AT404777B

AT404777B - Verfahren zur abschirmung von kunststoffgehäusen gegen elektromagnetische strahlung

Info

Publication number: AT404777B
Application number: AT202795A
Authority: AT
Original assignee: Zelenka Rudolf Ing
Priority date: 1995-12-14
Filing date: 1995-12-14
Publication date: 1999-02-25
Also published as: ATA202795A

Description

AT 404 777 B

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abschirmung von Kunststoffgehäusen gegen elektromagnetische Strahlung. Gegenstand der Erfindung ist auch ein nach diesem Verfahren hergestelltes, gegen elektromagnetische Strahlung abgeschirmtes Kunststoffgehäuse.

Elektromagnetische Strahlung kann bei elektronischen Geräten einerseits zu Funktionsstörungen führen, anderseits kann diese Strahlung auch von den Geräten selbst erzeugt werden, so daß eine Abschirmung gegenüber anderen elektronischen Geräten oder zum Schutz von Menschen notwendig wird.

Es ist bereits bekannt, zur Abschirmung von Kunststoffgehausen gegen elektromagnetische Strahlungen an diesen Gehäusen zusätzliche Metallteile anzubringen, z.B. Bleche oder Folien, oder die Gehäuseoberfläche an der Innenseite in einem Vakuumverfahren oder auf galvanischem Wege zu metallisieren. Ferner ist es bekannt, auf die Gehäuse elektrisch leitfähige Lacke aufzutragen. Es kann auch ein gemeinsames Tiefziehen eines Metallvlieses mit einer Kunststoffolie oder -platte vorgenommen werden, um Abschirmungsteile oder Gehäuse für elektronische Baugruppen zu erzeugen. Aus der JP 60-129 224 A ist das Spritzgießen eines Kunststoffgehäuses bekannt, wobei vor dem Spritzgußvorgang eine Metalifolie in die Form eingelegt wird, welche die freiliegende Innenoberfläche des fertiggestellten Spritzgußgegenstandes bildet. Schließlich ist aus der JP 62-135 332 ein ähnliches Verfahren bekannt, bei welchem auf die Metallfolie vor ihrem Einlegen in die Form eine Kunststoffschicht oder Heißkleberschicht aufkaschiert wird, welche dem Spritzgußmaterial zugewandt ist, um eine bessere Verbindung zwischen Metallfolie und Spritzgußmaterial zu erzielen.

Bei allen bisher angewendeten Verfahren bleibt die Metallschicht bzw. Überzugsschicht des Kunststoffgehäuses entweder ungeschützt oder ist lediglich durch einen nicht-leitfähigen Lack abgedeckt. Dadurch ist diese Oberfläche leicht verletzbar und wird leitfähig. Die Leitfähigkeit der Oberfläche kann aber zu unerwünschten Kurzschlüssen bei der Montage oder im Betrieb führen. Zusätzlich ist es meist schwierig, Kunststoffgehäuse mit solchen Abschirmungen zuverlässig zu erden.

Die Erfindung zielt darauf ab, ein Verfahren zu schaffen, mit welchem auf einfache Weise Kunststoffgehäuse einwandfrei abgeschirmt werden können, ohne daß die Gefahr einer Beschädigung des Abschirmmaterials besteht. Erfindungsgemäß wird bei einem Verfahren zur Abschirmung von Kunststoffgehäusen gegen elektromagnetische Strahlung so vorgegangen, daß eine gemeinsam mit einem elektrisch leitfähigen Abschirmmaterial tiefgezogene Kunststoffolie oder -platte in eine Spritzgußform eingelegt und in dieser wie an sich bekannt in einem Vakuum- oder Druckvorgang die Außenschale des Gehäuses auf die tiefgezogene Folie aufgespritzt wird, wobei das Abschirmmaterial zwischen Folie und Außenschale eingebettet wird.

An dieser Stelle sei erwähnt, daß das Aufspritzen einer Außenschale auf eine tiefgezogene Folie aus der EP-A 0 534 185 A1 an sich bekannt ist, jedoch zur Herstellung von folienüberzogenen Kunststofftasten, wobei die Folie ausschließlich aus Kunststoffschichten zusammengesetzt ist, von denen die mittlere Schicht die Beschriftung der Taste trägt.

Als Abschirmmaterial können im Rahmen der Erfindung Metallvliese, gelochte und metallierte Kunststoffolien sowie Metallgewebe verwendet werden.

Ferner kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch ein Erdungskontakt zur späteren Erdung des Abschirmmaterials mitgeformt werden.

Mit Hilfe der Erfindung wird erreicht, daß in dem Kunststoffgehäuse die elektrisch leitfähige Abschirmschicht zwischen zwei Kunstscoffschichten liegt und gegen Beschädigung geschützt ist. Die Abschirmung gegen elektromagnetische Strahlung kann ferner auf einfache Weise direkt geerdet werden.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert, in denen die Fig. 1 bis 5 schematisch die verschiedenen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens in schematischen Schnittansichten veranschaulichen.

Gemäß Fig. 1 wird zunächst auf eine Kunststoffolie oder -platte 1 eine Metalllage 2 aus einem elektrisch leitfähigen Vlies, Gewebe oder in Form einer metallierten Folie aufgebracht. Diese beiden Lagen werden in einer entsprechenden Tiefziehform 3 zu einem Verbund-Tiefziehteil T tiefgezogen.

Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, erstreckt sich in eine Ausnehmung 3' der Tiefziehform ein mit der Metallage 2 verbundener Kontaktstift 4.

Fig. 3 zeigt den Tiefziehteil T, der nunmehr mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung und mit einem Kontaktstift 4 versehen ist. Der Tiefziehteil T wird nun erfindungsgemäß, wie Fig. 4 zeigt, in einer zweiteiligen Spritzgußform 5 mit einem Formunterteil 5' und einem Formoberteil 5" angeordnet, die gemeinsam den gewünschten Formhohlraum 5"’ begrenzen. Sodann wird der Formhohlraum 5'" in einem Vakuum- oder Druckvorgang über einen Materialeinlaß 6 mit Gußmaterial gefüllt, so daß ein Gehäusewandteil 7 entsteht.

Fig. 5 zeigt den fertigen Kunststoffgehäuse-Formteil, der in seinem Inneren eine durch den spritzgegossenen Gehäusewandteil 7 und die Kunststoffolie oder -platte 1 geschützte Abschirmung mit einem Erdungskontaktstift aufweist, der aus dem Formteil G herausragt. 2

Claims

AT 404 777 B Es versteht sich, daß die Erfindung im Rahmen des allgemeinen Erfindungsgedankens insbesondere hinsichtlich der Form des tiefgezogenen Verbundteiles bzw. des Formhohlraumes der Spritzgußform verschiedentlich abgewandelt werden kann. Patentansprüche 1. Verfahren zur Abschirmung von Kunststoffgehäusen gegen elektromagnetische Strahlung, dadurch gekennzeichnet, daß eine gemeinsam mit einem elektrisch leitfähigen Abschirmmaterial tiefgezogene Kunststoffolie oder -platte in eine Spritzgußform eingelegt und in dieser wie an sich bekannt in einem Vakuum- oder Druckvorgang die Außenschale des Gehäuses auf die tiefgezogene Folie aufgespritzt wird, wobei das Abschirmmaterial zwischen Folie und Außenschale eingebettet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem elektrisch leitenden Abschirmmaterial ein Erdungskontakt verbunden wird, der sich durch die tiefgezogene Kunststoffolie oder -platte nach außen erstreckt und in eine Ausnehmung der Spritzgußform eingeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Abschirmmaterial Metallvliese, gelochte und metallisierte Kunststoffolien sowie Metallgewebe verwendet werden.
4. Kunststoffgehäuse, das gegen elektromagnetische Strahlung abgeschirmt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Gehäuselagen (1, 7) aus Kunststoff, von denen die eine durch Spritzgießen geformt ist, eine Lage (2) aus einem elektrisch leitfähigen Abschirmmaterial angeordnet ist, wobei vorzugsweise mit dem Abschirmmaterial ein Erdungskontakt (4) verbunden ist, der sich aus dem Spritzguß-Formkörper herauserstreckt. Hiezu 3 Blatt Zeichnungen 3