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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von recyceltem Kunststoffgut, ins- besondere recyceltem PET-Gut, das von toxischen Verunreinigungen zumindest im Wesentlichen frei ist, wobei das gesamte Kunststoffgut in zumindest einem Behandlungsraum, z. B. einem Schneidverdichter, durch zumindest ein umlaufendes Bearbeitungsorgan einer eine Erwärmung und gegebenenfalls Verdichtung und/oder Kristallisierung des Gutes hervorrufenden Bearbeitung unterworfen wird, bei der bei Vorhandensein von Verunreinigungen von diesen flüchtige Substan- zen freigegeben werden, deren Vorhandensein durch zumindest einen auf diese Substanzen empfindlichen Sensor angezeigt wird.
Weiters bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Ver- fahrens.
Die zunehmende Wiederverwertung recycelter Kunststoffe hat auch dazu geführt, Recycling- ware auf dem Gebiet der Lebensmittelverpackungen einzusetzen. Wo jedoch ein direkter Kontakt des recycelten Kunststoffes mit dem Lebensmittel gegeben ist, muss gewährleistet sein, dass keine unerwünschten Kontaminationen aus dem Verpackungsmittel, das aus dem recycelten Kunststoff hergestellt wurde, in das Lebensmittel gelangen. Daher sind bereits zahlreiche Verfah- ren entwickelt worden, um gebrauchte und daher verschmutzte und häufig mit im Bezug auf Le- bensmittel toxischen Verunreinigungen versehene Kunststoffware so zu recyceln, dass das erhal- tene recycelte Kunststoffgut wieder auf dem Gebiet der Lebensmittelverpackung problemfrei ein- gesetzt werden kann. Hiezu sind zunächst chemische Verfahren bekannt.
So wurde vorgeschla- gen, Gebrauchtkunststoffe einer Pyrolyse zu unterwerfen, wobei der Kunststoff unter Ausschluss von Luftsauerstoff aufgeschlossen wird. Ein anderes chemisches Recyclingverfahren ist durch die Hydrierung von Kunststoffen gegeben, wobei eine chemische Umsetzung mit Wasserstoff bei erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur erfolgt. Diese chemischen Verfahren haben zwar den Vorteil, dass die erhaltene Kunststoffware weitgehend frei von toxischen Anteilen ist, jedoch stehen der wirtschaftlichen Anwendung energetische Überlegungen und der anlagenspezifische Aufwand entgegen.
Im Wesentlichen physikalische Verfahren arbeiten mit wesentlich niedrigeren Temperaturen, sodass die Struktur (insbesondere die Molekülkettenlänge) des recycelten Kunststoffes im Wesent- lichen erhalten bleibt. Ein hiefür geeignetes Verfahren (W001/21372) besteht darin, das zu recy- celnde PET-Gut zunächst im Zuge einer Vorbehandlung zu erwärmen und bei erhöhter Temperatur zu trocknen und gleichzeitig zu kristallisieren. Sodann wird dieses Gut in einer dem Plastifizieren bzw. Aufschmelzen vorangehenden Hauptbehandlung unter Vakuumbedingungen einer nochmali- gen Trocknung und Kristallisierung bei einer gegenüber der Vorbehandlung erhöhten Temperatur ausgesetzt. Eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung ist aus AT 407235 B bekannt. Dieses Verfahren bzw. diese Vorrichtung arbeiten bei sachgemässer Handhabung zufrie- denstellend.
Bei unsachgemässer Anwendung des Verfahrens bzw. der Vorrichtung besteht jedoch die Gefahr, dass unerwünschte toxische Reststoffe in Regeneratchargen enthalten sind, sodass diese Regeneratchargen somit nicht lebensmittelecht sind. Um sicher zu gehen, dass eine Charge frei von toxischen Anteilen ist, muss somit jede Charge einer aufwändigen und zeitraubenden Kontrolle unterworfen werden. Für eine solche Kontrolle sind sogenannte "Challenge-Tests" be- kannt (Verpackungs-Rundschau 1/98, Seite 37), welche auf künstlicher Kontamination basieren.
Verwendet werden zumeist Modellkontaminanten, die entweder im Haushalt oder in Automobil- Chemikalien vorkommen oder analytisch einfach nachzuweisen sind. Auch hier ist der Aufwand beträchtlich und das Ergebnis nicht völlig verlässlich.
Es ist auch bekannt (US 5733783 A), zu recycelnde Kunststoffflaschen vor oder zwischen den einzelnen Bearbeitungsschritten (Zerkleinerung, Waschung, usw.) jeweils mit Luft zu besprühen und dadurch von der untersuchten Kunststoffware einen Luftrückstrom zu verursachen, welcher Spuren der in der Ware enthaltenen Verunreinigungen enthält, was durch Sensoren festgestellt werden kann. Auch hier ist der Aufwand beträchtlich, und es setzt das Verfahren voraus, dass die untersuchten Kunststoffflaschen in geeigneter Weise mit der Luft besprüht werden.
Ein ähnliches Verfahren ist aus AT E 204429 T1 bekannt.
Schliesslich wurde ein Verfahren der eingangs geschilderten Art vorgeschlagen, bei welchem PET (Polyäthylenterephthalat) mittels mehrerer chemischer Sensoren untersucht wird, die unter- schiedlich empfindlich auf flüchtige Substanzen sind, welche bei der Verarbeitung des Kunststoff- materiales in einem Schneidverdichter entstehen. Dieses Verfahren lässt zwar keine spezifische
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Erkennung der Verunreinigungen nach ihrer Art zu, genügt aber in der Praxis, das es in der Recy- clingwareherstellung zumeist lediglich darauf ankommt, festzustellen, ob das verarbeitete Kunst- stoffgut für den Direktkontakt mit Lebensmitteln geeignet ist oder nicht.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, ein Verfahren der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass mit vergleichsweise geringem Anlagenaufwand unter Verwendung handelsübli- cher Anlagenteile eine einwandfreie Beurteilung des zu recycelnden Kunststoffgutes dahingehend möglich ist, ob das behandelte Kunststoffgut für den Direktkontakt mit Lebensmitteln geeignet ist oder nicht. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der Sensor das in den Behandlungs- raum eingebrachte Gut im Behandlungsraum und/oder einem daran angeschlossenen Gasabzug kontinuierlich auf vorhandene Verunreinigungen überwacht und bei im Behandlungsraum und/oder im Gasabzug festgestellten Verunreinigungen eine Abzweigung verunreinigten Gutes vom den Behandlungsraum durchlaufenden Materialstrom veranlasst.
Der Sensor veranlasst also gleichsam eine Weichenstellung für den vom verarbeiteten Kunststoffgut gebildeten Materialstrom. Stellt der Sensor bzw. stellen die Sensoren keine toxischen Verunreinigungen im verarbeiteten Gut fest, dann durchläuft dieses Gut den üblichen Weg, also etwa aus dem Schneidverdichter in einen Extruder oder einen ähnlichen Weg. Stellt jedoch zumindest ein Sensor toxische Verunreinigungen im verarbeiteten Kunststoffgut, insbesondere PET, fest, dann veranlasst dieser Sensor, dass das verarbeitete Kunststoffgut einen anderen Weg aus dem Behandlungsraum bzw. aus einem daran gegebenenfalls eingeschlossenen weiteren Raum, z. B. eine, weiteren Bearbeitungsraum nimmt.
Die toxisch verunreinigten Gutmengen verlassen somit den Recyclingkreislauf in der Art eines Bypasses.
Vorteilhaft ist beim erfindungsgemässen Verfahren auch, dass die Untersuchung auf toxische Verunreinigungen zugleich erfolgt mit den für die Erzeugung recycelter Waren üblichen Verfah- rensschritten, z. B. Zerkleinerung und/oder Plastifizierung, was eine Ersparnis an Zeit und anlagen- mässigem Aufwand bedeutet.
So kann gemäss einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfah- rens das Gut in einem unter Vakuum stehenden Behandlungsraum und/oder im Gasabzug durch zumindest ein umlaufendes Bearbeitungsorgan bearbeitet und dabei erwärmt und gegebenenfalls verdichtet und/oder kristallisiert werden, wobei die Atmosphäre im Behandlungsraum durch zumin- dest einen Sensor auf von toxischen Verunreinigungen herrührenden Substanzen überwacht wird, welcher Sensor je nach dem von ihm festgestellten Verunreinigungsgrad entweder eine Abzugs- öffnung für verunreinigtes Gut oder eine Abzugsöffnung für von Verunreinigungen im Wesentlichen freies Gut freigibt.
Hiebei kann das Gut in einem den Behandlungsraum bildenden Behälter durch um zumindest eine vertikale Achse umlaufende Werkzeuge gemischt und gegebenenfalls zerklei- nert und dabei erwärmt und gegebenenfalls verdichtet und/oder kristallisiert werden. Alternativ hiezu ist es im Rahmen der Erfindung möglich, das Gut in einem den Behandlungsraum bildenden Schneckengehäuse, z. B. eines Extruders, durch eine darin drehende Schnecke zu plastifizieren, wobei der Sensor vom Schneckengehäuse in den Gasabzug abgeleitete, vom Gut freigegebene Gase überwacht. Beide Varianten ermöglichen die Verwendung in der Recyclingtechnologie übli- cher Anlagenteile.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens geht aus von einer Bauweise mit zumindest einem Behandlungsraum für die Erwärmung bzw. Verdich- tung und/oder Kristallisierung des Kunststoffgutes, der zumindest eine Auslassöffnung für das bearbeitete Gut hat, für dessen Bearbeitung in einem den Behandlungsraum umgebenden Gehäu- se zumindest ein zur Drehung durch einen Motor angetriebenes Bearbeitungsorgan vorgesehen ist, wobei zumindest ein auf flüchtige Substanzen, die von den toxischen Verunreinigungen im Behandlungsraum abgegeben werden, empfindlicher Sensor vorhanden ist.
Ausgehend hievon besteht die Erfindung darin, dass der Behandlungsraum oder ein daran angeschlossener weiterer Bearbeitungsraum zusätzlich zur Auslassöffnung für von Verunreinigungen im Wesentlichen freies Gut zumindest eine Abfuhröffnung für toxische Verunreinigungen aufweisendes bearbeitetes Gut aufweist, und dass zumindest ein die vom Gut freigegebenen Gase im Behandlungsraum bzw.
in einem daran angeschlossenen Gasabzug abfühlender Sensor an eine Umsteuerungseinrichtung angeschlossen ist, die in Abhängigkeit von im bearbeiteten Material vom Sensor abgefühlten toxischen Verunreinigungen entweder die Auslassöffnung(en) oder die Abfuhröffnung (en) Während somit bei den bisher bekannten Behandlungsräumen (Shredder) lediglich eine einzige Auslassöffnung vorhanden war, durch welche das behandelte Gut den Behandlungsraum verlässt,
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ist bei der erfindungsgemässen Bauweise zusätzlich zu dieser Auslassöffnung noch eine weitere Öffnung vorhanden. Die beiden Öffnungen werden wechselweise geöffnet bzw. verschlossen, in Abhängigkeit davon, ob der Sensor im Behandlungsraum freigegebene toxische Verunreinigungen feststellt oder nicht.
Gemäss einer besonders günstigen Weiterbildung der Erfindung ist der Be- handlungsraum von einem Behälter gebildet, in welchem umlaufende Werkzeuge für die Bearbei- tung des Gutes angeordnet sind, wobei für die Auslassöffnung(en) und für die Abfuhröffnung(en) jeweils ein von der Umsteuereinrichtung betätigtes Verschlussorgan, z. B. ein Schieber oder eine schwenkbare Klappe, vorgesehen ist. Wenn dieser Behälter evakuierbar ist, um das zu verarbei- tende Kunststoffgut unter Vakuum zu bearbeiten, wie dies für PET in der Regel der Fall ist, dann ist der Behälter evakuierbar und das Verschlussorgan für die Abfuhröffnung vakuumdicht, um das Vakuum im Behälter nicht zu stören.
Eine Alternative zur zuvor beschriebenen Vorrichtung besteht im Rahmen der Erfindung darin, dass der Behandlungsraum vom Gehäuse einer Schnecke, z.B. eines Extruders, gebildet ist, an das gegebenenfalls der Bearbeitungsraum einer Granuliervorrichtung angeschlossen ist, wobei das Gehäuse der Schnecke zumindest eine mit dem Gasabzug verbundene Öffnung für vom von der Schnecke bearbeiteten Gut freigegebene Gase aufweist, an welchen Gasabzug zumindest ein Sensor angeschlossen ist, wobei die Umsteuereinrichtung eine am Förderende der Schnecke oder an der Granuliervorrichtung angeordnete Weiche steuert, weiche den Weg des von der Schnecke geförderten Materiales entweder in die Auslassöffnung oder in die Abfuhröffnung freigibt.
Für beide beschriebenen Varianten gilt, dass die Verschlussorgane und/oder die Weiche zweckmässig motorisch bewegt sind, z. B. von hydraulischen oder pneumatisch betätigten Zylindern oder von Solenoiden. Ebenso können bei beiden beschriebenen Varianten die Sensoren gaschro- matografischer Bauweise sein.
Die beiden beschriebenen Konstruktionsvarianten können natürlich auch in Kombination An- wendung finden, was eine besonders verlässliche und vielseitige Überwachung auf toxische Ver- unreinigungen ergibt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemässen Vorrichtung schema- tisch dargestellt. Fig. 1 zeigt im Vertikalschnitt eine Vorrichtung, bei welcher von den Verunreini- gungen entwickelte flüchtige Substanzen im Innenraum eines Schneidverdichters überwacht werden. Fig. 2 zeigt im Horizontalschnitt eine Vorrichtung, bei welcher die Überwachung solcher vom verarbeiteten Gut freigegebener Gase an der Schnecke eines Extruders erfolgt, an den eine Granuliervorrichtung angeschlossen ist.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 hat einen Behälter 1 für die Behandlung des Kunststoffgutes, der ein Gehäuse 2 bildet, das einen Behandlungsraum 3 umschliesst. Diesem Behandlungsraum 3 wird das zu verarbeitende Kunststoffmaterial, zumeist gebildet von Flaschen, Flaschenvorformlingen, Folien, Flakes, Fasern usw., insbesondere aus PET, durch eine Einbringeöffnung 4 von oben zugeführt, zumeist bereits vorzerkleinert. An diese Einbringeöffnung 4 ist eine Schleuse 5 ange- schlossen, deren Schleusenraum 6 von zwei Schiebern 7,8 begrenzt wird, welche durch doppelt- wirkende Zylinder 9 bzw. 10 betätigbar sind. An die Schleuse 5 ist oben ein 'Einfülltrichter 11ange- schlossen, in welchen das zu verarbeitende Material in Richtung des Pfeiles 12 eingebracht wird, z. B. mittels eines Förderbandes.
Der Behandlungsraum 3 ist evakuierbar, wofür an den Deckel 13 des Gehäuses 2 eine Evaku- ierungsleitung 14 mit einer Pumpe 15 angeschlossen ist. Im Behandlungsraum 3 laufen Bearbei- tungsorgane 16 um eine vertikale Achse um. Hiezu sind die Bearbeitungsorgane 16 auf einem scheibenförmigen Werkzeugträger 17 montiert, der mittels einer den Boden 18 des Gehäuses 2 dicht durchsetzenden Welle 19 von einem Motor 20 angetrieben wird. Die Bearbeitungsorgane 16 erteilen dem im Behandlungsraum 3 befindlichen Gut eine Bewegung in Form einer Mischtrombe 21, so dass das vom Werkzeugträger 17 abgeschleuderte Gut an der Seitenwand des Gehäuses 2 hochsteigt und nach Erreichen eines Kulminationspunktes wieder in das Zentrum des Behälters 1 zurückfällt.
Annähernd auf der Höhe der im Behälter 1 umlaufenden Bearbeitungsorgane 16 ist in der Sei- tenwand des Gehäuses 2 eine Auslassöffnung 22 vorgesehen, die zum Innenraum eines Schne- ckengehäuses 23 führt, in welchem eine Schnecke 24, z.B. eines Extruders, gelagert ist, die das ihr durch die Auslassöffnung 22 zugeführte Material abtransportiert. Die Auslassöffnung 22 ist durch einen Schieber 25 verschliessbar, der in Richtung des Doppelpfeiles 26 bewegbar ist und
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hiezu an der Kolbenstange eines Zyiinders 27 befestigt ist.
In die Seitenwand des Gehäuses 2 ist zumindest ein Sensor 28 eingebaut. Dieser Sensor 28 ist auf flüchtige, von toxischen Verunreinigungen des bearbeiteten Materiales im Behandlungsraum 3 abgegebene Substanzen empfindlich. Hiezu ragt der Sensor 28 in den Behandlungsraum 3 hinein, zweckmässig auf einer Höhe, die höher liegt als der Kulminationspunkt 29 der Mischtrombe 21, damit der Sensor 28 vom umlaufenden Material nicht abgenützt bzw. beschädigt wird. Es können mehrere Sensoren 28, auch unterschiedlicher Bauart bzw. mit unterschiedlicher Empfind- lichkeit betreffend unterschiedliche Verunreinigungssubstanzen, für den Behandlungsraum 3 vorgesehen sein, zweckmässig um den Umfang des Behälters 1 verteilt.
Jeder Sensor 28 ist über eine Leitung 30 an eine Umsteuereinrichtung 31 angeschlossen, die den Zylinder 27 ansteuert, andererseits über eine Leitung 33 an einen weiteren doppeltwirkenden Zylinder 34, dessen Kol- benstange mit einer schwenkbaren Klappe 35 verbunden ist, welche einer Abfuhröffnung 36 zuge- ordnet ist und diese Öffnung vakuumdicht verschliessen kann. An die Abfuhröffnung 36 ist ein Stutzen 37 angeschlossen.
Die Umsteuerungseinrichtung 31 betätigt die beiden Zylinder 27,34 derart, dass entweder der Schieber 25 die Auslassöffnung 22 verschliesst und die in Richtung des Doppelpfeiles 38 schwenk- bare Klappe 35 die Abfuhröffnung 36 öffnet, oder der Schieber 25 die Auslassöffnung 22 freigibt und die Klappe 35 die Abfuhröffnung 36 dicht verschliesst. Diese Steuerung erfolgt in Abhängigkeit davon, ob der Sensor 28 im Behandlungsraum 3 vom jeweils verarbeiteten Gut herrührende toxi- sche Verunreinigungen feststellt oder nicht. Werden solche Verunreinigungen festgestellt, so erfolgt die Ableitung des verarbeiteten Gutes aus dem Behandlungsraum 3 durch die Abfuhröff- nung 36 in den Stutzen 37.
Wenn keine toxischen Verunreinigungen im jeweils verarbeiteten Gut festgestellt werden, dann erfolgt die Ableitung des verarbeiteten Gutes aus dem Behandlungsraum 3 durch die Auslassöffnung 22 in das Schneckengehäuse 23. Aus dem Stutzen 37, der nach unten weisen kann, wird das verunreinigte Gut in Richtung des Pfeiles 39 abgeführt.
Die Vorrichtung kann kontinuierlich oder chargenweise betrieben werden.
Wenn die Behandlung im Behandlungsraum 3 unter Vakuum erfolgt, dann muss die Klappe 35 die Abfuhröffnung 36 dicht verschliessen können. Gleiches gilt für den Schieber 25 bzw. den Ab- schluss der Auslassöffnung 22. Femer ist es dann zweckmässig, auch den Schleusenraum 6 eva- kuierbar auszubilden, z. B. durch Anschluss mittels einer Leitung 40 an die Pumpe 15.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 2 ist ein Behälter 1 gleicher Bauart vorgesehen, wie dies im Zu- sammenhang mit der Ausführungsform nach Fig. 1 beschrieben wurde. Auch die im Behandlungs- raum 3 dieses Behälters in Richtung des Pfeiles 41 um die Behälterachse 42 umlaufenden Bear- beitungsorgane 16 entsprechen jenen der Fig. 1. Wie Fig. 2 zeigt, können diese Bearbeitungsor- gane mit entgegen der Bewegungsrichtung (Pfeil 41) abgebogenen bzw. abgewinkelten äusseren Endabschnitten 43 versehen sein, um zusätzlich zur Fliehkraftwirkung eine spachtelartige Eindrü- ckung des im Behälter 1 umlaufenden Materiales durch die Auslassöffnung 22 in die Einzugsöff- nung 44 des Schneckengehäuses 23 zu erzielen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist der Behandlungsraum 45, in welchem die Überwachung des verarbeiteten Kunststoffgutes auf von ihm mitgeführte toxische Verunreinigungen erfolgt, vom Innenraum des Schneckengehäuses 23 gebil- det, in welchem die Schnecke 24 drehbar gelagert ist. Der Antrieb der Schnecke 24 erfolgt von einem Ende der Schnecke durch einen Motor 46. Die Schnecke 24 fördert das ihr durch die Ein- zugsöffnung 44 zugeführte Material in Richtung des Pfeiles 47 zu einem Extruderkopf 48, an den eine von einem Motor 67 angetriebene Granuliervorrichtung 49 beliebiger Bauart angeschlossen sein kann, welche einen dem Behandlungsraum 45 folgenden Bearbeitungsraum 50 bildet.
Ein den Abzug des granulierten Materiales aus diesem Bearbeitungsraum 50 bildender Stutzen 51 führt zu einer Auslassöffnung 52 für von Verunreinigungen freies Granuliermaterial sowie zu einer Abfuhr- öffnung 53 für Granuliermaterial, welches nicht frei ist von toxischen Verunreinigungen. Von diesen beiden Öffnungen 52,53 ist immer eine offen und die andere verschlossen, wofür eine schwenkba- re Klappe 54 vorgesehen ist, die über ein Gestänge 55 von der Kolbenstange 56 eines doppeltwir- kenden Zylinders 57 verstellt wird. Der Zylinder 57 entspricht wirkungsmässig dem Zylinder 34 der Ausführungsform nach Fig. 1 und wird wie dieser über eine Leitung 33 von einer Steuerungsein- richtung 31 betätigt, welche Signale über eine Leitung 30 von einem auf toxische Verunreinigungen empfindlichen Sensor 28 erhält.
Dieser Sensor 28 (es können gegebenenfalls auch mehrere Sen- soren 28 vorgesehen sein) fühlt die Gase ab, welche in einem Gasabzug 58 strömen, der über
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eine das Schneckengehäuse 23 durchsetzende Öffnung 59 mit dem Innenraum des Schnecken- gehäuses 23, also mit dem Behandlungsraum 45 in Strömungsverbindung steht. Durch diese Öffnung 59 können vom von der Schnecke 24 in Richtung des Pfeiles 47 transportierten und allmählich plastifizierten Kunststoffgut freigegebene Gase aus dem Behandlungsraum 45 über den Gasabzug 58 entweichen, was durch eine an den Gasabzug 58 angeschlossene Pumpe 60 be- günstigt wird.
Die Freigabe der Gase aus dem von der Schnecke 24 transportierten Kunststoffgut wird dadurch erleichtert, dass der Kern der Schnecke 24 sich zunächst von der Einzugsöffnung 44 in Transportrichtung (Pfeil 47) vergrössert, um das von der Schnecke geförderte Material zu komp- rimieren, dann aber wieder abnimmt und eine Entspannungszone 66 bildet, in welcher der oder die Öffnung(en) 59 angeordnet ist. Anschliessend an diese Entspannungszone 66 vergrössert sich der Kerndurchmesser der Schnecke 24 wieder.
An die Auslassöffnung 52 ist eine Rohrleitung 61 für von toxischen Verunreinigungen freies Granuliergut angeschlossen, welches in Richtung des Pfeiles 62 abströmt. In analoger Weise ist an die Abfuhröffnung 53 eine Rohrleitung 63 angeschlossen, über welche das toxische Verunreini- gungen aufweisende, aus dem normalen Gutstrom abgezweigte Kunststoffmaterial in Richtung des Pfeiles 64 abströmt.
Wie ersichtlich bilden die beiden Öffnungen 52,53 und die diese Öffnungen steuernde Klappe 54 eine Weiche 65 für das im Schneckengehäuse 23 und in der daran angeschlossenen Granulier- vorrichtung 49 strömende Material.
Die Umsteuereinrichtung 31 ist in geeigneter Weise ausgebildet, um die Zylinder 27, 34, 57 motorisch zu betätigen, z. B. hydraulisch oder pneumatisch. Ebenso kann anstelle der die Zylinder bildenden mechanischen Organe eine elektrische Betätigung für die Weiche 65 bzw. den Schieber 25 bzw. die Klappe 35 treten, etwa von Solenoiden gebildete Betätigungsorgane.
Im Prinzip genügt es, wenn der oder die Sensor(en) nur feststellen, ob das überprüfte Kunst- stoffgut von toxischen Verunreinigungen frei ist oder nicht. Wenn eine genauere Beurteilung ge- wünscht ist, können auf einzelne Verunreinigungsarten abgestimmte Sensoren, etwa gaschroma- tografische Sensoren, eingesetzt werden.
Die beiden Ausführungsformen nach Fig. 1 und Fig. 2 können auch kombiniert Anwendung fin- den, wobei dann die in Fig. 2 dargestellte Anordnung das Schneckengehäuse 23 und die Schne- cke 24 der Fig. 1 bilden. Hiedurch ergibt sich eine besonders verlässliche Beurteilung des verarbei- teten Kunststoffgutes.
Im Behandlungsraum 3,45, sei es in jenem des Behälters 1 oder in jenem des Schneckenge- häuses 23, findet stets eine Erwärmung des behandelten Kunststoffgutes statt, im Behälter 1 durch die umlaufenden Bearbeitungsorgane 16, im Schneckengehäuse 23 durch den von der Schnecke 24 aufgebrachten Druck. Je nach der Art des zu verarbeitenden Materiales kann eine Verdichtung desselben stattfinden, bei dickwandigen Flakes (z. B. aus Flaschenmahlgut) tritt keine wesentliche Verdichtung mehr auf, wohl jedoch bei der Verarbeitung von Fasern, dünnen Folien und dünnwan- digen Flakes. Wenn das zu verarbeitende Kunststoffgut nicht schon in geeignet vorzerkleinerter Form in den Behälter 1 zugeführt wird, dann sind die Bearbeitungsorgane 16 als Messer mit Schneiden ausgebildet.
Wenn die Bearbeitungsorgane 16 jedoch eine reine Mischwirkung aus- üben, ist eine Schneidenausbildung nicht erforderlich.
Die Angabe "im Wesentlichen frei" soll bedeuten, dass unter die gesetzlichen Toleranzgrenzen fallende toxische Verunreinigungsanteile zulässig sind und den Weg normalen, für den Einsatz im direkten Lebensmittelkontakt bestimmten Weg gehen können, also durch die Auslassöffnung 22 bzw. 52 abgeführt werden.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.