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Die Erfindung betrifft ein Wischerblatt, insbesondere für Scheibenwischer, mit wenigstens einer an der zu wischenden Fläche anliegenden Lippe, mit einer Halterung für die Lippe, die einen im wesentlichen schlauchförmigen, elastischen Stützkörper, der sich parallel zur Lippe erstreckt und an dem die Lippe angeordnet ist, und einen Träger mit einem im wesentlichen U-förmigen Profil aufweist, wobei der Stützkörper seitlich an den Schenkeln des U-förmigen Profils anliegt.
Bekannte Scheibenwischer weisen eine Halterung mit mehreren, gegebenenfalls federnd relativ zueinander beweglichen, beziehungsweise verschwenkbaren Segmenten auf, an weichen die Lippe zur Anpassung an Windschutzscheiben mit unterschiedlicher oder diskontinuierlicher Krümmung befestigt ist. Derartige Scheibenwischer sind aber in der Herstellung relativ aufwendig.
Aus der US 1 699 634 A und der US 3 048 872 A sind gattungsgemässe Wischerblätter bekannt, bei denen der Stützkörper entweder eine runde Querschnittsform oder eine solche aufweist, deren Erstreckung in Richtung normal zur zu wischenden Fläche geringer ist, als in Richtung parallel zur Fläche. Dies bringt den Nachteil mit sich, dass das Formänderungsvermögen des Stützkörpers, und somit des Wischerblattes insgesamt, in Richtung normal zur zu wischenden Fläche begrenzt ist, d. h. dass die Anpassungsfähigkeit des Wischerblattes an stärker gekrümmte Flächen nicht ausreichend ist.
Ein weiterer Nachteil dieses Standes der Technik ist, dass der Stützkörper in der ihn umgebenden Halterung durch besondere Massnahmen gesichert sein muss, z. B. durch Ankleben (US 1 699 634 A) oder durch Umbördelungen der Ränder der Schenkel der Halterung (US 3 048 872 A), damit der Stützkorper bei grösseren auftretenden Kräften, z. B. wenn das Wischerblatt an der Windschutzscheibe angefroren ist, in der Halterung nicht verdreht oder aus dieser herausgerissen wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde ein Wischerblatt zur Verfügung zu stellen, das einfach aufgebaut und somit kostengünstig herstellbar ist und eine gute Anpassungsfähigkeit an die zu wischende Fläche, insbesondere Windschutzscheiben, aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Wischerblatt mit den Merkmalen des Anspruches 1 oder den Merkmalen des Anspruches 2.
Der schlauchförmige Stützkörper kann so ausgeführt werden, dass er eine ausreichende Stabilität bzw. Steifigkeit aufweist, um die Lippe zu stützen, aber anderseits auch ein ausreichend grosses, elastisches Formänderungsvermögen, um ein gutes Anpassen des Wischerblattes an gekrümmte Scheiben zu ermöglichen. Eine technisch aufwendige Abstützung der Lippe durch mehrere Segmente des Scheibenwischers kann dabei entfallen.
Die Nachteile des Standes der Technik werden bei den erfindungsgemässen Wischerblättern gemäss Anspruch 1 und 2 vermieden, einmal, indem der Stützkörper eine grössere Höhe als Breite aufweist und einmal, indem der Stützkörper eine faltenbalgähnliche Form aufweist.
Beim erfindungsgemässen Wischerblatt gemäss Anspruch 1 wird das Verdrehen bzw.
Herausreissen des Stützkörpers aus der Halterung dadurch vermieden, dass durch die vergrösserte Tiefe, mit der der Stützkörper in der Halterung aufgenommen ist, Kräfte, die in Wisch- bzw. Bewegungsrichtung, d. h. parallel zur zu wischenden Fläche auftreten, leichter aufgenommen werden können, wodurch die Gefahr des Verdrehens oder Herausreissens des Stützkörpers aus der Halterung stark verringert wird. Auch das Wischerblatt gemäss Anspruch 2 wird bevorzugt eine grössere Höhe als Breite aufweisen, so dass der Vorteil der grösseren Sicherheit gegen Herausreissen in Verbindung mit einem sehr guten Formänderungsvermögen ein Wischerblatt mit sehr vorteilhaften Eigenschaften schafft.
Eine besonders hohe Stabilität bzw. Stützwirkung der Lippe durch den Stützkörper lässt sich dadurch erzielen, dass die Halterung einen Träger aufweist, der seitliche Führungsflächen für den Stützkörper aufweist. Die seitlichen Führungsflächen bilden dabei eine gute Stützwirkung gegen ein Verdrehen der Stützkörpers und dadurch gegen ein unzulässig weites Kippen der Lippe, ermöglichen anderseits aber eine gute Beweglichkeit des Stützkörpers normal zur Scheibenebene und somit einen sehr guten und gleichmässigen Anpressdruck der Lippe an die Scheibe. Dadurch kann auch ein "Rattern" der Lippe auf der Scheibe während des Wischens weitestgehend verhindert werden, da das erfindungsgemässe Wischerblatt eine sehr hohe Stabilität in Wischrichtung aufweist.
Das erfindungsgemässe Wischerblatt kann auch sehr kostengünstig hergestellt werden, wenn die Lippe und der Stützkörper einstückig ausgeführt sind.
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Um das Anlageverhalten des erfindungsgemässen Wischerblattes, insbesondere an gekrümmte Flächen, weiter zu verbessern, kann vorgesehen sein, dass der Stützkörper einen abgeschlossenen Innenraum auf weist und insbesondere, dass der Innenraum des Stützkörpers mit einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllt ist und gegebenenfalls unter Druck steht.
Durch diese Massnahmen wird bewirkt, dass, wenn der Stützkörper z. B. bei einer konvex gekrümmten Scheibe im Mittelbereich durch die Lippe nach innen gedrückt wird, dieser mit dem Bereich, an dem die Lippe angeordnet ist, im Randbereich automatisch nach aussen gedrückt wird, so dass es zu einer verbesserten Anlage der Lippe im Randbereich kommt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung von zwei Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Wischerblattes mit Bezug auf die beiliegenden Fig. 1,2 und 3 der Zeichnungen.
In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemässen Wischerblattes dargestellt, bei der eine Lippe 1 an einer symbolisch dargestellten, gekrümmten Windschutzscheibe 2 anliegt.
An der der Scheibe 2 gegenüberliegenden Seite ist die Lippe 1 an einem schlauchförmigen Stützkörper 3 angeformt. Der Stützkörper 3 wiederum ist in einem Träger 4 mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt aufgenommen.
Der Stützkörper 3 weist eine etwa tunnelförmige Querschnittsform auf, d. h., einen ebenen Grundbereich 5, mit dem er an der Basis 6 des U-förmigen Trägers 4 anliegt, zwei im wesentlichen ebenen Seitenwänden 7 und einem bogenförmigen Abschnitt 8, an dem die Lippe 1 über einen geringfügig vorspringenden Steg 9 angeformt ist.
Die Seitenwände 7 des Stützkörpers 3 liegen mit ihren Aussenflächen an den Schenkeln 10 des Trägers 4 an, so dass der Stützkörper 3 seinerseits von drei Seiten vom Träger 4 gestützt wird. Der Stützkörper 3 weist elastische Eigenschaften auf. Dies bedeutet, dass sich der bogenförmige Bereich 8, an dem die Lippe 1 angeordnet ist, zum Inneren des Stützkörpers 3 hin verformen kann, so dass die Lippe 1 bzw. der Stützkörper 3 nachgeben kann, wenn die Lippe 1 an einer Fläche 2, insbesondere einer Windschutzscheibe anliegt, die in einer Ebene normal zur Fläche 2, in der auch die Lippe 1 liegt, gekrümmt ist.
In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Wischerblattes dargestellt, bei der der Stützkörper 3 eine faltenbalgähnliche Querschnittsform aufweist. Die Seitenwände 7 sind bei dieser Ausführungsform wellig ausgeführt, wobei sich die Rippen 7a, 7b bzw. Falten im wesentlichen parallel zur Längserstreckung der Lippe 1 erstrecken. Dadurch wird erreicht, dass der Stützkörper 3 im Bereich der von der Basis 6 beabstandeten Rippen 7a, 7b an der Innenfläche der Schenkel 10 des Trägers 4 in Richtung der Doppelpfeile 12 gleiten kann, was zu einem verbesserten elastischen Biegungsverhalten der Lippe 1 bei gekrümmten Scheiben 2 führt.
Dadurch kann der vorteilhafte Effekt in Verbindung mit einem druckdicht abgeschlossenen Innenraum 11 verstärkt werden, dass ein Eindrücken des Stützkörpers 3 in einem Bereich zu einer Nach-aussen Bewegung des Stützkörpers 3 mit der Lippe 1 in einem anderen Bereich, insbesondere an den Enden des Wischerblattes, führt.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das erfindungsgemässe Wischerblatt drei Lippen 1a, 1b und 1c auf, die ein verbessertes Wischverhalten aufweisen, wenn die Verbreiterung der Lippe 1 während des Wischvorganges geringfügig in Richtung des Doppelpfeiles 13 kippt.
Es ist, wie schon vorhin kurz erwähnt möglich, den Stützkörper 3 bei allen Ausführungsformen an seinen Längsenden gas-beziehungsweise flüssigkeitsdicht zu verschliessen und gegebenenfalls den auf diese Weise hermetisch abgedichteten Innenraum 11 des Stützkörpers 2 unter Überdruck gegenüber dem normalen, atmosphärischen Druck zu setzen. Dadurch wird bewirkt, dass bei einem Eindrücken des bogenförmigen Bereiches 8 in einem Bereich des Wischerblattes die übrigen Bereiche 8, an denen die Lippe 1 angeordnet ist, üblicherweise im Randbereich des Wischerblattes, durch den dadurch erhöhten Innendruck automatisch nach aussen, d. h. zur Scheibe 2 hin gedrückt werden, wodurch sich ein verbessertes Anlageverhalten über die gesamte Länge des Wischerblattes ergibt.
Der Träger 6 erfüllt neben der Stützwirkung für den Stützkörper 3 des weiteren die Funktion einer Befestigungsmöglichkeit des erfindungsgemässen Wischerblattes, wie an sich üblich, an einem Stützrahmen 18, der seinerseits am Wischerarm 17 eines Scheibenwischers für ein Kraftfahrzeug befestigt werden kann. (Fig. 3)
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Es versteht sich, dass bei geeigneter Ausbildung bzw. Dimensionierung des Stützkörpers 3, d. h bei einer ausreichenden Verwindungs- und Blegesteifigkeit, insbesondere der Grundfläche 5 und der Seitenwände 7 des Stützkörpers 3, auf den Träger 4 bzw. dessen Stützwirkung verzichtet werden kann, wobei dann allerdings andere Massnahmen zur Befestigung des Stützkörpers 3 am Stützrahmen 18 des Scheibenwischers getroffen werden müssen.
Es sind im Gegensatz zu den dargestellten Ausführungsbeispielen auch Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Wischerblattes denkbar, bei denen die Lippe 1 mit dem Stützkörper 3 nicht einstückig ausgeführt ist, sondern z. B. in Form einer Schwalbenschwanzführung im Bereich des Steges 9 am Stützkörper 3 befestigbar ist, was den Austausch abgenützter Lippen 1 kostengünstiger gestalten kann-
Es besteht die Möglichkeit Reinigungsmittel für die Scheibe 2 direkt durch das erfindungsgemässe Wischerblatt zuzuführen. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass im Steg 9 ein oder mehrere Kanäle 14 angebracht sind, die im Bereich der Lippe 1 mittels mehrerer über die Länge des Wischerblattes im wesentlichen gleichmässig verteilte Austrittsbohrungen 15 münden, wie beispielhaft in Fig. 2 dargestellt ist.
Dies ermöglicht ein sehr effektives Aufbringen des Scheibenreinigungsmittels auf die Scheibe 2.
In einer alternativen, in den Zeichnungen nicht dargestellten Ausführungsform ist es auch möglich, zum Beispiel durch den Innenraum 11 des Stützkörpers 3 einen oder mehrere Schläuche zum Zuführen des Reinigungsmittels zu führen, die über Austrittsbohrungen zum Bereich der Scheibe 2 hin offen sind.
Schliesslich ist es auch noch möglich im Stützkörper 3, insbesondere in dessen Innenraum 11 oder im Steg 9 oder der Lippe 1 Heizeinrichtungen vorzusehen.
In Fig. 3 ist skizzenhaft ein Scheibenwischer 16 dargestellt, der am Wischerarm 17 eines Scheibenwischermotors eines Kraftfahrzeuges befestigt ist. Der Scheibenwischer 16 weist einen Stützraum 18 auf, an dem das erfindungsgemässe Wischerblatt 19 befestigt ist.
Zur Befestigung des Wischerblattes 19 am Stützrahmen 18 konnen beispielsweise Führungen 20 vorgesehen sein, wobei zwischen dem Wischerblatt 19 und dem Stützkörper 18 Druckfedern eingespannt sind. Die Führung 20 kann beispielsweise aus Zapfen bestehen, die am Träger 6, oder wenn ein Träger 4 nicht vorgesehen ist, direkt am Stützkörper 3 angeformt sind. Diese Zapfen sind in Bohrungen im Stützrahmen 18 aufgenommen und durch geeignete Massnahmen gegen unbeabsichtigtes Herausgleiten gesichert.
Bei geeigneter Ausbildung des Trägers 4 ist es auch möglich den Wischerarm 17 direkt am Träger 4 zu befestigen, wodurch der Stützrahmen 18 entbehrlich ist.
Grundsätzlich ist es auch möglich zwischen dem ebenen Grundbereich 5 des Stützkörpers 3 und der Basis 6 des Trägers 4 einen Abstand vorzusehen und in diesem Bereich federnde Elemente zum Beispiel Blattfedern anzuordnen, welche das Anpassungsverhalten des Wischerblattes an Scheiben 2 weiter verbessert.
Hinsichtlich des Werkstoffes des Stützkörpers 3 der Lippe 1 und des Trägers 4 gibt es im wesentlichen keine Beschränkungen, soferne diese die gewünschten Eigenschaften hinsichtlich Festigkeit, Elastizität und Verschleissverhalten auch bei unterschiedlichen Temperaturen, wie diese z. B. bei Fahrzeugen im Sommer- und Winterbetrieb auftreten, erfüllen. Sehr gute Eigenschaften in dieser Hinsicht weisen dabei Silikone auf. Es ist auch möglich, die Lippe 1, dem Stützkörper 3 und den Träger 4 aus unterschiedlichen Werkstoffen herzustellen, wobei insbesondere auch eine Verbundtechnologie zum Einsatz kommen kann.
Abschliessend wird noch darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemässe Wischerblatt nicht nur für Scheibenwischer bei Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommen kann, sondern auch für Wischer mit beliebigen anderen Einsatzzwecken, auch für gerade Flächen, da auch dort das erfindungsgemässe Wischerblatt sehr gute Eigenschaften aufweist.
Zusammenfassend kann ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wie folgt beschrieben werden :
Wischerblatt für Scheibenwischer, mit wenigstens einer der zu wischenden Fläche 2 zugewandten Lippe 1 und mit einer Halterung 3,4 für die Lippe 1. Die Halterung 3,4 weist einen im wesentlichen schlauchförmigen, elastischen Stützkörper 3 auf, der sich parallel zur Lippe 1 erstreckt und an dem die Lippe 1 angeordnet ist. Die Halterung weist weiters einen Träger 4 mit U-förmigem Querschnitt auf, der seitliche Führungsflächen 10 für den Stützkörper 3 aufweist. Der Stützkörper 3 weist einen abgeschlossenen Innenraum (11) auf, der mit einem Gas oder einer
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Flüssigkeit gefüllt ist und unter Druck steht.
Das so aufgebaute Wischerblatt weist eine sehr gute Anpassungsfähigkeit an gekrümmten Scheiben (2), Insbesondere Kraftfahrzeug-Windschutzscheiben auf.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Wischerblatt, insbesondere für Scheibenwischer, mit wenigstens einer an der zu wischenden Fläche anliegenden Lippe, mit einer Halterung für die Lippe, die einen im wesentlichen schlauchförmigen, elastischen Stützkorper, der sich parallel zur Lippe erstreckt und an dem die Lippe angeordnet ist, und einen Träger mit einem im wesentli- chen U-förmigen Profil aufweist, wobei der Stützkörper seitlich an den Schenkeln des U- förmigen Profils anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (3) eine
Querschnittsform aufweist, deren Erstreckung in Richtung normal zur Fläche (2) grösser ist als in Richtung parallel zur Fläche (2).
2. Wischerblatt, insbesondere für Scheibenwischer, mit wenigstens einer an der zu wischenden Fläche anliegenden Lippe, mit einer Halterung für die Lippe, die einen im wesentlichen schlauchförmigen, elastischen Stützkörper, der sich parallel zur Lippe erstreckt und an dem die Lippe angeordnet ist, und einen Träger mit einem im wesentli- chen U-förmigen Profil aufweist, wobei der Stützkörper seitlich an den Schenkeln des
U-förmigen Profils anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (3) eine einem
Faltenbalg ähnliche Querschnittsform aufweist, wobei sich die Falten bzw. Rippen (7a, 7b) im wesentlichen parallel zur Lippe (1) erstrecken.