AT405504B - Drehvorrichtung für plattenförmige werkstücke oder werkstückpakete, insbesondere für eine sortier- und stapelanlage für formatzuschnitte an einer plattenaufteilanlage - Google Patents
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Description
AT 405 504 B
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehvorrichtung für plattenförmige Werkstücke oder Werkstückpakete, insbesondere für eine Sortier- und Stapelanlage für Formatzuschnitte an einer Plattenaufteilanlage mit einem gegenüber der Auflageebene einer Zuführrollenbahn heb- und absenkbaren, sowie um eine vertikale Achse verdrehbaren Auflagerost für die Werkstücke und die den Auflagerost bildenden Roststäbe bei gegenüber der Zuführrollenbahn abgesenktem Auflagerost zwischen den Rollen der Zuführrollenbahn und in deren Auflageebene, vorzugsweise unterhalb derselben liegen.
Solche Drehvorrichtungen sind bei Plattenaufteilanlagen mit Sortier- und Stapeleinrichtungen bekannt. Sie dienen dazu, rechteckige Formatzuschnitte, die auf den Zuführrollenbahnen einzeln oder paketweise transportiert werden, in jene Lage zu drehen, die für die nachfolgende Manipulation erforderlich ist. Diese nachfolgende Manipulation kann beispielsweise darin bestehen, daß diese Formatzuschnitte mittels Stapelgeräten zu Stapeln mit vorgegebenem Stapelbild aufeinandergeschlichtet werden. Der hiezu bislang verwendete Auflagerost ist zentral unterstützt und die Hub- und Dreheinrichtung ist unterhalb der Zuführrollenbahn angeordnet. Diese mittige, zentrale Unterstützung des Auflagerostes bedingt eine massive und damit sehr schwere Konstruktion, die deswegen erforderlich ist, damit sich dieser Auflagerost unter dem Gewicht der von ihm getragenen Werkstücke nicht allzusehr verformt. In der Regel liegen die Werkstücke auf diesem Auflagerost auch nicht mittig auf, sondern randseitig. Da die Werkstücke auf diesem Auflagerost frei aufliegen - sie sind seitlich weder gehalten noch geführt-, muß der Auflagerost mit geringer Winkelgeschwindigkeit gedreht werden, damit die aufliegenden Werkstücke durch die auf sie bei einer eventuellen schnellen Drehung einwirkenden Fliehkräfte nicht seitlich weggeschleudert werden. Sind die plattenförmigen Werkstücke mit einer glatten Oberfläche ausgestattet, so ist die Gefahr, daß diese Werkstücke beim Drehen des Auflagerostes seitlich weggeschleudert werden, besonders groß.
Eine Lösung für dieses hier aufgezeigte Problem ist in der DE 93 18 578 U1 beschrieben. Bei der hier vorgesehenen Drehvorrichtung für plattenförmige Werkstücke oder Werkstückpakete bei einer Sortier- und Abstapelanlage für Formatzuschnitte an einer Plattenaufteilanlage mit einer Rollenbahn und mit einem die Rollenbahn überdeckenden, parallel zu seiner Ebene drehbar gelagerten Auflagerost sind die Rollenbahnen und der Auflagerost relativ zueinander zwischen einer Transportstellung und einer Drehstellung hin und her bewegbar. In der Transportstellung greifen die Rollen der Rollenbahn durch Öffnungen des Auflagerostes hindurch und legen eine Auflage- und eine Transportebene für die plattenförmigen Werkstücke oder Werkstückpakete fest. In der Drehstellung sind die Rollen gegenüber den Öffnungen des Auflagerostes nach unten versetzt, so daß der Auflagerost eine Auflage- und Drehebene für die plattenförmigen Werkstücke oder Werkstückpakete festlegt und relativ zur Rollenbahn drehbar ist. Dem Auflagerost sind Andruckmittel für auf dem Auflagerost aufliegende plattenförmige Werkstücke oder Werkstückpakete zugeordnet, die aus einer Freigabestellung in eine Andruckstellung und zurückbringbar sind und die zumindest in einer Andruckstellung einer Drehbewegung des Auflagerostes synchron folgen. Als Andruckmittel ist eine an einer Drehachse angebrachte, im wesentlichen in Richtung der Drehachse verschiebbare Druckplatte vorgesehen. Diese vorbekannte Konstruktion ist sehr aufwendig und zudem nicht viel schneller als die Ausführung ohne Druckplatte, weil zu viele Bewegungen notwendig sind.
Hier setzt nun die Erfindung ein, die sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art so konstruktiv zu gestalten, daß diese Nachteile überwunden werden und daß der Auflagerost mit den aufliegenden Formatzuschnitten oder Werkstücken rasch gedreht werden kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß diese seitlich ausgetragen werden. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß in den Eckbereichen des Auflagerostes nach oben gerichtete Zugorgane wie Zahnstangen, Kolbenstangen, Ketten oder Seile angelenkt sind und diese Zugorgane 2um Anheben des Auflagerostes mit mindestens einer Hubeinrichtung verbunden sind, die an einem oberhalb des Auflagerostes angeordneten, um die vertikale Achse verdrehbaren Traggestell angeordnet ist. Dank dieses Vorschlages ist der Auflagerost an mindestens vier Eckpunkten getragen. Durch diese Lagerung sind die Beanspruchungsverhältnisse durch die aufliegenden Werkstücke günstiger und konstruktiv leichter zu beherrschen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die dem Auflagerost zugewandte Unterseite des Traggestelles als Anlagefläche für die Werkstücke ausgebildet ist. Dadurch ist es möglich, während der Verdrehung das Werkstückpaket durch die hochgefahrenen Zugorgane zwischen Auflagerost und Traggestell klemmend zu fassen, so daß die Drehvorrichtung mit hoher Winkelgeschwindigkeit verdreht werden kann, ohne daß die Werkstücke seitlich durch die auf sie einwirkende Fliehkraft ausgetragen werden.
Ist das Traggestell rahmenartig ausgebildet, so ist seine zu bewegende Masse gering, es besitzt ein leichtes Gewicht und ist trotzdem hinreichend stabil auslegbar, um hohe Gewichte ohne nennenswerte Verformung aufzunehmen.
Damit der Auflagerost parallel zu sich selbst verstellt werden kann, auch wenn auf ihm kleine Zuschnitte außermittig aufliegen, sind alle als Zugorgane dienenden Seile oder Ketten mit einer am Traggestell drehbar 2
AT 405 504 B gelagerten Seil- oder Kettentrommel als Hubeinrichtung verbunden.
Dadurch ist seine zum Traggestell parallele Lage auch dann sichergestellt, wenn solche extreme Belastungsfälle vorliegen, mit welchen stets gerechnet werden muß.
Da Anlagen und Vorrichtungen der erwähnten Art gewartet werden müssen, ist des weiteren vorgesehen, daß die mit den Zugorganen verbundene Hubeinrichtung auf der Oberseite des Traggestelles angeordnet ist. Im Falle von Revisions- oder Wartungsarbeiten sind die bewegbaren Teile für die Monteure leicht zugänglich.
Sind zur Führung der als Zugorgane dienenden Ketten oder Seile an der Oberseite des Traggestelles Umlenkrollen gelagert, so ist diese Konstruktion kostengünstig zu verwirklichen, da in einem solchen Fall billige, aber dennoch einwandfrei arbeitende Konstruktionselemente eingesetzt werden können.
Eine Alternative für die vorstehend beispielsweise erwähnten Zugorgane sind Kolbenstangen, wobei die mit diesen in Wirkverbindung stehenden Zylindereinheiten, die an der Oberfläche des Traggestelles angeordnet sind, zueinander parallel geschaltet sind. Eine weitere Alternative besteht darin, daß als Zugorgane Zahnstangen vorgesehen sind und die deren Zahnritzel antreibenden Elektromotore über eine elektrische Ausgleichswelle miteinander verbunden sind.
Um die Drehvorrichtung bei bestehenden Anlagen als zusätzliche Baugruppe über eine Zuführrollenbahn einsetzen zu können, ist weiterhin vorgesehen, daß das Traggestell an einem die Zuführrollenbahn überspannenden Portalrahmen gelagert ist. Dadurch hat der Anlagenbauer aber auch der Anlagenbetreiber hinsichtlich der Anordnung an der Zuführrollenbahn einen weit gesteckten Spielraum.
Ohne die Erfindung einzuschränken, wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitensicht der Vorrichtung - rechtwinkelig gesehen zur Transportrichtung der Werkstücke - in abgesenkter und
Fig. 2 in hochgefahrener Stellung:
Fig. 3 eine Draufsicht auf den auf die Führungsrollenbahn abgesenkten Auflagerost - ohne Werkstük-ke - Schnittlinie III - III in Fig. 1.
Auf einer Zuführrollenbahn 1, wie sie zum Transport von plattenförmigen Werkstücken in Verbindung mit Plattenaufteilanlagen mit Sortier- und Stapelgeräten verwendet wird und die aus einem hier nicht dargestellten Gestell mit darin angeordneten, drehbar gelagerten Rollen 2 gebildet ist, wobei quer zur Transportrichtung (Pfeil 3) und rechtwinkelig zur Zeichenebene mehrere voneinander mit Abstand angeordnete Rollen 2 liegen, ist ein aus längs und quer verlaufenden Roststäben 4 gebildeter Auflagerost 5 vorgesehen, wobei die Roststäbe 4 so zueinander angeordnet sind, daß der Auflagerost 5 zwischen die Rollen 2 der Zuführrollenbahn 1 eingefahren und gegenüber deren Auflageebene 15 etwas abgesenkt ist, und zwar in jeder seiner beiden Lagen, die sich um den Drehwinkel von 90* unterscheiden. Dieser Auflagerost 5 ist zweckmäßigerweise quadratisch ausgebildet, wobei seine Seitenlange der Breite der Zuführrollenbahn 1 entspricht.
An seinen Viereckbereichen ist dieser Auflagerost 5 mit Seilen 6 verbunden, die nach oben geführt sind und durch ein oberhalb der Zuführrollenbahn 1 angeordnetes Traggestell 7 geleitet sind. Dieses Traggestell 7 ist an einem die Zuführrollenbahn 1 überspannenden Portalrahmen gelagert und um eine vertikale Achse 8 verdrehbar.
Auf der Oberseite des Traggestelles 7 ist eine motorisch angetriebene Seiltrommel 9 vorgesehen, zu welcher alle vier Seile 6 führen, zum Teil über Umlenkrollen 10.
Fig. 1 veranschaulicht die Vorrichtung mit einem in diese eingefahrenen Paket 11 aus plattenförmigen Werkstücken mit rechteckigem Zuschnitt. Dieses Paket 11 liegt auf der Auflageebene 15 der Zuführrollenbahn 1 auf. Diese Paket 11 soll nun um 90 * gedreht werden. Dazu wird der Antrieb für die Seiltrommel 9 zugeschaltet, die alle vier Seile 6 gleichmäßig einholt und damit den Auflagerost 5 anhebt zusammen mit dem ihm aufliegenden Paket 11, und zwar solange, bis die Oberseite 12 dieses Paketes 11 an der Unterseite 13 des Traggestelles anliegt. Dadurch wird der Antrieb für die Seiltrommel 9 abgeschaltet, die Seile stehen unter Spannung und klemmen das Paket 11 zwischen Traggestell bzw. dessen Unterseite 13 und dem hochgefahrenen Auflagerost 5 fest. Dadurch, daß alle Seile 6 zu der selben Seiltrommel 9 führen, ist sichergestellt, daß der Auflagerost 5 in seiner klemmenden oberen Stellung horizontal liegt, unabhängig von der Größe und Lage des Paketes 11. Nun wird der Drehantrieb 14 zugeschaltet, der das Traggestell und das festgeklemmte Paket 11 um 90 * mit hoher Winkelgeschwindigkeit verdreht, worauf der Antrieb für die Seiltrommel 9 neuerlich aktiviert wird, um nun den gedrehten Rohauflagerost 5 in seine Ausgangslage (Fig. 1) abzusenken. Nun liegt das Paket 11 um 90* gedreht auf der Zuführrollenbahn 1 auf und kann auf dieser weitertransportiert werden, sei es zu einem Stapelgerät oder zu einer anderen Einrichtung, mit der oder durch die dieses Paket 11 zu manipulieren ist. 3
Claims (9)
- AT 405 504 B Damit das hochgefahrene Paket 11 klemmend gefaßt werden kann, ist die Unterseite 13 des Traggestelles 7 als Platte, Rost oder Gitter ausgebildet, so daß die das Paket 11 bildenden Werkstücke unabhängig von ihrer jeweiligen Größe eine plane Anlage an der Unterseite des Traggestelles 7 vorfinden. Anstelle von Seilen 6 können als Zugorgane auch Zahnstangen eingesetzt werden. Die Antriebsmotoren für die Zahnritzel dieser Zahnstangen sind dabei zweckmäßigerweise über eine elektrische Ausgleichswelle miteinander verbunden, die das gleichmäßige Hochfahren gewährleistet, und dadurch wird verhindert, daß sich der hochgefahrene Auflagerost 5 schräg stellt, wenn beispielsweise ein kleinformatiges Paket 11 seitlich auf dem Auflagerost 5 liegen sollte. Als Zugorgane können auch Kolbenstangen verwendet werden, wobei die mit den jeweiligen Kolbenstangen zusammenwirkenden Zylinder parallel geschaltet sind, um den vorstehend erwähnten Zweck zu erreichen, dem auch eine elektrische Ausgleichswelle dient bzw. das Aufwickeln aller Seile 6 auf einer einzigen Seiltrommel 9. Patentansprüche 1. Drehvorrichtung für plattenförmige Werkstücke oder Werkstückpakete, insbesondere für eine Sortier-und Stapelanlage für Formatzuschnitte an einer Plattenaufteilanlage mit einem gegenüber der Auflageebene (15) einer Zuführrollenbahn (1) heb- und absenkbaren, sowie um eine vertikale Achse (8) verdrehbaren Auflagerost (5) für die Werkstücke und die den Auflagerost (5) bildenden Roststäbe (4) bei gegenüber der Zuführrollenbahn (1) abgesenktem Auflagerost (5) zwischen den Rollen (2) der Zuführrollenbahn (1) und in deren Auflageebene (15), vorzugsweise unterhalb derselben liegen, dadurch gekennzeichnet, daß in den Eckbereichen des Auflagerostes (5) nach oben gerichtete Zugorgane (6) wie Zahnstangen, Kolbenstangen, Ketten oder Seile angelenkt sind und diese Zugorgane (6) zum Anheben des Auflagerostes (5) mit mindestens einer Hubeinrichtung (9) verbunden sind, die an einem oberhalb des Auflagerostes (5) angeordneten, um die vertikale Achse (8) verdrehbaren Traggestell (7) angeordnet ist.
- 2. Drehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Auflagerost (5) zugewandte Unterseite (13) des Traggestelles (7) als Anlagefläche für die Werkstücke ausgebildet ist.
- 3. Drehvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (7) rahmen-artig ausgebildet ist.
- 4. Drehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle als Zugorgane dienenden Seile (6) oder Ketten mit einer am Traggestell (9) drehbar gelagerten Seil- oder Kettentrommel (9) als Hubeinrichtung verbunden sind.
- 5. Drehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Zugorganen (6) verbundene Hubeinrichtung (9) auf der Oberseite (12) des Traggestelles (7) angeordnet ist.
- 6. Drehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung der als Zugorgane dienenden Ketten oder Seile (6) an der Oberseite des Traggestelles (7) Umlenkrollen (10) gelagert sind.
- 7. Drehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung von Kolbenstangen als Zugorgane (6) die mit diesen in Wirkverbindung stehenden, an der Oberseite (12) des Traggestelles (7) angeordneten Zylindereinheiten parallel geschaltet sind.
- 8. Drehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung von Zahnstangen als Zugorgane (6) die deren Zahnritzel antreibenden Elektromotoren über eine elektrische Ausgleichswelle verbunden sind.
- 9. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (7) an einem die Zuführrollenbahn (1) überspannenden Portalrahmen gelagert ist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 4
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