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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reifenkombination für Fahrzeuge, mit an vier unterschiedlichen Radpositionen angeordneten Reifen, die unterschiedliche Frequenzspektren liefernde, voneinander unterschiedliche Schallquellen bilden, wobei jeder Reifen ein Laufstreifenprofil mit zumindest einem Umfangsbereich aufweist, dessen Profilelementanzahl sich von der Profilelementanzahl sämtlicher anderer Reifen unterscheidet.
Insbesondere bei Personenkraftwagen werden üblicherweise an sämtlichen vier Radpositionen gleiche Reifen angebracht. In den letzten Jahren wurden jedoch auch Reifen auf den Markt gebracht, die asymmetrisch und drehrichtungsabhängig gestaltete Laufflächenprofile aufweisen, die einen der Radaussenseite und einen der Radinnenseite zugehörigen Profilbereich aufweisen, so dass für die Fahrzeugpositionen links und rechts unterschiedliche Reifen vorgesehen sind. Mit asymmetrisch gestalteten Laufflächenprofilen ist es möglich, mehrere Profileigenschaften besser als mit herkömmlichen und symmetrisch gestalteten Profilen aufeinander abzustimmen.
Dabei geht es insbesondere um eine Verbesserung des Aquaplaningverhaltens - mit asymmetrisch gestalteten Laufflächenprofilen kann das Wasserableitvermögen besser beeinflusst werden-und um die Optimierung der Fahr- und Handlingseigenschaften. Asymmetrische und/oder laufrichtungsgebundene Laufflächenprofile sind aus der Patentliteratur in unterschiedlichsten Ausführungsvarianten bekannt. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise auf die AT 393 107 B verwiesen, wo für einen Reifen mit einem asymmetrischen und drehrichtungsgebundenen Laufflächenprofil eine Ausgestaltung vorgeschlagen wird, mit der zusätzlich die Geräuschentwicklung während des Abrollens des Reifens herabgesetzt werden kann.
Im Aussen-und im Innenabschnitt ist jeweils eine Profilausgestaltung vorgesehen, die sich aus über den Reifenumfang sich wiederholenden, gleichartigen Pitches zusammensetzt, wobei jedoch die Gesamtpitchanzahl im Aussenabschnitt kleiner ist als im Innenabschnitt. Eine weitere Variante eines Reifens mit einem asymmetrisch und gleichzeitig drehrichtungsabhängig gestalteten Laufflächenprofil ist beispielsweise aus der DE 37 37 264 A1 bekannt.
Es gehört ferner zum Stand der Technik und ist auch in der Praxis üblich, das von Fahrzeugluftreifen während des Abrollens initiierte Profilgeräusch dadurch positiv zu beeinflussen, dass für die am Profil aufeinanderfolgenden Profilelemente unterschiedliche Längen gewählt werden, deren absolute Längen und deren Anordnung über den Reifenumfang rechnerisch, beispielsweise mittels Fourieranalyse, ermittelt bzw. optimiert wird. Diese Technik ist unter dem Begriff "Pitchlängenvariation" in Fachkreisen allgemein bekannt.
Unter anderem ist es beispielsweise üblich, drei oder fünf unterschiedliche Umfangslängen zu wählen und eine rechnerisch optimierte Abfolge der Umfangslängen zu ermitteln. Zu diesem Thema existiert auch eine grössere Anzahl von Patentliteratur und es wird beispielsweise auf die US 4 327 792 A, die US 4 598 748 A, die EP 0 324 605 A1 und die EP 0 412 952 A1 verwiesen. Dabei handelt es sich zumindest zum Teil um bereits technisch ausgereifte Lösungsvorschläge, die am einzelnen Reifen auch sehr gute Ergebnisse bringen.
Eine Reifenkombination gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1 ist aus der DE 25 36 470 A 1 bekannt. Dabei besitzt jeder Reifen gleich lange Profilelemente, die einzelnen Reifen unterscheiden sich dadurch, dass die Profilelementlänge von Reifen zu Reifen variiert wird. Demnach emittiert jeder Reifen eine für seine Profilelementlänge charakteristische und dominante Frequenz. Ein mit derartigen Reifen bestücktes Fahrzeug würde daher ein subjektiv als unangenehm empfundenes Abrollgeräusch zeigen.
Ziel der Erfindung ist es nun, eine Reifenkombination für Fahrzeuge bereitzustellen, mit der eine bessere Minimierung bzw. Optimierung jenes Geräusches erreichbar ist, welches beim Abrollen der Reifen mittelbar oder unmittelbar erzeugt wird.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäss dadurch, dass in diesen, vorzugsweise zumindest zwei Umfangsbereichen auch unterschiedliche Profilelementabfolgen vorgesehen sind.
Mit der erfindungsgemäss vorgeschlagenen Reifenkombination ist es möglich, durch entsprechende Optimierungsmassnahmen bzw. durch eine entsprechende Anpassung der vier unterschiedlichen Schallquellen Reifen aneinander Überlagetungseffekte in entstehenden Summenfrequenzspektren zu erzielen, so dass einerseits der Summenamplitudenpegel vermindert werden kann und andererseits eine Vergleichmässigung der Schallabstrahlung erreichbar ist, die sich in einer Verbreiterung des entstehenden Summenfrequenzspektrums äussert, was insbesondere eine positive Auswirkung auf das subjektive Geräuschempfinden zeigt.
Bei einer weiterführenden Ausgestaltung der Erfindung weist jeder Reifen in seinem Umfangsbereich Profilelementabfolgen auf, die sich von sämtlichen anderen Profilelementabfolgen in den Umfangsbereichen der anderen Reifen unterscheiden. Diese Ausgestaltung erlaubt eine weitere Anpassung des Abrollgeräu- sches der vier unterschiedlichen Reifen aneinander und somit eine Minimierung des Reifen/Fahrbahngeräusches.
Eine noch weitere Optimierung und Minimierung des Reifen/Fahrbahngeräusches lässt sich dadurch erzielen, dass jeder Reifen in seinem Umfangsbereich auch von sämtlichen anderen Reifen sich unterscheidende Profilelementanzahlen aufweist.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die unterschiedliche Schallquellen bildenden Reifen, wie an sich bekannt, asymmetrische und vorzugsweise drehrichtungsabhängige Laufflächenprofile besitzen. Mit derartigen Profilen ist zusätzlich eine Optimierung der Reifen hinsichtlich ihrer weiteren Eigenschaften erleichtert.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Reifenkombination für Fahrzeuge veranschaulicht, näher beschrieben. Dabei zeigt die einzige Zeichnungsfigur schematisch die Anordnung von vier unterschiedlichen Reifen an einem Fahrzeug.
Vorab werden einige Begriffe näher erläutert, die für das Verständnis der vorliegenden Erfindung von Bedeutung sind und auf die in der folgenden Beschreibung nicht mehr näher eingegangen wird.
Ein Profilelement ist ein Profilabschnitt, der sich, über den Reifenumfang betrachtet, mehrmals wiederholt. Ein Profilelement kann grundsätzlich über die gesamte Breite eines Laufflächenprofiles verlaufen, so dass sich dieses, in Umfangsrichtung betrachtet, aus einer Aneinanderreihung von insbesondere gleichartigen Profilelementen zusammensetzt. Ein Laufflächenprofil kann sich jedoch auch aus Umfangsbereichen oder Umfangsstreifen, worunter beispielsweise eine in Umfangsrichtung verlaufende Blockreihe verstanden wird, eventuell auch kombiniert mit Umfangsbereichen, wo keine Profilierung gewählt wird, zusammenset- zen. Jeder profilierte Umfangsbereich setzt sich somit aus insbesondere gleichartigen Profilelementen zusammen.
Eine Profilelementlänge ist die in Umfangsrichtung gemessene Länge eines einzelnen Profilelementes.
Dabei haben im allgemeinen nicht sämtliche Profilelemente voneinander unterschiedliche Längen, sondern es werden beispielsweise drei oder fünf Profilelemente mit verschiedenen Längen gewählt.
Die Profilelementanzahl bezeichnet die Gesamtanzahl der über den Reifenumfang bzw. innerhalb eines Umfangsbereiches angeordneten Profilelemente.
Eine Profilelementabfolge kennzeichnet die Art und Weise, wie die in Umfangsrichtung angeordneten Profilelemente aneinandergereiht sind. So kann sich beispielsweise das Laufflächenprofil eines Reifens aus Profilelementen mit drei unterschiedlichen Umfangslängen zusammensetzen, deren Abfolge über den Reifenumfang insbesondere so festgelegt wird, dass das Abrollgeräusch des Reifens möglichst gering gehalten wird.
In der Zeichnungsfigur kennzeichnen die Positionen vl (vorne links), vr (vorne rechts), hl (hinten links) und hr (hinten rechts) jeweils die Reifenposition am Fahrzeug relativ zur Fahrtrichtung, die mit dem Pteil F bezeichnet ist.
Die Zeichnungsfigur zeigt die Anordnung von Reifen an einem Fahrzeug, welche asymmetrische Laufflächenprofile aufweisen. Reifen mit asymmetrischen Laufflächenprofilen sind an sich bekannt und es wird diesbezüglich auf die Beschreibungseinleitung verwiesen, wo Literaturstellen zu bekannten Ausführungsformen angeführt sind. Betrachtet man nun die beiden Radpositionen vl und vr, so ist in der Position vl ein Reiten angeordnet, der in seiner linken, in diesem Fall äusseren Laufflächenhälfte einen Umfangsbereich aufweist, dessen Profilelemente innerhalb einer Abfolge A3 angeordnet sind. Die zugehörige Profilelementanzahl beträgt ni. In der inneren Laufflächenhälfte ist ein Umfangsbereich vorgesehen, dessen Profilelemente innerhalb einer Abfolge B3 angordnet sind, die zugehörige Profilelementanzahl beträgt n2.
Der in der Radposition vr vorgesehene Reifen hat in seiner inneren Profilhälfte einen Umfangsbereich mit Profilele-
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einen Umfangsbereich mit Profilelementen innerhalb einer Abfolge D3 (zugehörige Profilelementanzahl n4).
In der Radposition hl befindet sich ein Reifen, dessen äusserer Laufflächenbereich einen Umfangsbereich mit einer Abfolge E3 (Profite) ementanzah) ns). und in seiner inneren Laufflächenhälfte einen Umfangsbereich mit einer Abfolge F3 (Profi ! e ! ementanzaht ne) aufweist. Auch in der Position hr befindet sich ein Reiten, der sich bezüglich Abfolgen und Profilelementanzahlen von allen anderen unterscheidet und somit in der inneren Laufflächenhälfte eine Abfolge G3 (Profilelementanzahl n7) und in der rechten Laufflächenhälfte einen Umfangsbereich mit einer Abfolge H3 (Profi) eiementanzah) ns) aufweist.
Andere Kombinationen, wo zumindest teilweise eine Übereinstimmung bezüglich der gewählten Abfol- gen und/oder Profilelementanzahlen erfolgt, sind denkbar und aufgrund der obigen Ausführungen dem Fachmann soweit verständlich, dass keine gesonderte Beschreibung erforderlich ist.
Bei einer Reifenkombination mit asymmetrischen Laufflächenprofilen ist es aus Stabilitätsgründen günstig, wenn jeweils in jenem Laufflächenbereich, der der Radaussenseite zugewandt ist, ein Profilumfangs-
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der in jenem Laufflächenbereich verläuft, der der Radinnenseite zugeordnet ist.
Im Rahmen der vorliegende Erfindung sind auch Reifenkombinationen mit Reifen, deren Laufflächenprofile mit jeweils einer grösseren Anzahl von Profilumfangsbereichen, beispielsweise vier oder fünf, aufweisen möglich.
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Bie erfindungsgemässen Reifenkombinationen sind an allen Radpositionen bevorzugt Reifen angeordnet, deren Profile geometrisch gleichartig sind und die bezüglich ihrer Dimension übereinstimmen.