AT405061B - Verfahren zur minimierung des wassereinsatzes in einem wasserkreislauf einer papier-/zellstoff- oder holzstofffabrik - Google Patents
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Description
AT 405 061 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Minimierung des Wassereinsatzes durch Regelung der Störstoffkonzentration in einem Wasserkreislauf einer Papier-/Zellstoff- oder Holzstofffabrik.
Durch die immer weitergehende Schließung der Wasserkreisläufe in den Papier- und Faserstofffabriken steigen die Konzentrationen an Störstoffen, auch unter dem Begriff Anionic Trash zusammengefaßt, an, so daß sie zu ernsten Problemen an den Papiermaschinen führen können. Durch den Einsatz von möglichst effizienten Pressen kann die Wasserkreislauftrennung von den Apparaten her optimiert werden. So schlägt die EP 0 728 864 eine Regelstrategie für abwasserfreie Zellstofffabriken vor. Weiters schlägt die WO 91/15628 vor, das Abwasser einer Anlage zur Erzeugung von mechanischem Zellstoff durch abkühlen und Ausfrieren von den Verunreinigungen zu reinigen. Dies erfordert jedoch einen großen energetischen Aufwand um Temperaturen von bis zu - 17 *C zu erzeugen.
Eine Regelung der Störstoffkonzentration erfolgt jedoch nicht.
Ziel der Erfindung ist es, den Frischwassereinsatz in einer Papier- und Faserstofffabrik durch Regelung der Störstoffkonzentration in den Wasserkreisläufen zu minimieren.
Die Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, daß die Störstoffkonzentration entweder im Papiermaschinenkreislauf und/oder in einem Filtratkreislauf, bevorzugt im letzten Filtratkreislauf, eines Stoffstranges gemessen und die Störstoffausschleusung geregelt wird.
Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Frischwasserzufuhr geregelt wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der Störstoffkonzentration mittels IR-Spektroskopie, automatischer Ladungstitration, Trübungsmessung, Messung des kationischen Bedarfes oder CSB-Messung erfolgt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß Prozeßparameter wie z.B. Bleichbedingungen und/oder Chemikalieneinsatz geregelt werden.
Eine günstige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß Anlagenparameter wie z.B. Trockengehalte der Pressen geregelt werden.
Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Stoffsträngen die Anteile der einzelnen Stoffe variiert werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Eigenausschuß geregelt wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Kreislaufwasserreinigungsstufe geregelt wird.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen beispielhaft erläutert, wobei Fig. 1 ein Blockdiagramm einer üblichen integrierten Faserstoff- und Papierfabrik und Fig. 2 ein analoges Blockdiagramm gemäß der Erfindung darstellt.
In Fig. 1 ist das Blockschaltbild einer integrierten Faserstoff- und Papierfabrik dargestellt, bei dem der Faserstoff (Holz oder Altpapier) bei 1 einem ersten Kreislauf (2) nach dem Freilegen der Fasern und in weiterer Folge einem zweiten Kreislauf 3 und weiteren Kreisläufen X (4) zugeführt wird.
Anschließend wird der Faserstoff einer Papiermaschine 5 aufgegeben und als Papier 6 verläßt er die Fabrik. Frischwasser 7 setzt man üblicherweise an der Papiermaschine 5 ein und führt die Filtrate im Gegenstrom zum Faserstoff über Leitungen 8, 9 und 10, wodurch man eine möglichst hohe Aufkonzentrierung von Störstoffen erreicht. Die Ausschleusung erfolgt über Leitung 11 im ersten Kreislauf 2. Weiters sind zusätzliche, nicht dargestellte, Ausschleusungen oder Frischwasserzugaben möglich.
Je nach Anlage können dabei eine oder mehrere Papiermaschinen 5 von einem oder mehreren Stoffsträngen 1 versorgt werden.
Fig. 2 zeigt nun ein analoges Blockdiagramm zu Fig. 1, bei dem der Einsatz des Optimierungssystems 12 gut erkennbar ist. Es wird hier die Störstoffkonzentration mittels einer Meßeinrichtung 13, bevorzugt durch IR-Spektrographie, beispielsweise im Filtratkreislauf 8 der Papiermaschine gemessen. Alternativ oder auch zusätzlich wird die Störstoffkonzentration im Filtratkreislauf 9 eines oder mehrerer des Kreisläufe X (4) mittels einer Meßeinrichtung 14 gemessen. Das Optimierungssystem, das z.B. eine Fuzzy Logic aufweisen kann, regelt dabei über ein Ventil 15 die Frischwasserzufuhr 7 und damit die Störstoffausschleusung, wobei diese alternativ über ein Ventil 16 geregelt werden kann. Bei nicht gänzlicher Gegenstromführung können die Frischwasserzuführungen oder die Ausschleusungen auch an anderen Stellen erfolgen.Es können aber auch die Prozeßparameter der Kreisläufe, z. B. Bleichbedingungen, Chemikalieneinsatz über Regelleitungen 17, 17* und/oder die Anlagenparameter wie z.B. Trockengehalte von Pressen über Regelleitungen 18, 18’ durch das Optimierungssystem 12 beeinflußt werden.
Bei mehreren Stoffsträngen können auch die Anteile der einzelnen Stoffe variiert werden, um so die zulässigen Störstoffkonzentrationen an der Papiermaschine nicht zu überschreiten. Insbesondere ist der Anteil des Einsatzes des Eigenausschusses in bestimmten Grenzen regelbar. 2
Claims (12)
- AT 405 061 B Ist eine Kreislaufwasserreinigungsstufe installiert, so kann auch diese durch das Optimierungssystem geregelt werden. Patentansprüche 1. Verfahren zur Minimierung des Wassereinsatzes durch Regelung der Störstoffkonzentration in einem Wasserkreislauf einer Papier-ZZellstoff- oder Holzstofffabrik, dadurch gekennzeichnet, daß die Störstoffkonzentration entweder im Papiermaschinenkreislauf und/oder in einem Filtratkreislauf, bevorzugt im letzten Filtratkreislauf, eines Stoffstranges gemessen und die Störstoffausschleusung geregelt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frischwasserzufuhr geregelt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der Störstoffkonzentration mittels IR-Spektroskopie erfolgt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der Störstoffkonzentration mittels automatischer Ladungstitration erfolgt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der Störstoff konzen-tration mittels Trübungsmessung erfolgt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der Störstoffkonzentration mittels -Messung des kationischen Bedarfes erfolgt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Messung der Störstoffkonzen-tration mittels CSB-Messung erfolgt.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß Prozeßparameter wie z.B. Bleichbedingungen und/oder Chemikalieneinsatz geregelt werden.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Anlagenparameter wie z.B. Trockengehalte der Pressen geregelt werden.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Stoffsträngen die Anteile der einzelnen Stoffe variiert werden.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet daß der Anteil an Eigenausschuß geregelt wird.
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kreislaufwasserreinigungsstufe geregelt wird. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 3
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