AT502767B1 - Bauteil-temperierung mit wärmedämmung - Google Patents

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AT502767B1
AT502767B1 AT0057702A AT5772002A AT502767B1 AT 502767 B1 AT502767 B1 AT 502767B1 AT 0057702 A AT0057702 A AT 0057702A AT 5772002 A AT5772002 A AT 5772002A AT 502767 B1 AT502767 B1 AT 502767B1
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Description

2 AT 502 767 B1
Die Erfindung hat Einsparung von Raumheizenergie zum Gegenstand. Insbesondere bezieht sie sich auf Probleme wie der Nutzung von Außenmauerwerk als Wärmespeicher zur indirekten Raumerwärmung (bzw. Kühlung) oder der Niedertemperatur-Flächenheizung von Altbauten, deren Räume nicht verändert werden können.
Bekannt sind an Außenseiten von Gebäude-Bauteilen anzuordnende Wärmedämmungen, welche durch eine Art Bypass mit Warmluft aus einem Luftkollektor temporär hinterlüftet werden können bzw. somit ausschaltbar sind („Salzburger Energieeinsparhaus“, erbaut 1979). Bekannt sind weiters Anordnungen von Kanälen für Frisch- und Abluft zwischen Tragwand und Dämmstoffschicht entsprechend der DE 30 39 107 A1. Ferner zeigt die DE 195 14 952 A1 ein Bauelement, bei dem zwischen Wandfläche und Wärmedämmmaterial ein Wärmeüberträger angeordnet ist, der mit einer Heiz- oder Kühlfläche in Verbindung steht. Auch zeigen die FR 2 570734 A1 wie auch die DE 36 25 454 A1 Decken- bzw. Dachdeckenaufbauten, bei denen eine luftführende Leitung bzw. Schicht zwischen einem Plafond und einer Wärmedämmung vorgesehen ist. Bekannt ist weiters das System gemäß DE 100 42 048 A1, welches eine Außenwand mit innenseitigen Führungen für ein Heiz- oder Kühlmedium, eine, Wärmeverluste nach außen reduzierende Wärmedämmung und eine weitere, als Verstärkungszone zwischen zwei Holzstäben, beschreibt. Bekannt ist auch ein Dämmsystem für eine Gebäudefassade mit durch Abstandhalter und Durchbrechungen erzwungenen Teilkammern für Warm- und/oder Kaltluft zwischen Dämmplatten und einer Verstärkungszone von Dämmplatten. Derartige Systeme sind u.a. nicht wirtschaftlich nachrüstbar.
Ziel vorliegender Erfindung ist es, diesen Nachteil zu vermeiden, neue Vorteile zu realisieren und die Möglichkeiten zu erweitern, alternative Energiequellen zu nutzen. Das wird erfindungsgemäß durch ein, auf raumbildende, innen unveränderbare Gebäude-Bauteile außen angeordnetes Flächenheiz- bzw. Kühlsystem und ein dieses abdeckendes Wärmedämmsystem erreicht, wobei das Wärmedämmsystem eine Dämmschichtstärke aufweist, welche anteilig aus dem Wärmeschutz des Gebäude-Bauteils, plus einem die Wärmeabgabe des Flächenheiz- bzw. Kühlsystems nach außen im Wesentlichen verhindernden Wärmeschutz sowie darüber hinaus aus einem, ein Gegengewicht zum Wärmedurchlaßwiderstand des Bauteils bewirkenden und mit diesem zunehmenden Wärmeschutz, zusammengesetzt ist.
Eine Reihe von Vorteilen dieser Erfindung leitet sich daraus ab, dass eine an Bauteilen einfach nachrüstbare Wärmedämmung im Fall eines Umweltwärme (-Kühle)-Angebots auch sozusagen umgangen werden kann. Wird dem Flächenheiz- bzw. Kühlsystem z.B. aus Umweltwärme gewonnene Energie zugeführt, so wird der Bauteil von außen nach innen erwärmt (oder gekühlt), wobei die verstärkte Wärmedämmung auch die Speicherverluste des so temperierten Bauteils reduziert.
Besonders vorteilhafte Effekte bietet die erfindungsgemäße Lösung in speziellen Fällen raumbildender Bauteile, deren Innenseiten nicht durch Wärmeschutz- oder Flächenheiz-Lösungen verändert werden können.
Derartige Vorteile zeigen Bauteile etwa in Form historischer Decken. Im Dachraum wird eine solche Decke erfindungsgemäß mit einem Flächenheizsystem und darüber einer verstärkten, diffusionsoffenen Wärmedämmung kombiniert. Auf diese Weise kann, auch unter Einsatz umweltfreundlicherer Alternativenergie, Niedertemperaturwärme (oder Kühlwasser auf Erdtemperaturniveau), etc. wertvolle Bausubstanz - und gegebenenfalls Fresken - ganzjährig auf konstanter Temperatur gehalten werden. Im Winter bewirkt Wärmestrahlung der Decke einen Heizeffekt auch im Kircheninnern, ohne dass dort baulich in die Bausubstanz eingegriffen zu werden braucht. Bei Decken in Form von Holzkonstruktionen, ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass Auflager im Mauerwerk durch Vermeiden von Kondensationsprozessen trocken gehalten werden können. Selbstverständlich erfordert ein höherer Wärmedurchlaßwiderstand einer Decke eine zusätzliche Verstärkung der Wärmedämmung bzw. eine Erhöhung der Dämmschichtstärke.

Claims (5)

  1. 3 AT 502 767 B1 Ausführungsbeispiel: Fig. 1 zeigt schematisch den Schnitt durch einen Gebäude-Bauteil 1, z.B. eine Decke, wobei 7 die Raumoberfläche bezeichnet. Die Außenseite des Bauteils ist mit der Wärmedämmung 2 versehen, welche um die gedachte Zone 2.1 verstärkt ist. Während 2 einen Wärmeschutz entsprechend dem Temperaturgefälle zwischen Innen- und Außenklima darstellt, hat die Zone 2.1 die Aufgabe die Übertemperatur des Flächenheiz- bzw. -Kühlsystems 3 abzubauen und weiters die Aufgabe ein sozusagen Gegengewicht zum Wärmedurchlaßwiderstand der Decke herzustellen: Mit zunehmendem Wärmedurchlaßwiderstand der Deckenkonstruktion nimmt die Dämmschichtstärke der Zone 2.1 zu. Beide Funktionszonen 2 und 2.1 können aus unterschiedlichen Materialien oder dem gleichen Material bestehen. Das Flächenheiz- bzw. -Kühlsystem besteht aus - von einem Wärmeträgermedium durchflossenen Rohren oder elektrischen Heizleitern 3 - welche am Bauteil 1 anliegen oder zur besseren Wärmeübertragung mittels Mörtels 5 aufgekittet sind oder sich in einer wärmeleitenden Matrix befinden oder Wärmeleitbleche aufweisen. Dieses Flächenheiz- bzw. -Kühlsystem 3 kann durch eine vorzugsweise diffusionsoffene, Luftaustausch sperrende Zwischenlage 4 abgedeckt sein, um Luftzirkulationen - etwa durch mangelhaft ausgeführte Stöße der Dämmschicht 2.1 - zu hemmen. Über dieser Zwischenlage 4 kann weiters eine Wärmestrahlung reflektierende Abdeckung 6, die ebenfalls vorzugsweise diffusionsoffen ist, angeordnet sein. 8 bezeichnet eine oberflächliche Abdeckung der Wärmedämmung 2, welche Abdeckung 8 z.B. Staubabgabe aus der Wärmedämmung 2 verhindert und/oder der mechanischen Stabilisierung der Wärmedämmungs-Oberfläche dienen kann. Patentansprüche: 1. Raumbildender Gebäude-Bauteil (1), vorzugsweise Deckenkonstruktion, mit einem außen angeordneten, flüssigkeitsgeführten oder elektrischen Flächenheiz- bzw. Flächenkühlsystem (3) und einem, dieses abdeckenden Wärmedämmsystem (2, 2.1), dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmedämmsystem (2, 2.1) eine Dämmschichtstärke aufweist, welche anteilig aus dem Wärmeschutz des Gebäude-Bauteils, plus einem die Wärmeabgabe des Flächenheiz- bzw. Kühlsystems (3) nach außen im Wesentlichen verhindernden Wärmeschutz (2.1) sowie darüber hinaus aus einem, ein Gegengewicht zum Wärmedurchlaßwiderstand des Bauteils (1) bewirkenden und mit diesem zunehmenden Wärmeschutz (2.1), zusammengesetzt ist.
  2. 2. Gebäude-Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmedämmung (2) und die Verstärkungszone (2.1) aus gleichen oder unterschiedlichen Materialien bestehen.
  3. 3. Gebäude-Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich zwischen Wärmedämmung (2, 2.1) und Flächenheiz- bzw. Kühlsystem (3) eine vorzugsweise diffusionsoffene, Luftaustausch sperrende Zwischenlage (4) aufweist.
  4. 4. Gebäude-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich zwischen Wärmedämmung (2, 2.1) und Flächenheiz- bzw. Kühlsystem (3) eine dessen Wärmestrahlung reflektierende Abdeckung (6) aufweist.
  5. 5. Gebäude-Bauteil nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmedämmung (2, 2.1) und/oder die Zwischenlage (4) und/oder die Abdeckung (6) auf dem Flächenheiz- bzw. Kühlsystem (3) aufliegen.
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Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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