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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Wärmedämmschlauches aus einem zumindest auf der Innenseite mit einer Beschichtung versehenen Mantel aus Schaumstoff, wobei der Mantel aus einem mit der Beschichtung versehenen, zunächst ebenen Schaumstoffstreifen um eine in Streifenlängsrichtung verlaufende Achse eingerollt wird, bevor die stumpf aneinanderstossenden Längsränder des eingerollten Schaumstoffstreifens miteinander verbunden werden.
Um einen Wärmedämmschlauch über ein Leitungsrohr ziehen zu können, ohne den Dämmantel des Schlauches mechanisch zu gefährden, ist es bekannt (EP 1 180 635 A2), den Dämmantel mit einer Innen- und einer Aussenhülle zu versehen. Während die Aussenhülle aus einem wasserundurchlässigen Verbundmaterial mit einer rissbegrenzenden Verstärkungseinlage eine Rissausbreitung bei einer mechanischen Beschädigung des Wärmedämmschlauches vermeiden soll, kommt der Innenhülle die zusätzlichen Aufgabe zu, das Aufschieben des Wärmedämmschlauches auf ein Leitungsrohr zu erleichtern. Aus diesem Grunde wird die Innenhülle aus einer eine Gleitschicht bildenden Folie geformt, die mit einer wenig dehnbaren Netz- oder Gewebeverstärkung versehen ist.
Solche Wärmedämmschläuche haben sich im praktischen Einsatz bewährt, bringen jedoch bei Ihrer Herstellung Schwierigkeiten mit sich, wenn der Schlauchmantel aus einem ebenen, entsprechend beschichteten Schaumstoffstreifen eingerollt wird, bevor die stumpf aneinanderstossenden Längsränder des Schaumstoffstreifens miteinander vorzugsweise durch einen Schweissen verbunden werden.
Da der Innenradius eines Wärmedämmschlauches um die Dicke des Schaumstoffstreifens kleiner als der Aussenradius ist, unterscheiden sich die Umfangslängen des Wärmedämmschlauches auf der Innen- und der Aussenseite um ein von der Dicke des Schaumstoffstreifens abhängiges Mass, was bei einer Innenbeschichtung des Schaumstoffstreifens mit einer Folie, die eine Netzoder Gewebeverstärkung aufweist, zwangsläufig zu einer Faltenbildung der Innenbeschichtung führt.
Der Unterschied in der Umfangslänge zwischen der Aussen- und der Innenhülle hängt unter der Voraussetzung einer konstanten Dicke des Schaumstoffstreifens ausschliesslich von dieser Dicke, nicht aber vom Innendurchmesser des Wärmedämmschlauches ab, so dass der erforderliche, auf eine Umfangslängeneinheit bezogene Längenausgleich bei grösseren Schlauchinnendurchmessern erheblich kleiner als bei kleineren Innendurchmessern ist, was zur Folge hat, dass insbesondere bei kleineren Innendurchmessern mit einer unregelmässigen Faltenbildung im Bereich der Innenbeschichtung der Wärmedämmschiäuche und damit mit einer über den Umfang ungleichmässigen Wärmedämmung gerechnet werden muss.
Dies fällt deshalb besonders ins Gewicht, weil ein Grossteil der Wärmedämmschläuche für Leitungsrohre mit einem Nenndurchmesser von 15 bis 32 mm verwendet werden und eine Schaumstoffdicke zwischen 4 und 20 mm aufweisen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, dass die Beschichtung nach dem Aufbringen auf den Schaumstoffstreifen in ihrer Erstreckung quer zur Streifenlängsrichtung verkürzt und der Schaumstoffstreifen vollständig zum Mantel des Wärmedämmschlauches eingerollt wird.
Da die auf den Schaumstoffstreifen aufgebrachte Beschichtung in ihrer Erstreckung quer zur Streifenlängsrichtung verkürzt wird, wird der Unterschied zwischen der äusseren und der inneren Umfangslänge des aus dem Schaumstoffstreifen eingerollten Schlauchmantels verringert, so dass auch bei kleineren Innendurchmessern der erforderliche, auf eine Umfangslängeneinheit bezogene Längenausgleich trotz eines vergleichsweise dicken Schaumstoffstreifens gering gehalten werden kann. Die Faltenbildung im Bereich der Innenbeschichtung bleibt daher beschränkt und teilt sich im wesentlichen gleichmässig über den Innenumfang auf, so dass Beeinträchtigungen hinsichtlich der Wärmedämmung durch eine Faltenbildung im Bereich der Innenbeschichtung des Schlauchmantels ausgeschlossen werden können.
Zur Verkürzung der inneren Beschichtung des Schlauchmantels nach der Beschichtung nach ihrer schubfesten Verbindung mit dem Schaumstoffstreifen stehen im wesentlichen zwei Möglichkeiten offen. Es kann eine quer zur Streifenlängsrichtung elastisch dehnbare Beschichtung verwendet werden, die vor ihrer Aufbringung auf den Schaumstoffstreifen elastisch gedehnt und im gedehnten Zustand auf den ebenen Schaumstoffstreifen aufkaschiert wird, so dass nach dem Entlasten der Beschichtung von den Streckkräften die Beschichtung unter Verkürzung ihrer Erstreckung quer zur Streifenlängsrichtung in ihren Ausgangszustand zurückkehrt.
Diese Verkürzung der Beschichtung bedingt ein Einrollen des mit der Beschichtung schubfest verbundenen Schaumstoff-
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streifens, der lediglich vollständig zum Mantel des Wärmedämmschlauches eingerollt und entlang der dann aneinanderstossenden Längsränder zu verbinden ist.
Eine andere Möglichkeit zum Verkürzen der auf den Schaumstoffstreifen schubfest aufgebrachten Beschichtung quer zur Streifenlängsrichtung ergibt sich beim Einsatz einer schrumpffähigen Beschichtung, beispielsweise einer Schrumpffolie, die bei einer entsprechenden Wärmebehandlung schrumpft und damit die angestrebte Verkürzung quer zur Streifenlängsrichtung mit sich bringt. Solche Schrumpfwirkungen sind bekannt, wobei der sogenannte Memoryeffekt ausgenützt wird, gemäss dem eine im kalten Zustand eines thermoplastischen Kunststoffes festgehaltene Streckung bei einer Wärmebehandlung rückgängig gemacht werden kann, so dass sich der thermoplastische Kunststoff auf seinen Urzustand vor dem Strecken zusammenzieht.
An Hand der Zeichnung wird das erfindungsgemässe Verfahren näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Schaumstoffstreifen zum Herstellen eines erfindungsgemässen Wärmedämm- schlauches nach dem Aufbringen einer quer zu seiner Längserstreckung verkürzbaren
Beschichtung in einem Querschnitt und
Fig. 2 einen aus einem Schaumstoffstreifen nach der Fig. 1 eingerollten Wärmedämm- schlauch in einer stirnseitigen Ansicht.
Gemäss der Fig. 1 wird ein ebener, biegeweicher Schaumstoffstreifen 1 auf beiden Seiten mit einer Beschichtung 2 bzw. 3 versehen. Während die die spätere Aussenhülle des Wärmedämmschlauches bildende Beschichtung 2 in herkömmlicher Weise aus einem Verbundwerkstoff mit einer rissbegrenzenden Einlage bestehen kann, kann die die spätere Innenhülle bildende Beschichtung 3 nach dem Aufbringen auf den Schaumstoffstreifen 1 in ihrer Erstreckung quer zur Streifenlängsrichtung verkürzt werden. Dies bedeutet aufgrund der schubfesten Verbindung zwischen der Beschichtung 3 und dem Schaumstoffstreifen 1 ein Einrollen des Schaumstoffstreifens 1 um eine in Streifenlängsrichtung verlaufende Achse, wie dies in der Fig. 1 strichpunktiert angedeutet ist.
Wird nun der Schaumstoffstreifen 1 vollständig zum Mantel 4 des Wärmedämmschlauches eingerollt, so führt die im Bereich der Beschichtung 3 nach deren Verkürzung verbleibende Überlänge zu einer geringfügigen Einfaltung der Schicht 3, wie dies in der Fig. 2 angedeutet ist. Diese Einfaltungen 5 verteilten sich im wesentlich gleichmässig über den Umfang des Schlauchmantels und beeinträchtigen die Wärmedämmung des Wärmedämmschlauches nicht. Die stumpf aneinanderstossenden Längsränder 6 des eingerollten Schaumstoffstreifens 1 werden miteinander verschweisst, wobei zur Verstärkung der Schweissnaht ein den Stoss überbrückender Abdeckstreifen 7 auf die Aussenbeschichtung 2 zusätzlich aufgeschweisst werden kann.
Die Beschichtung 3 auf der Innenseite des Mantels 4 kann gemäss einem Ausführungsbeispiel aus einem grobmaschigen Gewebe aus Polyamidfasern bestehen, das sowohl in Schuss- ais auch in Kettenrichtung Faserbestandteile aus einem hochelastischen Polyurethanelastomer enthält. Der Schaumstoffstreifen 1 z. B. aus einem vernetzten Polyäthylen niedriger Dichte (LDPE) mit einem Raumgewicht von 32 kg/m3 wird mit dem grobmaschigen Gewebe aus Polyamidfasern beschichtet, wobei das Gewebe quer zur Streifenlängsrichtung um ca. 30 % gestreckt wird, bevor das Gewebe mit dem Schaumstoffstreifen 1 thermisch schubfest verbunden wird. Zusätzlich kann die Beschichtung 3 durch eine ebenfalls vorgestreckte Elastomerfolie ergänzt werden, die auf das Gewebe aus Polyamidfasern thermisch aufkaschiert wird.
Aufgrund der elastischen Vorspannung der Beschichtung 3 quer zur Streifenlängsrichtung rollt sich der Schaumstoffstreifen 1 in der in Fig. 1 angedeuteten Art und Weise ein.
Eine andere Möglichkeit der Ausbildung der Beschichtung 3 ergibt sich, wenn ein Fadengewebe aus Polyäthylen hoher Dichte (HDPE) verwendet wird, das durch Bestrahlung mit beschleunigten Elektronen in an sich bekannter Weise vernetzt wurde. Dieses vernetzte Gewebe, das eine Maschenweite von 3 x 5 mm und ein Flächengewicht von 70 g/m2 aufweisen kann, wird unter Wärmebehandlung elastisch und lässt sich in diesem Zustand auf das Doppelte dehnen. Diese Dehnung bleibt beim Absenken der Temperatur erhalten. Dem HDPE wohnt jedoch ein Memoryeffekt inne, der nach dem Kaschieren des Schaumstoffstreifens 1 mit diesem Fadengewebe dazu benutzt wird, die angestrebte Verkürzung der Beschichtung 3 quer zur Streifenlängsrichtung vorzunehmen. Zu diesem Zweck ist die Beschichtung 3 lediglich entsprechend zu erwärmen.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel kann als Beschichtung 3 eine thermisch schrumpffähige, beispielsweise um 33 % vorgespannte, durchstossfeste Folie aus linearem Polyäthylen niedriger Dichte (LLDPE) mit einem Flächengewicht von beispielsweise 120 g/m2 verwendet
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werden. Auch in diesem Fall ergibt sich in vorteilhafterweise die angestrebte Verkürzung der Beschichtung 3 quer zur Streifenlängsrichtung.
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schränkt, weil es ja lediglich darum geht, die Innenbeschichtung 3 nach dem Aufbringen auf den Schaumstoffstreifen 1 quer zur Streifenlängsrichtung zu verkürzen, um eine störende Faltenbildung auf der Innenseite des Wärmedämmschlauches beim Einrollen des Schaumstoffstreifens 1 um eine in Streifenlängsrichtung verlaufende Achse zu vermeiden.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass in einer Serienproduktion nicht einzelne Schaumstoffstreifen 1 für sich mit den Beschichtungen 2 und 3 versehen werden, sondern entsprechende Schaumstoffbahnen, aus denen dann die zum Einrollen des Schlauchmantels erforderlichen Schaumstoffstreifen 1 ausgeschnitten werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen eines Wärmedämmschlauches aus einem zumindest auf der
Innenseite mit einer Beschichtung versehenen Mantel aus Schaumstoff, wobei der Mantel aus einem mit der Beschichtung versehenen, zunächst ebenen Schaumstoffstreifen um eine in Streifenlängsrichtung verlaufende Achse eingerollt wird, bevor die stumpf aneinan- derstossenden Längsränder des eingerollten Schaumstoffstreifens miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung nach dem Aufbringen auf den
Schaumstoffstreifen in ihrer Erstreckung quer zur Streifenlängsrichtung verkürzt und der
Schaumstoffstreifen vollständig zum Mantel des Wärmedämmschlauches eingerollt wird.