1) auf zumindest eine kritische Temperatur der Körner gebrochener Mineralstoffe (3), die größer gleich einer Erweichungstemperatur der Partikel (1) ist, um die Körner gebrochener Mineralstoffe (3) und damit das jeweilige Partikel (1) zu blähen; Austragen der geblähten Partikel (1) aus dem Ofen (4) bzw. Ofenschacht (5).

Description

Beschreibung
VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON BLÄHGLAS UND PARTIKEL ZUR DURCHFÜHRUNG EINES SOLCHEN VERFAHRENS
GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Blähglas mittels Blähen durch thermisches Behandeln von Partikeln, vorzugsweise Granulatpartikeln, bestehend aus einer Ausgangsmischung, wobei die Ausgangsmischung Glasstaubkörner, vorzugsweise Altglasmehlkörner, und Bindemittel, vorzugsweise Wasserglas, sowie Treibmittel, welches die Partikel bei der thermischen Behandlung bläht, umfasst.
[0002] Weiters bezieht sich die Erfindung auf ein Partikel, vorzugsweise Granulatpartikel, zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, bestehend aus einer Ausgangsmischung, wobei die Ausgangsmischung Glasstaubkörner, vorzugsweise Altglasmehlkörner, und Bindemittel, vorzugsweise Wasserglas, sowie Treibmittel zur Blähung des Partikels bei thermischer Behandlung umfasst.
STAND DER TECHNIK
[0003] Leichtstoffe sind in der Bauindustrie gefragte Ausgangsmaterialien für diverse Anwendungen wie der Fertigputzeindustrie oder in der Isoliertechnik. Blähglas ist ein solcher Leichtstoff mit geringer Schüttdichte und wird aus rezykliertem Altglas, genauer gesagt aus Altglasstaub oder Altglasmehl hergestellt. Dabei bezeichnet „Altglasmehl" zu kleinen Partikeln gemahlenes Verpackungsglas, wie z.B. Glasflaschen, Konservengläser oder allgemein Hohlglas.
[0004] Blähglas liegt üblicherweise in Form von runden, insbesondere kugelförmigen oder kugelformähnlichen Teilchen vor, die keine scharfen Kanten aufweisen. Die Blähglasteilchen bestehen aus aufgeschäumtem bzw. geblähtem Glas mit entsprechend vielen Poren.
[0005] Bei der konventionellen Herstellung von Blähglas wird der Altglasstaub bzw. das Altglasmehl zunächst mit einem Bindemittel, wie z.B. Wasserglas, vermischt. Zum Schäumen bzw. Blähen wird nun ein Treibmittel hinzugesetzt, das bei Temperaturerhöhung C02 freisetzt. Beispielsweise wird der Mischung Kohlenstoff zugegeben, der zu C02 verbrennt. Alternativ kann auch direkt C02 in das Gemisch eingeblasen werden. Wichtig ist, dass die Freisetzung des C02 bei Temperaturen geschieht, bei denen das Glas weich ist, sodass eine Schäumung bzw. eine Blähung des Glases erfolgen kann.
[0006] Nachteilig bei den genannten Verfahren ist, dass das Glasschaumgranulat bei der Herstellung stark zum Verkleben neigt, was der Erzeugung von kugelförmigen oder kugelformähnlichen Blähglasteilchen entgegensteht. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass Glasstaub beim Erweichen starke kohäsive Kräfte aufweist. Üblicherweise müssen daher bei konventionellen Blähverfahren Trennmittel eingesetzt werden, welche die Oberfläche der zu blähenden Teilchen mit einer nichtklebenden Schicht überzieht. Der Effekt dieser nichtklebenden Schicht ist ähnlich wie beim Handling von Teig in der Küche, wo als Trennmittel Mehl verwendet wird. Der Einsatz solcher Trennmittel ist sehr aufwendig; noch dazu muss das Trennmittel vom Fertigprodukt, d.h. von den Blähglasteilchen, abgeschieden - und vorzugsweise dem eigentlichen Blähprozess wieder zugeführt - werden.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die oben genannten Nachteile zu vermeiden. Insbesondere soll ein Verfahren zur Erzeugung von Blähglasteilchen zur Verfügung gestellt werden, bei dem auf den Einsatz von Trennmittel verzichtet werden kann. Darüber hinaus soll eine geschlossene, vorzugsweise vollständig geschlossene Oberfläche der geblähten Teilchen erzielt werden, d.h. die Teilchen sollen geschlossenzellig gebläht werden, um hygroskopische Eigenschaften der geblähten Teilchen zu vermeiden und somit die Einsetzbar- keitder Blähglasteilchen, insbesondere als Isoliermaterial, zu erhöhen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Kern der Erfindung ist, bekannte Treibmittel durch Körner gebrochener Mineralstoffe, vorzugsweise Gesteinsmehlkörner, zu ersetzen, in welchen Wasser oder Kohlendioxid gebunden ist. Dahinter steckt die in einer Vielzahl an Versuchen gewonnene Erkenntnis, dass solche Gesteinsmehlkörner selbst bei einer kritischen Temperatur isenthalp blähen. D.h. bei der kritischen Temperatur werden die Oberflächen der Gesteinsmehlkörner plastisch und die Gesteinsmehlkörner werden somit aufgrund des gebundenen Wassers oder Kohlendioxids gebläht, wobei dieser Prozess mit konstanter Enthalpie abläuft und die Gesteinsmehlkörner beim Blähen daher abrupt abkühlen. Die Abkühlung, die auch als Temperatursturz bezeichnet wird und beispielsweise über 100°C ausmachen kann, bewirkt wiederum, dass die Gesteinsmehlkörner bzw. deren Oberflächen beim Blähen wieder erstarren.
[0009] Es werden daher Partikel einer Ausgangsmischung hergestellt bzw. werden Granulatpartikel durch Granulieren einer Ausgangsmischung, vorzugsweise mittels eines Mischers oder Granuliertellers, hergestellt, wobei die Ausgangsmischung einerseits Altglasmehlkörner und Wasserglas als Bindemittel, andererseits als Treibmittel die Gesteinsmehlkörner mit gebundenem Wasser oder Kohlendioxid umfasst.
[0010] Durch die Erwärmung der so hergestellten Granulatpartikel, vorzugsweise in einem Hochtemperaturstrahlungsschacht, werden die Oberflächen der Altglasmehlkörner bei einer Erweichungstemperatur der Granulatpartikel, die kleiner gleich der kritischen Temperatur der Gesteinsmehlkörner ist, plastisch bzw. schmelzen. Werden die Granulatpartikel daher auf eine Temperatur, die größer gleich der kritischen Temperatur der Gesteinsmehlkörner ist, aufgeheizt, so sind sowohl die Oberflächen der Altglasmehlkörner als auch die Oberflächen der Gesteinsmehlkörner plastisch.
[0011] Aufgrund der starken Kohäsionskräfte der Altglasmehlkörner bildet sich in der Folge jeweils eine geschlossene Oberfläche der Granulatpartikel aus. Gleichzeitig blähen die Gesteinsmehlkörner in den Granulatpartikeln, wobei die Gesteinsmehlkörner die dafür notwendige thermische Energie aus den Granulatpartikeln beziehen. Durch das Blähen der Gesteinsmehlkörner werden die Granulatpartikel selbst gebläht. Da das Blähen der Gesteinsmehlkörner isenthalp erfolgt, kühlen die Gesteinsmehlkörner beim Blähvorgang ab, wodurch auch die Granulatpartikel beim Blähen abkühlen. Dies hat ein Erstarren bzw. Verfestigen der Granulatpartikel bzw. deren Oberflächen zur Folge, wodurch ein Zusammenkleben der geblähten Granulatpartikel unterbunden wird, ohne dass hierfür Trennmittel eingesetzt werden müsste.
[0012] Daher ist es bei einem Verfahren zur Herstellung von Blähglas mittels Blähen durch thermisches Behandeln von Partikeln, vorzugsweise Granulatpartikeln, bestehend aus einer Ausgangsmischung, wobei die Ausgangsmischung Glasstaubkörner, vorzugsweise Altglasmehlkörner, und Bindemittel, vorzugsweise Wasserglas, sowie Treibmittel, welches die Partikel bei der thermischen Behandlung bläht, umfasst, erfindungsgemäß vorgesehen, dass als Treibmittel Körner gebrochener Mineralstoffe, vorzugsweise Gesteinsmehlkörner, mit gebundenem Wasser oder Kohlendioxid zum Einsatz kommen.
[0013] Analog ist es bei einem Partikel, vorzugsweise Granulatpartikel, zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, bestehend aus einer Ausgangsmischung, wobei die Ausgangsmischung Glasstaubkörner, vorzugsweise Altglasmehlkörner, und Bindemittel, vorzugsweise Wasserglas, sowie Treibmittel zur Blähung des Partikels bei thermischer Behandlung umfasst, erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Ausgangsmischung als Treibmittel Körner gebrochener Mineralstoffe, vorzugsweise Gesteinsmehlkörner, mit gebundenem Wasser oder Kohlendioxid aufweist.
[0014] Der Blähvorgang selbst findet in einem Ofen entlang einer Förderstrecke statt, die mehrere voneinander getrennt angeordnete Heizzonen aufweist, wobei jede Heizzone mit zumindest einem unabhängig steuerbaren Heizelement beheizt werden kann. Die Beförderung der
Partikel erfolgt vorzugsweise mittels Schwerkraft, wofür sich ein schachtförmiger, senkrecht stehender Ofen besonders gut eignet. In diesen werden die zu blähenden Granulatpartikel von oben, vorzugsweise mittels einer Schurre, aufgegeben. Die Granulatpartikel fallen entsprechend entlang der Förderstrecke senkrecht durch den Ofenschacht, wobei die Heizzonen in diesem Fall vertikal voneinander getrennt angeordnet sind.
[0015] Hierdurch werden die Granulatpartikel auf zumindest die kritische Temperatur der Gesteinsmehlkörner erhitzt. Somit kann der oben beschriebene isenthalpe Blähprozess entlang der Förderstrecke stattfinden, und die geblähten Granulatpartikel können am Ende der Förderstrecke bzw. am unteren Ende des Ofenschachts ausgetragen werden.
[0016] Entsprechend ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass das Blähen der Partikel die folgenden Schritte umfasst: [0017] - Aufgeben der Partikel in einen Ofen; [0018] - Befördern der Partikel in einem Ofenschacht des Ofens entlang einer Förderstrecke durch mehrere, entlang der Förderstrecke voneinander getrennt angeordnete Heizzonen, vorzugsweise durch Schwerkraft; [0019] - Erhitzen der Partikel auf zumindest eine kritische Temperatur der Körner gebrochener
Mineralstoffe, die größer gleich einer Erweichungstemperatur der Partikel ist, wobei bei der kritischen Temperatur der Körner gebrochener Mineralstoffe die Oberflächen der Körner gebrochener Mineralstoffe plastisch werden und die Körner gebrochener Mineralstoffe aufgrund des gebundenen Wassers oder Kohlendioxids gebläht werden und die blähenden Körner gebrochener Mineralstoffe ihrerseits das jeweilige Partikel blähen und wobei bei der Erweichungstemperatur der Partikel die Oberflächen der Glasstaubkörner plastisch werden und jeweils eine geschlossene Oberfläche der Partikel ausbilden; [0020] - Austragen der geblähten Partikel aus dem Ofen bzw. Ofenschacht.
[0021] Wie gesagt, verfestigen sich die Oberflächen der geblähten Granulatpartikel aufgrund des mit dem isenthalpen Blähen einhergehenden Temperatursturzes, sodass auf diese Weise grundsätzlich geschlossenzellige geblähte Partikel bzw. geschlossenzelliges Blähglas erzeugt wird. Für die Qualität der geschlossenen Oberflächen ist jedoch die Temperaturbehandlung nach dem Blähprozess entscheidend. Wenn die Granulatpartikel beispielsweise nach dem Blähvorgang entlang der verbleibenden Förderstrecke wieder bis zur oder gar über die kritische Temperatur aufgeheizt werden, besteht die Gefahr des Aufreißens der Oberflächen der Granulatpartikel, was unerwünschte hygroskopische Eigenschaften der geblähten Granulatpartikel zur Folge hat. Um dies zu verhindern wird der mit dem Blähvorgang einhergehende Temperatursturz detektiert. Geht man davon aus, dass die Granulatpartikel ab deren Einbringung in den Ofen bzw. in die Förderstrecke eine Temperaturerhöhung aufgrund der in den Heizzonen zugeführten thermischen Energie erfahren, stellt der Temperatursturz eine erste Verringerung der Temperatur der Granulatpartikel zwischen zwei aufeinander folgenden Positionen entlang der Förderstrecke dar. Sollten entlang der Förderstrecke bis zum eigentlichen Blähvorgang Temperaturprofile eingestellt werden, die an einer oder mehreren Stellen eine Abnahme der Granulatpartikeltemperatur vorsehen, so ist mit erster Verringerung jene Verringerung gemeint, die nicht dem eingestellten Temperaturprofil entspricht.
[0022] Die Heizelemente der Heizzonen der verbleibenden Förderstrecke können somit gezielt gesteuert werden, um die Oberflächenbeschaffenheit der geblähten Granulatpartikel wunschgemäß zu beeinflussen. Schließlich kann auf diese Weise auch der für das Blähen aufgewendete Energieeintrag optimiert bzw. gezielt minimiert werden.
[0023] Entsprechend ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass bei Detektion einer ersten Verringerung der Temperatur der Partikel zwischen zwei aufeinander folgenden Positionen entlang der Förderstrecke Heizelemente entlang der verbleibenden Förderstrecke in Abhängigkeit von der kritischen Temperatur der Körner gebrochener Mineralstoffe und/oder der Erweichungstemperatur der Partikel geregelt werden.
[0024] Um sicherzugehen, dass sich die Temperatur der Granulatpartikel nach dem isenthalpen Blähvorgang nicht wieder auf oder über die kritische Temperatur erhöht, ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass die Leistung der Heizelemente entlang der gesamten verbleibenden Förderstrecke auf Null gesetzt wird. Dies stellt den einfachsten Fall der Regelung der Heizelemente entlang der verbleibenden Förderstrecke dar.
[0025] Um ein gleichmäßiges Verfestigen mit geschlossenen Oberflächen bzw. ein Glasieren der Oberflächen der geblähten Granulatpartikel zu begünstigen, hat es sich in Versuchen als günstig erwiesen, die geblähten Granulatpartikel entlang der verbleibenden Förderstrecke auf Temperaturen um den Erweichungspunkt bzw. um die Erweichungstemperatur zu bringen. D.h. zumindest entlang eines Teils der verbleibenden Förderstrecke erreicht die Temperatur der geblähten Granulatpartikel einen Bereich um die Erweichungstemperatur. Daher ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass die Partikel entlang der verbleibenden Förderstrecke auf eine Temperatur gebracht werden, die im Bereich von 70% bis 110% der Erweichungstemperatur der Partikel liegt, um ein Glasieren der Oberflächen der Partikel zu begünstigen. Es sei bemerkt, dass zur Berechnung des genannten Bereichs für eine konkrete Erweichungstemperatur diese klarerweise in Kelvin anzugeben ist.
[0026] Zur Detektion des Temperatursturzes kann an mehreren Stellen entlang der Förderstrecke die Temperatur der Granulatpartikel gemessen werden. Die Temperaturmessung kann direkt oder indirekt erfolgen. Eine direkte Messung wäre durch Temperatursensoren, die im Ofeninneren angeordnet sind, gegeben. Dabei können die Temperatursensoren mit den Granulatpartikeln in Berührung kommen oder auch nicht. In letzterem Fall wird lediglich die Temperatur in den Heizzonen bestimmt.
[0027] Wichtig ist, dass die Temperatursensoren an zueinander beabstandeten Positionen über die Förderstrecke verteilt angeordnet sind, um eine Eingrenzung des örtlichen Auftretens des Temperatursturzes zu ermöglichen.
[0028] Entsprechend ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass die Temperatur der Partikel im Ofenschacht an mehreren, entlang der Förderstrecke voneinander beabstandeten Positionen direkt oder indirekt gemessen wird, um eine erste Verringerung der Temperatur der Partikel, bevorzugt von mindestens 100°C, zwischen zwei aufeinander folgenden Positionen entlang der Förderstrecke zu detektieren.
[0029] Eine indirekte Messung kann beispielsweise über eine Kühlwassertemperaturmessung in einem nachgeschalteten Prozess oder über die Bestimmung einer Wärmeflussänderung von einer Heizzone zur anderen erfolgen. Hierbei ist der Wärmefluss von den Heizelementen zu den Granulatpartikeln gemeint. Dieser hängt von der Temperaturdifferenz zwischen den Heizelementen und den Granulatpartikeln ab. Während des Aufheizens der Granulatpartikel verringert sich die Temperaturdifferenz zwischen Heizelementen und Granulatpartikeln sukzessive. Entsprechend verringert sich der Wärmefluss, d.h. die festgestellte Änderung des Wärmeflusses von einer Heizzone zur nächsten ist zunächst eine Abnahme. Unmittelbar nach dem Blähvorgang und dem damit einhergehenden Temperatursturz ist die Temperaturdifferenz zwischen Granulatpartikeln und Heizelementen deutlich größer als unmittelbar vor dem Blähvorgang. Entsprechend nimmt auch der Wärmefluss zu, d.h. die festgestellte Änderung des Wärmeflusses von einer Heizzone zur nächsten ist nun eine Zunahme. Diese detektierte Zunahme des Wärmeflusses eignet sich daher, um den Temperatursturz und dessen Bereich entlang der Förderstrecke festzustellen.
[0030] Entsprechend ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass die Änderung des Wärmeflusses von den Heizelementen zu den Partikeln bestimmt wird, wobei die Änderung zwischen einer Heizzone und einer nächsten, vorzugsweise der darauf folgenden Heizzone bestimmt wird, und dass die Detektion einer ersten Verringerung der Temperatur der Partikel zwischen zwei aufeinander folgenden Positionen entlang der Förderstrecke durch Detektieren einer Wärmeflusszunahme von einer Heizzone zur nächsten, vorzugsweise zur darauf folgenden Heizzone erfolgt.
[0031] Aufgrund der hohen Prozesstemperatur sind im Ofenschacht, der wie ein Kamin wirkt, Auftriebskräfte vorhanden, die sich besonders auf kleinere Granulatpartikel auswirken.
[0032] Entsprechend bewirken die Auftriebskräfte bei kleineren und damit leichteren Granulatpartikeln eine längere Verweilzeit im Ofenschacht als bei größeren und schwereren Granulatpartikeln. Dies bedeutet, dass die kleineren, leichteren Granulatpartikel im Ofenschacht überhitzen können, was beispielsweise die mechanischen Eigenschaften dieser geblähten Granulatpartikel verschlechtert. Um das längere Verweilen von kleineren, leichteren Granulatpartikeln gegenüber größeren, schwereren Granulatpartikeln im Ofenschacht zu verhindern, wird der Ofenschacht mit leichtem Unterdrück betrieben. Dies bewirkt, dass mit den Granulatpartikeln, vorzugsweise von oben nach unten, Prozessluft durch den Ofenschacht gesaugt wird und die Verweilzeit von großen, schweren und kleinen, leichten Granulatpartikeln angeglichen wird. Daher ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass die Partikel zusammen mit einer ersten Prozessluft durch den Ofenschacht, vorzugsweise durch Beaufschlagung des Ofenschachts mit Unterdrück, gesaugt werden.
[0033] Um die Verweilzeit der Granulatpartikel im Ofenschacht möglichst genau einstellen zu können, ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass die erste Prozessluft mit im Wesentlichen konstanter Geschwindigkeit durch den Ofenschacht strömt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Ofenschacht nach unten hin weiter ausgeführt ist als oben, sich also zum Ende der Förderstrecke erweitert. Hierdurch wird eine Zunahme der Strömungsgeschwindigkeit der ersten Prozessluft kompensiert, wenn diese im Ofenschacht eine Erwärmung erfährt. Solcherart kann die Strömungsgeschwindigkeit im Ofenschacht annähernd konstant gehalten werden.
[0034] Werden die Granulatpartikel mittels Schwerkraft durch den, vorzugsweise senkrecht stehenden, Ofenschacht befördert, nimmt ihre Geschwindigkeit zunächst gemäß dem Fallgesetz zu. Wegen der geringen Größe der ungeblähten Granulatpartikel und deren relativ hoher Dichte spielt die Abbremsung aufgrund des Luftwiderstands nur eine untergeordnete Rolle. Daher erreichen die ungeblähten Granulatpartikel nicht nur eine Geschwindigkeit, die größer ist als die Strömungsgeschwindigkeit der ersten Prozessluft, sondern werden gemäß dem Fallgesetz weiter beschleunigt.
[0035] Durch die Blähung nimmt das Volumen der Granulatpartikel schlagartig zu, und es verringert sich ihre Dichte. Der Luftwiderstand nimmt daher ebenfalls schlagartig zu, und die geblähten Granulatpartikel werden von der ersten Prozessluft stark abgebremst. Hierauf fallen die Granulatpartikel mit einer im Wesentlichen konstanten Geschwindigkeit durch den Ofenschacht, deren Konstanz durch die Konstanz der Strömungsgeschwindigkeit der ersten Prozessluft bestimmt ist.
[0036] Der Absolutwert dieser Fallgeschwindigkeit hängt vom Durchmesser bzw. Volumen und der Dichte der geblähten Granulatpartikel ab und wird im Allgemeinen größer sein als die Strömungsgeschwindigkeit der ersten Prozessluft. D.h. die Fallgeschwindigkeit der geblähten Granulatpartikel ergibt sich durch das Wechselspiel zwischen Fallgesetz und dem Widerstand der mit im Wesentlichen konstanter Geschwindigkeit durch den Ofenschacht strömenden ersten Prozessluft, wobei der Luftwiderstand die dominierende Rolle innehat.
[0037] Daher ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass die geblähten Partikel mit im Wesentlichen konstanter Geschwindigkeit durch den Ofenschacht befördert werden, wobei die Geschwindigkeit der geblähten Partikel vorzugsweise von deren Durchmesser abhängt. Entsprechend stellt sich in Abhängigkeit des Durchmessers (und der Dichte) der Granulatpartikel eine maximale Verweilzeit der Granulatpartikel im Ofenschacht ein, die nicht überschritten wird.
[0038] Im Falle von sehr großen bzw. sehr schweren ungeblähten Granulatpartikeln ergibt sich das Problem, dass diese zu rasch durch den Ofenschacht fallen, sodass keine vollständige Durchwärmung dieser Granulatpartikel stattfindet. Indem die erste Prozessluft gegen die Schwerkraft bzw. mit einer Richtungskomponente gegen die Schwerkraft durch den Ofenschacht gesaugt wird, kann die Verweilzeit dieser sehr großen bzw. sehr schweren Granulatpartikel im Ofenschacht verlängert werden. Bei einem senkrecht stehenden Ofen würde die erste Prozessluft beispielsweise vom oberen Ende des Ofenschachts abgesaugt werden. Somit kann erreicht werden, dass auch diese Granulatpartikel bei ihrer Beförderung im Ofenschacht entlang der Förderstrecke vollständig durchwärmt werden. Daher ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass eine erste Prozessluft mit einer Richtungskomponente gegen die Schwerkraft durch den Ofenschacht gesaugt wird.
[0039] Unabhängig von den oben beschriebenen Maßnahmen zur Vergleichmäßigung der Strömungsgeschwindigkeit der ersten Prozessluft bzw. zur Einstellung der Verweildauer der Granulatpartikel im Ofenschacht ist es grundsätzlich natürlich so, dass kleine, leichte Granulatpartikel schneller die Blähtemperatur erreichen als große, schwere. Vor allem für diese kleineren Granulatpartikel besteht daher die Gefahr einer Überhitzung. Kommt es nun zu einer Kollision mit einer inneren Oberfläche des Ofenschachts, führt dies zum Anbacken an selbiger.
[0040] Um solchen Kollisionen und potentiellem Anbacken entgegen zu wirken, wird eine zweite Prozessluft von der inneren Oberfläche des Ofenschachts in Richtung des radialen Zentrums des Ofenschachts eingeblasen. Die Luftmenge wird dabei durch ein entsprechendes Drosselorgan, vorzugsweise ein regelbares Ventil, eingestellt.
[0041] Daher ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass eine mittels mindestens eines Drosselorgans regulierte Menge an zweiter Prozessluft von einer inneren Oberfläche des Ofenschachts in Richtung zum radialen Zentrum des Ofenschachts geblasen wird, um ein Anbacken der Partikel an der inneren Oberfläche des Ofenschachts zu verhindern.
[0042] Das Verfestigen bzw. Glasieren der Oberflächen der geblähten Partikel lässt sich durch einen kalten Luftstrom beeinflussen. Zu diesem Zweck wird direkt nach dem Ofenschacht dem vorhandenen Gemisch aus Prozessluft und geblähten Granulatpartikeln Kühlluft derart beigemengt, dass eine Abkühlung der Granulatpartikel auf unter ΙΟΟ'Ό, vorzugsweise auf unter 80‘O erfolgt. Entsprechend ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass beim Austragen der Partikel aus dem Ofen bzw. Ofenschacht Kühlluft beigemengt wird, um die Partikel auf unter 100°C, vorzugsweise auf unter 80°C abzukühlen.
[0043] Die so abgekühlten Granulatpartikel werden nach dem Austragen aus dem Ofenschacht, das vorzugsweise über eine wassergekühlte Schurre erfolgen kann, in einem weiteren Schritt mit Hilfe einer pneumatischen Flugstromförderung transportiert und weiter abgekühlt, womit Oberflächenbeschaffenheit und/oder Festigkeit der Granulats, ebenfalls beeinflusst werden. Entsprechend ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass die Partikel nach dem Austragen mittels einer pneumatischen Flugstromförderung in einen Bevorratungsbehälter befördert werden, wobei hierbei ein kühles Fluid, bevorzugt kühle Luft, zum Einsatz kommt, wodurch die Partikel abgekühlt werden und im Bevorratungsbehälter vorzugsweise Raumtemperatur aufweisen.
[0044] Als Ausgangsmaterial für Gesteinsmehl mit gebundenem H20 eignen sich beispielsweise die vulkanischen Gesteine Perlit und Obsidian, deren kritische Temperatur zwischen 750‘O und 850 Ό liegt. Der Anteil an gebundenem H20 beträgt dabei zwischen 2 und 5 Gew.-%.
[0045] Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über weitere geeignete Ausgangsmaterialen für Körner gebrochener Mineralstoffe mit gebundenem H20 oder C02, welches als Blähmittel die Körner gebrochener Mineralstoffe bläht. Hierbei werden neben dem jeweiligen Blähmittelanteil am Mineralstoff in Gew.-% auch die chemische Formel des jeweiligen Mineralstoffs sowie die aus der Literatur bekannte kritische Temperatur, Tkrit, in °C angegeben.
[0046] Aus den angegebenen chemischen Formeln ist das jeweilige Blähmittel an sich sofort erkennbar. Beispielsweise folgt aus der chemischen Formel für Huntit, CaMg3(C03)4, dass in diesem Mineralstoff C02 gebunden vorliegt. Huntit beinhaltet sogar zwei Komponenten, die C02 freisetzen, nämlich Magnesit (zwischen 500°C und 600^) und Kalziumkarbonat (bei ca. 700°C). Entsprechend ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass die Körner gebrochener Mineralstoffe zumindest eine der folgenden Substanzen aufweisen: Perlit, Kaolinit, Hydromagnesit, Obsidian, Kalzit, Magnesit, Dolomit, Huntit. Die Glasstaubkörner enthalten kein gebundenes Blähmittel.
[0047] Somit kann der Anteil des Blähmittels (H20 oder C02) an einem Granulatpartikel durch das Mischungsverhältnis in der Ausgangsmischung - d.h. durch den Anteil der Gesteinsmehlkörner, die das jeweilige Blähmittel in gebundener Form enthalten, an der Ausgangsmischung -eingestellt werden. In Versuchen hat sich ein Anteil des Blähmittels an einem Granulatpartikel von 0,3 Gew.-% bis 6 Gew.-% als optimal erwiesen, um geblähte Granulatpartikel bzw. Blähglas mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zu erzeugen.
[0048] Daher ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass der Anteil an Wasser oder Kohlendioxid an den Partikeln in einem Bereich von 0,3 Gew.-% bis 6 Gew.-% liegt. Analog ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Partikels vorgesehen, dass der Anteil an Wasser oder Kohlendioxid an dem Partikel in einem Bereich von 0,3 Gew.-% bis 6 Gew.-% liegt.
[0049] Es sei bemerkt, dass sich der Anteil von gebundenem Wasser an den Partikeln darüber hinaus auch durch eine thermische Vorbehandlung der (nicht geblähten) Partikel feineinstellen lässt, indem Temperaturhöhe und Dauer der Vorbehandlung entsprechend gewählt werden. Die thermische Vorbehandlung kann außerdem zum ersten Aufheizen der Partikel verwendet werden, sodass im Ofenschacht für das Blähen eine geringere Menge thermischer Energie zugeführt werden muss als ohne vorhergehendes Aufheizen. Dies gestattet es, im Ofenschacht den Durchsatz zu erhöhen.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0050] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnungen sind beispielhaft und sollen den Erfindungsgedanken zwar darlegen, ihn aber keinesfalls einengen oder gar abschließend wiedergeben.
[0051] Dabei zeigt: [0052] Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein erfindungsgemä ßes Granulatpartikel zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei das Granulatpartikel aus einer Ausgangsmischung besteht, die Körner gebrochener Mineralstoffe als Treibmittel umfasst, und eine Temperatur aufweist, die sowohl kleiner als eine kritische Temperatur der Körner gebrochener Mineralstoffe als auch kleiner als eine Erweichungstemperatur des Granulatpar-tikels ist [0053] Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch das Granulatpartikel aus Fig. 1, jedoch bei einer Temperatur, die zwischen der Erweichungstemperatur und der kritischen Temperatur liegt [0054] Fig. 3 eine schematische Schnittansicht eines Ofens zur Durchführung des erfin dungsgemäßen Verfahrens, wobei sich im Ofen befindliche Granulatpartikel ebenfalls schematisch skizziert sind
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0055] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Schnitts durch ein erfindungsgemäßes Granulatpartikel 1, welches in einem erfindungsgemäßen Verfahren gebläht wird, um Blähglas zu erzeugen. Das Granulatpartikel 1 besteht aus einer Ausgangsmischung, welche Glasstaubkörner 2, Gesteinsmehlkörner 3 mit gebundenem H20 oder C02 und Wasserglas 12 als Bindemittel umfasst.
[0056] Die Gesteinsmehlkörner 3 weisen jeweils eine Oberfläche 10 auf, die bei einer kritischen Temperatur, Tkrit, plastisch wird. Daher werden die Gesteinsmehlkörner 3 bei einer Temperatur größer gleich Tkrit aufgrund des gebundenen Wassers, das verdampft, oder des gebundenen Kohlendioxids, gebläht.
[0057] Die Glasstaubkörner 2 weisen jeweils eine Oberfläche 9 auf, die bei einer Erweichungstemperatur des Granulatpartikels 1, TErw, plastisch wird. Idealerweise ist TErw kleiner gleich Tkrit. Heizt man das Granulatpartikel 1 und damit die Glasstaubkörner 2 auf eine Temperatur größer gleich TErw auf, so bildet sich aufgrund der starken Kohäsionskräfte der Glasstaubkörner 2 eine geschlossene Oberfläche 11 des Granulatpartikels 1. Ist die Temperatur dabei kleiner als Tkrit, kommt es jedoch zu keiner Blähung. Fig. 2 illustriert diesen Fall, wo die Temperatur zwischen T Erw und Tkrit liegt.
[0058] Ist die Temperatur hingegen größer gleich Tkrit, so blähen die Gesteinsmehlkörner 3 und blähen damit auch das gesamte Granulatpartikel 1 auf. Die Gesteinsmehlkörner 3 fungieren also als Treibmittel für das Blähen des Granulatpartikels 1.
[0059] Dieser Blähvorgang wird in Fig. 3 illustriert, die eine schematische Schnittansicht eines Ofens 4 mit einem Ofenschacht 5 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt, wobei sich im Ofenschacht 5 befindende Granulatpartikel 1 ebenfalls schematisch skizziert sind.
[0060] Der Ofenschacht 5 verläuft im gezeigten Ausführungsbeispiel senkrecht und weist an einem oberen Ende 26 eine Aufgabeöffnung 21 für das zu blähende Material bzw. für die zu blähenden Granulatpartikel 1 auf. Entsprechend werden im gezeigten Ausführungsbeispiel die Granulatpartikel 1 durch die Schwerkraft in einer Förderrichtung 23 senkrecht von oben nach unten entlang einer Förderstrecke 6 befördert, zu einer Austrageöffnung 33 an einem unteren Ende 27 des Ofens 4 bzw. Ofenschachts 5.
[0061] Dabei können die Granulatpartikel 1 vor Zuführung zum Ofen 4 vorgeheizt und hinsichtlich des Anteils an gebundenem Wasser vorkonditioniert werden, beispielsweise in einem Fließbettofen (nicht dargestellt). Die Aufgabe der Granulatpartikel 1 in den Ofen 4 bzw. Ofenschacht 5 kann über eine (nicht dargestellte) Schurre erfolgen bzw. kann die Aufgabe der Granulatpartikel 1 über ein Ventil 37 geregelt werden.
[0062] Die Weite des Ofenschachts 5, d.h. der Querschnitt des Ofenschachts 5 normal auf die Förderrichtung 23, nimmt vorzugsweise von der Aufgabeöffnung 21 zur Austrageöffnung 33 hin zu. Im gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt diese Aufweitung kontinuierlich, sodass der Querschnitt des Ofenschachts 5 parallel zur Förderrichtung 23 eine konische Form aufweist. Dabei kann der Querschnitt des Ofenschachts 5 normal auf die Förderrichtung 23 eine rechteckige bzw. quadratische Form oder runde bzw. kreisförmige Form aufweisen.
[0063] Selbstverständlich sind auch andere Querschnitte des Ofenschachts 5 denkbar, insbesondere mit einer konstanten Weite des Ofenschachts 5. D.h. es kann auch ein gerader Ofenschacht 5 realisiert werden, wobei in diesem Fall der Querschnitt des Ofenschachts 5 parallel zur Förderrichtung 23 eine rechteckige Form aufweist.
[0064] Der Ofen 4 ist in Förderrichtung 23 in Heizzonen 7 (in Fig. 3 durch strichlierte waagrechte Linien angedeutet) mit jeweils mindestens einem Heizelement 8 unterteilt, um die durch den Ofenschacht 5 fallenden Granulatpartikel 1 aufzuheizen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Heizelemente 8 symmetrisch bezüglich einer Ebene angeordnet, die durch ein radiales Zentrum 18 des Ofenschachts 5 verläuft. Bei den Heizelementen 8 kann es sich sowohl um elektrische Heizelemente 8 als auch um gasbetriebene Heizelemente 8 handeln. Entscheidend ist, dass die Heizelemente 8 zur Abgabe von Wärmestrahlung ausgelegt sind. D.h. die Übertragung von Wärme auf die Granulatpartikel 1 erfolgt in erster Linie mittels Wärmestrahlung und nicht etwa durch Konvektion.
[0065] In Richtung zum radialen Zentrum 18 des Ofens 4 gesehen ist nach den Heizelemente 8 hitzebeständiges Gewebe 24 angeordnet. Der Ofenschacht 5 weist daher eine innere Oberfläche 17 auf, die mit hitzebeständigem Gewebe 24 ausgekleidet ist, bzw. bildet, das hitzebeständige Gewebe 24 die innere Oberfläche 17 des Ofenschachts 5. Das hitzebeständige Gewebe 24 hat gegenüber hitzebeständigen Stählen den Vorteil geringerer Wärmespeichermassen bzw. -kapazitäten, sodass rasche An- und Abfahrzeiten des Ofens 4 realisiert werden können.
[0066] Das hitzebeständige Gewebe 24 ist außerdem für Gas, insbesondere für Luft durchlässig. Daher kann eine zweite Prozessluft 15 durch das Gewebe 24 hindurch in Richtung radiales Zentrum 18 des Ofenschachts 5 eingeblasen werden, um einem Anbacken von erhitzten Granulatpartikeln 1 an der inneren Oberfläche 17 des Ofenschachts 5 entgegen zu wirken. Die zweite Prozessluft 15 wird dabei in dem zwischen Ofenschacht 5 bzw. dessen innerer Oberfläche 17 und einer äußeren Wärmeisolierung 25 des Ofens 4 befindlichen Zwischenraum, in dem auch die Heizelemente 8 angeordnet sind, geleitet. Die Menge an zweiter Prozessluft 15 wird über ein Ventil 16, welches vorzugsweise regelbar ist, kontrolliert. Idealerweise kann diese Prozessluft 15 mit einer Temperatursensorspülung kombiniert werden.
[0067] Im Gewebe 24 sind außerdem Temperatursensoren 34 angeordnet. Die Temperatursensoren 34 sind dabei an vertikal voneinander beabstandeten Positionen 13 angeordnet, sodass in jeder Heizzone 7 zumindest ein Temperatursensor 34 liegt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird also die Temperatur der Granulatpartikel 1 über die in der Heizzone 7 vorherrschende Temperatur ermittelt.
[0068] Heizelemente 8 und Temperatursensoren 34 sind mit einer Regel- und Steuereinheit (nicht dargestellt) verbunden, die die Position bzw. den Bereich 38 im Ofenschacht 5, an welcher bzw. in welchem die Blähung der Granulatpartikel 1 stattfindet, aufgrund der Temperaturdaten bestimmt. An dieser Position bzw. in diesem Bereich 38 tritt nämlich eine deutliche Verminderung der Temperatur, ein Temperatursturz von beispielsweise über 100°C der geblähten Granulatpartikel 1 auf. Dieser Temperatursturz ist Folge eines isenthalpen Blähvorgangs der Gesteinsmehlkörner 3 in den Granulatpartikel 1 bei einer Temperatur größer gleich Tkrit. Dies bewirkt, dass die Granulatpartikel 1 gebläht werden und dabei abkühlen.
[0069] Z.B. haben die Granulatpartikel 1 unmittelbar vor ihrer Blähung auf Basis von Wasser ca. 780'O und unmittelbar nach dem isenthalpen Blähvorgang nur noch ca. 590°C, d.h. ein Temperatursturz von 190°C tritt in diesem Beispiel auf. Die Regel- und Steuereinheit regelt die Heizelemente 8, die in Förderrichtung 23 gesehen nach der Position bzw. dem Bereich 38 des Temperatursturzes liegen, so, dass keine weitere bzw. nochmalige Erhöhung der Temperatur der bereits geblähten Granulatpartikel 1 auf oder über Tkrit mehr erfolgt.
[0070] Im einfachsten Fall wird die Leistung dieser Heizelemente 8 auf Null gesetzt. Alternativ wird die Leistung dieser Heizelemente 8 so geregelt, dass die Temperatur der Granulatpartikel 1 entlang der verbleibenden Strecke in einem Bereich von 70% bis 110% von TErw (in Kelvin) zu liegen kommt, um ein Glasieren der Oberflächen 11 der geblähten Granulatpartikel 1 zu begünstigen.
[0071] Um die geblähten Granulatpartikel 1 rasch abkühlen zu können, wird beim Austragen aus dem Ofen 4 Kühlluft 19 eingeblasen. Hierfür ist im Bereich der Austrageöffnung 33 eine Ausströmöffnung 29 für die Kühlluft 19 vorgesehen. Über ein, vorzugsweise regelbares Ventil 28 kann die Menge an Kühlluft 19 reguliert werden. Die Kühlluft 19 bewirkt ein Abkühlen der geblähten Granulatpartikel 1 auf unter 100Ό, vorzugsweise unter 80°C.
[0072] In Förderrichtung 23 gesehen nach der Austrageöffnung 33, unmittelbar an die Ausströmöffnung 29 für die Kühlluft 19 anschließend ist eine Schurre 39 angeordnet. Diese wird mit Kühlwasser 30 gekühlt, dessen Menge über ein, vorzugsweise regelbares Ventil 31 kontrolliert wird. Hierdurch werden die geblähten Granulatpartikel 1 weiter gekühlt.
[0073] Über die Schurre 39 gelangen die geblähten Granulatpartikel 1 schließlich in eine Flugstromförderung 20, mit welcher die Granulatpartikel 1 in einen Bevorratungsbehälter (nicht dargestellt) befördert werden. Die Flugstromförderung 20 arbeitet mit kühler Luft 22, deren Menge mittels eines, vorzugsweise regelbaren Ventils 32 kontrolliert wird. Dabei wird die kühle Luft 22 bzw. die kühle Luft 35 mit den expandierten Granulatpartikeln 1 z.B. von einer Vakuumpumpe 36 angesaugt.
[0074] Die sich in der Flugstromförderung 20 rasch bewegende kühle Luft 22 bzw. kühle Luft 35 mit expandierten Granulatpartikeln 1 erzeugt gegenüber dem Ofenschacht 5 einen Unterdrück. Dieser Unterdrück bewirkt, dass die Granulatpartikel 1 gemeinsam mit erster Prozessluft 14 von der Aufgabeöffnung 21 durch den Ofenschacht 5 gesaugt werden. Dies wiederum führt im Zusammenspiel mit dem sich in Richtung der Austrageöffnung 33 erweiternden Ofenschacht 5 dazu, dass sich die geblähten Granulatpartikel 1 gemeinsam mit der ersten Prozessluft 14 mit einer möglichst konstanten und vorzugsweise derselben Geschwindigkeit durch den Ofenschacht 5 bewegen.
[0075] Darüber hinaus kann die Definition der Position bzw. des Bereichs 38 weiter verbessert werden, indem durch Siebung (nicht dargestellt) der Granulatpartikel 1 vor Eintritt in den Ofen 4 eine möglichst einheitliche Größe (und damit Masse) der Granulatpartikel 1 sichergestellt wird, sodass alle Granulatpartikel 1 möglichst nach derselben Dauer der thermischen Behandlung im Ofenschacht 5 blähen.
BEZUGSZEICHENLISTE 1 Granulatpartikel 2 Glasstaubkorn 3 Gesteinsmehlkorn 4 Ofen 5 Ofenschacht 6 Förderstrecke 7 Heizzone 8 Heizelement 9 Oberfläche eines Glasstaubkorns 10 Oberfläche eines Gesteinsmehlkorns 11 Geschlossene Oberfläche eines Granulatpartikels 12 Wasserglas 13 Position für Temperaturmessung 14 Erste Prozessluft 15 Zweite Prozessluft 16 Ventil für zweite Prozessluft 17 Innere Oberfläche des Ofenschachts 18 Radiales Zentrum des Ofenschachts 19 Kühlluft 20 Flugstromförderung 21 Aufgabeöffnung 22 Kühle Luft für Flugstromförderung 23 Förderrichtung 24 Hitzebeständiges Gewebe 25 Wärmeisolierung 26 Oberes Ende des Ofens bzw. Ofenschachts 27 Unteres Ende des Ofens bzw. Ofenschachts 28 Ventil für die Kühlluft 29 Ausströmöffnung für die Kühlluft 30 Kühlwasser 31 Ventil für Kühlwasser 32 Ventil für kühle Luft der Flugstromförderung 33 Austrageöffnung 34 Temperatursensor 35 Kühle Luft mit geblähten Granulatpartikeln 36 Vakuumpumpe 37 Ventil für Granulatpartikel 38 Position bzw. Bereich des Temperatursturzes 39 Schurre

Claims (15)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Blähglas mittels Blähen durch thermisches Behandeln von Partikeln, vorzugsweise Granulatpartikeln (1), bestehend aus einer Ausgangsmischung, wobei die Ausgangsmischung Glasstaubkörner (2), vorzugsweise Altglasmehlkörner, und Bindemittel, vorzugsweise Wasserglas (12), sowie Treibmittel, welches die Partikel (1) bei der thermischen Behandlung bläht, umfasst, wobei als Treibmittel Körner gebrochener Mineralstoffe, vorzugsweise Gesteinsmehlkörner (3), mit gebundenem Wasser oder Kohlendioxid zum Einsatz kommen und wobei die Partikel (1) in einen Ofen (4) aufgegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Blähen der Partikel (1) die folgenden Schritte umfasst: - Befördern der Partikel (1) in einem Ofenschacht (5) des Ofens (4) entlang einer Förderstrecke (6) durch mehrere, entlang der Förderstrecke (6) voneinander getrennt angeordnete Heizzonen (7), vorzugsweise durch Schwerkraft; - Erhitzen der Partikel (1) auf zumindest eine kritische Temperatur der Körner gebrochener Mineralstoffe (3), die größer gleich einer Erweichungstemperatur der Partikel (1) ist, wobei bei der kritischen Temperatur der Körner gebrochener Mineralstoffe (3) die Oberflächen (10) der Körner gebrochener Mineralstoffe (3) plastisch werden und die Körner gebrochener Mineralstoffe (3) aufgrund des gebundenen Wassers oder Kohlendioxids gebläht werden und die blähenden Körner gebrochener Mineralstoffe (3) ihrerseits das jeweilige Partikel (1) blähen und wobei bei der Erweichungstemeratur der Partikel (1) die Oberflächen (9) der Glas-Staubkörner (2) plastisch werden und jeweils eine geschlossene Oberfläche (11) der Partikel (1) ausbilden; - Austragen der geblähten Partikel (1) aus dem Ofen (4) bzw. Ofenschacht (5).
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Detektion einer ersten Verringerung der Temperatur der Partikel (1) zwischen zwei aufeinander folgenden Positionen (13) entlang der Förderstrecke (6) Heizelemente (8) entlang der verbleibenden Förderstrecke (6) in Abhängigkeit von der kritischen Temperatur der Körner gebrochener Mineralstoffe (3) und/oder der Erweichungstemperatur der Partikel (1) geregelt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistung der Heizelemente (8) entlang der gesamten verbleibenden Förderstrecke (6) auf Null gesetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel (1) entlang der verbleibenden Förderstrecke (6) auf eine Temperatur gebracht werden, die im Bereich von 70% bis 110% der Erweichungstemperatur der Partikel (1) liegt, um ein Glasieren der Oberflächen (11) der Partikel (1) zu begünstigen.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Partikel (1) im Ofenschacht (5) an mehreren, entlang der Förderstrecke (6) voneinander beabstandeten Positionen (13) direkt oder indirekt gemessen wird, um eine erste Verringerung der Temperatur der Partikel (1), bevorzugt von mindestens 100°C, zwischen zwei aufeinander folgenden Positionen (13) entlang der Förderstrecke (6) zu detektieren.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Wärmeflusses von den Heizelementen (8) zu den Partikeln (1) bestimmt wird, wobei die Änderung zwischen einer Heizzone (7) und einer nächsten, vorzugsweise der darauf folgenden Heizzone (7) bestimmt wird, und dass die Detektion einer ersten Verringerung der Temperatur der Partikel (1) zwischen zwei aufeinander folgenden Positionen (13) entlang der Förderstrecke (6) durch Detektieren einer Wärmeflusszunahme von einer Heizzone (7) zur nächsten, vorzugsweise zur darauf folgenden Heizzone (7) erfolgt.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel (1) zusammen mit einer ersten Prozessluft (14) durch den Ofenschacht (5), vorzugsweise durch Beaufschlagung des Ofenschachts (5) mit Unterdrück, gesaugt werden.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Prozessluft (14) mit im Wesentlichen konstanter Geschwindigkeit durch den Ofenschacht (5) strömt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die geblähten Partikel (1) mit im Wesentlichen konstanter Geschwindigkeit durch den Ofenschacht (5) befördert werden, wobei die Geschwindigkeit der geblähten Partikel (1) vorzugsweise von deren Durchmesser abhängt.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Prozessluft (14) mit einer Richtungskomponente gegen die Schwerkraft durch den Ofenschacht (5) gesaugt wird.
  11. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine mittels mindestens eines Drosselorgans (16) regulierte Menge an zweiter Prozessluft (15) von einer inneren Oberfläche (17) des Ofenschachts (5) in Richtung zum radialen Zentrum (18) des Ofenschachts (5) geblasen wird, um ein Anbacken der Partikel (1) an der inneren Oberfläche (17) des Ofenschachts (5) zu verhindern.
  12. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass beim Austragen der Partikel (1) aus dem Ofen (4) bzw. Ofenschacht (5) Kühlluft (19) beigemengt wird, um die Partikel (1) auf unter 100°C, vorzugsweise auf unter 80°C abzukühlen.
  13. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel (1) nach dem Austragen mittels einer pneumatischen Flugstromförderung (20) in einen Bevorratungsbehälter befördert werden, wobei hierbei ein kühles Fluid, bevorzugt kühle Luft (22), zum Einsatz kommt, wodurch die Partikel (1) abgekühlt werden und im Bevorratungsbehälter vorzugsweise Raumtemperatur aufweisen.
  14. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Körner gebrochener Mineralstoffe (3) zumindest eine der folgenden Substanzen aufweisen: Perlit, Kaolinit, Hydromagnesit, Obsidian, Kalzit, Magnesit, Dolomit, Huntit.
  15. 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Wasser oder Kohlendioxid an den Partikeln (1) in einem Bereich von 0,3 Gew.-% bis 6 Gew.-% liegt. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
ATA8025/2013A 2012-09-13 2012-09-13 Verfahren zur Herstellung von Blähglas AT513326B1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
ATA8025/2013A AT513326B1 (de) 2012-09-13 2012-09-13 Verfahren zur Herstellung von Blähglas

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT3642012 2012-09-13
ATA8025/2013A AT513326B1 (de) 2012-09-13 2012-09-13 Verfahren zur Herstellung von Blähglas

Publications (2)

Publication Number Publication Date
AT513326A1 AT513326A1 (de) 2014-03-15
AT513326B1 true AT513326B1 (de) 2015-10-15

Family

ID=50237987

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
ATA8025/2013A AT513326B1 (de) 2012-09-13 2012-09-13 Verfahren zur Herstellung von Blähglas

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT513326B1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2017076972A1 (de) * 2015-11-05 2017-05-11 Dennert Poraver Gmbh Blähglasgranulat mit spurenelementen, insbesondere als aufwuchsträger zur gezielten nährstoffversorgung von mikroorganismen

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3941732A1 (de) * 1989-12-18 1990-07-12 Seger Michael Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von schaumglas-formkoerpern
DE19522460A1 (de) * 1995-06-21 1997-01-02 Dennert Poraver Gmbh Verfahren zur Herstellung von Schaumglas-Granulat
WO2005087676A1 (de) * 2004-03-12 2005-09-22 Dennert Poraver Gmbh Verfahren zur herstellung von schaumglasgranulat
EP1832560A2 (de) * 2006-03-07 2007-09-12 Omega Minerals Germany GmbH Verfahren zur Herstellung keramischer oder glasartiger Mikrohohlkugeln

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3941732A1 (de) * 1989-12-18 1990-07-12 Seger Michael Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von schaumglas-formkoerpern
DE19522460A1 (de) * 1995-06-21 1997-01-02 Dennert Poraver Gmbh Verfahren zur Herstellung von Schaumglas-Granulat
WO2005087676A1 (de) * 2004-03-12 2005-09-22 Dennert Poraver Gmbh Verfahren zur herstellung von schaumglasgranulat
EP1832560A2 (de) * 2006-03-07 2007-09-12 Omega Minerals Germany GmbH Verfahren zur Herstellung keramischer oder glasartiger Mikrohohlkugeln

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2017076972A1 (de) * 2015-11-05 2017-05-11 Dennert Poraver Gmbh Blähglasgranulat mit spurenelementen, insbesondere als aufwuchsträger zur gezielten nährstoffversorgung von mikroorganismen

Also Published As

Publication number Publication date
AT513326A1 (de) 2014-03-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2708517B1 (de) Verfahren zur herstellung von blähglas
EP2697181B1 (de) Verfahren zum geschlossenzelligen blähen von mineralischem material
EP3325422B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines geblähten granulats
DE69533340T2 (de) Thermoplastischer Polyesterharzschaumstoff
DE202015008971U1 (de) Expandierte Polymerpellets
EP3393745B1 (de) Verfahren zur herstellung eines geschäumten partikelschaummaterials
DE1183237B (de) Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Vorschaeumen von treibmittelhaltigen Kunststoffteilchen
CH664356A5 (de) Verfahren zur herstellung von geblaehtem mineralischem korngut.
EP0443321B1 (de) Tabak-Folie sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Tabak-Folie
DE3323846A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum wiederverdichten von thermoplastharzschaumabfaellen
EP3612501B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines geblähten granulats
CH681042A5 (de)
EP3530630B1 (de) Vorrichtung zur bestimmung der schüttdichte
AT504051B1 (de) Verfahren zur herstellung von schüttgut
AT513326B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Blähglas
DE102013001410B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines Schaumprodukts sowie Vorrichtung hierfür
WO2014154713A1 (de) Verfahren zur herstellung treibmittelarmer geschäumter kunststoffformteile
DE102015000262A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines thermoplastischen Granulates
EP0292424B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schaumkörpern
DE102018002067A1 (de) Verfahren zur Wiederverwertung von Materialien in der Schwerelosigkeit und eine Vorrichtung dazu
EP3438589B1 (de) Fallrohrofen zum erhitzen von partikelmaterial
EP2998092A1 (de) Herstellungsverfahren für treibmittelarme geschäumte Kunststoffformteile
WO2016097018A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum erzeugen von unterkühltem kohlendioxidschnee
DE10163802A1 (de) Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Formkörpern
DE10311258A1 (de) Vorrichtung zur Verarbeitung von Stärke oder stärkehaltiger Werkstoffe zu plattenförmigen, geschäumten Formkörpern

Legal Events

Date Code Title Description
MM01 Lapse because of not paying annual fees

Effective date: 20200913