AT505218B1 - Interponat zum verbinden von gallengangstümpfen - Google Patents
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- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
- A61B17/11—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets for performing anastomosis; Buttons for anastomosis
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- A61F2/00—Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
- A61F2/02—Prostheses implantable into the body
- A61F2/04—Hollow or tubular parts of organs, e.g. bladders, tracheae, bronchi or bile ducts
Description
2 AT 505 218 B1
Die Erfindung betrifft ein Interponat zum Verbinden von Gallengangstümpfen im Zuge einer Gallengangsrekonstruktion mit wenigstens zwei Schichten, wobei eine innere, flexible Schicht aus einem Gitter besteht. 5 Im Zuge ihrer biologischen Arbeitsprozesse produziert die Leber fortlaufend Galle, welche über mehrere Gallekanälchen, die sich schließlich zu zwei Hauptgallengängen und danach zu einem Gallengang vereinigen, in den Darm abgegeben wird.
Kommt es an irgend einer Stelle des Gallengangsabflusssystems zu einem Passagehindernis io (=Stenose), so staut sich die Galle zurück in die Leber und verursacht bei längerem Bestehen eine Gallenstauungsleber, die sich in weiterer Folge als Gelbsucht bemerkbar machen kann.
Ein Grund für Passageunterbrechungen können Verletzungen des Gallengangsystems durch den Arzt bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen sein, wodurch ein normaler Abfluss 15 der Galle verhindert werden kann.
Ein weiterer Grund für Passagehindernisse der abführenden Gallenwege können Schwellungen der Gallengänge im Zuge akuter und chronischer Entzündungen sowie Schwellungen aufgrund von gutartigen oder bösartigen Krebsgeschwülsten, d.h. Tumoren, sein. 20
Um einen dauerhaften Leberschaden zu verhindern müssen die Passagehindernisse behandelt bzw. entfernt werden. Je nach Ursache stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Auswahl: 25 Im Falle akuter Entzündungen bedingt durch Gallensteine werden die Gallensteine operativ oder nichtoperativ entfernt (zertrümmert), was meist zur Heilung führt.
Werden akute Entzündungen durch Infekte verursacht, so sind entzündungshemmende Medikamente und Antibiotika Therapie der Wahl. 30
Bei chronischer Entzündung kommt es zu dauerhaften Veränderungen der Gallengangswände mit einer Einengung der Lichtung bis zum Verschluss. Diese chronischen Entzündungen können infolge ständig wiederauftretender akuter Entzündungen entstehen oder durch Infektkrankheiten sowie durch vererbte (angeborene) Leber und Gallengangserkrankungen. In diesen 35 Fällen müssen die Engstellen bzw. Passagehindernisse durch gezieltes Aufdehnen entfernt werden. Dies geschieht durch das Einbringen von Ballonen in das Gallengangsystem, welche durch Aufblasen eine Lichtung schaffen, was meist nur eine temporäre Lösung darstellt. Es können auch Gallengangstents, also kleine, "halbstarre" Röhren, in den verengten Abschnitt eingebracht werden, um den Gallengang offen halten, was zumindest mittelfristig eine Lösung 40 darstellt. Führen diese Maßnahmen zu keinem Ergebnis, so müssen die Passagehindernisse operativ entfernt werden, indem ein Abschnitt des Gallengangs entfernt wird. Ist der durch die Operation bedingte Defekt des Gallenganges kürzer als 1 cm, so kann der Gallengang wieder End-zu-End 45 zusammengenäht werden. Ist der Defekt länger als 1 cm, d.h. ist eine Entfernung eines größeren Gallengangsabschnittes notwendig, muss danach eine aufwändige operative Rekonstruktion (biliodigestive Anastomose) erfolgen, welche den Abfluss der Galle aus der Leber neu regelt.
Bei Tumoren stellt die chirurgische Intervention die Standardmethode dar. Dies bedeutet wieso derum die operative Entfernung des Tumors und somit des Passagehindernisses. Da Tumore stets mit einem gewissen Sicherheitsabstand aus dem erkrankten Organ entfernt werden, ist eine Entfernung mit Substanzdefekten kleiner als 1 cm sehr selten, und somit meistens die oben erwähnte aufwändige Rekonstruktion erforderlich. 55 Momentan gibt es keine Möglichkeit, Patienten mit längerstreckigen Stenosen einen großen 3 AT 505 218 B1 operativen Eingriff mit aufwändiger Rekonstruktion zu ersparen.
Aus der DE 30 19 996 A1 ist eine gattungsgemäße Gefäßprothese bekannt, welche einen als Hohlgeflecht hergestellten Flechtschlauch aufweist, und die auch als Gallengangprothese eingesetzt werden kann. Die DE 30 19 996 A1 gibt aber keine Anregungen, wie diese Prothese mit den eine geringe Stabilität und Festigkeit aufweisenden Gallengangstümpfen optimal verbunden werden soll.
Die JP 2002095684 A zeigt eine im Endbereich zweischichtige Prothese, welche für Blutgefäße gedacht ist. Über den konkreten Aufbau der Schichten dieser Blutgefäßprothese sagt die JP 2002095684 A nichts aus. Wünschenswert ist es, einen operativen Eingriff durchführen zu können, der auch bei einem längeren Defekt ohne eine aufwändige Rekonstruktion durchführbar wäre. Das würde einen enormen Gewinn an Lebensqualität für den Patienten bedeuten und zugleich die Option offen halten, den großen Eingriff für später aufzuheben, sollte er einmal notwendig sein. Weiters würde eine neue Operationsmethode durch kürzere Operationszeiten, geringere oder keine Intensivstationsdauer, eine kürzere postoperative Liegedauer sowie geringere Zeiten in der postoperativen Rehabilitation Kosten sparen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist Ziel der vorliegenden Erfindung.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem gattungsgemäßen Interponat, das gekennzeichnet ist durch einen 3-schichtigen Aufbau mit der inneren Schicht, einer mittleren, flexiblen Kunststoffschutzschicht und einer äußeren, flexiblen Kunststoffschicht, wobei sich der 3-schichtige Aufbau über die gesamte Länge des Interponats erstreckt und wobei die Gallengangstümpfe zwischen der mittleren Kunststoffschicht und der äußeren Kunststoffschicht aufgenommen und dort fixierbar sind.
Das erfindungsgemäße, flexible Gallengangsinterponat ermöglicht eine Überbrückung von Gallengangsdefekten auch ohne biliodigestive Anastomose.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen detailliert beschrieben.
Es zeigt Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Interponat im eingesetzten Zustand, Fig. 2 einen Längsschnitt durch das eingesetzte Interponat von Fig. 1, Fig. 3 ein Detail im Verbindungsbereich zwischen Interponat und Gallengang und Fig. 4 verschiedene Ausführungsformen und Größen des erfindungsgemäßen Interponats.
In Fig. 1 ist eine typische Situation dargestellt, in der ein Teil eines Gallengangs 1 zwischen Leber 2 und Darm 3 durch ein erfindungsgemäßes Interponat 4 ersetzt wurde.
Das Interponat hat, wie insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen, einen 3-schichtigen Aufbau und besteht aus einer flexiblen, dehnbaren, korrosionsfreien inneren Maschendrahtgitterschicht 5, das auch als Gallengangskelett bezeichnet wird, einer mittleren, dünnen, dehnbaren Kunststoffschutzschicht 6 und einer äußeren, flexiblen, galledichten Kunststoffschicht 7, die als künstliche Gallengangschicht bezeichnet wird.
Die beiden inneren Schichten 5, 6 kommen jeweils in den Öffnungen (im Gallengangslumen) der beiden Gallengangstümpfe 8 zu liegen, die miteinander zu verbinden sind. Die äußere Schicht 7 wird außen über die Gallengangstümpfe 8 gestülpt. Anschließend werden der künstliche Gallengang 4 und der echte Gallengang 1 über die jeweils äußeren Schichten 7 miteinander durch Nähte 9 verbunden und aneinander fixiert. Das Interponat 4 wird dabei so eingesetzt, dass sowohl im Inneren des Gallenganges 1 als auch außen eine genügend große Überlap-
Claims (2)
- 4 AT 505 218B1 pungszone mit den Gallengangstümpfen 4 entsteht, welche ein Herausgleiten des Interponats 4 einerseits und ein Austreten von Gallenflüssigkeit andererseits verhindert. Das Interponat 4 ist biegsam und bis zu einem gewissen Grad dehnbar, hat jedoch eine so große Eigenstabilität, dass es im drucklosen Zuständen nicht kollabiert, aber auch erhöhten, selten vorkommenden Drücken stand halten kann. Das Interponat 4 wird, wie Fig. 4 zeigt, bevorzugt in verschiedenen Stärken bzw. Durchmessern zur Verfügung gestellt, da die Gallengangsanatomie von Mensch zu Mensch (bzw. je nach Vorerkrankung) unterschiedlich ist. Außerdem wird es bevorzugt in verschiedenen Längen zur Verfügung gestellt, um unterschiedlich lange Defekte überbrücken zu können. Für den Fall, dass sich ein Defekt über die Hepatikusgabel, das ist der Zusammenfluss des rechten und linken Hauptlebergallenganges, erstreckt, soll es auch ein Interponat 4 in dementsprechender Gabelform geben. Dies wie vorstehend erwähnt ebenfalls in verschiedenen Größen. Patentansprüche: 1. Interponat zum Verbinden von Gallengangstümpfen (8) im Zuge einer Gallengangsrekonstruktion mit wenigstens zwei Schichten (5, 6, 7), wobei eine innere, flexible Schicht (5) aus einem Gitter besteht, gekennzeichnet durch einen 3-schichtigen Aufbau mit der inneren Schicht (5), einer mittleren, flexiblen Kunststoffschutzschicht (6) und einer äußeren, flexiblen Kunststoffschicht (7), wobei sich der 3-schichtige Aufbau über die gesamte Länge des Interponats erstreckt und wobei die Gallengangstümpfe (8) zwischen der mittleren Kunststoffschutzschicht (6) und der äußeren Kunststoffschicht (7) aufnehmbar und dort fixierbar sind.
- 2. Interponat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Kunststoffschicht (7) gerippt oder gewellt ist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen
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AT505218B1 true AT505218B1 (de) | 2009-02-15 |
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2007
- 2007-04-19 AT AT0060407A patent/AT505218B1/de not_active IP Right Cessation
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